Architektur-Glossar

In diesem Architektur-Glossar sind Fachbegriffe aus dem Bereich der Architektur gesammelt.

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Nicht in dieses Glossar aufgenommen wurden Bezeichnungen für Werkzeuge, für Möbel und für Baustile sowie Fachbegriffe aus den Bereichen Siedlungswesen, Tiefbau, Ausschreibungswesen, Katasterwesen, Baumanagement und Baurecht. Auch Handwerksberufe im Bauwesen sowie die Berufsorganisationen, Konferenzen und Fachzeitschriften der Architekten sind ausgespart.

Begriffe aus der Garten- und Landschaftsarchitektur sind nur berücksichtigt, wenn sie sich auf Bauwerke beziehen.

Nicht aufgenommen wurden ferner Fachbegriffe aus dem Festungsbau. Für diese siehe: Liste von Fachbegriffen im Festungsbau.

Glossar

A

Aasdach
Skandinavischer Blockhausbau: Eine Dachkonstruktion, bei der die Dachhaut nicht von Sparren, sondern von vielen eng aneinanderliegenden Pfetten getragen wird. Vgl. Sparrenpfette.
Aaskopf
Siehe Bukranion.
Abakus
Antike: Eine viereckige Platte, insbesondere die quadratische Deckplatte, die das Kapitell nach oben hin beschließt. Auf dem Abakus ruht meist der Architrav.
Abbinden
Siehe Erstarren.
Abdach
Siehe Unterstand.
Abdachung (Architektur)
Die Bedeckung von Strebepfeilern durch kleine Pultdächer oder Giebeldächer.
Abdichtmittel
Stoffe zur flächigen Abdichtung, etwa gegen Regenwasser oder Erdfeuchte.
Abdichtung
Siehe Bauwerksabdichtung, Dachabdichtung, Fugenabdichtung.
Abfasung
Die Abschrägung einer andernfalls scharfen Bauteilkante.
Abgasanlage
Siehe Schornstein, Saugzug.
Abgehängte Decke
Eine Leichtbaudecke, die unter den Dachstuhl oder die eigentliche Rohdecke gehängt wird. Zur Trittschalldämmung oder zur Verringerung großer Raumhöhen.
Abgratung
Bearbeitung von Holzbauteilen: Das Entfernen eines überstehenden Endes.
Abhänger
Siehe Direktabhänger.
Abhängling
Auch Hängezapfen: Im Gewölbebau ein herabhängender Schlussstein, oft in Form eines Zapfens oder eines Knaufes.
Ablauf
Verschiedene Bedeutungen: 1. In der Gebäudeentwässerung das oberste Element, das das Abwasser aufnimmt und in die Anschlussleitung führt. Vgl. Geruchsverschluss. 2. Auch Apophyge, Apophysis, Apothesis: Eine kurvige konkave Verbindung zu einem vorspringenden oberen Bauteil.
Abluftfassade
Eine Fassade, die so konstruiert ist, dass sie als Klimaanlage funktioniert. Zwischen einer geschlossenen Isolierverglasung und einer Innenfassade strömt dabei immer eine vorgewärmte Luft.
Abseite
Verschiedene Arten von Nebenräumen: 1. als ältere Bezeichnung für Seitenschiff; 2. im Hausbau bei mehrschiffigen Innengerüstbauten mit niedrigeren Außenwänden als Kübbung; 3. Nebengebäude oder Nebenflügel eines Hauptbaus; 4. Teil des Dachgeschoss, der mittels einer Wand (Abseitenwand) abteilt ist.
Absteckung
Die Übertragung und Kennzeichnung von planerisch bestimmten Abmessungen und geometrischen Punkten auf ein Grundstück.
Absturzsichernde Verglasung
Vertikalverglasungen, Glasbrüstungen und Ähnliches, das in ein Gebäude eingebaut wird, um das seitliche Abstürzen von Personen zu verhindern.
Abtei
Ein Kloster, dem ein Abt oder eine Äbtissin vorsteht. Keine einheitliche Bauweise.
Achse
Eine gedachte Gerade, die durch ein Gebäudeensemble, einen Baukörper, ein Bauteil oder raumbildende Grünstrukturen und Gewässer gezogen werden kann und als Gestaltungs- und Ordnungsmittel benutzt wird.
Ädikula
Antike: ein kleines Bauwerk oder Bauteil, z. B. ein Lararium, ein Grabmal, ein kleiner Tempel, ein Aufbau zur Bewahrung eines Standbildes oder die Umrahmung einer Nische oder Fensters mit einem kleinen Dach oder Giebel.
Achsknick
Mittelalterliche Kirchenbauten: Ein Knick in der Längsachse von Langhaus und Chor, der daher rührt, dass die Ostung beider Teile nicht am selben Tag vorgenommen wurde.
Achtort
Gotik: Ein Proportionsschlüssel.
Adyton
Griechische Antike: Ein türloser, unzugänglicher Rückraum der Cella eines Tempels.
Agadir
Nordafrika: Ein burgartig ausgebautes Speicher- und Lagergebäude. Vgl. Ksar.
Agdal
Nordafrika, historisch: eine Parkanlage mit zentralem Wasserbecken.
Agora
Antikes Griechenland: Zentraler Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Stadt, ein kennzeichnendes Element der Polis.
Agraffe
Ein architektonisches Ornament, das in einem Bogenscheitel als speziell gestalteter Schlussstein eingefügt wird.
Ähre
Renaissance: Ein Pflanzenornament, das die Turm- oder Giebelspitze eines Profanbaus ziert.
Aigikranion
Siehe Bukranion.
Aithusa
Griechische Antike: Eine offene, mit Säulen versehene Vorhalle vor einem Haus.
Ajimez
Maurischer Stil: Ein Zwillingsfenster; vgl. Biforium.
Akanthus
Ein Pflanzenornament, stilisierte Darstellung der gleichnamigen Pflanzenart. Charakteristisches Element u. a. der korinthischen Kapitelle.
Akroterion
Auch Akroter: Antike: Ein verzierendes Element am Giebelfirst. Bei entsprechenden Elementen an den Giebelecken spricht man von einem Eckakroter.
Akustik-Deckensegel
Ein an die Raumdecke montierter Schallabsorber, der zur Enthallung eines Raumes dient.
Alcaicería
Spanien, historisch: Ein Markt für Luxuswaren, in Säulengängen rund um einen Innenhof untergebracht.
Alemannisches Fachwerk
Teilweise in Frage gestellte Bezeichnung für Oberdeutsches Fachwerk. Kennzeichen: Rähmbauweise mit weitem Ständerabstand, durchlaufende Sturz- und Brustriegel und darin eingespannte Fenster und Bohlendeckenlagen.
Alfiz
Islamischer Raum, traditionell: Ein dekorativer rechteckiger Rahmen rund um eine gewölbte Wandöffnung.
Alkoven
Eine Bettnische. Oft verschließbar.
Allgäuer Fenster
Allgäu, historisch: Ein mit horizontalen Sprossen dreigeteiltes Fenster, das im mittleren Teil ein Fenster („Ruckerfenster“) enthält, das separat geöffnet werden kann.
Almhütte
Auch Alphütte, Kaser: Eine almwirtschaftliche Hütte (Wohn- und Stallgebäude).
Alpiner Einhof
Auch Einhof, Eindachhof: Alpenraum: Ein Bauernhof, in dem alle Teile in einem Gebäude untergebracht sind.
Altan
Siehe Söller.
Altarschranke
Siehe Chorschranke.
Altarumgang
Siehe Opfergang.
Altenburger Vierseithof
Altenburger Land, historisch: Ein Vierseithof mit bestimmten typischen Bauelementen (u. a. Laubengängen und Bohlenstuben mit Umgebinde).
Altfriesisches Bauernhaus
Friesland, historisch: Ein kleines Wohnstallhaus.
Althamburger Bürgerhaus
Auch Althamburger Kaufmannshaus: Hamburg, historisch: Ein Haustyp mit hoher Diele im Zentrum und langgestreckter Form, die zugleich Straße und Fleet erreicht.
Altneubau
DDR: Bezeichnung für ein in der Nachkriegszeit errichtetes viergeschossiges städtisches Wohnhaus.
Ambo
Christliche Kirchen: Ein etwas erhöhter Ort mit Bücherständer, von dem während des Gottesdienstes aus sakralen Texten vorgelesen wird.
Amphiprostylos
Griechische Antike: Ein Tempel mit Säulenreihen vor und hinter der Cella.
Amphitheater
Römische Antike: Ein meist unbedachtes Rundtheater mit rund oder oval angelegter Arena und darum angelegten, stufenweise ansteigenden Sitzreihen.
Anathyrosis
Auch Anathyrose: Antike: Eine technische Bearbeitung von Anschlussflächen zwischen Werksteinen.
Andron
Griechische Antike: Das repräsentative und öffentliche Männergemach eines Wohnhauses. Vgl. Oikos.
Anfallsgebinde
Dachkonstruktion: Ein Gebinde, das den Anfallspunkt berührt.
Anfallsparren
Dachkonstruktion: Die Sparren, die den Anfallspunkt berühren.
Anfallspunkt
Dachkonstruktion: Ein Punkt der Firstlinie, an der drei oder mehr Dachflächen zusammenstoßen.
Angelner Dreiseithof
Angeln (Schleswig-Holstein), historisch: Eine Hofform, bei der zwei Wirtschaftsgebäude einander gegenüber liegen, während das oft im bürgerlichen Stil gehaltene Wohnhaus die Rückseite des Hofes bildet.
Anhydritestrich
Eine Estrichart, die unter anderem Anhydritbinder enthält und besonders schnell verlegefertig ist, aber wenig Feuchtigkeitsbelastung verträgt.
Anker
Ein Bauteil zur zugsicheren Verbindung (Verankerung) von Bauteilen. Beispiele: Mauer-, Zug-, Giebelanker.
Ankerschiene
Ein stählernes C-Profil, das in Beton eingebaut bzw. eingegossen wird. In den Schlitz des Profils können Spezialschrauben (Ankerschrauben) eingelegt werden.
Anlauf
Eine konkav gekrümmte Profilierung am Übergang zweier unterschiedlich weit vorstehender Bauteile.
Anmutung
Der erste Eindruck, den ein räumlich komplexer Zusammenhang im Betrachter bewirkt (z. B. hell, dunkel, frei, beengt, schön, hässlich).
Annex
Ein niedriger Anbau an ein Gebäude.
Anschlag
Die Befestigung einer Tür oder eines Fensters (innen, außen, links, rechts). Beim Stumpfanschlag ist die Maueröffnung so glatt, dass das bewegliche Element in beliebiger Tiefe eingesetzt werden kann.
Anschlagtür
Auch Schwenktür: Eine Tür, deren Türflügel an einer Seite angeschlagen (mit einem Scharnier befestigt) ist. Siehe auch Öffnungsrichtung von Türen. Gegensätze: Schiebetür, Falttür, Klapptür.
Anschlusskanal
Eine Abwasserleitung von der Grundstücksgrenze bis zum öffentlichen Straßenkanal.
Ansicht
Planung und Darstellung von Bauten: Eine Zeichnung, die wiedergibt, wie eine Seite des Bauwerks frontal aussieht. Vgl. Grundriss.
Anstrich
Malerhandwerk: Das Beschichten der Oberfläche eines Bauteils mit Anstrichmittel. Erfolg meist durch Streichen oder Rollen.
Anstrichmittel
Ein Beschichtungsstoff, der einen physikalisch trocknenden oder chemisch härtenden Anstrich ergibt. Besteht u. a. aus Binde-, Farb- und Lösungsmittel.
Anta
Portugal: Eine Form von Dolmen (Megalithanlagen).
Ante
Griechische und römische Antike: eine vorgezogene Mauerzunge; bei einem Tempel die verlängerte Seitenwand der Cella.
Antefix
Auch Stirnziegel: Antike: Ein verzierter Dachziegel, der an der untersten Ziegellage der Traufe angebracht ist.
Antenkapitell
Der obere Abschluss eines Antenpfeilers.
Antenpfeiler
Die als Pfeiler gestaltete Stirn einer Ante. Kann eine andere Quaderschichtung aufweisen als die anschließende Wand.
Antentempel
Griechische Antike: Ein einfacher Tempel, der nur aus einer Cella und einer Vorhalle (Pronaos) besteht. Die Vorhalle wird aus den Anten und zwei dazwischen angeorgneten Säulen gebildet.
Antepagment
Antike: Die verzierte Zarge einer Maueröffnung.
Anthemion
Auch Anthemienfries: Griechische Antike: Ein Friesband, das sich aus Lotosblüten und Palmetten im Wechsel zusammensetzt.
Antichambre
Ein als Warteraum dienendes Vorzimmer in einem Schloss.
Antikdielen
Parkett- und Dielenböden aus gealtertem Holz, das meist aus alten Scheunen und Gehöften stammt.
Anulus
Säulen der dorischen Ordnung: Eine Rille am Kapitell. Am Übergang vom Säulenhals (Hypotrachelion) zum Echinus sind meist mehrere Anuli angebracht. Vgl. Scamillus.
Apodyterion
Auch Apodyterium: Antike: Ein An- und Auskleideraum in einem öffentlichen Bad.
Apotropaion
Auch Apotropäum: Ein meist an der Außenwand angebrachter magischer Gegenstand oder ein Bild zum Schutz gegen böse Kräfte.
Appartement
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Wohnung. 2. Schlösser der Renaissance und des Barock: eine funktional zusammengehörige Folge von Räumen.
Appenzeller Bauernhaus
Appenzellerland (Schweiz), traditionell: Eine bäuerliche Hofform mit charakteristischen Fensterbändern.
Apsis
Kirchenbauten: Ein im Grundriss meist halbkreisförmiger oder polygonaler Raumteil, der sich an den Chorraum anschließt.
Apsiskalotte
Kirchenbauten: Die gerundete, halbkuppelartige Wölbung einer Apsis.
Apsissaal
Ein Grundrisstyp im mittelalterlichen Dorfkirchenbau, bestehend nur aus einem einschiffigen Langhaus und einer abschließenden Apsis.
Aquädukt
Seit der Antike: Ein Bauwerk zum Transport von Wasser.
Arabeske
Ein Rankenornament.
Arbeitsfuge
Eine Trennlinie innerhalb von Bauteilen. Eine Arbeitsfuge entsteht z. B., wenn Betonbauteile nebeneinander gearbeitet werden.
Architekt
Diejenige Person, die für die Gestaltung und Genehmigung von Bauten (Neubauten, Modifikationen an vorhandenen Bauwerken) sowie oft auch für die Planungen für die Baustelle zuständig ist. Vgl. Bauunternehmer, Bauingenieur, Baumanager, Landschaftsarchitekt, Innenarchitekt.
Architekturtheorie
Die theoretische Fundierung des Handelns und der Rolle der Architekten sowie der Inhalte und Ausdrucksformen der Architektur selbst.
Architrav
Antikes Griechenland: Horizontalbalken, der auf einer Stützenreihe ruht. Meist handelt es sich um den Hauptbalken, der den Oberbau trägt.
Archivolte
Romanik, Gotik: Die in Bänder gegliederte Stirn- und Innenseite eines Bogens, besonders eines Portals.
Arkade
1. Ein von Pfeilern oder Säulen getragener Bogen. 2. Eine Bogenreihe, eine Abfolge mehrerer Arkaden.
Arkadenhof
Ein von oft mehrgeschossigen Arkaturen umgebener Innenhof.
Arkosolium
Auch Arkosol: Eine Grabform in Felsen und Katakomben, bei der Raum für den Leichnam im unteren Teil einer bogenförmig überspannten Nische liegt.
Armatur
Sanitärtechnik, Anlagenbau: Ein Absperrhahn, zum Beispiel ein Wasserhahn.
Armierung
Siehe Bewehrung.
Armierungsgewebe
Ein Glasfasergewebe, das verwendet wird, um Putzschichten gegen Risse zu schützen.
Artesonado
Spanien, historisch: Eine kunstvoll mit geometrischen Mustern verzierte Raumdecke.
Artikularkirche
Slowakei, historisch: Ein protestantischer Kirchenbau, der bestimmten baulichen Vorschriften (kein Turm, keine Verwendung von Steinen, Ziegeln oder Metallnägeln) genügen musste.
Asbest
Ein Typ von Mineralien, die in der Bauindustrie in erheblichem Umfang u. a. zur Wärmedämmung eingesetzt wurden, bis sie schrittweise vom Markt genommen und verboten wurden, weil sie Asbestose verursachen.
Asbestzement
Siehe Faserzement.
Asphalt
Ein aus Bitumen und Gesteinskörnung gemischtes wasserfestes Material, das außer im Straßenbau teilweise auch im Hausbau verwendet wird.
Astrippe
Mittelalterlicher Gewölbebau: Ein gekrümmtes Bauteil aus Naturstein (Rippe), das mit Ästen und Aststümpfen verziert ist.
Astronomischer Turm
Auch mathematischer Turm: Historisch: Eine andere Bezeichnung für eine Sternwarte.
Astwerk
Spätgotik, Renaissance: Ein Ornament, das knorrige, verschlungene, blattlose Äste darstellt.
Astylos
Antike: Ein einfacher Antentempel ohne Säulen zwischen den Anten.
Atalaya
Spanien, historisch: Ein Wach- und Signalturm aus islamischer Zeit.
Äthiopische Rundkirche
Äthiopien: Ein runder Kirchenbau
Atlant
Eine Stütze in Form einer oft überlebensgroßen, männlichen muskulösen Figur, die anstelle einer Säule angebracht ist, um bestimmte Bauglieder wie Gebälk oder Konsolen zu tragen.
Atmende Wand
Die Vorstellung, dass eine Wand „atmen“ müsse, gilt heute als obsolet.
Atrium
Römische Antike: Ein zentraler Raum in einem (Wohn-)Haus. Der als Aufenthaltsraum für die Familie dienende Raum erhielt Licht über eine Öffnung im Dach.
Atriumhaus
Römische Antike: Ein Wohnhaus mit einem Atrium.
Attika
Eine wandartige Erhöhung der Außenwand über den Dachrand hinaus, zur Verdeckung des Daches. Vgl. Ziergiebel.
Attische Basis
Griechische Antike: Eine Säulenbasis, die aus zwei konvexen Wulsten (Torus) und einer dazwischen liegenden Hohlkehle (Trochilus) besteht.
Aufenthaltsraum
Ein Raum innerhalb einer Wohnung oder eines Gebäudes, der für einen längeren Aufenthalt von Menschen geeignet ist (z. B. Wohn-, Schlafräume, Küchen).
Auflager
Statik: Die Grundlage, auf der eine Last ruht.
Auflattdämmung
Dachisolierung: Eine Variante der Aufsparrendämmung, bei der die Dämmung nicht nur über den Sparren, sondern auch über der Dachlattung liegt.
Aufmaß
Das Ausmessen und Aufzeichnen eines bestehenden Gebäudes oder Bauwerks.
Aufriss
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Grundriss. 2. Eine Zeichnung von der Seitenansicht eines Gebäudes.
Aufschluss
Eine Prüfung des Aufbaus des Baubodens. Der Aufschluss ist Teil der Bodenuntersuchung, die für die Planung eines Bauwerks die Grundlage darstellt.
Auftritt
Auch Trittstufe: Diejenige Fläche einer Treppenstufe, auf die „aufgetreten“ wird. Im Gegensatz dazu steht die Setzstufe.
Aufschnüren
Zimmerhandwerk: Das Auftragen eines Profils auf einen Reißboden.
Aufsteigende Feuchte
Eine vom Boden her nach oben ziehende Wasseraufnahme in kapillar leitfähigen Bauwerkstoffen in Mauern oder Fußböden. Wird durch eine kapillarbrechende Schicht oder eine Horizontalsperre idealerweise verhindert.
Aufzugsanlage
Auch Aufzug, Fahrstuhl, Lift: Eine Anlage, mit der Personen oder Lasten in einer beweglichen Kabine oder Ähnlichem in vertikaler oder schräger Richtung zwischen zwei oder mehreren Ebenen transportiert werden können.
Aula
Ein Versammlungsraum in einer Schule oder Universität.
Ausgefachtes Feld
Siehe Gefach.
Ausgeschiedene Vierung
Kirchenbau: Eine Vierung, die durch Vierungsbögen und Vierungspfeiler gegen Langhaus, Querhausarme und Chor optisch abgegrenzt ist.
Aushub
Das Erdreich, das durch Ausheben einer Baugrube entsteht.
Auskragung
Das Vorspringen oder Hinausragen eines (oberhalb der Grundlinie ansetzenden) Bauteils über die Baufluchtlinie oder aus der Kubatur über die Grundfläche des Gebäudes hinaus. Beispiele: Erker, Balkone, hervorstehende Obergeschosse bei Rähmbauweise.
1 Auslucht, 2 Risalit, 3 Erker
Auslucht
Auch Utlucht: Eine Art Erker, der ebenerdig erbaut ist. Ist der vorspringende Teil ebenso hoch wie der gesamte Baukörper, spricht man nicht von einer Auslucht, sondern – insbesondere in der Renaissance-, der Barock- und der klassizistischen Architektur – von einem Risalit. Vgl. Vorbau, Vorsprung.
Ausschalen
Das Entfernen der Schalbretter von einer fertig ausgehärteten Betonkonstruktion.
Außenabdichtung
Eine außen am Gebäude, vor allem am Keller, angebrachte Dichtung gegen Feuchtigkeit.
Außenanlage
Die nicht überbauten Flächen des Grundstücks. Sie nehmen u. a. Grünbereiche und Wege auf und erlauben es dem Regenwasser, frei zu versickern.
Außenkeller
Ein Keller, der sich nicht unterm Gebäude befindet, sondern separat angelegt wird. Historisch oft zur kühlen Lagerung von Lebensmitteln.
Außentür
Auch Eingangstür, Hauseingang, Haustür: Ein verschließbar Zugang von einem Gebäude ins Freie.
Außenwand
Die schützende Hülle, die den Innenraum vom Außenraum scheidet.
Außenwandbegrünung
Siehe Fassadenbegrünung.
Aussichtsturm
Auch Aussichtswarte, Beobachtungsturm: Ein Bauwerk oder Teil eines Bauwerks, dessen Zweck darin besteht, Besuchern eine reizvolle Aussicht zu verschaffen. Vgl. Aussichtspunkt.
Aussparung
Eine Öffnung in einer Decke oder Wand, durch welche Kabel und Leitungen geführt werden sollen.
Aussteifen
Ein Bauwerk erhält dadurch einen sicheren Stand, dass ihm Bauteile einverleibt werden, die aussteifende Wirkungen haben.
Auszugshaus
Auch Austragshaus, Ausziehhaus, Ausgedingehaus, Auszügler, Nahrungshaus, Korbhaus, Stöckli, Ellerhaus, Altenteil: Ein auf einer Hofstätte für die Altbauern errichtetes kleineres Gebäude.
Automatiktür
Eine Tür, die sich ohne Anfassen durch den Benutzer selbstständig schließt und/oder öffnet.
Auvergnatische Pyramide
Auvergne: Eine Bauweise romanischer Kirchen, bei denen die Elemente rund um den Chor stufenartig übereinander geschichtet sind.
Avantcorps
Siehe Risalit.
Avant-cour
Der Vorhof eines Schlosses. Vgl. Ehrenhof, Cour d’honneur
Axonometrie
Ein in der Architektur häufig verwendetes Verfahren der darstellenden Geometrie, bei dem eine Parallelprojektion (keine Zentralprojektion mit Fluchtpunkt) vorgenommen wird.

B

Backstein
Auch Mauerziegel, Ziegelstein: Ein aus keramischem Material künstlich hergestellter Stein, der zum Mauerwerksbau genutzt wird. Vgl. Lehmziegel.
Back-to-Back House
Großbritannien, 19. Jahrhundert: Ein Typ von Wohnhäusern, von denen je zwei eine gemeinsam Rückwand haben.
Bahareque
Lateinamerika, vorindustriell: Eine Pfostenbauweise, dem europäischen Holzfachwerk ähnelnd.
Bai Sema
Thailand: Ein Grenzstein zur Markierung des geheiligten Bereiches in einem buddhistischen Tempel (Wat).
Balatum
Ein 1928 eingeführter Fußbodenbelag aus Kautschuk-getränkter Wollfilzpappe.
Baldachin
Überdachung eines anderen architektonischen Elements, etwa eines Denkmals.
Balken
Verschiedene Bedeutungen. 1. Ein tragendes Element in der Baukonstruktion, meist aus Holz, Stahl oder Stahlbeton. Balkenarten werden auch nach ihrer Funktion unterschieden; Beispiele: Träger, Riegel, Pfette, Sparren, Strebe, Sturz. 2. Baustatik: Ein Bauteil, das im Unterschied zum Stab senkrecht zu seiner Längsachse belastet wird.
Balkenkopf
Das Ende eines Holzbalkens. Wurde früher gelegentlich dekorativ gestaltet.
Balkenlage
Die Gesamtheit der tragenden Balken einer Holzbalkendecke.
Balkentreppe
Eine Treppe, bei der die Trittstufe auf einem Träger (Holm) aufliegt.
1 Balkon, 2 Loggia mit Balkon, 3 Loggia
Balkon
Eine Plattform vor der Gebäudefassade. Der Balkon liegt über dem Geländeniveau auf Konsolen oder Trägern, die aus dem Baukörper herausragen, und wird von einer Brüstung oder einem Geländer eingefasst.
Ballhaus
Europäische Fürstenhöfe, 15.–17. Jahrhundert: Ein Gebäude, in dem die (Tennis-ähnliche) Ballsportart Jeu de Paume gespielt werden kann.
Ballsaal
Auch Redoute: Ein repräsentativer großer Raum, in dem Tanzbälle abgehalten werden.
Baluster
Die niedrige Einzelsäule einer Balustrade, stark profiliert und im Mittelteil oft bauchig.
Balustrade
Das aus Balustern gebildete, durchbrochene Geländer an Treppen, Brücken, Balkonen, Söllern usw.
Band
Manche Friese sind komplex und aus mehreren linearen Ornamenten (Bändern) zusammengesetzt.
Bandelwerk
Ein symmetrisches Flächenornament barocker Innenausstattungen, das feine geschwungene Bänder (Bandeln) enthält.
Bänderung
Das durch Farbanstrich, Gesteinsschichtung oder Rustizierung erzeugte horizontale Streifenmuster eines Bauglieds, besonders einer Fassade.
Baptisterium
1. Römisches Reich: Das Becken eines Kaltwasserbades innerhalb einer Thermenanlage. 2. Christentum: Eine Taufkapelle.
Barabara
Aleuten: Die halb unterirdischen Grassodenhäuser der Ureinwohner.
Baracke
Eine behelfsmäßige einstöckige Unterkunft, meist aus Holz.
Barackenkirche
Siehe Notkirche.
Bargrennan Tomb
Schottland, prähistorisch: Ein Typus von Megalithanlagen.
Barrierefreies Bauen
Eine Bauweise, die es auch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkten Personen (Rollstuhlfahrern, Personen mit Kinderwagen usw.) gestattet, sich in einem Gebäude ohne fremde Hilfe uneingeschränkt zu bewegen.
Basaltkreuz
Eifel, historisch: Ein Typ von Weg- und Grabkreuzen.
Basement
Siehe Keller.
Basilika
Ein langgestrecktes, großes Bauwerk mit dreiteiligem Innenraum; der mittlere Teil ist höher als die beiden flankierenden. Anders als eine Hallenkirche hat eine Basilika Obergaden. Ursprünglich in römischen Gerichts- und Palastbauten, im Christentum dann in Großkirchen.
Basis
Der ausladende Fuß einer Säule oder eines Pfeilers.
Bastle house
Englisch-schottische Grenze, historisch: Ein Typ von befestigten Bauernhöfen.
Baublock
Siehe Häuserblock.
Bauelement
Sammelbegriff für vorgefertigte Komponenten, die oft zum Verschließen von Bauwerksöffnungen dienen (Fenster, Türen, aber z. B. auch Treppen).
Bauflucht
Siehe Baulinie.
Baugips
Sammelbegriff für Bindemittel, die für Putz-, Stuck- und Estricharbeiten verwendet werden.
Baugrenze
Bebauungsplan: Eine Linie, welche von Gebäuden und deren Teilen nicht überbaut werden darf. Vgl. Baulinie, Bebauungstiefe.
Baugrund
Der Bereich des Bodens, der für die Errichtung eines Bauwerks von Bedeutung ist. Der Baugrund muss für die geplante Bebauung geeignet sein.
Baugrunderkundung
Siehe Baugrunduntersuchung.
Baugrundgutachten
Die von einem Sachverständigen angefertigte Beurteilung eines Baugrunds.
Baugrunduntersuchung
Die Prüfung, ob ein Baugrund für die geplante Bebauung geeignet ist.
Bauherr
Der Auftraggeber für ein Bauvorhaben.
Bauholz
Auch Konstruktionsholz: Holz, das als Baustoff verwendet wird. Umfasst Vollholz, Brettschichtholz und Holzwerkstoffe.
Baukörper
Das vom Menschen sichtbare und erlebbare Gesamtvolumen eines Gebäudes mit und ohne nutzbare Innenräume.
Bauleiter
Diejenige Person, die eine Baustelle leitet und für die ordnungsgemäße Ausführung der Bauarbeiten verantwortlich ist.
Baulinie
Auch Bauflucht, Baukante: Bebauungsplan: Eine Linie, an die ein Gebäude direkt heranreichen muss. Vgl. Baugrenze, Bebauungstiefe.
Baumasse
Die Summe aller Rauminhalte aller Vollgeschosse und aller zugelassenen Aufenthaltsräume in den Dach- und Kellergeschossen.
Baumassenzahl
Die auf einer bestimmten Fläche maximal zugelassene Baumasse.
Baumhaus
Eine meist hölzerne Behausung, deren einziges Fundament ein Baum oder mehrere Bäume sind.
Baumwollputz
Auch Flüssigtapete, Nahtlostapete: Ein Decken- und Wandbelag aus Baumwolle, der an Innenwänden mit der Kelle oder Spritzpistole aufgetragen wird.
Bauplastik
Eine im Kontext eines Bauwerks geschaffene figürliche Darstellung, oft eine Skulptur.
Baurundholz
Rundholz, das als Baustoff verwendet wird.
Bauschnittholz
Schnittholz, das als Baustoff verwendet wird.
Bauinschrift
Siehe Hausinschrift.
Bauskulptur
Sammelbezeichnung für Bildhauerarbeiten am Bau, besonders an der Fassade.
Baustelle
Der Ort, an dem ein Bauwerk errichtet, umgebaut, instand gesetzt, modernisiert oder abgerissen wird.
Baustoff
Ein Material, das zum Errichten von Bauwerken und Gebäuden benutzt wird.
Bauteil
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine funktionale Komponente eines Bauwerks (das Bauteil); siehe Bauteil (Bauwesen). 2. Ein Teil eines Gebäudes, der vom Hauptbaukörper abgesetzt ist, z. B. ein Turm, ein Treppenhaus oder ein Gebäudetrakt (der Bauteil); siehe Bauteil (Architektur).
Bauträger
Ein Unternehmen, das Wohn- und Gewerbeimmobilien zum gewerbsmäßigen Vertrieb herstellt.
Bautür
Auch Baustellentür: Eine vorübergehend angebrachte Tür, die einen in Bau befindlichen Bereich schützen soll.
Bauweise
Die Bebauung in einem städtischen oder ländlichen Kontext. Sie definiert das Erscheinungsbild einer Siedlung (z. B. offene und geschlossene Bauweise).
Bauwerk
Auch Baute: Eine vom Menschen errichtete Konstruktion, die in schwer lösbaren oder ruhendem Kontakt mit dem Untergrund steht. Gegenbegriff: Fliegender Bau. Vgl. Immobilie. Der Begriff des Gebäudes ist enger gefasst als der des Bauwerks.
Bauwerksabdichtung
Sammelbegriff für Maßnahmen, die darauf abzielen, ein Bauwerk oder Gebäude insbesondere gegen das Eindringen von Wasser zu schützen.
Bauwich
Siehe Grenzabstand.
Bauwerksbegrünung
Sammelbegriff für Baukonzepte, in die lebendige Pflanzen einbezogen werden.
Bauzeichnung
Bauplanung: Eine technische Zeichnung, die geometrische und/oder statische Informationen für die Bauausführung zeigt.
1 Auslucht, 2 Erker, 3 Bay Window
Bay window
Viktorianische Architektur: Ein in einem Erker oder einer Auslucht platziertes mehrteiliges Fenster.
Bazina
Maghreb, historisch: Ein von Steinmauern eingefasstes, meist zweigeschossiges Hügelgrab.
Beanspruchungsklasse
Die Anforderungen, die an bestimmte Bauteile hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit oder Robustheit gestellt werden.
Bebauungstiefe
Die Tiefe der Fläche eines Grundstücks, die maximal überbaut werden darf. Vgl. Baugrenze, Baulinie.
Bedola
Eine Linoleum-Imitation. Vgl. Balatum, Stragula.
Begrünte Fassade
Siehe Fassadenbegrünung.
Behausung
Ein geschützter, meist überdachter Ort für ein oder mehrere Lebewesen.
Beinhaus
Auch Ossarium, Ossuarium: Ein überdachter Raum, der zur Aufbewahrung von Gebeinen bestimmt ist.
Beischlag
Historisch: Ein meist mit einem Geländer versehener terrassenartiger Vorbau an der Straßenseite vor dem Eingang eines Gebäudes. Geht meist über die gesamte Breite der Gebäudefassade. Vgl. Veranda.
Beitelmauerwerk
Auch Beitelmauerung. Ost- und Nordfriesland, historisch: Ein Ziermauerwerk am Ortgang eines Giebels.
Bekleidung
Architekturtheorie des 19. Jahrhunderts: Die Wand eines Gebäudes als frei zu gestaltendes Bauteil.
Bekrönung
Auch Ziergiebel: Die obere Begrenzung eines Bauteils, oft als Schmuck gestaltet.
Beletage
Das bevorzugte Geschoss eines adligen oder großbürgerlichen Wohnhauses beziehungsweise die am besten ausgestattete Wohnung (italienisch: Piano nobile); Hauptgeschoss eines Gebäudes
Belfried
Flandern, historisch: Ein hoher, schlanker Glockenturm.
Belvedere
Ein Gebäude oder Gebäudeteil, der speziell dafür vorgesehen ist, eine schöne Aussicht zu bieten. Beispiele: Aussichtspavillons, Dachterrassen.
Bemessung
Siehe Dimensionierung.
Benediktionsloggia
Eine an einer bedeutenden Kirche eingerichtete spezielle Loggia, von der aus ranghohe Priester der im Freien versammelten Gemeinde den Segen spenden.
Bepflanzung
Das Einsetzen von Pflanzen in die Erdschicht des Bodens oder das Begrünen einer Fassade.
Beplankung
Siehe Täfelung, Schalung (Verkleidung).
Berberzelt
Maghreb: Die traditionelle Behausung der Berber-Nomaden.
Bergisches Haus
Bergisches Land, historisch: Ein Fachwerkhaustyp. Kennzeichen: Grüne Fensterläden, schwarzes Ständerwerk und weißes Lehmgefache.
Bergfried
Auch Burgfried: Mittelalter: Der unbewohnte Hauptturm. Vgl. Wohnturm, Donjon.
Berkshire Cottages
Neuengland, historisch: Sammelbegriff für eine Anzahl exklusiver Villen. Kein einheitlicher Baustil.
Berliner Dach
Deutschland, Gründerzeit: Eine auf Mietshäusern verbreitete asymmetrische Dachform mit Steilabschrägung zur Straßenseite hin, fast flachem Mittelteil und geringer Schräge zur Hofseite. Vgl. Plattformdach, Stuttgarter Dach.
Berliner Ecke
Abgeschrägte bzw. stumpfe Ecke an Platzecken, an Gebäudeecken oder an Innenhofwänden, Begriff überwiegend in Berlin verwendet
Berliner Verbau
Siehe Trägerbohlwand.
Berliner Zimmer
Berlin, Gründerzeit: In Mietshäusern ein großer Wohnraum, der das Vorderhaus mit dem Seitenflügel, oder den Seitenflügel mit dem Hinterhaus verbindet. Zimmer in der inneren Ecke zweier aneinanderstoßender Gebäudeflügel, besitzt nur in einer Ecke ein Fenster; Durchgangszimmer[1]
Beschlag
Aus Metall (heute meist Stahl oder Aluminium) gefertigtes Schutz-, Verbindungs-, Funktions- oder Bedienelement, das auf einem meist hölzernen Bauteil befestigt ist (Beispiele: Scharniere, Griffe).
Beschlagwerk
Niederlande, Deutschland, Renaissance: Ein flächiges Dekorationselement, das aufgenietete metallene Beschläge imitiert.
Besteck
Ein Maß beim Treppenbau, das angibt, wie weit die Treppenwange über die Treppenstufe hinausragt.
Bestiensäule
Mittelalter: Eine Säule bzw. ein Pfeiler, an dessen Schaft eine plastische Darstellung kämpfender Menschen und Tiere angebracht ist.
Beton
Ein festbindender Baustoff aus künstlich hergestellten Steinen und dem Bindemittel Zement.
Betondachstein
Auch Betonpfanne: Ein meist aus Zement und Sand hergestellter künstlicher Stein (Formstein) in Form eines Dachziegels.
Betondecke
Siehe Decke (Bauteil).
Betondeckung
Auch Betonüberdeckung: Stahlbetonbau: Der Abstand zwischen der Betonoberfläche und der Außenkante eines vom Beton umhüllten Betonstahls. Die Betondeckung ist idealerweise so groß, dass der Stahl auf keinen Fall herausragt.
Betonfertigteil
Ein Bauteil aus Beton, Stahlbeton oder Spannbeton, das meist industriell vorgefertigt ist und danach in seine endgültige Lage montiert wird.
Betonformstein
Ein dekoratives Element aus Betonguss, das in größerer Zahl etwa als Mauerwerk verbaut wird.
Betonpfanne
Siehe Betondachstein.
Betonplatte
Ein flächenhaftes Bauteil aus Beton, das etwa als Bodenbelag oder Wandverkleidung verbaut wird.
Betonüberdeckung
Siehe Betondeckung.
Betonwerkstein
Ein vorgefertigtes Bauteil aus Beton, dessen Ansichtsflächen werksteinmäßig bearbeitet oder als Betonfertigteil besonders gestaltet sind.
Betonzusatz
Siehe Betonzusatzstoffe, Betonzusatzmittel.
Betonzusatzmittel
Mittel, die dem Beton beigemischt werden, um seine Eigenschaften zu verändern. Anders als Betonzusatzstoffe werden Betonzusatzmittel nur in geringer Menge beigefügt.
Betonzusatzstoffe
Zusätze, die dem Beton beigemischt werden, um seine Eigenschaften zu verändern.
Bettelordenskirche
Mittelalter: Für die Kirchen der Dominikaner und Franziskaner galten besondere Bauvorschriften; insbesondere wurde Schlichtheit und Prachtverzicht verlangt.
Beulen
Das Ausweichen einer Flächenplatte in die dritte Dimension. Tritt unerwünscht z. B. an Schalbrettern beim Betonieren auf.
Bewegung
Architekturtheorie: Bei der Gestaltung eines Gebäudes muss in Betracht gezogen werden, dass Menschen (modern auch: Verkehrsmittel) sich durch das Gebäude bewegen. Damit ist weniger die Erschließung gemeint, als vielmehr – ästhetisch – die (ideale) Bewegung eines Besuchers, der das Gebäude zum ersten Mal betritt und durchschreitet und dabei die wichtigsten Perspektiven auf sich wirken lässt.
Bewegungsfläche
Sammelbegriff für Flächen, auf denen Personen (modern auch: Transportmittel) sich bewegen können, z. B. Zuwegungen und Flure. Vgl. Erschließung.
Bewegungsfuge
Auch Dehnfuge, Dehnungsfuge, Dilatationsfuge: Eine Fuge zur Unterbrechung von Bauteilen, um Spannungsrissen vorzubeugen.
Bewehrter Beton
Siehe Stahlbeton.
Bewehrtes Mauerwerk
Eine Kombination aus konventionellem Mauerwerk mit einer vertikal oder horizontal eingelegten (Stahl-)Bewehrung, siehe auch Armierung.
Bewehrung
Auch Armierung: Die Verstärkung vor allem von Betonteilen durch härtere Materialien, besonders Stahl. Siehe auch Stahlbeton, Bewehrungsstahl.
Bewehrungsplan
Ein Werkplan, der die Bewehrung eines Stahlbetonbauteiles darstellt.
Bewehrungsstahl
Auch Betonstahl, Armierungseisen, Moniereisen: Stahl, der zur Bewehrung meist von Beton (Stahlbeton) verwendet wird.
Biberschwanz
Mitteleuropa, meist historisch: Ein flacher, an der Unterkante oft halbrund geformter Dachziegel.
Bibliothek
Ein Gebäude oder ein Raum, der dazu dient, Bücher aufzubewahren und zugänglich zu machen.
Biegesperrholz
Ein Sperrholz, das so gefertigt ist, dass es sich relativ leicht biegen lässt. Verwendung dort, wo gerundete Formen notwendig sind.
Biegesteife Ecke
Auch biegesteife Eckverbindung: Baustatik: Verbindung zweier Stäbe oder Platten, die eine Ecke bildet, jedoch nicht drehbeweglich ist wie ein Gelenk. Siehe auch Biegesteifigkeit.
Biegesteifigkeit
Das elastische Materialverhalten eines Baustoffes.
Bienenkorbhütte
Auch Bienenstockhütte: Hauptsächlich prähistorisch und Antike: Ein meist runder Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
Bierhof
Spätmittelalter, frühe Neuzeit: Ein städtisches Wohnhaus, an dessen Besitz das Braurecht gebunden war. Keine einheitliche Bauweise, auch wurde nicht im Hause gebraut.
Bierkeller
Ein unterirdischer kühler Lagerraum für Bier.
Bifore, Biforium
Siehe Gekuppelte Fenster.
Bildprogramm
Gesamtkonzept der bildnerische Ausgestaltung eines Gebäudes.
Bimsbeton
Ein Beton, der hauptsächlich aus Bims besteht und darum besonders gute Schall- und Wärmedämmungseigenschaften hat.
Bindemittel
Stoffe, die andere Stoffe binden, etwa durch Verkleben. Bindemittel werden in vielen Baustoffen verwendet, etwa in Beton und Mörtel.
Binder
Verschiedene Bedeutungen: 1. Auch Träger: Ein meist hölzernes oder stählernes stabmäßiges Konstruktionselement, das die Distanz zwischen zwei Auflagern überbrückt und dabei selber zur tragenden Struktur für weitere Auflagerflächen wird; siehe Binder (Tragwerk). 2. Im Mauerwerksverband ein Ziegel, der quer zur Mauer verbaut wird; Gegenbegriff: Läufer.
Binderverband
Ein einfacher Mauerwerksverband, bei dem alle Steine quer zum Wandverlauf gelegt, und von einer Lage zur nächsten um eine halbe Steinbreite versetzt werden.
Bioreaktive Fassade
Siehe Photosynthesefassade.
Birkenrinde
Die Rinde der Birke wurde historisch oft als Baustoff, etwa für die Dachdeckung, verwendet.
Birnstab
Gotik: Ein stabförmiges Bauelement mit birnenförmigem Querschnitt. Verwendung z. B. für Gewölberippen, Bögen und Dienste an Pfeilern und Portalen.
Bitumen
Ein aus Erdölen gewonnener klebriger Stoff, der im Bau u. a. als Dichtmittel verwendet wird.
Bitumendachbahn
Siehe Bitumen-Schweißbahn.
Bitumen-Schweißbahn
Ein beidseitig mit Bitumen beschichteter Baustoff zur Bauwerksabdichtung, besonders zur Dachabdichtung. Vgl. Dachdichtungsbahn, Dachpappe.
Black House
Hebriden, Schottland, Irland, historisch: Ein traditioneller Haustyp. Kennzeichen: Doppelwandiges Trockenmauerwerk, hölzerne Dachbalken mit Grassoden, Stroh oder Schilfrohr bedeckt.
Blattmaske
Ein skulpturales Detail in Form eines Gesichts, das aus Blättern zusammengesetzt ist.
Blattwerk
Auch Laubwerk: Ein Ornament, das aus stilisierten Blättern besteht.
Blechdach, Blechdeckung
Siehe Stehfalzprofil.
Bleidach
Dachdeckung aus Bleiplatten.
Bleiglasfenster
Fenster, bei denen einzelne Flachglasstücke durch verlötete Bleiruten eingefasst sind. Seit dem Hochmittelalter.
Blendarkade
Eine Reihe von Blendbögen.
Blendbogen
Romanik: Ein Bogen an einer Wand, der der ästhetischen Gliederung der Fassade dient. Blendbögen haben wenig statische Bedeutung und man kann auch nicht hindurchgehen.
Blende
Ein Bauelement, das nicht wirklich vorhanden ist und nur angedeutet wird, etwa um eine Fassade zu gliedern oder zu dekorieren. Siehe auch Scheinarchitektur.
Blendfassade
Die Verkleidung einer bereits bestehenden Fassade durch eine komplette neue Fassade. Vgl. Schaufassade, Blende.
Blendfenster
Auch Blindfenster: Ein Fenster, das nur angedeutet ist, aber keine Öffnung hat.
Blendrahmen
Der äußere, feste Rahmen eines Fensters, in welchen die zu öffnenden Flügel (Flügelrahmen) oder eine Festverglasung eingefügt werden. Der Flügel selbst ist von einem Flügelrahmen umgeben.
Blendsäule
Siehe Halbsäule.
Blickschutz
Siehe: Sichtschutz.
Blindboden
Verschiedene Bedeutungen: 1. Fehlboden: In Holzbalkendecken derjenige Deckenteil, auf dem die Füllmaterialien aufliegen. 2. Auch: Ein Teil des Dachbodens, der sich zwischen Traufe und Abseitenwand befindet; siehe Abseite (Bauwesen).
Blindbogen
Siehe: Blendbogen
Blindfenster
Auch Blendfenster: Ein Fenster, das nur angedeutet ist, aber keine Öffnung hat.
Blindstock
Rahmen, bzw. Montagezarge, als eine Art Lehrgerüst für Gebäudeöffnungen, wo später Fenster oder Türen eingebaut werden sollen.
Blitzschutz
Eine Einrichtung, die verhindert, dass Blitze direkt in ein Gebäude einschlagen.
Blockbau, Blockbauweise, Holzblockbauweise
Eine Massivbauweise beim Holzbau, bei der Baumstämme zu Wänden übereinander gestapelt werden. Ergebnis ist meist ein Blockhaus.
Blockhaus
Ein Haus in Blockbauweise.
Blockheizkraftwerk
Eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme. Kleine Anlagen eignen sich auch für Einfamilienhäuser.
Blockverband
Ein Mauerwerksverband, bei dem Binder- und Läuferschichten sich abwechseln.
Blume des Lebens
Ein Ornament mit sechseckiger Fläche, in der viele Kreise sich schneiden.
Boden
Verschiedene Bedeutungen: 1. Baugrund. 2. Fußboden. 3. Dachboden.
Bodenablauf
Eine Öffnung im Fußboden, die als Ablauf für frei fließendes Wasser dient.
Bodenaustausch
Wenn ein Boden nicht tragfähig ist, muss der Boden entweder ausgebaggert und ersetzt werden. Alternativ kann eine Tiefgründung durchgeführt werden.
Bodenbelag
Der Nutzbelag eines Fußbodens, z. B. Teppich, PVC-Boden, Parkett, Fliesen.
Bodenfeuchte
Auch Bodenfeuchtigkeit: Die Wassersättigung des Erdreichs.
Bodenluke
Eine Luke, die den Zugang zum Dachboden verschließt.
Bogen
Ein Bauelement zum Überbrücken von Öffnungen im Mauerwerk. Ein Bogen ohne tragende Funktion heißt Blendbogen.
Bogendach
Eine Dachform. Bogendächer haben einen runden oder elliptischen Querschnitt, sind aber weniger stark gewölbt als ein Tonnendach.
Bogenfeld
Siehe Tympanon
Bogenfries
Spätmittelalter: Ein Fries, der aus aneinandergereihten Halbkreisbögen besteht, deren Schenkel auf kleinen Konsolen aufliegen können.
Bogengang
Auch Arkadengang, Laubengang: Ein zu einer Seite offener Gang, der innerhalb der Kubatur eines Gebäudes liegt. Die offene Seite wird von einer Abfolge von Arkaden gebildet.
Bohle
Auch Planke, Pfosten: Ein längliches Schnittholz mit flachem Querschnitt, das dicker als ein Brett ist.
Bohlendach
Ein freitragendes Dach, das hauptsächlich aus hölzernen Bohlenbögen gebildet wird. Siehe Bohlenbinder.
Bohlenstube
Mittelalter: Ein von Holzbohlen umgebener, besonders wärmegedämmter Raum, der leicht geheizt werden kann.
Bohlenwand
Eine Wand, die durch aufeinander geschichtete, durch Nut und Feder verbundene Bohlen entsteht.
Böhmische Kappe
Auch Stutzkuppel, Platzlgewölbe: Eine Kuppelform, bei der die runde Kuppel über einem quadratischen Grundriss erbaut wird.
Bohrpfahl
Siehe Pfahlgründung.
Boiserie
Auch Boisage: Eine besonders aufwendige Täfelung im französischen Schlossbau des 17. und 18. Jahrhunderts. Vgl. Lambris.
Bolzen
Ein rundes, längliches Bauteil meist aus Stahl.
Bolzentreppe
Auch Bolzenstiege, Tragbolzentreppe: Eine filigran gebaute Treppe, deren Stufen durch Bolzen miteinander verbunden werden.
Bonshō
Japan, traditionell: Eine hängende Glocke in einem buddhistischen Kloster.
Boô
Emsland, historisch: Ein Stroh- oder Reet-gedeckter Weidestall.
Borie
Provence, historisch: Eine ländliche Bauform aus Trockenmauerwerk.
Böschung
1. Auch Hang: Ein natürlicher oder künstlich angelegter Geländeknick oder -sprung. 2. Dossierung von Sockelmauerwerk und im Festungsbau.
Bosse
Die nur roh zugerichtete und daher buckelige Vorderseite bzw. Ansichtsfläche eines Werksteins oder Quaders; vgl. auch Buckelquader.
Brandabschnitt
Ein durch feuerbeständige Bauteile abgegrenzter Bereich, der keinen Feuerüberschlag auf andere Brandabschnitte zulassen darf.
Brandmauer
Siehe Brandwand.
Brandschutzdecke
Eine feuerwiderstandsfähig ausgerüstete Raumdecke, die vor Brandbeanspruchung von unten schützt. Massive Brandschutzdecken schützen teilweise auch vor Brandbeanspruchung von oben.
Brandschutzfenster
Ein Fenster, das den Brandüberschlag an oder in Gebäuden verhindert.
Brandwand
Auch Brandmauer, Brandschutzwand, Feuermauer: Eine feuerwiderstandsfähig ausgerüstete Wand, die ein Übergreifen von Feuer und Rauch von einem Gebäude oder Gebäudeteil (Brandabschnitt) zu einem anderen verhindern soll.
Braune Wanne
Eine Bauwerksabdichtung, bei der Geotextil-Matten mit Bentonit-Füllung verwendet werden.
Brauthaus
Norddeutschland, historisch: Ein nachträglicher Anbau an einer der Längsseiten einer Kirche.
Brautportal
Auch Brauttür, Brautpforte: Gotische Kirchen: Ein meist an der Nordseite gelegenes überdachtes Portal. Wurde vor der Einführung der Altartrauung als Ort der kirchlichen Eheschließung verwendet.
Bregenzerwälderhaus
Bregenzerwald, traditionell: Eine bäuerliche Hausform im Blockbau.
Brennwertkessel
Auch Voll-Brennwertkessel: Ein besonders energieeffizienter Heizkessel für Warmwasserheizungen.
Brettschichtholz
Auch Leimholz, Leimbalken: Ein aus mindestens drei Brettlagen und in gleicher Faserrichtung verleimtes Holz. Stabiler als Vollholz, wird darum oft in tragenden Konstruktionen verwendet.
Brise Soleil
Ein Sonnenschutz mit Lamellen aus Beton, Metall oder Holz.
Broch
Schottland, prähistorisch: Ein fensterloser Turm aus Trockenmauerwerk.
Bronzetür
Auch Bronzeportal: Ein bronzener Türflügel, oft aufwendig gestaltet.
Bruchstein
Gesteinsmaterial, das durch Abbruch größerer Felsen oder im Steinbruch entstanden ist. Wird direkt als Baumaterial verwendet oder vorher weiterverarbeitet.
Bruchsteinmauerwerk
Ein aus nur grob bearbeiteten Natursteinen im Verband und mit Mörtel aufgeschichtetes Mauerwerk.
Brückenkapelle
Auch Brückenkirche: Historisch: Eine zum göttlichen Schutz von Brücken und Reisenden brückennah erbaute Kirche oder Kapelle.
Brückenturm
Mittelalter bis frühe Neuzeit: Ein auf einer Brücke errichteter Turm. Diente meist der Verteidigung oder der Zollerhebung.
Brunnenstube
Auch Quellfassung: Bauliche Einfassung einer Quelle zur Gewinnung von Trink- oder Heilwasser.
Brüstung
Auch Parapet: Eine massiv ausgeführte Wandscheibe als Absturzsicherung an Brücken, Galerien, Balkonen usw. Vgl. Gitter, Geländer, Balustrade.
Buckelquader
Mauerwerk: Stilisiertes Bossenwerk eines Mauerwerks.
Buddhistischer Tempel
Buddhistischer Tempel sind regional uneinheitlich gestaltet, umfassen aber meist einen Gebäudekomplex und Gelände. Im Zentrum befindet sich ein Heiligtum (Stupa oder Kultbild des Buddha).
Bukranion
Auch Ochsenkopf: Antike, Renaissance: Die als Schmuckmotiv eingesetzte Vorderansicht eines Rinderschädels mit Gehörn.
Bouleuterion
Auch Buleuterion; Griechische Antike: Der Versammlungsraum der Bule, des Rates der Stadt. Vgl. Ekklesiasterion.
Bullauge
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein kreisrundes Fenster in einem Schiff. 2. Ein rundes oder ovales Fenster in einem Gebäude; siehe Ochsenauge.
Bummert
Ostfriesland, historisch: Eine ländliche Hausform: Ein aus Ziegeln erbautes Doppelhaus für zwei Landarbeiterfamilien.
Bündelpfeiler
Spätromanik und Gotik: Eine Form der Wand- oder Freistütze, die scheinbar aus mehreren Rundstäben zusammengesetzt ist.
Bundwerk
Deutschsprachiger Alpenraum, traditionell: Eine Holzbautechnik, bei der Balken über Kreuz verbunden werden. Nach Blockbau und Fachwerk eine der am meisten verbreiteten Holzbautechniken.
Bungalow
Meist eingeschossiges Bauwerk mit Flachdach oder nur flach geneigtem Dach.
Bunje
Dalmatien, historisch: Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk. Diente Landarbeitern als Schutzhütte.
Bunker
Ein schützendes Bauwerk, das die Insassen oder die Umgebung vor direkter Gefährdung bewahrt.
Bunkerdecke
Eine Raumdecke, die besonders widerstandsfähig gegen Explosionen ist. Nicht nur im Bunkerbau, sondern auch in Lagern für Chemikalien, im Kraftwerksbau und Ähnlichem
Bunte Kerke
Nordrhein-Westfalen: Eine Kirche mit mittelalterlichen Deckenmalereien.
Bürgerhaus
Mittelalter, Renaissance: Das oftmals repräsentative Wohnhaus eines Stadtbürgers.
Burglehn
Mittelalter: Ein Burggut als abgegrenzter Bezirk vor den Burgmauern.
Burgmannshof
Auch Burgmannenhof, Burgmannenhof: Mittelalter: Der Wohnsitz eines Burgmannes, der mit der Verteidigung einer Stadt mit Festungscharakter oder einer größeren Burg beauftragt war.
Busung
Mittelalterliche Kirchengewölbe: Eine sphärische Bauchung der Gewölbekappen eines Kreuzgewölbes.

C

CAD
Computer Aided Design: Computergestütztes architektonisches Konstruieren.
Caldarium
Römische Thermen: Warmwasserbad.
Camarin
Spanien, spanische Kolonien, historisch: Ein kleiner Nebenraum hinter dem Hochaltar.
Campanile
Ein neben einem Kirchengebäude ohne Verbindung zu diesem freistehender Glockenturm. Vgl. Glockenstapel.
Campo Santo
Siehe Friedhof.
Campus
Zusammenhängender Komplex von Gebäuden, die zur selben Hochschule oder zum selben Forschungsinstitut gehören. Traditionell besonders im englischsprachigen Raum.
Capella maior
Der Hauptchor einer Kirche, an der der Hauptaltar steht. Gegenbegriffe: Capella minor, Seitenkapelle (siehe: Kapelle (Kirchenbau)).
Capilla abierta
Neuspanien: Eine Form offener Kapellen, die schnell fertiggestellt werden konnten und es den Missionaren erlaubten, auch große Menschenmengen an Gottesdiensten teilnehmen zu lassen.
Carnarium
Siehe Beinhaus.
Carnotzet
Französischsprachige Schweiz: Ein privates kleines Kellergewölbe oder ein rustikal eingerichteter Kellerraum, in dem Wein gelagert und degustiert wird.
Carport
Ein Unterstand für Autos, der im Unterschied zu einer Garage kein Tor und meist auch keine Seitenwände hat.
Cella
Griechische und römische Antike: Der fensterlose innere Hauptraum eines Tempels.
Cellulosedämmstoff
Siehe Dämmstoff.
Cenotaph
Siehe Kenotaph.
Chaitya
Indien: Eine Verehrungs- bzw. Gebetshalle in einer buddhistischen Tempelanlage.
Chalet
Ländlicher Haustyp im französischen Teil der Schweiz; aus Holz gefertigt oder mit Holz verkleidet.
Chandrasala
Norden Indiens: Kleine serielle oder flächig angeordnete (Blend-)Fenstermotive.
Chaperon
Abdeckung einer freistehenden Garten- oder Grenzmauer mit einem nach zwei Seiten abfallenden Dachprofil.
Chedi
Thailand: Ein Mahnmal in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat). Vgl. Stupa.
Cheker-Fries
Altägypten: Ein oberes Abschlussornament dekorierter Wandflächen, Teppichfransen oder Schilfbündel imitierend.
Chickee
Florida, historisch: Eine traditionelle mit Palmblättern gedeckte Pfahlhütte der Seminolen.
Chinesische Holzgitter
Kunstvoll aus Holz gebaute durchbrochene (unverglaste) Türen und Fenster sind ein prägendes ästhetisches Element der traditionellen chinesischen Architektur.
Chinesische Pyramide
China, historisch: Ein Typ von Mausoleum in Form einer Pyramide oder eines Pyramidenstumpfes.
Chinesische Tapete
Eine der ältesten Tapetenformen der Welt. Zunächst aus Seide, später aus Papier.
Chofah
Thailand: Charakteristische Verzierungen auf dem Dach von Gebäuden in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat).
Chor
Auch Chorraum, Presbyterium, Altarraum: Christliche Kirchen: Derjenige innere Gebäudeteil, der den Hauptaltar umgibt. Die sich anschließende Apsis ist nicht Teil des Chores.
Chorbogen
Kirchenbauten: Ein großer Bogen zwischen dem Chorraum und dem Langhaus.
Chorempore
Auch Musikempore, Orgelempore, Orgelchor, Orgelfuß, Chortribüne, Orgelbühne, Organistrum, Sängerchor: Kirchenbauten: Diejenige Empore, auf der Orgel und Orgelprospekt untergebracht sind; meist befinden sich hier auch gestaffelte Sitzreihen für den Chor.
Chörlein
Gotik, Renaissance: Ein kleiner Erker aus Holz oder Stein im ersten Obergeschoss eines Hauses.
Chorscheitel
Der Scheitelpunkt (d. h. der vom Altar am weitesten entfernte Punkt) der Chorapsis bzw. des Chorumgangs.
Chorschranke
Auch Altarschranke: In Kirchenbauten, historisch: Eine Barriere, die Chor bzw. Altarraum so absperrt, dass die Laien keinen Zugang haben. Vgl. Lettner, Ikonostase.
Chörten
Tibet: Ein buddhistischer Kultbau; vgl. Stupa.
Chorturm
Mittelalter: Ein über dem Chor errichteter Kirchturm. Gegenbegriffe: Westturm, Vierungsturm.
Chorumgang
Kirchenbauten: Der um den Chor herumgeführte Raumteil. Diente meist als Prozessionsgang.
Chromstahlblechverfahren
Ein Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Mauerwerkswänden gegen aufsteigende Feuchtigkeit, bei dem Bleche in eine Fuge des Mauerwerks gerammt werden.
Chudschra
Muslimischer Raum: Ein kleiner Wohnraum für Studenten in einer religiösen Schule.
Ciborium
Siehe Ziborium.
Circus
Römische Antike: Eine langgestreckte Arena für Wagenrennen. Vgl. Hippodrom, Arena.
Cleit
Schottland, historisch: Eine Steinhütte (Trockenmauerwerk).
Clocher trinitaire
Kirchenbauten, Baskenland: Eine Sonderform des Glockengiebels mit drei Spitzen.
Coburger Erker
Renaissance, Coburg: Eine lokale Variante des Eckerkers.
Compluvium
Römische Antike: Ein offenes Oberlicht im Atrium
Comunidor
Katalonien, Aragonien (Spanien): Ein baulich separierter Altar, der zur Anlage einer Kirche gehört.
Confessio
Kirchenbauten: Eine spezielle Altaranlage, die den Gläubigen Zugang zu den unter dem Altar aufbewahrten Reliquien ermöglicht.
Coro und Trascoro
Spanien, historisch: Ein Binnenchor mit reich dekorierter Rückseite.
Corps de logis
In barocken Schlössern und Stadtpalais: Der zu Wohnzwecken bestimmte Haupttrakt.
Corpus
Bezeichnung für die Gesamtheit eines Gebäudes und Raumes.
Cottage
Englischsprachiger Raum: Ein oft aus traditionellen Materialien errichtetes kleines Landhaus mit rustikalen Merkmalen wie einer niedrigen Decke, freiliegenden Deckenbalken und Holzfußboden.
Cour d’honneur
Siehe Ehrenhof.
Crescent
Eine halbmondförmige, konkave Häuserreihe.
Crochet
Siehe Krabbe.
Crannóg
Britische Inseln, prähistorisch: Eine in einem Binnensee aus Baumstämmen, Sand und Steinen errichtete künstliche Insel.
Crotto
Apulien (Italien), historisch: Ein rundlicher Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk. Vgl. Trullo.
Cubburo
Sizilien, historisch: Ein halbkugelförmiger Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
Curtain Wall
Siehe Vorhangfassade.

D

D’Humy-System
Parkhäuser: Eine Variante der Erschließung, bei der die Ebenen zweier Hälften des Gebäudes jeweils um eine halbe Geschosshöhe gegeneinander versetzt sind.
Die grundlegenden Fachbegriffe zur Beschreibung eines Daches
Bezeichnungen einiger Bauteile, durch die ein Dach erweitert werden kann
Dach
Eine aus Tragwerk und Deckung bestehende Konstruktion, die darunter liegende Räume und Flächen nach oben abschließt und sie somit vor Sonne, Witterung oder anderen von oben eindringenden Einflüssen schützt.
Dachabdichtung
Die außenliegende Schicht der Dachhaut, die das Gebäude vor Niederschlägen, Wind und Sonneneinstrahlung schützt. Im Gegensatz zur Dachdeckung, die Niederschläge meist durch Neigung ableitet, ist die Dachabdichtung wasserdicht.
Dachabdichtungsbahn
Siehe Dachdichtungsbahn.
Dachablauf
Auch Dachgully: Insbesondere auf Dächern ohne Dachrinne dasjenige an der tiefsten Stelle des Daches gelegene Element, das das Regenwasser aufnimmt und in die Anschlussleitung führt
Dachausmittlung
Die geometrische Festlegung einer Dachform und ihrer Schnittlinien (Traufe, Ortgang, First, Grat, Verfallung, Kehle) über dem gegebenen Grundriss.
Dachbahn
Eine in Bahnen hergestellte Dachpappe.
Dachbegrünung
Eine Form der Bauwerksbegrünung, bei der entweder ein Dachgarten oder ein Gründach angelegt wird.
Dachbinder
Eine feste hölzerne Konstruktion, die auf den Außenwänden aufliegt und Sparren und Pfetten trägt.
Dachboden
Auch Boden, Estrich, Winde, Speicher, Dachkammer, Balken, Söller, Oller, Zolder, Bühne: Ein höchstens als Abstellraum genutzter Raum unter dem Dach. Dachböden haben meist keine Wandverkleidung.
Dachdämmung
Die Wärmedämmung eines Gebäudes im Dachbereich. Formen (Auswahl): Untersparren-, Zwischensparren-, Aufsparren-, Auflatt-, Flachdachdämmung.
Dachdecker
Ein Handwerker, dessen Aufgabengebiet den gesamten Bereich der Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik abdeckt.
Dachdeckung
Derjenige Teil der Dachhaut, der nicht Dachabdichtung ist, also diejenigen Bauteile, die Niederschläge und Wind ableiten, wie z. B. Dachziegel und Dachschindeln.
Dachdichtungsbahn
Eine ausrollbare Bahn Dachpappe zur Herstellung von Dachabdichtungen. Zu unterscheiden von einer Bitumen-Schweißbahn.
Dachentwässerung
Die Ableitung von Niederschlägen und Tauwasser nach der Schneeschmelze über geneigte Dachflächen, Dachrinnen und Fallrohre.
Dachfenster
Auch Dachflächenfenster: Ein Fenster im Dach eines Gebäudes. Vgl. Oberlicht, Lichtröhre.
Dachfirst
Auch First: Die meist waagerechte obere Kante eines (Sattel-)Daches.
Dachfläche
Eine nach außen sichtbare Fläche eines Daches.
Einige grundlegende Dachformen
Dachform
Welche Form für das Dach eines Gebäudes gewählt wird, hängt u. a. von statischen, technischen, finanziellen und stilistischen Faktoren ab.
Dachgaube
Auch Gaube, Dachkapfer, Lukarne: Ein Dachaufbau in der geneigten Dachfläche eines Gebäudes. Nimmt im Allgemeinen ein Fenster auf. Darüber hinaus vergrößert eine Gaube den nutzbaren Raum im Dachgeschoss.
Dachgesims
Auch Hauptgesims, Traufgesims, Kraggesims, Kranzgesims: Das oberste Gesims eines Bauwerks, das das Bauwerk nach oben abschließt.
Dachgrat
Eine Kante, die an einem Walm- oder Zeltdach da entsteht, wo zwei Dachflächen aneinanderstoßen.
Dachhaut
Die Gesamtheit der Dachdeckung und Dachabdichtung, also die obersten Schichten eines Daches von den Ziegeln bis hin zu den Dachbahnen.
Dachhecht
Auch Hechtgaube, Hechtfenster: Dachkonstruktion: Eine sehr breite (5 Meter und mehr) Schleppgaube.
Dachkasten
Ein kastenartiges Bauteil, mit dem der Zwischenraum zwischen Hauswand und Dachtraufe geschlossen wird.
Dachkonstruktion
Auch Dachtragwerk: Das Tragwerk eines Daches, das die Dachdeckung trägt.
Dachlandschaft
Verschiedene Bedeutungen: 1. Das komplexe Dach eines Gebäudes, besonders einer Kathedrale oder eines Schlosses. 2. Die Dachansicht einer Stadt, besonders einer baulich bedeutenden Altstadt.
Dachlatte
Eine Holzlatte, die entweder direkt auf die Sparren oder quer auf die Konterlattung genagelt ist. Dachlatten bilden die oberste Lage der Dachkonstruktion und tragen die Dachdeckung.
Dachlawine
An geneigten Dächern können Schneemassen herabstürzen. Dachlawinen bilden eine Gefahr für Personen und Gegenstände und werden im Idealfall baulich verhindert.
Dachluke
Ein meist verglaster einfacher Dachausstieg, der Zugang zum Dach und zu den Schornsteinen bietet. Im Unterschied zu Dachfenstern werden Dachluken vorzugsweise in unausgebauten Räumen verbaut.
Dachneigung
Die Neigung bzw. Steilheit einer Dachfläche. Unterschieden werden Flachdächer, flachgeneigte Dächer und Steildächer.
Dachpappe
Eine mit Bitumen getränkte Pappe, die zur Dachabdichtung verwendet wird.
Dachpfanne
Siehe Dachziegel.
Dachpfannenprofil
Ein aus Bandstahl gefertigtes Profilblech, das das Aussehen von Dachziegeln imitiert und als Dachdeckung verwendet wird.
Dachraum
Der Raum unter dem Dach. Bildet entweder den Dachboden oder das Dachgeschoss.
Dachreiter
Auch Glockenreiter: Vor allem auf Kirchen: Ein auf dem Dachfirst aufsitzendes Türmchen. Meist aus Holz.
Dachrinne
Auch Regenrinne, Dachkalle, (Dach-)Kandel: Dachentwässerung: Eine Rinne, die das von der Dacheindeckung ablaufende Regenwasser an der Dachtraufe sammelt und durch einen Trichter meist in ein Fallrohr führt.
Dachschiefer
Schiefer wurde traditionell oft als Material zur Dachdeckung verwendet.
Dachschmuck
Historisch: Skulpturen, Schnitzwerk und andere dekorative Elemente am Dach, besonders am First.
Dachstuhl
Das gesamte Gefüge eines Dachtragwerks.
Dachtraufe
Auch Traufe: Die Tropfkante am Dach eines Gebäudes. Direkt darunter ist oft eine Dachrinne angebracht.
Dachturm
Kirchenbau: Ein Kirchturm, von dem mindestens drei Seiten nicht bis zum Fundament herunterreichen, sondern auf dem Dach aufsitzen.
Dachüberstand
Derjenige Teil eines Daches, der über die Außenwand des Gebäudes herausragt. An der Giebelseite schließt er mit dem Ortgang ab, an der Längsseite mit der Dachtraufe.
Dachuntersicht
Die Unterseite des Dachüberstandes. Zu sehen sind hier entweder Sparren und Pfetten oder ein Dachkasten.
Dachziegel
Flächige Bauelemente aus gebranntem Ton, die zur Eindeckung geneigter Dächer verwendet werden.
Dämmputz
Siehe Wärmedämmputz
Daibutsu
Eine große Buddhastatue.
Dämmschichttrocknung
Auch Flachdach-Dämmschichttrocknung: Ein Sanierungsverfahren, mit dem auf schadhaften Flachdächern durchfeuchtete Dämmschichten getrocknet werden können.
Dammuso
Verschiedene Bedeutungen: 1. Italien: Ein Typ von Wohnhöhle. 2. Auf Pantelleria (Italien): Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
Dampfbremse
Eine Folie, die verhindern soll, dass aus der warmen Innenraumluft Feuchtigkeit in die Wärmedämmung des Gebäudes diffundiert und dort Schimmelbefall begünstigt. Eine Dampfbremse, die komplett dicht ist, wird als Dampfsperre bezeichnet.
Dampfdruckausgleichsschicht
Eine spezielle Schicht in nicht belüfteten Flachdächern, die es erlaubt, Dampf aus dem Gebäude in die Atmosphäre abzuleiten.
Dampfsperre
Eine Dampfbremse, die praktisch völlig dampfdiffusionsdicht ist.
Dansker
Mittelalterliche Burgen, Mitteleuropa: Eine in einem Turm über einem fließenden Gewässer untergebrachte Toilettenanlage. Vgl. Aborterker.
Datsche
Auch Datscha: Russland, Mitteleuropa: Ein Garten- oder Wochenendhaus, das der Erholung dient und Hobbygärtnerei ermöglicht.
Davoser Flachdach
Davos (Schweiz): Eine besondere Art von Flachdach (Kaltdach), bei dem Regen- und Schmelzwasser durch einen zentralen Dachablauf innerhalb des Hauses in die Kanalisation abgeleitet werden.
Decke
Auch Plafond: Ein Bauteil, das die obere Begrenzung eines Raumes bildet.
Deckendurchbruch
Eine Decke muss durchbrochen werden, wenn, etwa zur Wärmedämmung oder für andere Energieersparnismaßnahmen, Installationsleitungen für die Haustechnik hindurchgeführt werden müssen.
Deckenfresko
Siehe Fresko.
Deckengesims
Ein Profilbauteil, das entweder am Übergang zwischen Wand und Raumdecke oder nahe der Decke angebracht wird; letzteres modern etwa, um Lampen für indirekte Beleuchtung aufzunehmen.
Deckengleicher Unterzug
Auch Blindbalken: Die Ersetzung eines als Unterzug eingebauten sichtbaren Balkens durch eine stellenweise verstärkte Bewehrung der Deckenplatte selbst.
Deckenmalerei
Auch Deckengemälde, Deckenbild, Plafondmalerei: Die Bemalung von Decken oder Gewölben in Innenräumen.
Deckenscheibe
Statik: Sammelbegriff für horizontal verbaute flächenhafte Bauteile wie z. B. Stahlbetonplattendecken, die Horizontallasten aufnehmen und auf vertikale Festpunkte oder Scheiben übertragen.
Deckenspiegel
Das ebene Mittelfeld einer von Profilen gerahmten Decke.
Deckenverkleidung
Sammelbegriff für Verzierungen der Raumdecke, wie Holzverkleidungen (Kassettendecke), Gemälden oder Stuckverzierungen.
Deckplatte
Siehe Abakus.
Dehnfuge
Siehe Bewegungsfuge.
Dekorationsmalerei
Ein Kunsthandwerk, dessen Anwendungen u. a. die Wandmalerei, Schablonenmalerei, Ornamentik und Grisaille umfasst.
Denkmalpflege
Sammelbegriff für die geistigen, technischen, handwerklichen und künstlerischen Maßnahmen zur Bewahrung und Unterhaltung von Kulturdenkmalen.
Denkmalschutz
Sammelbegriff für die rechtliche Regelungen zum Schutz von Kulturdenkmalen.
Detail
Eine Einzelheit eines Bauwerks.
Deutsche Säulenordnung
Eine Barockvariante der ionischen Säulenordnung.
Deutschordensburg
Mittelalter: Eine befestigte Klosteranlage.
Diamantquader
Eine Sonderform des Bossenwerks, bei dem einzelne Steine pyramidenförmig hervorragen.
Diaofang
Tibet, Innere Mongolei: Eine traditionelle Form von Wehrturmhäusern mit Flachdach.
Diazoma
Griechische Antike: Im Theater ein breiter Rundgang, der die Sitzreihen in Zonen (Ränge) gliedert.
Dichte Rohrdurchführungen
Bei Rohrdurchführungen besteht prinzipiell das Problem, dass diese bei Undichtigkeit von Rohren überflutet werden können.
Dichtmittel
Ein Oberbegriff für Dichtstoffe.
Dichtprofil
Ein Fugenprofil, mit dem eine Fuge elastisch verschlossen wird.
Dichtschlämme
Auch Dichtungsschlämme: Zement-Kunststoff-Mischungen, mit denen Oberflächen gegen eindringendes Wasser abgedichtet werden könne.
Dichtschließende Tür
Baurecht: Anders als bei Rauchschutztüren sind die Anforderungen an dichtschließende Türen in Deutschland nicht normiert.
Dichtstoff
Auch Fugenmasse, Dichtmasse, Fugendichtstoff, Weichdichtung, Flüssigdichtung: Ein Werkstoff zur Abdichtung von Fugen und anderen Öffnungen, die Bewegungen ausgesetzt sein können. Werden in Deutschland den Klebstoffen zugeordnet.
Dichtstoffvorlage
Ein meist elastisches Material, das u. a. in tiefe Fugen eingebracht wird, bevor die eigentliche Abdichtung folgt.
Dichtungsbahn
Eine in Bahnen hergestellte Bauwerksabdichtung, etwa für die Dach- oder Fugenabdichtung.
Dichtungskehle
Eine Hohlkehle, die zur Abdichtung eingebaut wird.
Dichtungsschleier
Eine Untergrundabdichtung von Staubauwerken und Baugruben, bei der Zement in den Untergrund gespritzt wird.
Dickbettverfahren
Ein älteres Verfahren zum Verlegen von Fliesen und Platten, bei dem eine relativ dicke Schicht Zementmörtel verwendet wird.
Dickschichtputz
Der häufigste Typ von Putz, oft 20 mm dick.
Dielenboden
Auch Riemenboden: Ein Holzfußboden aus Brettern. Vgl. Parkett.
Dielenbrett
Ein Brett, wie es in Dielenböden verbaut wird.
Dielenhaus
Niederdeutscher Raum, historisch: Ein Haustyp, in dem eine große, oft zweigeschossige Diele einen beträchtlichen Teil des Gebäudes einnimmt und gleichermaßen als Aufenthalts- wie als Arbeitsraum dient.
Dienst
Romanik, Gotik: Eine vergleichsweise schlanke Viertel-, Halb- oder Dreiviertelsäule oder eine En-Délit-Säule, die einem Pfeiler oder einer Wand scheinbar vorgelegt ist.
Dikka
Islamischer Raum: Eine erhöhte freistehende Plattform oder Empire in einer Moschee.
Dimensionierung
Auch Bemessung: Die Festlegung der Maße eines Bauwerks oder Bauteils.
Dipteros
Griechische Antike: Ein Tempeltypus, der an allen vier Seiten von zwei Säulenkränzen umgeben ist.
Direktabhänger
Bauteile, die zum Anbringen einer abgehängten Decke unter einer Rohdecke verwendet werden.
Dogtrot-Haus
Amerikanische Südstaaten: Eine Hausform, bei der unter einem einzigen Dach zwei meist eingeschossige Wohnungen liegen, die von einer zentralen offenen Passage getrennt werden.
Dolmen
Ein Megalithgrab aus drei oder mehr aufrecht stehenden Tragsteinen, auf der eine oder mehrere Deckplatten ruhen.
Dom
Verschiedene Bedeutungen: 1. Auch Domkirche: Ein Kirchengebäude, das sich durch seine Größe, architektonische oder künstlerische Besonderheiten oder eine besondere historische Bedeutung auszeichnet. Keine einheitlichen architektonischen Charakteristika. Siehe Dom. 2. Eine Kuppel.
Domikalgewölbe
Ein kuppelartig überhöhtes Rippengewölbe.
Domus
Römische Antike: Wohnhaus, Stadthaus. Zu unterscheiden vom Landhaus, der Villa.
Donjon
Mittelalterliche Burgen, Frankreich: Ein Wohn- und Wehrturm.
Doppelantentempel
Griechische Antike: Ein Antentempel, an dessen Rückseite eine aus Anten gebildete Rückhalle (Opisthodom) liegt.
Doppelboden
Ein zweiter Boden über dem eigentlichen Boden eines Raumes, bei dem – anders als bei einem Hohlboden – jede Stelle unterhalb des Doppelbodens jederzeit zugänglich bleibt. In Spezialräumen, in denen die Installationen oft verändert werden.
Doppelbodenstütze
Ein Bauteil, das einen Doppelboden trägt.
Doppelbogenfenster
Siehe Gekuppelte Fenster.
Doppelchor
In der Romanik gab es Kirchen, die sowohl einen Ost- als auch einen Westchor besaßen.
Doppelfassade
Moderne: Eine zweiteilige Fassade, bei der die äußere Lage das Gebäude schützt, während die inneren die Räume abschließt bzw. zur Wärmedämmung beiträgt.
Doppelfenster
Eine Kombination zweier Fenster an einer einzigen Zarge, historisch u. a. zur Wärmedämmung.
Doppel-Flachstahlpfosten
Geländerbau: Ein spezieller Pfosten, der aus zwei Stahlleisten zusammengesetzt ist.
Doppelhaus
Verschiedene Bedeutungen: 1. Zwei direkt aneinandergebaute Einparteienhäuser; vgl. Back-to-Back House. 2. Ein Schleswig-holsteinisches Doppelhaus.
Doppelkapelle
Auch Doppelkirche: Ein zweigeschossiger Kirchenbau, dessen Ebenen für unterschiedliche liturgische Zwecke genutzt werden.
Doppelkirche
Ein Kirchengebäude, das aus zwei getrennten Hauptschiffen besteht.
Doppelkloster
Ein Klosterbezirk, in dem Mönche und Nonnen streng getrennt unter der Leitung eines gemeinsamen Oberen leben.
Doppelmuldenfalzziegel
Dachdeckung: Ein Falzziegel mit zwei Rippen.
Doppelreiber
Historisch: Ein Fensterbeschlag, mit dem zwei Fensterflügel gleichzeitig verriegelt werden können.
Doppelschalenkuppel
Ein Gewölbe bzw. eine Kuppel mit voneinander abgesetzter Innen- und Außenschale.
Doppelstegträger
Dachkonstruktion, Vereinigte Staaten: Ein ähnlich einem Doppel-T-Träger aufgebautes Konstruktionselement.
Doppel-T-Hof
Österreich: Eine bäuerliche Gebäudeform mit Doppel-T-förmigem Grundriss.
Doppelturmfassade
Auch Zweiturmfassade: Eine in der Regel westliche Kirchenfassade, die durch ein Turmpaar geprägt ist.
Dorische Ordnung
Die zweite der fünf klassischen Säulenordnungen. Anders als die toskanische Säule hat die dorische ein komplexes Gebälk und am Schaft eine Kannelierung.
Dorische Säule
Siehe Dorische Ordnung.
Dossierung
Eine Böschung bzw. Schräge im Festungsbau, im Landschaftsbau, im Deichbau sowie in der Architektur.
Dougong
China, historisch: Ein oft komplexer, aus mehreren ineinandergreifenden Hölzern konstruierter Kragträger.
Drahtanker
Ein Mauerwerksanker aus nicht rostendem Stahl.
Drainage
Maßnahmen, die im Erdreich befindliches Wasser vom Bauwerk wegführen.
Drehplattentür
Eine selten verwendete Art von Tür, die aus zwei übereinander drehbar gelagerten, aber miteinander gekoppelten Türblattteilen besteht. Erstmals 1998.
Drehflügeltür
Eine Anschlagtür, deren Flügel um 180 Grad aufschlagen kann.
Drehriegel
Ein Typ von Verschluss, bei dem der Riegel durch Drehen geöffnet und verschlossen wird. Historisch an Fenstern und Türen, modern an industriellen Gehäusen mit besonderen Anforderungen.
Drehsolarhaus
Moderne: Ein Konzept zur Erbauung von photovoltaisch ausgestatteten Wohnhäusern, die sich mit dem Sonnenstand drehen.
Drehtür
Auch Karusselltür: Eine aus zwei bis vier an einer vertikalen Mittelachse angebrachten Türflügeln, die in einem runden Gehäuse rotieren.
Dreiapsidenkirche
Ein Kirchenbau mit drei nebeneinander liegenden Apsiden, die je einen Altar aufnehmen.
Dreifensterhaus
Bezeichnung für ein relativ schmales städtisches Wohnhaus, dessen mehrgeschossige Vorderfassade drei Fensterachsen hat.
Drei-Konchen-Chor
Auch Dreikonchenanlage, Trikonchos, Kleeblattchor: Mittelalterliche Kirchenbauten: Eine Alternativform zur kreuzförmigen Anlage einer Kirche, in der statt Chor und Querschiffen drei Konchen, also halbrunde gleich große Apsiden, den Vierungsbereich umgeben.
Dreiecksgiebel
Ein gewöhnlicher dreieckiger Giebel. Gegenbegriffe z. B. Staffelgiebel, Schweifgiebel, Volutengiebel.
Dreiecksverband
Siehe Freigespärre.
Dreigelenkbogen
Statik: Ein aus zwei Teilträgern bestehendes Tragwerk, dessen beide Elemente im Scheitel gelenkig miteinander verbunden sind. In modernen Brücken und Hallendächern.
Dreikirchenbasilika
Sonderform einer dreischiffigen Basilika, bei der die drei nebeneinanderliegenden Schiffe durch raumhohe Wände getrennt und nur durch Türen miteinander verbunden sind.
Dreikonchenanlage
Siehe Drei-Konchen-Chor.
Dreipass
Spätromanik, Gotik: Ein Ornament, das aus drei nach außen weisenden, gleich großen Kreisbögen besteht.
Dreiseithof
Sammelbegriff für bäuerliche Hofanlagen, deren Gebäude drei Seiten eines rechteckigen Hofes einnehmen.
Dreispänner
Eine Gebäudeerschließung, bei der drei Wohnungen über einen Flur an ein Treppenhaus angeschlossen sind.
Dreiständerhaus
Niederdeutscher Raum, historisch: Ein Hallenhaus, dessen Dach von drei parallel zum First errichteten Ständerreihen getragen wird.
Dreiviertelsäule
Eine Säule, deren Schaft nur zu drei Vierteln aus einer Wand hervortritt.
Drempel
Siehe Kniestock.
Drempelmalerei
Ein Fries, der an die Außenseite eines Kniestocks gemalt ist.
Drolerie
Mittelalter: eine derb-lustige, groteske Darstellung von Menschen, Fabelwesen oder Tieren. An gotischen Kirchen z. B. als Wasserspeier. Siehe auch Maskaron, Neidkopf, Gaffkopf, Grüner Mann.
Drückendes Wasser
Wo Wasser durch die natürliche Schwerkraft gegen ein Bauwerk fließt, muss dieses abgedichtet werden.
Dübeldecke
Auch Düppeldecke, Dippeldecke, Balken-Balkendecke: Historisch: Eine massiv hölzerne Deckenkonstruktion, bei der gegeneinander versetzte Balken durch Holzzapfen miteinander verbunden werden.
Duck architecture
Vereinigte Staaten, 1920er und 1930er Jahre: Eine besondere Gestaltung besonders von Geschäftsgebäuden als überdimensionierte Lebewesen oder Objekte wie z. B. Tiere oder Kaffeekannen.[2][3]
Dünnbettverfahren
Ein modernes Verfahren zur Verlegung von Fliesen und Platten, bei dem eine relativ dünne Schicht von Mörtel bzw. Kleber verwendet wird.
Dünnschichtputz
Eine moderne Form des Verputzen mit Stoffen, die u. a. Kunstharze enthalten, was auch dünne Auftragstärken erlaubt.
Duplex
Siehe Duplexhaus.
Duplexhaus
Ein Baukonzept für zwei Nutzungsphasen von Gebäuden, für meist als Reihenhäuser erbaute Mehrparteienhäuser mit zwei bis drei getrennten Wohnungen, die bei einem entspannteren Wohnungsmarkt einfach in ein Einfamilienhaus umgewandelt werden können.
Duplexwohnung
(Siehe Duplexhaus) - Eine wandel- bzw. umbaubare Wohnung für zwei Nutzungsphasen.
Durchreiche
Eine Wandöffnung, durch die Dinge, besonders Speisen und Essgeschirr, durchgereicht werden können.
Durchlaufträger
Statik: Ein Mehrfeld-Träger in einem Balkentragwerk, der auf mehr als zwei Abstützungen ruht.
Dvarapala
Süd- und Ostasien, historisch: eine Skulptur, die einen meist bewaffneten Wächter darstellt. Beidseitig an Toren und Türen etwa von Tempeln oder Palästen.

E

Earthship
Solararchitektur: Bezeichnung für einen Gebäudetypus, der durch den Versuch von Autarkie hinsichtlich Wärme, elektrischer Energie, Wasser und Abwasser, und die Verwendung von Zivilisationsabfällen als Baumaterial gekennzeichnet ist.
Ebene
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Oberfläche eines Bauteils, z. B. Boden, Wand und Decke. 2. Geschoss.
Echinus
Griechische Antike: Das meist wulstartig geschwollene Glied dorischer Kapitelle, das zwischen Säulenschaft und Abakus liegt.
Eckblatt
Siehe Eckzier.
Eckknolle
Siehe Eckzier.
Ecklisene
Siehe Kantenlisene.
Eckquaderung
Siehe Eckstein.
Eckrisalit
Fassadengestaltung: Ein Gebäudeteil, der an der Ecke eines Gebäudes hervorspringt.
Ecksporn
Siehe Eckzier.
Eckstein
Auch Eckstein, Eckquader, Ortstein: Fassadengestaltung: Glatt oder grob behauene Werksteine in den Ecken eines Bauwerks oder in dessen Tür- und Fensterrahmung.
Eckzier
Eine Verzierung an der Basis einer Säule.
Egerländer Fachwerkhaus
Landkreis Tirschenreuth und Umgebung, historisch: Eine Typ von Fachwerkhäusern, der durch reichen Gebrauch von Rautenmustern gekennzeichnet ist.
Ehrenpforte
Historisch: Ein oft nur provisorischer Torbau, der aus Anlass besonderer Festlichkeiten errichtet wird.
Eierstab
Auch Kymation: Antike: Eine fortlaufende Zierleiste mit friesartigen (plastisch ausgearbeiteten oder nur aufgemalten) Ornamenten, meist stilisiere pflanzliche Elemente. Meist an Fassaden oder Säulen.
Eindeckung
Siehe Dachdeckung.
Einfachheit
Architekturtheorie: Komplementärbegriff zur Komplexität. Das Begriffspaar ist für das Beschreiben des architektonischen Denkens grundlegend.
Einfamilienhaus
Auch Einfamilienwohnhaus: Ein Gebäude, das als Wohnhaus für eine Familie bzw. für eine kleine Gruppe von Menschen, die einen gemeinsamen Haushalt führen. Gegenbegriff: Mehrfamilienwohnhaus. Siehe auch Einliegerwohnung, Eigenheim.
Eingezogener Kirchturm und eingezogener Chor einer Kirche
eingezogen
Ein „eingezogener“ Chor oder Kirchturm hat nicht die volle Breite des Kirchenschiffs, sondern ist schmaler.
Eingang
Eine Tür oder eine Öffnung zum Hineingehen in ein Gebäude, in einen Raum oder in ein umgrenzendes Gelände.
Einhebelmischer
Auch Einhandarmatur, Einhandmischer, Einhandhebelmischer: Wasserinstallation: Ein Wasserhahn, der nur ein einziges Bedienelement hat.
Einküchenhaus
Europa, Anfang des 20. Jahrhunderts: Ein Reformmodell städtischer Wohnbebauung, in der eine zentral bewirtschaftete Großküche in einem Mehrparteienhaus die Küchen der einzelnen Wohnungen ersetzt.
Einliegerwohnung
Rechtsjargon Deutschland: Innerhalb eines Eigenheims eine zusätzliche, meist abgeschlossene Wohnung, die gegenüber der Hauptwohnung von untergeordneter Bedeutung ist.
Einsatzkapelle
Kirchenbau: Ein kleiner Sakralraum, der in den Gesamtbau integriert bzw. eingesetzt ist. Zu unterscheiden von gewöhnlichen Kapellen die freistehend oder dem Kirchenschiff angefügt sind.
Einschalige Wand
Eine (Außen-)Wand, die nur aus einer Schale (einer tragenden Schicht) besteht, wobei durchaus mehrere Schichten (z. B. für Isolierung, Putz usw.) bestehen können.
Einschaliges Dach
Siehe Warmdach.
Einspannung
Auch feste Einspannung: Statik: Ein Lager, das Verschiebungen und Verdrehungen in jegliche Richtung unterbindet.
Einstützenraum
Gotik: Eine Sonderform der Pfeileranordnung, bei der das Gewölbe eines Raumes auf einer zentralen Stütze ruht.
Einturmfassade
Kirchenbau: Eine östliche Kirchenfassade, deren charakteristisches Element ein einziger Kirchturm. Gegenbegriff: Doppelturmfassade.
Einzellast
Statik: Eine äußere Kraft, die punktuell an einer Stelle eines Bauteils ansetzt. Gegenbegriffe: Streckenlast, Flächenlast.
Einzug
Siehe eingezogen.
Eisbrecher
Historisch: Ein an Bauwerken in Flussnähe angesetzter Vorbau, der eine Beschädigung des Bauwerks durch Treibeis verhindern soll.
Eiskeller
Historisch: Ein Keller, der zur Lagerung und Aufbewahrung von Natureis diente, das zur Lebensmittelkühlung oder für Herstellungsprozesse benötigt wurde. Vgl. Eishaus.
Eisenkirche
Historisch: Ein aus vorgefertigten Elementen aus Wellblech oder Gusseisen gefertigter Kirchenbau.
Eishaus
Historisch: Ein Lagerhaus, in dem mit Natureis Lebensmittel durch Kühlung konserviert wurden. Vgl. Eiskeller.
Eishotel
ein Hotel, das als Touristenattraktion im Herbst aus Schnee und Eis errichtet wird.
Eklektizismus
Die willkürliche Verbindung unterschiedlicher Baustile.
Ekklesiasterion
Griechische Antike: Der Versammlungsraum der Volksversammlung einer Stadt (Ekklesia), ähnlich wie ein Theater mit halbkreisförmig angelegten ansteigenden Sitzreihen erbaut.
Elastische Bodenbeläge
Sammelbegriff für Bodenbeläge, die Dehnungen und Stauchungen annehmen, ohne ihre Ausgangsform zu verlieren. Beispiele: Linoleum, PVC-Beläge, Quarzvinyl-Böden, Estomer-Beläge, Kork.
Elastizität
Elastische Baumaterialien können Dehnungen und Stauchungen aufnehmen, ohne ihre Ausgangsform zu verlieren.
Elastomer
Ein formfester, aber elastisch verformbarer Kunststoff. Viele Bauteile bestehen aus Elastomeren, z. B. Dichtungen, Verbindungen und Bodenbeläge.
Elektrogebäudeheizung
Eine technische Einrichtung zur Erwärmung von Gebäuden mit Hilfe von Elektrowärme.
Elektroheizung
Siehe Elektrogebäudeheizung.
Elektroinstallation
Die Stromversorgung für elektrische Betriebsmittel. Umfasst u. a. Leitungen, Verteiler, Schalter und Steckdosen.
Elektrophysikalische Mauertrockenlegung
Ein (wegen seiner Ausführungsprobleme umstrittenes) Verfahren zur Mauertrockenlegung.
Elektrospeicherheizung
Eine Elektroheizung, die erzeugte Wärme über längere Zeit speichern kann und es Verbrauchern damit erlaubt, vorwiegend mit Niedertarifstrom zu heizen.
Elementdecke
Auch Kaiserdecke, Halbfertigteildecke: Eine Raumdecke, die aus vorgefertigten Stahlbetonplatten zusammengesetzt wird. In Deutschland heute das Standardverfahren.
Elementfassade
Eine Fassade, die aus vorgefertigten Elementen zusammengesetzt wird. Die Elemente sind meist aus Metall, seltener aus Glas, Stahl und Glas, oder Aluminium und Glas.
Empore
Eine erhöhte Galerie oder Tribüne, die mit einer Langseite zu einem größeren Innenraum hin geöffnet ist.
Energiebilanz
Die Summe der bei der Erstellung eines Bauwerks verbrauchten Energie, von der Produktion der Rohstoffe bis zum fertig eingebauten Bauteil.
Energieeinsparung
Die ökonomisch oder ökologisch begründete Minimierung des Energieverbrauches beim Bau oder beim Betrieb eines Bauwerks.
Enfilade
Eine Abfolge von Räumen, die in einer Flucht stehen und nicht indirekt durch Flure verbunden sind, sondern direkt durch Türen oder Durchgänge. Häufig in Schlössern und Museen, aber auch in französischen Appartements des 19. Jahrhunderts.
Emporenumgang
Eine Empore, die einen größeren Innenraum an meist drei Seiten umgibt.
En délit
Gotik: Natursteine werden gewöhnlich so verbaut, dass die geologischen Schichten horizontal liegen; beim Bauen en délit stehen die Schichten senkrecht. Vgl. Versatz gegen das Lager.
Engadinerhaus
Engadin (Schweiz), traditionell: Ein Bauernhaustyp, gekennzeichnet durch wuchtige Steinmauern und tiefe Fensterfluchten.
Entasis
Die Schwellung oder Bauchung des Schaftes einer Säule.
Enthärtungsanlage
Eine Einrichtung zur Wasserenthärtung. Oft Teil der Wasserinstallation eines Gebäudes.
Entkernung
Bestimmte Maßnahmen, die dem (Kern-)Abriss oder der Kernsanierung eines Bauwerks vorangehen, insbesondere die Entfernung der statisch nicht relevanten Bauteile.
Entlastungsbogen
Ein Bogen mit ausschließlich statischer Funktion, der komplett im Mauerwerk liegt.
Entrance Grave
Eine Megalithanlage mit rechteckiger Kammer in einem runden Erd- oder Steinhügel.
Entresol
Siehe Zwischengeschoss.
Entstuckung
Auch Abstuckung: Die ästhetisch motivierte Beseitigung von Stuckdekorationen an und in Gebäuden.
Entwässerung
Verschiedene Bedeutungen: 1. Das Abführen von Wasser aus bauwerknahem Erdboden; siehe Drainage. 2. Das Abführen von Abwasser und Regenwasser; siehe Abwassertechnik.
EPDM-Dichtungsbahn
Ein elastischer Werkstoff, der u. a. zur Abdichtung von Flachdächern, von hinterlüfteten Fassaden und von Teichen verwendet wird.
Epistelseite
Die rechte Seite einer Kirche. Gegenbegriff: Evangelienseite.
Epistyl
Siehe Architrav.
Epistylion
Siehe Gebälk.
Epitaph
Eine Grabinschrift oder ein Grabdenkmal für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand oder einem Pfeiler. Epitaphe befinden sich, anders als Grabmale, nicht zwingend am Bestattungsort. Vgl. Kenotaph.
Erddruck
Geotechnik, Statik: Der Druck, den ein Boden auf ein Bauwerk ausübt.
Erdhaus
Auch Erdhügelhaus: Moderne: Ein Haus, bei dem Erde als zusätzlicher Baustoff für die Wand- und Deckenkonstruktion verwendet wird. Vgl. Wohnhöhle, Grassodenhaus.
Erdreichwärmepumpe
Eine Heizanlage, die den tief im Erdreich verborgenen Solekreislauf nutzt und ihm Wärme entzieht.
Ereignis
Architekturtheorie: Architekten sprechen von einem „Ereignis“, wenn das Bauwerk Raum für zeitlich getrennte Vorgänge bietet; im Gegensatz dazu steht die von der statischen Architektur vorgegebene Funktion eines Bauwerks.
Eremitage
Kleine Hütte als Rückzugsort für private Andachten, oft als Teil einer Gartenanlage. Kein einheitlicher Bautyp.
Erdkeller
Historisch: Ein nahe am Erdreich befindlicher oder erbauter Raum, der zur Lebensmittelkühlung genutzt wurde.
Erinnerung
Architekturtheorie: Bauwerke vermögen, wie andere Kunstwerke auch, kollektive und individuelle Erinnerungen zu speichern. Siehe auch Denkmal.
Erker
Ein geschlossener, überdachter, über ein oder mehrere Geschosse reichender Vorbau an der Fassade eines Hauses. Zu unterscheiden von einer Auslucht, die vom Boden aufsteigt. Der Übergang zu einem Balkon kann fließend sein.
Erlweinputz
Historisch: Ein Typ von Rauputz, bei dem sich in der Putzoberfläche Überkorn abzeichnet.
Ern
Franken: Der Hausflur eines Ernhauses, eines historischen Fachwerkhauses (Bauernhauses). Der Ern ist traufseitig erschlossen und dient sowohl als Erschließung für das übrige Haus als auch als Küche.
Erscheinungsfenster
Altes Ägypten: Ein Balkon am Königspalast.
Erschließung
Sammelbegriff für die horizontalen und vertikalen Zugangswege, über die Personen die zur Benutzung bestimmten Räume in einem Gebäude erreichen können.
Erschließungskern
Das in mehrgeschossigen Bauwerken meist vertikale Element, das dessen verkehrlicher und technischer Erschließung dient. Enthält z. B. Treppen, Aufzugsschächte und Steigleitungen.
Eselsbogen, Eselsrücken
Ein weit geöffneter Kielbogen, in der nur weit oben kleine konkav geschwungene Kanten hat.
Eselstreppe
Historisch: Eine sehr flache Treppe, die von Tragtieren begangen werden kann. Vgl. Reittreppe.
Esplanade
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ursprünglich eine eingeebnete, als Schussfeld dienende freie Fläche vor einer Zitadelle, die auch als Parade- und Waffenplatz diente. 2. Modern: Ein Platz oder eine Promenade vor einem größeren öffentlichen Gebäude.
Estrade
Siehe Podest.
Estrich
Fugenloser Bodenbelag, der einerseits Lasten auf die darunterliegende Dämmung verteilt und andererseits den Untergrund für den Fußbodenbelag bildet. Meist aus Zement, Gips, Kalk oder Lehm.
Etruskischer Tempel
Antike, Italien: Sammelbezeichnung für eine ganze Anzahl von Typen der Tempelarchitektur.
Eulenloch
Bei alten Walmdach- und Satteldachgebäuden eine Öffnung unterhalb des Firstes, die vor Einführung des Schornsteines als Rauchabzug und später als Flugloch für erwünschte Vögel (Ungezieferjäger) diente.
Euthynterie
Griechische Antike: Die oberste Schicht des Stereobats (Tempelfundament), die fein behauen und sorgfältig geglättet ist.
Evangelienseite
Die linke Seite einer römisch-katholischen Kirche. Die rechte Seite wird als Epistelseite bezeichnet.
Exedra
Ursprünglich Antike: Ein nischenartiger Raum, der sich auf einen Hof, Platz oder eine Halle öffnet. Die Exedra kann frei oder mit einer Säulenstellung gestaltet sein.

F

Fächergewölbe
Auch Strahlengewölbe: Ein Gewölbe, bei dem von Auflagern oder Diensten mehr als drei Rippen ausgehen, die strahlenförmig angeordnet sind.
Fächerrosette
Auch Halbrosette: Ein Ornament in Form einer halben Rosette.
Fachwerk
Ein Stabwerk, dessen Stäbe alleine durch Normalkraft beansprucht werden und deren Enden in den Knotenpunkten miteinander verbunden sind. Siehe auch Holzfachwerk.
Fachwerkkirche
Ein Kirchengebäude, das im Holzfachwerkbau errichtet ist.
Fachwerkschwelle
Holzfachwerk: Ein waagerecht liegender, durchlaufender Balken, auf dem die gesamte Wand mit ihren Ständern, Streben und Bänder aufsitzt.
Fachwerkträger
Fachwerk: Ein horizontal verlaufendes schlankes Tragelement.
Fahrkorb
Die Kabine einer Aufzugsanlage.
Fahrsteig
Ein Personenbeförderungsmittel, das in der Nutzung einem Förderband ähnelt. Anders als bei einer Rolltreppe hat die nutzbare Fläche bei einem Fahrsteig keine Stufen.
Fäkalienhebeanlage
Siehe Hebeanlage.
Fallleitung
Auch Fallrohr: Eine meist senkrecht verlegte Abwasserleitung.
Fallrohr
Senkrecht am oder im Gebäude verbautes Rohr zur Abwasserbeseitigung.
Falltür
Eine Tür, die nicht in eine Wand, sondern in einer Raumdecke oder einem Fußboden eingelassen ist.
Fällung
Die Errichtung oder der Erhalt eines Bauwerkes kann das Schlagen von Bäumen erfordern. Siehe Baumschutz.
Faltdach
Eine Dachform auf Gebäudeteilen mit polygonalem Grundriss, bestehend aus regelmäßigen, abwechselnd nach oben und unten „gefalteten“ Dreiecken.
Faltschiebetür
Eine mehrflügelige Falttür, deren Anschläge in einer Schiene geführt werden.
Falttür
Eine Tür aus mehreren Teilen (Türblättern), die sich beim Öffnen zusammenfalten. Vgl. Harmonikatür, Faltschiebetür.
Faltwand
Eine mehrflügelige Sichtschutz- oder Glaswand, deren Anschläge in einer Schiene geführt werden.
Faltwerk
Vor allem an Fassaden und an Raumdecken, Moderne: Ein großflächiges Bauelement mit einer komplexen, aber regelmäßigen Struktur, die an ein Origamikunstwerk erinnert.
Falzziegel
Ein Dachziegel, der mit seitlich benachbarten Ziegeln durch Rippen und Nuten zusammengehalten wird.
Fangelturm
Auch Fangenturm: Norddeutschland, historisch: Ein Gefangenenturm. Vgl. Hungerturm.
Farbe
Ein Gestaltungselement, das den Raum strukturieren und viele weitere Effekte hervorbringen kann.
Farrenstall
Baden-Württemberg, historisch: Ein spezielles Gebäude zur Haltung von gemeindeeigenen Vatertieren (Zuchttieren).
Fasche
Eine Umfassungsstruktur, die z. B. ein Fenster oder eine Tür umrahmt und von der Gebäudefassade deutlich sichtbar abgegrenzt ist. Traditionell aus Holz, Stein oder Putz.
Fase
Eine abgeschrägte Fläche an einer Werkstückkante.
Faserbeton
Ein Beton, dem, um die Bruch- und Rissfestigkeit zu erhöhen, Fasern (z. B. Stahl, Kunststoff, Glas) zugesetzt werden.
Faserplatte
Auch Holzfaserplatte: Eine aus Holz, Sägenebenprodukten oder Resthölzern gefertigte Ein- oder Mehrschichtenplatte, die für die Anfertigung von Bauteilen verwendet wird.
Faserzement
Ein Zement, dem zugfeste Fasern zugesetzt werden.
Fassade
Der gestaltete Teil der sichtbaren Außenseite (Gebäudehülle oder Außenhaut) eines Gebäudes.
Fassadenanschlussfenster
Ein zweiteiliges Fenster, das im Traufenbereich teils in der Wand, teils im Dach eingebaut wird.
Fassadenbegrünung
Eine Bauwerksbegrünung im Fassadenbereich. Sie erfolgt entweder boden- oder wandgebunden.
Fassadenschiefer
Schiefer wird traditionell nicht nur als Dachdeckung, sondern auch für Außenwandverkleidungen verwendet.
Fassadenturm
Ein an oder in der Fassade eines Gebäudes stehender Turm.
Faszien
Antike: Die einzelnen Horizontalbänder des Architravs.
Fauces
Römische Antike: Im Wohnhaus der Korridor, der von der Haustür zum Atrium führt.
Feierabendziegel
Historisch: Der besonders gekennzeichnete letzte Ziegel eines Tagwerks.
Feinsteinzeug
Auch Böttgersteinzeug: Keramikfliesen mit sehr geringer Wasseraufnahme. Verwendung u. a. als Bodenfliesen.
Feldkirche
Auch Feldkapelle, Flurkapelle: Ein Sakralbau abseits der Siedlungen (keine architektonischen Besonderheiten).
Feldmoment
Baustatik: Das maximale Biegemoment eines querbelasteten Stabs in der Mitte. Siehe Durchlaufträger.
Felsenkeller
Historisch: Ein meist komplett in Stein gehauener Keller.
Felsenkirche
Auch Höhlenkirche: Historisch: Eine aus dem oder in den natürlichen Fels geschlagene Kirche.
Felsentempel
Historisch: Ein aus dem Fels herausgeschlagener Tempel.
Feldsteinkirche
Ein aus Geschieben, teils auch aus Findlingen errichteter Kirchenbau.
Fenestella (Architektur)
Historische Kirchenbauten: Eine fensterartige Öffnung, die den Gläubigen eventuell den Durchblick zum Grab eines Heiligen oder zum Betrachten einer Reliquie ermöglicht.
Fensterarten nach Position: 1 Fassaden­fenster, 2 Erker­fenster/Bay Window, 3 Keller­fenster, 4 Seiten­fenster/Seiten­licht, 5 Kämpfer­fenster, 6 Französisches Fenster, 7 Fenster­tür, 8 Fassaden­anschluss­fenster, 9 Dach­fenster, 10 Dachluke, 11 Gauben­fenster, 12 Ober­licht
Fenster
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Lichtöffnung in einer Wand oder im Dach eines Bauwerkes. 2. Der wind- und wetterdichte Verschluss derselben.
Fensterband
Eine meist direkte Reihung von gleich aussehenden Fenstern oder Glaselementen, meist in horizontaler Ausrichtung. Ein Kennzeichen der Klassischen Moderne.
Fensterbank
Auch Fensterbrett, Fensterbord, Sims: Die waagerechte Verkleidung des oberen Abschlusses der Brüstung eines Fensters. Fensterbänke können an der Innen- und der Außenseite von Fenstern vorkommen.
Fensterbrüstung
Siehe Brüstung.
Fenstergitter
Fenster können als Einbruchs- oder als Ausbruchsschutz mit einem Gitter versehen sein.
Fensterkitt
Siehe Kitt.
Fensterladen
Eine Klappe, mit der ein Fenster (meist von außen) verschlossen werden kann.
Fensternische
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Fensteröffnung. 2. Meist Altbauten: Eine Wandvertiefung unter einem Fenster, die zur Aufnahme des Heizkörpers dient.
Fensterrose
Auch Fensterrosette, Rosenfenster: Vor allem Gotik: Ein rundes verglastes Fenster mit Maßwerkfüllung.
Fensterschürze
Barock, Klassizismus: Eine Fassadenverzierung, die im Brüstungsfeld unterhalb eines Fensters angebracht ist und in ihrer Form an eine Schürze erinnert. Vgl. Zungenbart.
Fenstersims
Siehe Fensterbank.
Fensterstock
Siehe Zarge.
Fenstersturz
Siehe Sturz.
Fenstertür
Ein bodentiefes Fenster, das als Tür nutzbar ist.
Fensterverdachung
Auch Fensterbekrönung: Eine Verzierung, die an der Fassade über einem Fenster angebracht ist und ein Dach imitiert. Vgl. Wimperg.
Fensterwand
Ein aus mehreren Glasbauteilen bestehendes Bauelement, das in Räumen mit besonders hohem Bedarf an Tageslicht eingebaut wird.
Fernheizung
Siehe Fernwärme.
Fernsehturm
Auch Fernmeldeturm: Ein Turm, von dem Hörfunk- oder Fernsehsignale ausgesendet werden.
Fernwärme
Eine Form der Wärmelieferung, bei der Raumwärme und Warmwasser außerhalb des Gebäudes erzeugt werden, in dem sie verbraucht werden. Vgl. Nahwärme.
Fertighaus
Ein Haus, das – zumindest in Teilen – werkseitig vorgefertigt an die Baustelle geliefert und dort endmontiert wird. Eine einheitliche, verbindliche Definition existiert nicht.
Fertigparkett
Ein verlegefertig produziertes Parkett. Anders als Stabparkett braucht Fertigparkett nicht geschliffen, gekittet und endbehandelt zu werden.
Festes Haus
Mittelalter, 16. und 17. Jahrhundert: Ein bedingt wehrhaftes Gebäude, das dem adligen Besitzer zu Wohn-, Wehr- und Repräsentationszwecken dient.
Feston
Ein Ornament, das eine arkadenförmige Girlande aus Band-, Blumen-, Blüten-, Blatt- oder Früchteelementen darstellt.
Feststellanlage
Eine Einrichtung, die dafür sorgt, dass Brandschutztüren und ähnliche Elemente im Normalbetrieb offen gehalten werden, im Brandfalle aber sicher schließen.
Fettabscheider
Abwasserinstallation: Eine Einrichtung, die Fette und Öle vom Abwasser trennt. Vor allem in der Gastronomie.
Feuchtraum
Auch Nassraum, Nasszelle: Ein Raum mit erhöhter Feuchtebelastung. Die Einzelheiten werden in unterschiedlichen Zusammenhängen jeweils unterschiedlich definiert.
Feuchtraumtür
Eine feuchtigkeitsunempfindliche Spezialtür für Feuchträume.
Feuerschutzabschluss
Die Gesamtheit aller Elemente, die Öffnungen in feuerhemmenden oder -beständigen Wänden gegen den Durchtritt von Feuer zu sichern. Dazu zählen Brandschutztüren und Ähnliches.
Feuerschutztür
Siehe Feuerschutzabschluss.
Feuerverzinken
Ein Verfahren, mit dem Stahl durch Überziehen mit Zink vor Korrosion geschützt wird.
Feuerwachturm
Ein Turm, der Ausschau nach und damit der Früherkennung von Bränden dient. Heute hauptsächlich in Wäldern.
Feuerwehraufzug
Ein besonders ausgestatteter Aufzug, der der Feuerwehr im Brandfalle ein Erreichen der Brandetage ermöglicht.
Feuerwehrschlüsseldepot
Ein auch im Brandfall gut zugängliches Schlüsseldepot, das der Feuerwehr einfachen Zugang zu brandgefährdeten Gebäuden und Geländen ermöglicht.
Feuerwiderstand
Auch Brandwiderstand: Die Dauer, während der ein Bauteil bei einem Normbrand seine Funktion beibehält.
Fexerplatten
Historisch: Platten aus Glimmerschliefer, die im Ofenbau und als Dachdeckung verwendet wurden.
Fiale
Auch Pinakel: Gotik: Ein aus Stein gemeißeltes Türmchen, das einen Wimperg oder einen Strebepfeiler bekrönt.
Figurenkapitell
Auch Figürliches Kapitell: Ein Kapitell, in das figürliche Darstellungen von Menschen, Tieren und Fabelwesen eingearbeitet sind.
Filzputz
Ein feiner Putz, der mit einem Filzbrett abgerieben wird und darum besonders glatt ist.
Finca
Spanischsprachiger Raum: Ursprünglich ein bebautes landwirtschaftliches Grundstück; heute meist ein bäuerliches, alleinstehendes Ferienhaus.
Finestra inginocchiata
Toskana, historisch: Ein Fenster, das auf zwei vorstehenden Konsolen ruht und von einem Tympanon gerahmt ist. Meist vergittert.
First
Siehe Dachfirst.
Firstbekrönung
Eine auf den Dachfirst aufgesetzte Verzierung.
Firstpfette
Dachkonstruktion: Die oberste Pfette eines Daches, die direkt am First liegt.
Firstsäule
Auch Hochsäule, Stud, Hochstud, Firststud: Dachkonstruktion: Ein senkrecht stehender Balken, der das Dach wie einen Regenschirm trägt.
Firstziegel
Ein speziell geformter Dachziegel, der den First bedeckt.
Fischblase
Auch Schneuß: Gotik: Tropfenförmiges Ornament, besonders im Maßwerk.
Fischerbogen
Ein geschweifter, an den Seiten abgeknickter Bogen, benannt nach Theodor Fischer.
Flachdach
Ein Dach mit einer Dachneigung von weniger als 10°.
Flachdachentwässerung
Damit Regenwasser abgeleitet werden kann, müssen auch Flachdächer eine Neigung von mindestens 2° haben. Die Entwässerung erfolgt am niedrigsten Punkt.
Flachdecke
Eine Raumdecke ohne Unterzüge (sichtbare Stützbalken).
Flachgründung
Eine Bauwerksgründung, bei der die Bauwerkslasten über horizontale Flächen in den Untergrund eingeleitet werden. Gegenbegriff: Tiefgründung.
Flachpressplatte
Eine weit verbreitete Art von Spanplatten, die aus unterschiedlich großen beleimten und mehrschichtig verpressten Spänen besteht.
Flachschnitt
Spätgotik, Süddeutschland, Alpenraum: Eine Technik der flächigen Schnitzerei mit geringer Tiefe und Plastizität.
Flämmen
Hitzebehandlung von Dachpappe oder Bitumen-Schweißbahnen zur Verschmelzung der Stoßnähte, unter anderem auf Flachdächern, Balkonen und Terrassen. Das Flämmen erfolgt mit Hilfe eines Propangasbrenners.
Flammleiste
Eine Zierleiste mit fein gewelltem, flammenähnlichen Dekor.
Flarz
Historisch, Schweiz: Eine Art Reihenhaus.
Flechtband
Auch Flechtwerk, Geriemsel: Ein flächiges Ornament, das verschlungene Bänder darstellt.
Flechtwerkwand
Eine einfache Wand, die aus einer Tragstruktur besteht, die mit biegsamen Materialien beflochten und dann mit einer plastischen Masse (z. B. Lehm) beworfen und verstrichen wird.
Fledermausgaube
Auch Ochsenauge, Froschmaulgaube: Eine wie ein Karniesbogen geschwungene Dachgaube, die in die Dachfläche eingebunden wird.
Fliegender Bau
Rechtsjargon Deutschland: Eine bauliche Anlage, die wiederholt aufgestellt und abgebaut wird. Zum Beispiel Fahrgeschäfte und nicht ortsfeste Tribünen.
Fliegengitter
Auch Fliegengage: Eine Vorrichtung, die vor einem Fenster oder einer Außentür nachträglich angebracht wird oder ab Werk angebracht ist, um das Eindringen von Insekten in den Innenraum zu verhindern.
Fliese
Siehe Keramikfliese.
Fließender Raum
Architekturtheorie: Die Auflösung eines kleinteiligen, von vielen Wänden geprägten Raumgefüges zugunsten frei miteinander verbundener Räume.
Fließestrich
Ein Estrich mit stark fließendem Eigenverhalten, der sich mehr oder weniger selbst ausnivelliert.
Flucht
Bauteile, die entlang einer Linie in Reihe eingebaut werden, stehen in einer Flucht.
Fluchttürterminal
Eine Steuereinheit, die an einem Notausgang oder einem Fluchtweg installiert ist, um gleichzeitig den Fluchtweg freizugeben und der Meldezentrale eine Nachricht zu senden.
Fluchtweg
Ein besonders gekennzeichneter Weg, der im Falle einer notwendigen Flucht schnell und sicher ins Freie führt.
Fluchtwegschiebetür
Eine automatisch öffnende Schiebetür, die besonderen Sicherheitskriterien entsprechen muss, damit sie sich auch unter erschwerten Bedingungen leicht öffnet.
Flugdach
Moderne: Ein dachähnliches Bauteil, das scheinbar schwerelos ist und als Gestaltungsteil eingesetzt wird. Ein Flugdach dient in der Regel nicht dem Wetterschutz.
Flügel
Verschiedene Bedeutungen: 1. Gebäudetrakt. 2. Türblatt.
Flügelrahmen
Der Rahmen eines Fenstersflügels, der die Glasscheibe aufnimmt. Der feststehende Teil des Fensters dagegen wird als Blendrahmen bezeichnet.
Flügeltür
Eine Tür mit zwei Türflügeln.
Flugschnee
Sehr feiner Schnee. Im Bauwesen relevant, weil Flugschnee auch in die Dachdeckung eindringt.
Flugsparrendreieck
Auch Sparrendreieck, Züri-Vieri: Schweiz, historisch: Eine Stützkonstruktion für Vordächer.
Flugsteig
Auch Gate: Flughafenbau: Der Zugang zum Flugzeug, dem ein Wartebereich vorgelagert ist.
Flurkarte
Katasterwesen Deutschland: Eine maßstäbliche Darstellung einer Liegenschaften (Immobilien). Vgl. Schätzungskarte.
Flurstück
Katasterwesen Deutschland: Ein amtlich vermessener und meist örtlich abgemarkter (gekennzeichneter) Teil der Erdoberfläche. In Österreich auch Grundstück, Parzelle.
Formholz
Durch Hitze und Druck verformtes Holz (Vollholz, Sperrholz oder Spanholz).
Formsperrholz
Durch Hitze und Druck verformtes Sperrholz.
Formstone
Vereinigte Staaten, 1940er und 1950er Jahre: Ein Verfahren zur Fassadenverkleidung mit Kunststein.
Fortotschka
Vor allem Russland: Eine kleine verglaste Lüftungsklappe innerhalb eines Fensters.
Foyer
Ein großer Vorraum in einem öffentlichen Gebäude, besonders in einem Theater, Veranstaltungssaal oder Hotel. Anders als ein Vestibül kann ein Foyer auch vergleichsweise klein und schlicht gestaltet sein.
Frackdach
Ein Satteldach, von dem eine Fläche größer ist als die andere, weil auf das Haus auf dieser Seite eine Etage niedriger ist.
Frankipfahl
Ein spezielles, nach Edgar Frankignoul benanntes Bauteil aus Stahlbeton, das bei Bauwerksgründungen verwendet wird.
Französischer Balkon
Eine bodentiefe Fenstertür mit Geländer. Dient hauptsächlich als Fassadenelement.
Französisches Fenster
Siehe auch Französischer Balkon.
Frauenseite
Siehe Evangelienseite.
Freier Grundriss
Eine Raumgestaltung mehrgeschossiger Gebäude, bei der nur der Grundriss der Außenwände allen Etagen gemeinsam ist, während der innere Grundriss vom Architekten von Etage zu Etage unterschiedlich gestaltet werden kann.
Freigespärre
Dachkonstruktion, historisch: Ein Sparrenpaar, das frei vor die Giebelwand gesetzt wird.
Freisäule
Eine Säule, die keine tragende Funktion hat.
Freisitz
Sammelbegriff für Balkone und andere in ein Gebäude integrierte Plattformen, die für das Verweilen an der frischen Luft bestimmt sind.
Freitragende Tragbolzentreppe
Siehe Bolzentreppe.
Freitragende Treppe
Eine Treppe, die ohne Zuhilfenahme von Seitenwänden, Abhängungen und Ähnlichem frei trägt.
Freitreppe
1. Eine Treppe im Freien, außerhalb eines Gebäudes, etwa vor dem Hauseingang. 2. Im engeren Sinne eine repräsentative Außentreppe.
Fresko
Auch Einsinterung: Eine Technik der Wandmalerei, bei der die Pigmente auf den frischen Kalkputz aufgetragen werden, was zu einer besonders stabilen Einbindung führt.
Friedenspagode
Ein buddhistischer Stupa, der speziell als Friedenssymbol errichtet ist.
Friedhofskapelle
Auch Friedhofskirche: Ein auf einem Friedhof errichteter Kirchenbau, der für Begräbnisfeierlichkeiten genutzt wird.
Fries
Eine horizontale Bänderung zur visuellen Strukturierung einer Fassade.
Frontispiz
Vordergiebel eines Gebäudes
Frontspieß
Siehe Frontispiz (Architektur)
Frostgrenze
Diejenige Tiefe unter der Erdoberfläche, unter der es nicht zu negativen Bodentemperaturen kommt.
Frostschürze
Eine Wärmedämmung, die unterirdisch vor Bauteilen angebracht wird, die oberhalb der Frostgrenze liegen.
Frutighaus
Frutigland (Schweiz), historisch: Ein Bauernhaustyp. Kennzeichen: Blockbau, Vereinigung von Wohnteil, Stall und Heuvorrat unter einem gemeinsamen Dach.
Füllholz
(Auch Füllbrett) Im Holzfachwerk ein Brett, das den Bereich zwischen den Balkenköpfen einer Deckenbalkenlage zur Fassade hin abschließt.
Fünfachtelschluss
Grundriss historischer Kirchenbauten: Abschlusses eines Chors in Form von fünf Seiten eines regelmäßigen Achtecks.
Fünfapsidenkirche
Ein Kirchenbau mit fünf Apsiden.
Fünfknopfturm
Gotik: Ein Turm, der außer der Turmspitze auch vier kleine Ecktürme trägt.
Fuge
Ein gewollter Zwischenraum zweier Bauteilen oder Materialien. Fugen können bautechnische und gestalterische Zwecke erfüllen. Arten (Auswahl): Arbeits-, Anschluss-, Raum-, Schattenfugen.
Fugenabdichtung
Der elastische Verschluss einer Fuge mit Dichtstoffen oder Fugenprofil.
Fugenblech
Betonbau: Ein Blechstreifen, der in die Arbeitsfuge zwischen zwei Bauteilen eingefügt wird, um die Fuge wasserdicht zu machen.
Fugenmalerei
Die mit malerischen Mitteln durchgeführte Imitation von Mauerfugen.
Fugenschnitt
Fassadengestaltung: Fugen, die im Verputz aus gestalterischen Gründen künstlich angebracht werden.
Fundament
Auch Fundation: Bei der Gründung die relativ schwere, steife und schwingungsfeste massive Struktur, auf der die leichtere und empfindlichere Struktur befestigt wird.
Fundamenterder
Elektroinstallation: Ein Erder, der im Bereich der Gründungsebene eines Bauwerkes installiert wird.
Furnier
Ein meist dünnes Blatt aus (eventuell visuell besonders ansprechendem) Holz.
Furnierplatte
Siehe Furniersperrholz.
Furnierschichtholz
Ein Lagenwerkstoff aus mehreren Schichten von Schälfurnieren aus Nadelholz.
Furniersperrholz
Auch Furnierplatte, Sperrholzplatte: Ein Lagenwerkstoff aus mehreren Schichten von Schälfurnier.
Furnierstreifenholz
Ein Holzwerkstoff, der sich von anderen auf Furnier basierenden Materialien dadurch unterscheidet, dass die Furnierlagen in voller Breite verleimt werden.
Fußband
Fachwerkbau: Eine schräge Verbindung, die unten auf einer Schwelle aufsitzt. Vgl. Kopfband.
Fußboden
Ein Bauteil, das als begehbare Fläche dient. Der Fußboden ist meist aus mehreren Schichten aufgebaut, besonders einer statisch tragenden Schicht (Bodenplatte, Geschossdecke) und Bodenbelägen.
Fußbodenheizung
Eine Flächenheizung, die Räume mit Hilfe wärmeleitender Elemente beheizt, die im Fußboden verlegt sind.
Fußleiste
Auch Kehrleiste, Scheuerleiste, Sockelleiste: Innenausbau: Eine Leiste, die bodennah an der Wand angebracht ist, um die Wandoberfläche etwa bei Bodenreinigungsarbeiten vor Wasser oder mechanischer Beschädigung zu schützen.
Fußpfette
Auch Wandpfette: Dachkonstruktion: Diejenige Pfette, die der Traufe am nächsten liegt. Fußpfetten, die vollflächig auf der Außenwand aufliegen, werden als Mauerlatten bezeichnet.
Fußstrebe
Eine Strebe (ein schräg verlaufendes stützendes Bauelement), die von unten gegen einen Ständer gerichtet ist.
Fußwinkelholz
Fachwerkbau: Ein anstelle eines Fußbandes eingesetztes dreieckiges Holz, das meist als Schmuckelement dient.
Fusuma
Japan, traditionell: Schiebeschirme und -türen, die in Wohnhäusern als Raumteiler dienen. Meist ein mit Stoff oder Papier bespannter Holzrahmen.

G

Gabione
Auch Steinkorb, Schüttkorb, Mauersteinkorb: Landschaftsarchitektur: Ein mit steinen gefüllter Drahtkorb, zum Aufbau und zur Befestigung von Hängen.
Gaden
Ein einräumiges Haus oder eine einzelne Räumlichkeit.
Gaffkopf
Vor allem Renaissance: Ein figürlicher Fassadenschmuck in Form eines Kopfes oder einer Büste, die von der Fassade nach unten auf den Betrachter „blickt“. Vgl. Maskaron.
Galerie
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Räumlichkeit, die länger als breit ist und an mindestens einer ihrer beiden Längsseiten zahlreiche Lichtöffnungen besitzt. 2. Ein in einem Obergeschoss befindlicher Laufgang, der an einer seiner Langseiten zu einem größeren Raum hin geöffnet ist. Vgl. Laubengang, Pawlatsche.
Galeriewohnung
Eine Maisonettewohnung, deren Wohnbereich zweigeschossig und deren oberes Geschoss wie eine Galerie aufgebaut ist.
Galgenturm
Mittelalter: Ein gemauerter Turm, der für Hinrichtungen verwendet wurde.
Gallo-römischer Umgangstempel
Römische Antike: Ein in den gallischen, germanischen oder britischen Provinzen errichteter Tempelbau.
Garagentor
Garagentore sind heute oft mit einem Elektromotor angetrieben. Je nach Art der Öffnung unterscheidet man u. a. Schwing-, Sektional-, Kipp-, Roll- und Flügeltore.
Garbhagriha
Das innerste Heiligtum eines indischen Tempels.
Garçonnière
Österreich: Eine Einzimmerwohnung.
Gariotte
Lot (Frankreich): Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
Garnkasten
Bergisches Land, historisch: Ein solide gebauter kleiner Holzschuppen, der als Lagerhaus für Garn dient.
Garten
Ein zumeist privat genutztes abgegrenztes Stück Land, in dem belebte Natur vom Menschen kultiviert wird. Zu unterscheiden sind u. a. Nutz- und Ziergärten.
Gartenhaus
Auch Gartenlaube, Laube: Ein für den Aufenthalt, nicht jedoch fürs Wohnen bestimmtes Gebäude in einem privaten Garten.
Gasbeton
Siehe Porenbeton.
Gaube
Auch Dachgaube, Dachkapfer, Lukarne: Ein Dachaufbau im geneigten Dach eines Gebäudes, der zur Belichtung und Belüftung des Dachraumes dient und meist ein Fenster aufnimmt.
Gawit
Auch Gavit: Armenien, Mittelalter: Eine an eine Klosterkirche angebaute quadratische Vorhalle.
Gebälk
Verschiedene Bedeutungen: 1. Die zur Decken- oder Dachkonstruktion gehörenden Balken. 2. Das Auflager von Balken auf einer Wand. 3. Griechische und römische Antike: Der obere Teil einer Säulenordnung (Architrav, Fries, Geison usw.).
Gebäude
Ein Bauwerk, das dem Aufenthalt von Menschen, Tieren oder der Lagerung von Sachen dient. Ein Gebäude kann betreten werden und besitzt mindestens ein Dach.
Gebäudebrücke
Auch Skyway, Walkway, Skybridge, Bautenverbindungs-Brücke: Eine oberirdische Fußgängerüberführung oder -brücke, die zwei Gebäude oder zwei Gebäudeteile verbindet.
Gebäudehülle
Die Gesamtheit aller Bauteile, die ein Gebäude nach außen abschließen.
Gebäudeintegrierte Photovoltaik
Die Integration von Photovoltaikmodulen in die Gebäudehülle.
Gebinde
Holzbau: Bezeichnung für verschiedene Einheiten, die durch die Verbindung von Bauteilen entstehen.
Gebundenes System
Planungs- und Konstruktionsschema der Architektur, insbesondere im mittelalterlichen Kirchenbau und im Fachwerkbau.
Geckpfahl
Fachwerkbau: Ein dem Giebel aufgesetzter Schmuck in Form eines senkrechten, verzierten Holzbalkens.
Geesthardenhaus
Auch cimbrisches Haus, Schleswiger Haus: Ein Bauernhaustyp in Schleswig-Holstein.
Gefach
Holzfachwerkbau: Der Raum zwischen den Holzbalken, der mit anderen Materialien, z. B. Backsteinen, gefüllt (ausgefacht) wird.
Gefälleestrich
Ein Estrich (meist flüssig verarbeiteter Zementestrich), der mit einem Neigungswinkel von 1–2° auf Bodenflächen aufgebracht wird, von denen Wasser abgeleitet werden soll, etwa auf Balkonen, Terrassen, in Bädern und Küchen.
Gefaltete Solarmembran
Gebäudeintegrierte Photovoltaik: Ein aus Solarmodulen und Sicherheitsglas bestehendes Fassadenelement, das sowohl zur Energiegewinnung als auch zur Beschattung eingesetzt wird.
Gefügebauweise
Siehe Ständerbauweise.
Gegentempel
Auch Gegenkapelle: Ägyptische Antike: Eine an der Rückseite eines Tempels angebaute Kultstätte.
Geheimtür
Ein kaschierter Wanddurchgang. Historisch gelegentlich in Schlössern.
Gehrung
Die Eckverbindung zweier in einem Winkel aufeinanderstoßenden länglichen Werkteilen.
Geison
Antike: Das weit vorragende Kranzgesims, das den unteren Abschluss der Dachkonstruktion bildet. Das Geison ruht auf dem Fries bzw. dem Zahnschnitt und wird von der Sima bekrönt.
Gekuppelte Fenster
Auch Koppelfenster: Zwei und mehr Fenster, die sich eine einzige Wandöffnung teilen und durch Stützen voneinander geschieden bzw. miteinander gekuppelt sind. Je nach Zahl der Fenster unterscheidet man Biforien, Triforien, Tetraforien und Pentaforien.
Geländer
Eine Absturzsicherung, etwa an Balkonen, Treppen, niedrigen Fenstern, aber auch an Brücken und anderen Bauwerken.
Gelenk
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Übergangsteil zwischen zwei unterschiedlichen räumlichen Anlagen (siehe Gelenk (Architektur)). 2. Ein Scharnier, das bewegliche Teile miteinander verbindet.
Gemäldegalerie
Auch Pinakothek: Ein Kunstmuseum, das hauptsächlich Gemälde ausstellt. Keine einheitliche Bauweise; jedoch ist eine besondere Kontrolle der Beleuchtung erforderlich (Streulicht), wobei Oberlichter als ideal gelten.
General-Panel-System
Ein in den 1940er Jahren entwickeltes Fertighaussystem, dessen Elemente zum Bau von den verschiedensten Hausformen verwendet werden können.
Genueserturm
Korsika, historisch: Ein Typ von Rundtürmen, die in der Renaissance erbaut wurden, um Piraten abzuwehren.
Geothermie
Auch Erdwärme: Thermische Energie, die in der Erdkruste gespeichert ist und in Bauwerken für verschiedene Zwecke genutzt werden kann.
Geräms
Historisch: Ein mit Gittern verschlossener kastenartiger Vorbau vor einem Haus, in dem die Bewohner des Hauses mit der vorbeigehenden Öffentlichkeit Kontakt aufnehmen können.
Gerberträger
Auch Gelenkträger: Dachkonstruktion: Ein gelenkig verbundener Träger über mehrere Auflager.
Gerichtetheit
Architekturtheorie: Die Auslegung von Sichtpunkten. Kirchenbauten waren historisch z. B. nach Osten ausgerichtet (Ostung).
Gerichtssäule
Auch Gerichtsbarkeitssäule, Gerichtspfeiler: Historisch: Eine Säule, die den Bereich der Gerichtsbarkeit einer Gemeinde abgrenzt. Umgangssprachlich auch „Pranger“.
Gerner
Siehe Beinhaus.
Geruchsverschluss
Auch Siphon, Trap: Ein geruchs- und gasdichter, jedoch flüssigkeits- und feststoffdurchlässiger Verschluss von Abwasserleitungen. An Toiletten, Waschbecken usw.
Geschlechterturm
Toskana, Spätmittelalter: Ein Wohnturm, der einflussreichen städtischen Familien zu Verteidigungs- und Repräsentationszwecken diente.
Geschoss
Auch Etage, Stockwerk, Stock: Alle Räume in einem Gebäude, die auf einer Zugangsebene liegen und horizontal verbunden sind.
Geschosswohnungsbau
1. Das Bauen von Wohnungen in mehrgeschossiger Bauweise. 2. Ein Wohngebäude, das (Etagen-)Wohnungen aufnimmt.
Geschwindigkeit
Architekturtheorie: Bauten können in der menschlichen Wahrnehmung den Effekt von Geschwindigkeit vermitteln. So erwecken weit auseinanderstehende Säulen einen Eindruck von Langsamkeit, während dicht stehende Säulen das Bauwerk in Bewegung zu setzen scheinen.
Gesindehaus
Auch Häuslingshaus: Historisch, auf Anwesen Wohnhabender oder auf Gutshöfen: Ein Haus, in dem das Gesinde wohnt.
Gesims
Ein meist horizontales Bauglied, das aus einer Wand hervorragt. Gemeinsam mit senkrechten Elementen wie Lisenen, Pilastern und Säulen dienen Gesimse der Gliederung von Wandflächen und Fassaden.
Gespärre
Dachkonstruktion: 1. Ein zusammengehöriges Sparrenpaar. 2. Alle Sparren einer Dachkonstruktion.
Gesprenge
Gotik: Ein geschnitzter Zieraufsatz oberhalb eines Flügel- oder Hochaltars. Typisch sind schlank nach oben strebende Elemente, wie z. B. Fialen und reiches Zierwerk, aber auch Figuren.
Gesprengegiebel
Ein Giebel mit reichem, oft bogenförmigem Schnitzwerk.
Gestalt
In der Theorie der Architektur versteht man unter der „Gestalt“ eines Bauwerks die Summe all seiner Teile, im Gegensatz zu seiner Form.
Gestelztes Einhaus
Vor allem Südwestdeutschland: Ein platzsparendes Bauernhaus, bei dem der Stall unter dem Wohnbereich liegt.
Gestik
Architekturtheorie: Von „Gestik“ spricht man in der Architektur bei einem Gestaltungsmerkmal, das den Benutzer des Raumes z. B. zu einer Bewegung herausfordert. Beispiel: Die Schnecke des Solomon R. Guggenheim Museums reizt Besucher dazu, sie abzuschreiten.
Getreidespeicher
Auch Kornspeicher, Kornhaus, Getreidekasten, Granarium, Spieker, Troadkastn: Ein Speichergebäude für Getreide oder Saatgut.
Geviert
Ein meist quadratischer, auf allen vier Seiten von Gebäuden umgebener Innenhof. Vgl. Kreuzgang.
Gewände
Auch Ausschrägung: Die schräg in das Mauerwerk geschnittene seitliche Begrenzung eines Portals, eines Fensters oder einer Schießscharte. Als seitliche Abschrägung ist das Gewände von der Laibung zu unterscheiden, die oberhalb der Maueröffnung liegt.
Gewandhaus
Auch Tuchhalle, Manghaus: Mittelalter: Ein hallenartiges Messe- oder Lagerhaus der Tuchmacherzunft.
Gewölbe
Ein konvexes Schalenbauteil, das als oberer Raumabschluss dient. Die Statik eines Gewölbes ist eine grundlegende andere als bei flachen Raumdecken. Die höchste Komplexität hat der Gewölbebau in der Gotik erreicht.
Gewölbefeld
Bei Kreuzgewölben die (rechteckige) Fläche, die zwischen zwei Gurtbögen aufgespannt wird.
Gewölbeformen
Bei Gewölben unterscheidet man je nach ihrer Form z. B. Tonnen-, Kreuz- und Netzgewölbe.
Gewölbekeller
Historisch: Ein Keller, der von einem Gewölbe abgeschlossen wird.
Ghat
Indien: Eine (meist bebaute) Böschung, die zu einem Gewässerufer herabführt, an dem die Hindus rituelle Waschungen vornehmen.
Ghorfa
Nordafrika, historisch: Mehrgeschossige lehmverputzte Speicherkammern der Berber mit charakteristisch gewölbten Dächern.
Giebel
Der Wandteil eines Gebäudes, der oben an Dachkanten oder Dachüberstände angrenzt, die höher liegen als die Traufe, oder über das Dach hinausragt.
giebelständig
Ein Gebäude mit Satteldach ist dann giebelständig, wenn eine Giebelseite zur Straße hin weist. Man spricht dann auch von einem „Giebelhaus“. Gegenwort: traufständig.
Giebelblume
Giebelverzierung in Gestalt einer stilisierten Blume.
Giebeldach
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Satteldach. 2. Die Dachform eines mit einem Giebel versehenen vorspringenden Gebäudeteils (z. B. einer Dachgaube, eines Risalits).
Giebelfeld
Die (gelegentlich verzierte) dreieckige Fläche eines Giebels. Siehe auch Tympanon.
Giebelgaube
Eine Dachgaube, die von einem quer gestellten Satteldach mit vorn liegendem Giebel gedeckt ist.
Giebelhaus
Ein giebelständiges Haus.
Giebellaube
Traditionell: Ein überdachter, einseitig offener Gang mit Brüstung am Giebel eines Hauses.
Giebelohr
Auch Giebelschulter: Historisch: Die Verlängerung des Giebels bis hin zur Traufe.
Gipskarton
Ein meist plattenförmiger Baustoff aus Gips, der beidseitig mit Kartonage bezogen ist und im Innenausbau verwendet wird.
Gipsputz
Putzmörtel aus Gips zählen zu den meistverwendeten Innenputzen.
Girih-Kacheln
Islamischer Raum, historisch: Ein Satz von fünf verschiedenen Fliesen, die – in einer großen Vielzahl von unterschiedlichen Konfigurationen – zur Dekoration von Gebäuden verwendet werden.
Girna
Malta, Gozo, historisch: Doppelwandige Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk.
Gitter
Gitter spielen in der Architektur unter anderem als Raumabschlüsse, Barrieren und Zierelemente eine Rolle.
Gitterrost
Eine freitragende, belastbare (begehbare) plattenförmige Konstruktion mit vielen durchgehenden Öffnungen. Einsatz in der Architektur u. a. in Treppenstufen und zur Abdeckung von Lichtschächten.
Glasbaustein
Auch Glasstein: Ein quaderförmiges Bauteil, das zu lichtdurchlässigen Wänden aufgemauert werden kann.
Glasbetonstein
Ein aus einer Mischung von Zement und Glasschaum hergestellter Baustein, der zu lichtdurchlässigen Wänden aufgemauert werden kann.
Glasfassade
Moderne: Eine hauptsächlich aus Glas bestehende Außenwand eines Gebäudes. Wird aus statischen Gründen meist als Vorhangfassade ausgeführt.
Glashalterung
Eine Alternative zur Befestigung von Glasflächen in Rahmen. Formen: Klemmhalterung, Punkthalterung, Linienlagerung.
Glaskuppel
Eine Kuppel mit Glaseinsätzen.
Glaslamellen
Lamellen aus Glas, die – feststehend – als Sonnenschutz bzw. Gestaltungsmittel für Fassaden dienen oder – beweglich – eine Belüftung erlauben.
Glättetechnik
Die Oberflächengestaltung mit Putzen und Spachtelmassen.
Glattputz
Ein glatt aufgetragener Innenputz. Gegenbegriff: Strukturputz.
Glockengiebel
Südeuropäische Kirchenbauten: Ein statt eines Glockenturms errichteter Giebel oder kleinerer Dachaufbau, der den Glockenstuhl mit den Kirchenglocken aufnimmt.
Glockenhaus
Auch Glockenhäusl: Vor allem Böhmen, historisch: Ein meist turmartiger dörflicher Bau, in dem eine Glocke aufgehängt ist. Im Gegensatz zu Glockentürmen gehören Glockenhäuser nicht zu einem Kirchenbau.
Glockenkäfig
Provence, historisch: Ein auf einen Kirchturm oder ein anderes Gebäude aufgesetzter schmiedeeiserner Käfig, in dem eine Glocke aufgehängt ist.
Glockenstapel
Norddeutschland, Skandinavien: Ein frei neben dem Kirchenbau stehender, oft hölzerner Glockenturm. Vgl. Campanile.
Glockenstuhl
Vor allem in Kirchtürmen: Das traditionell meist hölzerne Tragwerk für die Kirchenglocke(n).
Glockenturm
Ein Turm, in dem Glocken (zumeist Kirchenglocken) aufgehängt sind.
Goldener Schnitt
Eine Proportion (ca. 61,8:38,2), die als besonders angenehm und schön empfunden und seit der Antike auch in der Architektur vielfach eingesetzt wird.
Gonkhang
Tibetische Klöster: Ein Raum zur Verehrung der Schutzgötter.
Gönpa
Himalaya: Ein buddhistischer Tempel.
Gopuram
Südindien: Ein Torturm am Eingang des Tempelbezirks.
Gorintō
Japan: Ein buddhistischer Stein-Stupa.
Grablege
Auch Erbbegräbnis: In christlichen Kirchen, Klöstern und Stiften, historisch: Eine Grabstätte für sozial höhergestellte Personen. Grablegen an anderen Orten werden als Sepultur bezeichnet.
Grabkapelle
Auch Grabkirche: Ein Mausoleum oder ein Kirchengebäude, das vor allem als Grablege dient.
Grabstätte
Eine (historisch oft mit einem Bauwerk versehene oder darin untergebrachte) Stelle, an der ein Leichnam begraben wird.
Grabendach
Eine Dachform, die einer Aneinanderreihung umgekehrter Satteldächer entspricht. Ein Grabendach ist vom Bodenniveau aus nicht zu sehen. Die Entwässerung erfolgt von den Kehlen her.
Grat
Verschiedene Bedeutungen: 1. Dachgrat. 2. Die sich kreuzenden diagonalen Bogenlinien eines Kreuzgratgewölbes.
Grangie
Historisch: Ursprünglich ein Getreidespeicher; später ein umfriedeter Hofbezirk; noch später ein landwirtschaftlicher Gutskomplex.
Gratsparren
Dachkonstruktion: Der Dachsparren direkt unter einem Dachgrat.
Graue Wanne
Eine Art der Bauwerksabdichtung, bei der die Fugen wasserundurchlässiger Betonbauteile von außen mit Bewegung aufnehmenden PVC-Profilen druckwasserdicht verklebt werden.
Gred
Süddeutschland, Österreich, historisch: Der mit Steinen gepflasterte, meist leicht erhöhte Bereich vor einem Haus, als Übergangsbereich zwischen sauberem Innen- und schmutzigem Außenraum.
Greddach
Bayern, historisch: Ein asymmetrisches Satteldach, dass zu der Traufseite, auf der auch der Hauseingang liegt, weit übersteht, um die Gred vor der Witterung zu schützen.
Grenzabstand
Der durch die Bauordnung vorgeschriebene Mindestabstand zwischen Grundstücksgrenze und Gebäude. Der Mindestabstand zum nächsten Gebäude wird als „Gebäudeabstand“ bezeichnet.
Grenzbebauung
Die (unzulässige) Bebauung eines Grundstücks ohne Rücksicht auf Grenz- und Gebäudeabstand.
Greppiner Klinker
Ein in der Gründerzeit in Deutschland viel verbauter gelber Ziegelstein, besonders an den Fassaden repräsentativer öffentlicher Gebäude.
Gressbakkenhaus
Norwegen, Steinzeit: Ein halb unterirdisch angelegtes Wohnhaus.
Griechischer Tempel
Griechische Antike: Das Gebäude eines griechischen Heiligtums, typischerweise mit den Baugliedern der verschiedenen Säulenordnungen gestaltet. Vgl. Römischer Tempel.
Grobspanplatte
Auch OSB-Platte: Ein Holzwerkstoff, der aus langen, schlanken Spänen gefertigt ist und sowohl im Rohbau als auch im Innenausbau verwendet wird.
Grotte
Nicht nur natürliche, sondern auch von Menschen geschaffene kleinere Hohlräume mit hoher Luftfeuchtigkeit werden als „Grotten“ bezeichnet. Historisch oft als Gestaltungselement der Gartenkunst.
Grubenhaus
Auch Grubenhütte: Historisch: Ein Gebäude, das – um den überdachten Raum mit einfachen Mitteln zu erweitern – ganz oder teilweise in den Boden versenkt ist.
Grundbuch
Ein öffentliches Register, in dem u. a. Grundstücke und deren Eigentumsverhältnisse verzeichnet sind.
Gründerzeit
Deutsches Reich, Österreich-Ungarn: Die ersten Jahre nach Gründung des Deutschen Kaiserreichs (1871), in denen umfangreiche französische Reparationszahlungen (im Anschluss an den Deutsch-Französischen Krieg) einen Bauboom zur Folge hatten.
Grundflächenzahl
Der Flächenanteil eines Baugrundstückes, der der Bauordnung entsprechend überbaut werden darf.
Grundierung
Auch Primer: Beim Auftrag von flüssigen Schutz- und Dekorschichten der Stoff, der zuerst aufgetragen wird, entweder um das Material zu schützen oder um die Bedingungen für den Auftrag der folgenden Schicht zu verbessern.
Grundleitung
Abwassersystem: Ein in den Baugrund bzw. Erdboden versenktes und größtenteils unzugängliches größeres Sammelrohr, das die Abwässer aus allen angeschlossenen Fallleitungen usw. sammelt.
Grundriss
Eine Zeichnung der horizontalen Aufteilung eines Gebäudes. Weitere in der Architektur wichtige Darstellungsarten sind der Schnitt, die im Aufriss dargestellten Ansichten und die Details. Vgl. Ansicht.
Grundsteinlegung
Eine in vielen Kulturen verbreitete Zeremonie um einen symbolischen oder faktischen Grundstein, auf dem ein neues Bauwerk errichtet wird.
Grundstück
Die Erdoberfläche, die sich in den von einem öffentlich zugelassenem Vermesser festgestellten Punkten befindet.
Gründung
Die konstruktive und statische Ausbildung des Übergangs zwischen Bauwerk und Boden.
Grundwasserspiegel
Die Grenze zwischen lufthaltigem und darunter liegendem wassergesättigten Erdreich ist bei der Bauplanung eine wichtige Größe, da die Abdichtung darauf zugeschnitten werden muss.
Grüner Mann
Mittelalter, frühe Neuzeit: Eine an Fassaden angebrachte figürliche Darstellung eines zumeist männlichen Kopfes, dessen Haupt- und Barthaar die Gestalt von Blättern hat, die auch aus dem Mund herauswachsen. Vgl. Drolerie, Neidkopf, Gaffkopf, Maskaron.
Guckehürle
Historisches Ulm: Auf dem Dachfirst errichteter kleine Dachreiter als Ausgucktürmchen.
Guldasta
Persische Moscheen, historisch: Ein kleiner Dachaufbau, oft in der miniaturisierten Gestalt eines Minaretts oder eines Pavillons.
Gulfhaus
Norddeutschland, historisch: Eine Bauernhausform, Holzgerüstbau in Ständerbauweise.
Gurt
Verschiedene Bedeutungen: 1. Das obere und das untere Band (Obergurt, Untergurt) an einem Doppel-T-Träger (Gurt (Bauteil), auch Flansch). 2. Ein durchlaufendes Gesims oder ein Mauerwerksstreifen (Gurt (Architektur)).
Gurtbogen
In Gewölben: Ein meist aus größeren Steinen oder Keilsteinen gemauerter Bogen, der ein (Tonnen-)Gewölbe quer unterteilt. Wenn Kreuzgewölbe vorhanden sind, schließt ein Gurtbogen diese gegeneinander ab.
Gussasphalt
Ein Baustoff aus Gesteinskörnungen und Bitumen, der bei der Verarbeitung gieß- und streichbar ist. In Bauwerken wird Gussasphalt u. a. als Bodenbelag und für Abdichtungen verwendet.
Güterschuppen
Historisch: Auf Bahnhöfen ein für die vorübergehende Unterbringung von Stückgütern vorgesehener Lagergebäude.
Gutshoftyp
Norddeutschland, historisch: Ein Dreiseithoftyp, bei dem das Haupthaus am Kopfende keine Wirtschaftsgebäude enthält.
Guttae
Antike: Ein tropfenartiges, hängendes Element an der Unterseite bestimmter Bauglieder der dorischen Architektur.
Gymnasion
Griechische Antike: Eine Anlage, in der die männliche Jugend erzogen wurde.
Gynaikonitis
Auch Gynaikeion, Gynaeceum, Gynoeceum: Griechische Antike: Der meist im Obergeschoss gelegene Frauenwohntrakt eines Wohnhauses.

H

Haarriss
An Bauteilen aus Beton, in geputzten Oberflächen und in Anstrichen können sehr feine Risse u. a. infolge eines zu schnellen Trocknens entstehen (Schwindrisse).
Hafir
Sudan, historisch: Ein Wasserauffangbecken.
Haftgrund
Siehe Grundierung.
Hagioskop
Auch Lepraspalte, Pönitenzfenster: Mittelalterliche Kirchenbauten: Ein Mauerdurchbruch, der vom Gebäudeäußeren einen Blick ins Innere der Kirche auf den Altar erlaubt.
Hahnenbalken
Auch Hahnebalken: Dachkonstruktion: Ein Balken, der in sehr hohen und breiten Dächern oberhalb und parallel zum Kehlbalken eingebaut wird.
Halbfertigteildecke
Siehe Elementdecke.
Halbsäule
Auch Blendsäule: Eine nicht tragende Säule, die einer Wand scheinbar vorgeblendet ist, tatsächlich aber in festem Mauerverband mit der Wand steht. Anders als Pilaster haben Halbsäulen eine runde Form.
Halle
Ein großer Raum, dessen Fläche frei genutzt werden soll. Hallen haben freitragende Dächer, die durch möglichst wenige Stützen oder Säulen getragen werden.
Hallenchor
Gotik: Ein mehrschiffiger (meist dreischiffiger) Chor mit gleicher Höhe der einzelnen Schiffe.
Hallenhaus
Norddeutschland, historisch: Ein bäuerliches Wohnstallhaus in Fachwerkbauweise.
Hallenkirche
Ein Kirchengebäude, das durch die Gestalt des Langhauses gekennzeichnet ist und dessen Schiffe von gleicher oder annähernd gleicher Höhe und meist unter einem gemeinsamen Dach vereinigt sind.
Hallenumgangschor
Ein Hallenchor, bei dem das Seitenschiff der Halle als Chorumgang um den Chor herumführt.
Hamam
Auch Türkisches Bad, Orientalisches Bad: Islamischer Raum, historisch: Ein öffentliches Badehaus bzw. Dampfbad.
Hamburger Burg
Hamburg, Gründerzeit: Eine Wohnhausform (Mehrfamilienhaus), deren Grundriss Vorderfenster für alle Wohnungen ermöglicht.
Hammerbalken-Gewölbe
England, Mittelalter: Eine offene hölzerne Dachstuhlkonstruktion mit aufeinander ruhenden (Teil-)Bögen.
Hammerherrenhaus
Österreich, Ostdeutschland, Renaissance: Eine Form repräsentativer Wohnhäuser, die meist durch Krüppelwalmdach und viele Gauben charakterisiert ist.
Hammerkopfturm
Bergbau, historisch: Ein Förderturm mit schlankem Unterbau und überkragenden Kopf.
Hammerschloss
Die oberpfälzische Entsprechung eines Hammerherrenhauses.
Handlauf
Eine – meist profilierte oder runde – Festhalte- und Führungsmöglichkeit für die Hände von Menschen in Griffhöhe. Handläufe sind zumeist in Form von Stangen, Schienen oder Leisten ausgeführt.
Hängeboden
Ein in der Dachkonstruktion aufgehängter zusätzlicher Boden, der in hohen Dachräumen die Raumausnutzung verbessert.
Haptik
Viele Bauteile (Tür-, Fenstergriffe, Handläufe, Sitze) fordern zum Anfassen und Berühren auf und verlangen bei der Gestaltung von Räumen besondere Beachtung.
Handstrichstein
Ein mittels eines hölzernen Formkastens hergestellter Mauerziegel.
Hängezwickel
Siehe Pendentif.
Harfentreppe
Eine Treppe, die auf ihrer Lichtseite bzw. im Treppenauge (also auf der wandabgewandten Seite) von Seilen oder anderen grazilen Elementen getragen bzw. gestützt wird.
Harl
Britische Inseln, traditionell: Ein spezieller Rauputz (Lehmputz) mit hoher Wetterbeständigkeit.
Harmika
Ein zaunartiger Aufbau auf einem buddhistischen Stupa.
Harmonikatür
Eine Falttür, deren Flügel jeweils in der Mitte an die Führungsschiene anschlagen.
Hartdach
Ein relativ brandsicheres Dach, das etwa mit Dachziegeln oder Naturstein gedeckt ist. Gegenbegriff: Weichdach.
harte Bedachung
Siehe Hartdach.
Harte Faserplatte
Auch Hartfaserplatte, Kabak-Platte: Eine Faserplatte mit Dichte über 800 kg/m³, die u. a. für Schalungen, Innenausbau und Türen verwendet wird.
Hartschaumplatte
Eine Schaumplatte mit dichter Struktur, die hierdurch sowohl gegen Stöße als auch gegen Feuchtigkeit relativ unempfindlich ist. Einsatz vor allem im Außenbereich und in feuchter Umgebung.
Hartungsche Säule
Berliner Raum, Gründerzeit: Eine verzierte gusseiserne Pendelstütze für stählerne Eisenbahnbrücken.
Hathorsäule
Altes Ägypten: Ein Säulentyp, dessen charakteristisches Merkmal ein zweistöckiges Kapitell ist, von dem der untere Teil ein Gesicht der Göttin Hathor zeigt.
Haubarg
Das typische Bauernhof auf der Schleswig-Holsteinischen Halbinsel Eiderstedt, ein Ständerbau mit meist vier bis acht Ständern und mit Reetdach.
Haube
Auf Türmen: Eine glockenförmig geschweifte, meist niedrige Dachform.
Haufenhof
Auch Gruppenhof: Eine landwirtschaftliche Gehöftform, bei der das Wohnhaus gemeinsam mit den Stallungen und verschiedenen Wirtschaftsbauten eine Gruppe bildet.
Hauptgesimshöhe
Bei Bebauungsplänen, die auf ein einheitliches Erscheinungsbild benachbarter Gebäude abzielen, wird manchmal festgelegt, dass die Dachkante bei allen Gebäuden gleich hoch liegen muss.
Haus
Ein Gebäude, das Menschen zur Unterkunft (Wohnen, Arbeiten, Zusammenkunft) dient.
Hausanschluss
Die Verbindungsstelle zwischen äußeren und inneren Haustechnikleitungen (z. B. Rohre für Trinkwasser).
Hauseinführung
Auch Mauerdurchführung: Ein Bauteil, das es ermöglicht, Haustechnikleitungen sicher in ein Gebäude einzuführen. Teil des Hausanschlusses.
Hausfigur
Eine an einem Profanbau angebrachte Statue, Statuette oder ein Relief, das eine Figur, meist einen Heiligen, darstellt.
Hausflur
In einem Haus der Erschließungsgang zwischen dem Hauseingang und den weiteren Inneneinheiten. Der Grundriss ist oft der eines Korridors.
Hausinschrift
Eine Inschrift an der Fassade eines Gebäudes, z. B. eine Bauinschrift, ein Bauspruch oder eine Spruchinschrift (Hausspruch).
Hausmannsturm
Burgen, Schlösser, Kirchen, historisch: Ein Turm, in dem sich Türmerstuben oder auch Wohnungen für den Hausmann oder Türmer befanden, der das Umland von oben überwachte.
Haustür
Die von außen in das Innere führende Tür eines Wohnhauses.
Haveli
Indien, Pakistan: Das palastartig gestaltete Wohnhaus eines wohlhabenden (meist muslimischen) Fernhändlers.
Hawitta
Malediven, historisch: Ein künstlich angelegter Hügel, der bauliche Strukturen (Dagoben, Stufenpyramiden) umfasst.
Hebeanlage
Wo Abwasser nicht mittels des natürlichen Gefälles abgeleitet werden kann, können Hebeanlagen installiert werden.
Hebeschiebetür
Eine (meist große) verglaste Schiebetür, die über einen Drehmechanismus aus ihrer Dichtposition gehoben und dann über eine Führungsschiene zur Seite geschoben werden kann. An Balkonen, Terrassen und Ähnlichem.
Hechtgaube
Eine sehr breite Schleppgaube oder Fledermausgaube.
Heilige Pforte
Einige Kirchengebäude haben einen bestimmten Eingang, der, verbunden mit einer speziellen Zeremonie, nur zu Heiligen Jahren geöffnet wird.
Heiligenhäuschen
Auch Prozessionshäuschen, Kapellenbildstock: Christentum, historisch: Ein religiöses Kleinbauwerk, in dem eine Heiligenfigur oder ein Heiligenbild aufgestellt ist.
Heiliggeistloch
Auch Himmelloch, Pfingstloch: Christliche Kirchengebäude: Eine Öffnung in der Decke des Langhauses.
Heiltumskammer
Manche christliche Kirchen: Ein Ort, an dem Reliquien ausgestellt werden.
Heimet
Auch Heimetli: Schweiz: Ein kleines Bauerngut.
Heizenergiebedarf
Die Menge der thermischen Energie, die zum Heizen eines Gebäudes erforderlich ist. Vgl. Heizlast.
Heizestrich
Ein mit Heizelementen versehener Estrich-Fußbodenaufbau, der bei Fußbodenheizungen Verwendung findet.
Heizfolie
Eine Form der elektrischen Fußbodenheizung, bei der sehr dünne Heizelemente in Polyesterfolie eingeschweißt sind.
Heizkessel
Eine Apparatur zum Erhitzen von Wasser für die Heizung.
Heizlast
Die in Watt angegebene Wärmezufuhr, die notwendig ist, um in einem Gebäude eine bestimmte Raumtemperatur aufrechtzuerhalten. Durch Wärmeschutzmaßnahmen und eine effiziente Auslegung der Heizungsanlage kann die Heizlast minimiert werden. Vgl. Heizenergiebedarf.
Heizwärmebedarf
Siehe Heizenergiebedarf.
Hekatompedon
Auch Hekatompedos: Griechische Antike: Ein Tempel, der eine Länge von 100 Fuß besaß.
Helices
Am korinthischen Kapitell die schneckenförmig aufgerollten Stängel, die zwischen den Akanthusblättern zur Mitte hin herauswachsen; siehe: Korinthische Ordnung.
Helm
Eine Bekrönung von Türmen, die eine spitze Dachform aufweist.
Heroon
Griechisch-römische Antike: Ein Heiligtum oder Grabdenkmal eines Heros.
Herzziegel
Siehe Falzziegel.
Hessenmann
Hessisches Fachwerk: Eine ins Fachwerk eingearbeitete abstrakte Figur, bestehend aus drei Streben, die sich oben überkreuzen. Variante einer Mannfigur.
Hessischer Kratzputz
Rund um Hessen, historisch: Eine verzierende Verputztechnik, bei der ausgekratzte, tiefer liegende Flächen im Gefach von Fachwerkhäusern mit Farbe ausgemalt werden.
Hetzerhalle
Eine nach ihrem Erfinder Otto Hetzer benannte Form von stützenfreien Hallen, deren Dachtragwerk aus Brettschichtholz bzw. Leimbindern besteht.
Heuerhaus
Norddeutschland, historisch: Ein zum Bauernhof gehörendes Wohngebäude für landwirtschaftliche Bedienstete (Heuerlinge).
Hexenschnitt
Dachkonstruktion: Ein am Gratsparren oder Kehlsparren vorgenommener zusätzlicher Schnitt, der dafür sorgt, dass dieser Sparren visuell zu den links und rechts von ihm liegenden Sparren passt. Weil diese Stelle stark ins Auge fällt, stellt der Schnitt an den Zimmerer besonders hohe Anforderungen.
Hieron
Griechische Antike: Ein Kultort mit Temenos, Altar und einer umschließenden Mauer (Peribolos).
Hierothesion
Kommagene (antikes Königreich in Kleinasien): Ein heiliger Grabbezirk für Angehörige des Königshauses.
Hilani
Kleinasien, Naher Osten, historisch: Eine Gebäudeform mit repräsentativer Stirnseite, rechteckigem Grundriss und zentralem Hof.
Hinkklaue
Norddeutschland, historisch: Eine das Reetdach stabilisierende Giebelzierde auf Fachhallenhäusern.
Hinterhaus
Auch Quergebäude: In großen Städten zu Wohnzwecken (Mietwohnungen) errichtetes rückseitiges, oft durch einen Seitenflügel mit dem an der Straße gelegenen Vorderhaus verbundenes Gebäude.
Hinterlüftung
Ein absichtlich belassener und belüfteter Hohlraum hinter oder zwischen Bauteilen bzw. deren Schichten, z. B. zwischen Dämmschicht und Verkleidung.
Hintermauerwerk
Das tragende Mauerwerk hinter einem Putzauftrag.
Hintertreppe
Bürgerliche Wohnhäuser, historisch: Als Gegenbegriff zur – repräsentantiven – Vordertreppe der weniger sichtbare Aufstieg des Gesindes.
Hirnholz
Auch Stirnholz: Holz, das quer zur Faserrichtung geschnitten ist und damit die Jahresringe zeigt. Hirnholz ist druckstabiler als Längsholz.
Hirnholzparkett
Siehe Holzpflaster.
Hobelspankragstein
Romanische Kirchen der Auvergne: Skulpturierte Steinkonsolen als tragende und gestalterische Bestandteile von Dachtraufen.
Hochbau
Dasjenige Teilgebiet des Bauwesens, das sich mit der Planung und Errichtung von Bauwerken befasst, die zum größeren Teil oberhalb der Geländelinie liegen. Kerngebiet der Architektur. Gegenbegriff: Tiefbau.
Hochchor
Siehe Chor.
Hochdichte Faserplatte
Auch HDF: Eine in einem Nassverfahren unter Druck und Hitze produzierte Faserplatte, die vor allem als Trägermaterial für hohe Belastung eingesetzt wird, etwa für Laminat- und Vinyl-Böden.
Hochhaus
Ein vielgeschossiges, vertikal orientiertes Gebäude. Die genaue Definition hängt von der jeweiligen Kultur bzw. von jeweiligen Baurecht ab.
Hochkantlamellenparkett
Auch Industrieparkett: Ein sehr stabiles Holzparkett, dessen Stäbe hochkant verlegt sind und darum sehr schmal erscheinen.
Hochkeller
Ein Keller, der nur teilweise unterirdisch liegt und darum z. B. gut mit Fenstern versehen werden kann. Siehe Souterrain.
Hochlochziegel
Ein Lochziegel, dessen Löcher vertikal verlaufen.
Hochparterre
Ein Geschoss, das ein halbes Geschoss oberhalb des Straßenniveaus liegt.
Hochschiff
Der basilikal hochgezogene Teil des Mittelschiffes.
Hof
Ein meist unter freiem Himmel befindlicher Raum, der von einem Gebäude oder Gebäudeflügeln umgeben ist. Nach Lage unterscheidet man: Innenhof, Lichthof, Vorhof und Hinterhof; nach Bauform oder Funktion unterscheidet man z. B. Peristyl, Kreuzgang, Ehrenhof und Patio.
Hogan
Das traditionell Wohnhaus der Navajo im Südwesten der Vereinigten Staaten, ein mit Lehm verkleideter Blockbau.
Höhenlinien
Der Höhenverlauf der Oberfläche eines Baugrundes wird über Höhenpunkte und Höhenlinien in Lagepläne eingefügt.
Hohlblockstein
Ein großformatiger Mauerstein aus (Leicht-)Beton, der große Luftkammern enthält.
Hohldecke
Auch Hohlkammerdecke, Hohlkörperdecke: Eine meist aus Beton gefertigte Raumdecke mit durchgängigen Hohlräumen, in denen u. a. haustechnische Leitungen geführt werden können.
Hohldiele
Auch Betonhohldiele, Betondiele: Ein Betonfertigteil mit röhrenförmigen Hohlräumen, das früher in Raumdecken verbaut wurde.
Hohlkehle
Die negative (konkave) Ausrundung einer Kante. Vgl. Voute.
Hohlpfanne
Norddeutschland: Ein muldenartig verformter Dachziegel ohne Falze. Gegenbegriff: Falzziegel.
Hohlraumboden
Auch Hohlboden: Eine Systembodenbauart, bei der zwischen der Tragschicht, die auf einer speziellen Unterkonstruktion ruht, und der Rohdecke ein Hohlraum liegt, der haustechnische Leitungen aufnehmen kann.
Holländerei
Norddeutschland, historisch: Ein Meiereigebäude.
Holzbalkendecke
Auch Tramdecke, Trambalkendecke: Eine Raumdecke, die auf einer (von unten sichtbaren) Balkenlage ruht.
Holzbetonverbund
Eine Bauweise für Tragwerke, bei denen Bauteile aus Holz mit Bauteilen aus Beton verbunden sind.
Holzbetonverbunddecke
Eine im Holzbetonverbund zusammengefügte Raumdecke.
Holzbrett
Ein langes Schnittholz, das breiter als 8 cm und 1–4 cm dick ist.
Holzfachwerk
Eine Fachwerkkonstruktionsweise, bei der die Stäbe aus Holz gefertigt sind.
Holzblockbauweise
Siehe Blockbau.
Holzfaserdämmplatte
Auch Holzweichfaserplatte, Weichholzfaserplatte: Ein aus Holzfasern hergestellter Plattendämmstoff, der meist zur Wärmedämmung von Gebäuden eingesetzt wird.
Holzfaserplatte
Siehe Faserplatte.
Holzfassade
Sammelbegriff für Fassadensysteme, die aus massivem Holz oder aus Materialien mit Rohstoffanteilen aus Holz zusammengesetzt sind.
Holzkirche
Ein aus Holz errichtetes christliches Sakralgebäude, abzugrenzen u. a. von einer Fachwerkkirche, die nicht ausschließlich aus Holz erbaut ist.
Holzlatte
Ein langes Schnittholz, das meist etwa 5–6 cm breit und 2–4 cm dick ist.
Holzpflaster
Hirnholz ist so hart, dass es als Pflaster auch im Außenbereich verbaut werden kann.
Holzrahmenbau
Auch Holzriegelbau, Holzständerbauweise: Ein modernes Holzbausystem, bei dem ein Stabwerk aus Pfosten und Riegeln durch Beplankung mit plattenförmigen Bauteilen versteift wird.
Holzschutzverfahren
Sammelbegriff für Verfahren, mit denen Holz vorbeugend gegen holzzerstörende oder -verfärbende Organismen geschützt werden soll. Unterschieden werden u. a. drucklose Verfahren (z. B. Streichen) und Druckverfahren (z. B. Kesseldruckimprägnierung).
Holzskelettbau
Siehe Holzfachwerk.
Holzspanplatte
Siehe Spanplatte.
Holzspanwerkstoff
Ein Holzwerkstoff, der aus Holzspänen und einem Kunstharzlack unter Wärme und Druck hergestellt wird, beispielsweise eine Spanplatte.
Holzständerbauweise
Siehe Ständerbauweise.
Holztafelbau
Siehe Tafelbauweise.
Holzturm
Ein turmförmiges Bauwerk, dessen tragende Konstruktion bzw. dessen Hauptmaterial aus Holz ist. Verwendung historisch beispielsweise als Sendeturm und modern als Aussichts- oder Spielplatzturm oder als Hochsitz für Jäger.
Holzzementdach
Eine 1839 entwickelte Frühform des Flachdaches.
Hor Rakhang
Thailand, historisch: Ein Glockenturm in einem Wat (buddhistische Tempelanlage).
Hor Trai
Thailand, historisch: Bibliotheksgebäude in einem Wat.
Horizontalabdichtung
Siehe Horizontalsperre.
Horizontalsperre
Auch Horizontalabdichtung: Eine Abdichtung, die verhindert, dass Bodenfeuchtigkeit im Mauerwerk kapillar aufsteigt. In Neubauten erfolgt die Abdichtung meist durch besandete Bitumenbahnen.
Hornkonsole
Gotik: Ein tragender oder stützender, aus eine Wand ragender Vorsprung, dessen Unterseite hornförmig ausläuft.
Hórreo
Iberische Halbinsel, traditionell: Ein Speicherbau für Feldfrüchte.
Horreum
Römische Antike: Ein Lagerhaus oder Magazingebäude.
Hortenkachel
Moderne: Ein ornamentales Keramik-, später Metallmodul, das seit 1961 großflächig für Fassaden verwendet wurde. Benannt nach der deutschen Kaufhauskette Horten.
Hoseiniye
Islamischer Raum: Eine Versammlungshalle für rituelle Zeremonien der Schiiten.
Hotel
Ein Beherbergungs- und Verpflegungsbetrieb für zahlende Gäste. Viele Hotels haben architekturhistorische Bedeutung.
Hôtel, Hôtel particulier
Siehe Stadtpalais.
Hotzenhaus
Auch Hotzenhof: Schwarzwald, historisch: Eine Bauernhausform mit charakteristischem hohem Walmdach.
Hounfour
Haiti: Ein Voodoo-Tempel.
Hourdisdecke
Mittelmeerraum, besonders Frankreich, traditionell: Eine besondere Deckenkonstruktion, bei der Tonhohlplatten („Hourdis“) zwischen Deckenbalken eingehängt und mit einer Ortbetonschicht abgedeckt werden.
Hti
Birma: Die geschwungen kegelförmige oberste Verzierung eines Stupa oder Chedi (buddhistisches Sakralbauwerk).
Hufe
Auch Hube, Hubel: Eine Hofstelle; keine einheitliche Bauweise.
Hügelgrab
Auch Grabhügel: Prähistorisch: Eine Erdaufschüttung, in der sich z. B. eine Grabstätte befindet.
Hürdenhaus
Mesopotamien: Eine historische Hausform.
Hütte
Ein kleines und bautechnisch einfaches Gebäude. Gegenbegriff: Haus.
Hydroment
Ein Spezialputz für feuchtes und salzhaltiges Mauerwerk. Vgl. Sanierputz.
Hyperbolische Paraboloidschale
Auch HP-Schale: Eine moderne Dachform, charakterisiert durch eine regelmäßig doppelt-gekrümmte Dachfläche, die sowohl Hyperbeln und Parabeln als auch Geraden enthält.
Hybridturm
Ein Turm mit einem Unterteil aus Stahlbeton oder Stahlfachwerk und einem obersten Teil, der als abgespannte Konstruktion ausgeführt ist, wodurch besonders hohe Stabilität erreicht wird. Verwendung hauptsächlich bei Windkraftanlagen und Sendetürmen.
Hypäthraltempel
Ägyptische und griechische Antike: Ein Tempel mit einer Cella („Sekos“), die nicht überdacht ist, sondern wie ein Innenhof ausgebildet sein kann.
Hyperoon
Griechische Antike: Das Obergeschoss eines Wohnhauses. Hier befand sich etwa der Frauenbereich (Gynaikonitis).
Hypokaustum
Römische Antike: Ein massiver Körper, der mit warmer Luft durchströmt wird und als Warmluftheizung dient, ohne selbst sehr heiß zu werden.
Hyposkenion
Griechische Antike: Mehrere Bedeutungen: 1. Die mit Statuen und Säulen verzierte, der Orchestra zugewandte vordere Wand der Bühne. 2. Der hinter dieser Wand und unter dem hölzernen Boden der Bühne (Proszenium) gelegene Hohlraum.
Hypotrachelion
Dorische Säulenordnung: Derjenige Teil einer Säule, der oberhalb der ringförmigen Einkerbungen des Säulenschafts, aber unterhalb des Kapitellpolsters (Echinus) liegt.
Hytte
Norwegen: Ein hölzernes Ferienhaus.

I

Iglu
Zentralarktis, historisch: Ein kuppelförmiges Schneehaus, das von den Eskimos als einfache und schnell errichtete Winterunterkunft verwendet wurde.
I-Joist
Ein Holzwerkstoff-Balken, mit I-förmigem Querschnitt, also einem breiten Steg und zwei (schmaleren) Flanschen.
Imaret
Osmanisches Reich: Eine öffentliche Küche im Rahmen eines sozio-religiösen Gebäudekomplexes (Külliye).
Immobilie
Jargon des Rechts und der Wirtschaftswissenschaften: Ein unbewegliches Sachgut, z. B. ein Grundstück oder ein Bauwerk.
Impluvium
Römische Antike: Ein Wasserbecken im Atrium eines Wohnhauses. Darunter lag meist eine Zisterne.
Imprägnierung
Das Tränken von Baustoffen (Holz, Putz, Stein, Beton) mit verschiedenen Mitteln beispielsweise zum Zwecke der Abdichtung gegen Wasser, Verschmutzung, Verwitterung oder Abnutzung.
Initienkapelle
Eine Kapelle, die in eine die Kirche umgebende Friedhofsmauer eingebaut ist.
Injektionsdichtung
Vor allem Talsperren- und Tunnelbau: Das Einpressen von aushärtenden Flüssigkeiten oder Suspensionen in Klüfte, Risse oder Porenräume eines Bodens, zum Zwecke der Abdichtung oder Verfestigung.
Inklination
Griechische Antike: Die leichte Einwärtsneigung von Säulen und Wänden.
Inkrustation
Die großflächige oder auch nur teilweise Verkleidung von Wänden oder anderen Bauteilen (minderen Materials) mit flachgeschnittenen, meist verschiedenfarbigen Marmorplatten.
Innentür
Eine Tür, die im Gebäudeinneren verbaut ist und darum andere Anforderungen erfüllen muss als eine Außentür.
Innenwand
Eine Wand ohne Kontakt zum Außenbereich eines Gebäudes. Innenwände grenzen Räume voneinander ab und tragen, gemeinsam mit den Außenwänden, die Lasten von Geschossdecken und Dachkonstruktionen.
Inn-Salzach-Bauweise
Bayern, Österreich: Eine besondere Gestaltung von städtischen Bürgerhäusern, die durch Scheinfassaden vor dem eigentlichen Dach ein geschlossenes Ensemble bilden.
Installationsschacht
Ein vertikaler Kanal, der haustechnische Leitungen in einem Haus bündelt und über mehrere Geschosse führt. Siehe Schacht (Haustechnik), Versorgungstechnik.
Instandhaltung
Das Aufrechterhalten der Bausubstanz und des Betriebs eines Gebäudes. Instandhaltung umfasst u. a. Reparaturen, Reinigungsarbeiten und die Überwachung technischer Geräte.
Intarsie
Einlegearbeit als Dekorationstechnik.
Interkolumnium
Der lichte Abstand zwischen den einzelnen Säulen einer Säulenreihe (im Unterschied zum Abstand zwischen den Säulenachsen, der als Achsweite oder Joch bezeichnet wird).
Ionische Säulenordnung
Ionische Ordnung
Die dritte der fünf klassischen Säulenordnungen. Das Gebälk über der Säule ist meist zweigeteilt mit entweder glattem oder dreistufigem Architrav unten und darauf aufsetztem Gesims mit Zahnschnitt oder Fries. Auffälligstes Kennzeichen sind die Voluten (Schnecken) am Kapitell.
Irimoya
Japan, historisch: Eine Dachform, die dem europäischen Fußwalmdach entspricht.
Irischer Rundturm
Iroschottische Kirchenbauten, historisch: Ein schlanker Turm mit konischer Kappe.
Isolierung
Siehe Bauwerksabdichtung, Wärmedämmung, Schalldämmung, Schwingungsisolierung.
Isolierverglasung
Siehe Mehrscheiben-Isolierglas.
Isometrie
Eine in der Architektur häufig verwendete Form der dreidimensionalen Darstellung mit Parallelproduktion, also ohne Fluchtpunkte.
Iwan
Auch Aiwan, Liwan: Naher und mittlerer Osten, historisch: An repräsentativen weltlichen und religiösen Gebäuden eine hohe, einseitig zum Außenraum hin geöffnete Halle, die von einem Tonnengewölbe überdeckt ist.

J

Jali
Indien: Ein den Raum begrenzendes Bauelement mit einer durchbrochenen, gitterartigen Struktur, das etwa als Fenster, Balkonbrüstung oder Raumteiler dient. Vgl. Maschrabiyya.
Jalousie
Ein Sicht- und Sonnenschutz, seltener Witterungsschutz, der aus einer Anordnung von festen oder beweglichen Lamellen besteht.
Jharokha
Indien, historisch: Ein überdachter Balkon bzw. Balkonerker.
Joch
Verschiedene Bedeutungen: 1. Auch Travée: Der Achsabstand zwischen zwei Säulen oder Pfeilern (im Unterschied zum Interkolumnium, dem Abstand von Säulenrand zu Säulenrand); siehe Joch (Architektur). 2. Ein Bauteil, das aus mehreren aufrecht stehenden Bauteilen besteht, die mit einem tragenden horizontalen Bauteil verbunden sind; siehe Joch (Bauteil).
Julius-Echter-Turm
Auch Echterturm, Juliusturm: Unterfranken, Nachgotik: Eine spezielle Bauform von Kirchtürmen, gekennzeichnet durch einen Knickhelm oder spitzen achteckigen Helm auf einem quadratischen Grundriss.
Jurahaus
Altmühltal (Bayern): Hausform mit markantem, flach geneigtem Dach, das mit dünnen Kalkplatten gedeckt ist.

K

Kabelbrücke
Auch Fußbodenkanal, Aufbodenkanal: Ein trittfestes Kunststoffprofil, das lose am Boden liegende Kabel verdeckt und an Ort und Stelle fixiert.
Kabeshiro
Japan, historisch: Verwendung von Stofftüchern (meist aus Seide) als Vorhang und Raumteiler, üblich in Wohnungen, Residenzen und Tempeln.
Kachel
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Keramikfliese. 2. Eine Ofenkachel.
Kaffeemühlenhaus
Gründerzeit: Ein Wohnhaustyp mit charakteristischen Elementen wie einem quadratischen Grundriss, zwei Vollgeschossen und einem mit Ziegeln gedeckten Walmdach.
Kaiserpfalz
Siehe Königspfalz.
Kaiserstiel
Auch Helmstange: Dachkonstruktion: Die innere Spitze einer Turmkonstruktion (z. B. eines Kirchturms), an deren Spitze die Sparren eingezapft werden.
Kaispeicher
Ein direkt an einem größeren Hafenkai errichteter Bodenspeicher.
Kalan
Indien, historisch: Das turmartige Hauptheiligtum einer hinduistischen Tempelanlage.
Kalasha
Nordindien: Ein dekorativer krug- oder vasenförmiger Aufsatz auf einem Hindu-Tempel.
Kalathos
Der Kapitellkörper der korinthischen Säule ist diesem lilienförmigen Arbeitskorb der griechischen Frauen nachempfunden.
Kalkfarbe
Ein mineralisches Anstrichmittel, das auf Weißkalkhydrat basiert.
Kalkmörtel
Ein Mörtel aus gelöschtem Kalk und Sand. Weniger druckfest als zementgebundener Mörtel, aber besonders für Innenputze geeignet.
Kalkplattendach
Bayern, traditionell: Eine Dacheindeckungsart, bei der natürlicher Kalkstein verwendet wird.
Kalkpresstechnik
Eine Glättetechnik zur Veredelung von Verputz.
Kalkputz
Ein Putz aus Kalkmörtel.
Kalksandstein
Ein künstlich hergestellter Mauerstein aus Sand und Kalksilikathydraten als Bindemittel.
Kalkseife
Eine wasserabweisende Seife, die für Tadelakt, einen traditionellen marokkanischen Putz, verwendet wird.
Kalkzementmörtel
Ein mit Zement angereicherter Kalkmörtel.
Kalkzementputz
Ein Putz aus Kalkzementmörtel.
Kalpetranquarzit
Wallis (Schweiz): Ein Naturstein, der traditionell für die Dacheindeckung verwendet wird.
Kaltdach
Ein zweischaliges Dach, dessen Zwischenraum belüftet ist. Vgl. Warmdach, Umkehrdach.
Kältebrücke
Siehe Wärmebrücke.
Kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahn
Ein Mittel zur Bauwerksabdichtung (Schwarze Wanne).
Kaluppe
Auch Chaluppe: Osteuropa, besonders Tschechien: Ein einfaches (bäuerliches, ländliches) Haus.
Kalypter
Antike: Ein länglicher Dachziegel, der die Stoßfugen der anderen Dachziegel verdeckt.
Kamara-Haus
Griechenland, historisch: Eine Hausform, dessen charakteristisches Merkmal ein Bogen ist, der den größten Innenraum überspannt.
Kamin
Eine haustechnische Einrichtung zum Verfeuern von Festbrennstoffen wie z. B. Brennholz. Im Gegensatz zu einem Kaminofen ist ein Kamin fest eingebaut.
Kammer
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein kleiner unbeheizter Raum. 2. Historisch/mundartlich: ein abgetrennter privater Wohnraum.
Kammergrundriss
Ein Prinzip der Grundrissplanung, bei dem auch in größeren Wohneinheiten auf Flure verzichtet und stattdessen vielfältige multifunktionale Durchgangsräume verwendet werden.[4] Vgl. Enfilade.
Kämpfer
Der oberste Teil des Widerlagers eines Bogens oder Gewölbes.
Kämpferfenster
Auch Oberlicht: Ein Fenster, das oberhalb des Kämpfers einer Tür oder eines Fensters eingebaut ist.
Kämpfergesims
Ein verzierter bzw. profilierter Kämpfer.
Kamphaeng Kaeo
Thailändische Tempelanlagen (Wats): Eine spezielle Mauer, die das heilige Gebäude von der Umgebung abschirmen soll. Vgl. Phra Rabiang.
Kamptulikon
Ein 1843 erfundener elastischer Bodenbelag aus Kautschuk, Guttapercha und anderen Bestandteilen.
Kannelierung
Antike: Die Auskehlung vor allem von Säulen, Pfeilern und Pilastern mit konkaven Furchen. Die einzelnen Furchen werden als Kanneluren bezeichnet.
Kantel
Ein hochwertiges Kantholz, das traditionell insbesondere zur Herstellung von Fenstern und Türfriesen verwendet wurde.
Kantenlisene
Lisene zur Einfassung der Fassade an der Gebäudekante.
Kantholz
Auch Eckholz: Sammelbegriff für Holz, das durch Sägen mit vier im rechten Winkel zueinander stehenden Flächen in Faserrichtung versehen ist. Verwendung etwa für Fachwerk, Dachsparren und Deckenbalken. Kantholz wird unterschieden von Brettern, Bohlen und Latten.
Kantonierter Pfeiler
Insbesondere Gotik: Ein komplexer Pfeiler, dessen Kern mit Halb- und Dreiviertelsäulen besetzt ist.
Kantonierung
Siehe Kantonierter Pfeiler.
Kanzellettner
Protestantische Kirchenbauten: Ein Lettner, der speziell die Kanzel abschrankt.
Kapelle
Eine kleine Bet-, Gottesdienst- oder Andachtsräumlichkeit, entweder als freistehender Kirchenbau oder als Raum in einem größeren Gebäude.
Kapellenkranz
Romanische und gotische Kirchenbauten: Eine halbkreisförmig um den Chorraum bzw. Chorumgang herum angelegte Gruppe von Kapellen.
Kapillarbrechende Schicht
Auch Rollierung: eine unterhalb der Gründungssohle oder des Fußbodens gelegene Lage aus Schotter, die die kapillare Weiterleitung von Bodenfeuchtigkeit oder Grundwasser unterbricht.
Kapillare
Ein sehr feiner, langgestreckter Hohlraum. Baumaterialien, die Kapillaren aufweisen, müssen oft abgedichtet werden.
Kapitelhaus
Christentum: ein Versammlungsgebäude für Kleriker, insbesondere im Bereich einer Bischofs-, Kloster- oder Stiftskirche.
Kapitell
Auch Säulenknauf: Der plastisch deutlich ausgeformte obere Abschluss einer Säule, einer Ante, eines Pfeilers oder eines Pilasters.
Kapitelsaal
Christentum: Die Versammlungsstätte einer klösterlichen Gemeinschaft.
Kappe
Verschiedene Bedeutungen: 1. Gewölbe: Das Gewölbesegment zwischen Schildbogen und Scheitelpunkt. 2. Brückenbau: Die nichtbefahrene Randausbildung von Brücken aus Stahl- oder Spannbeton. 3. Windmühlen: Der obere, drehbare Teil der Mühle. 4. Der obere Abschluss eines Pfahls bei einer Pfahlgründung.
Kappendecke
Auch Preußische Kappendecke, Preußische Kappe, Berliner Decke, Berliner Gewölbe, Schienengewölbe, Platzldecke, Platzl: Eine Deckenkonstruktion, die aus sich wiederholenden flachen Segmenttonnengewölben besteht.
Kappenkranz
Tonnengewölbe: Ein doppelt gekrümmter Bogen zur Aufnahme einer Kappe. Siehe Stichkappengewölbe.
Karawanserei
Auch Han, Funduq, Funduk: Naher und Mittlerer Osten, historisch: Eine ummauerte Herberge an Karawanenstraßen, meist rechteckig um einen großen Innenhof herum errichtet.
Kare-san-sui
Auch Zen-Garten: Japan, historisch: Ein lediglich aus Kies, Steinen und Felsbrocken bestehender Garten (Sonderform des Steingartens).
Karner
Siehe Beinhaus.
Karnhaus
Auch Karenhaus: Historisch: Anbau an einem Kirchengebäude, in dem sich die Gläubigen, die mit einer Kirchenbuße belegt waren, während des Gottesdienstes aufhalten mussten.
Karnies
Auch Glockenleiste: Ein konkav-konvex geformtes Profil, das als Schmuckelement eingesetzt wird.
Kärntner
Siehe Beinhaus.
Kartusche
Renaissance, Barock, Rokoko, Historismus: Ein Zierrahmen, der häufig keinen Inhalt hat, sondern selbst als Schmuck dient.
Karyatide
Eine Skulptur einer weiblichen Figur mit tragender Funktion; weibliche Entsprechung eines Atlanten.
Kassette
Ein vertieftes viereckiges Feld.
Kassettendecke
Eine Raumdecke, die an ihrer Unterseite regelmäßig angeordnete Vertiefungen (Kassetten) aufweist.
Kassettentür
Auch Füllungstür, Rahmentür, Tür in Rahmenbauweise: Ein Türblatt, das aus einem umlaufenden Rahmen besteht, in den Füllungen eingesetzt sind.
Kastenfassade
Moderne: Ein geschlossenes Belüftungssystem, das entweder vertikale (Schacht-Kasten-Fassade) oder horizontale (Korridor-Fassade) Luftzirkulation erzeugt.
Kastenfenster
Ein Doppelfenster mit zwei jeweils eigenen Rahmen, zwischen denen ein kastenförmiger Hohlraum entsteht.
Katagogion
Griechische Antike: Ein Wirtshaus, Gasthaus oder eine Herberge.
Katakombe
Historisch: Ein unterirdischer Gewölbekomplex, der der Bestattung von Toten dient.
Kate
Auch Kotten: Historisch: Ein einzelnes einfaches Wohnhaus bzw. eine einzelne Werkstatt in oder abseits der dörflichen Gemeinschaft.
Kathedrale
Eine Bischofskirche. Kein einheitlicher Baustil.
Katholikon
Verschiedene Bedeutungen: 1. Die Hauptkirche eines orthodoxen Klosters. 2. Der zwischen Narthex und Sanktuar gelegene Gemeinderaum einer orthodoxen Kirche.
Katzenklappe
Eine in Türen, Fenstern oder Mauern angebrachte Durchgangsmöglichkeit für Haustiere.
Katzentreppe
Auch Katzenleiter, Katzenstiege: Eine Vorrichtung, die Hauskatzen den freien Auf- und Abstieg zu einer Wohnung ermöglicht.
Kavaliershaus
Auch Kavalierhaus, Cavaliershaus, Cavalierhaus: Historisch: Ein Teil eines Schlossensembles, in dem der Hofstaat untergebracht wird.
Kažun
Istrien, historisch: Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
Keeill
Isle of Man, historisch: Eine einfache kleine frühchristliche Kapelle.
Keep
Englischer Kulturkreis: Der Hauptturm einer mittelalterlichen Burg. Vgl. Donjon.
Kegeldach
Eine historisch vor allem auf Türmen gebräuchliche Dachform, einem Kegel entsprechend.
Kehlbalken
Dachkonstruktion: Ein horizontaler Balken, der in größeren Dächern jeweils zwei gegenüberliegende Sparren verbindet und gegeneinander abstützt.
Kehlbalkendach
Ein Dach, in dem Kehlbalken eingebaut sind.
Kehlbohlenanlage
Dachkonstruktion: Diejenige Zimmermannskonstruktion, die eine gewölbte Gaube (Fledermausgaube) oder ein in ein Dach eingesetztes Ochsenauge bedeckt.
Kehle
Auch Kehl, Ichse: Eine Zusammenstoßlinie zwischen zwei Dachflächen oberhalb einer Innenecke eines Gebäudes.
Kehlleiste
Eine Profilleiste an der Berührungslinie von Wand und Decke.
Kehlsparren
Dachkonstruktion: Der Sparren, der direkt unter einer Kehle liegt.
Keildach
Ein steil-keilförmiges Dach auf einem Turm
Keilstein
Ein keilförmiger Mauerstein, wie er etwa zum Errichten von Bögen oder Gewölben verwendet wird.
Keller
Auch Souterrain: Ein geschlossenes Gebäudebauteil, das sich ganz oder zumindest überwiegend unterhalb der Erdoberfläche befindet.
Kellerboden
Die unterste Fläche eines Gebäudes, die an die tragenden Außenwände anschließt.
Kellerfenster
Ein Fenster in einem Kellerraum.
Kellerluke
Eine Luke, die einen horizontal oder schräg liegenden Zugang zu einem Keller verschließt.
Kellerstöckl
Österreich, traditionell: Ein Typus von landwirtschaftlich genutzten Gebäuden, die in sehr schrägen Hanglagen errichtet wurden.
Kellerwand
Die Außenwände eines Kellers müssen nicht nur der Traglast des Gebäudes, sondern auch dem Druck des Erdreichs standhalten.
Keltenkreuz
Auch Hochkreuz, irisches Kreuz: Britische Inseln: Ein meist aus Stein gehauenes Balkenkreuz, bei dem um den Schnittpunkt der Balken ein Ring liegt.
Kemenate
Mittelalterliche Burgen: Ein Raum, der einen Kamin hat, also beheizbar ist.
Kenotaph
Auch Cenotaph, Zenotaph, Scheingrab: Ein Erinnerungsgrabmal für einen in der Fremde Verstorbenen.
Keramikfliese
Im Süddeutschen und Österreich auch Kachel: Eine keramische Platte, die als Wandverkleidung oder als Belag z. B. für den Boden verwendet wird.
Kerndämmung
Bei zweischaligem Außenmauerwerk die Dämmung zwischen Vor- und Hintermauerschale.
Kesseldruckimprägnierung
Ein Holzschutzverfahren, bei dem Holz unter hohem Druck chemisch imprägniert wird.
Kesselvakuumdruckimprägnierung
Ein Holzschutzverfahren, bei dem Holz zunächst in einem Vakuum getrocknet und anschließend unter Druck chemisch imprägniert wird.
Kettenkirche
Bayern, Österreich, historisch: Ein Kirchengebäude, dessen Fassade mit einer Kette geschmückt ist (Heiligenverehrung für Leonhard von Limoges).
Kichō
Japan, historisch: Ein aus Stäben oder Stangen sowie Stoff (meist Seide) konstruierter Raumteiler.
Kielbogen
Auch Eselsrücken, Sattelbogen, Schottischer Bogen, Akkolade: Ein Bogen mit geschweiften (unten konvexen, oben konkaven) Kanten.
Kiesdach
Umgangssprachlich: Ein Flachdach, auf das Kies aufgeschüttet ist. Über die Art der Konstruktion und Abdichtung des Flachdachs sagt der Begriff nichts aus.
Kiosk
Verschiedene Bedeutungen: 1. Europa: Eine kleine Verkaufsstelle in Form eines Häuschens oder einer Bude (siehe Kiosk). 2. Ägyptische Antike: Ein nach mehreren Seiten geöffneter Pavillon in einem Heiligtum (siehe Kiosk (Altes Ägypten)).
Kirche
Ein christlicher Sakralbau. Grundtypen: Saalkirche, Basilika, Hallenkirche, Zentralbau.
Kirchenburg
Mittelalter, frühe Neuzeit: Befestigungen um einen Kirchhof, die als Fliehburg verwendet werden konnten. Ist der Kirchenbau selbst befestigt, so spricht man von einer Wehrkirche.
Kirchenschiff
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Längsraum in einem Kirchenbau (Kirchenschiff). 2. Ein Kirchenboot.
Kirchfriedhof
Auch Kirchhof: Eine Friedhofsanlage, die unmittelbar an einen Kirchenbau angrenzt oder diesen sogar umschließt.
Kirchturm
Der Turm einer christlichen Kirche; dient oft als Glockenturm.
Kitt
Ein Klebe- und Dichtungsmittel.
Kitting
Österreich, historisch: Ein bäuerlicher Speicherbau.
klaiben
Auch klöben, klieben, kleben, staken, pliestern: Holzfachwerkbau: Die Tätigkeit des Ausfüllens von Staken, Schwartenverschlag oder Flechtwerk in Gefachen mit Lehm.
Klang
Räume haben neben anderen Sinnesdimensionen wie z. B. einem Geruch auch einen Klang. Dieser hängt u. a. von Materialwahl, Oberfläche und Form ab.
Klangarkade
Auch Schallfenster, Schallluke: Historisch: Eine rund- oder spitzbogige Arkadenöffnung in Höhe der Glockenstube eines Glockenturmes.
Klapptür
Eine Tür, bei dem der Anschlag des Türblattes nicht vertikal, sondern horizontal ausgerichtet ist. Gegenbegriff: Anschlagtür bzw. Schwenktür.
Klebdach
Alemannischer Raum: Ein an der Giebelfront oberhalb der Fenster angebrachtes Schutzdach.
Kleister
Sammelbegriff für Klebstoffe in Form eines wässrigen Quellungsproduktes z. B. aus Stärke. Kleister werden u. a. fürs Ankleben von Tapeten verwendet und als Zusatz zu Gips, um das Abbinden zu verzögern.
Klete
Preußisch Litauen, Ostpreußen, historisch: Ein Speicher zur Aufbewahrung haltbarer Vorräte.
Klinker
Auch Hartbrandziegel: Ein bei sehr hohen Temperaturen gebrannter Ziegelstein, der kaum Wasser aufnimmt und sehr widerstandsfähig ist.
Klöntür
Auch doppelschlägige Tür: Eine Außentür, bei der es möglich ist, nur die obere Hälfte des Türflügels zu öffnen, während die untere Hälfte verschlossen bleibt.
Kloster
Eine Anlage, die eine religiöse Gemeinschaft beherbergt. Zu den charakteristischen Bestandteilen christliche Klöster zählen u. a. Klosterkirche, Kreuzgang, Refektorium, Dormitorium und Kapitelsaal.
Klosterkirche
Die Kirche eines Klosters.
Klötzchenfries
Auch Würfelfries, Schachbrettfries, ähnlich (mit teilweise abgerundeten Kanten) Rollenfries, Röllchenfries: Ein Fries, das periodisch angeordnete kleine Steine darstellt. Vgl. Zahnschnitt.
Klus
Niederdeutscher Raum, historisch: Eine kleine Kapelle, oft ein Holzfachwerkbau.
Knagge
Vor allem Fachwerkbau: Eine spezielle Konsole.
Knickhelm
Auch Turmhelm, Helmdach, Dachhelm: Eine Dachform, besonders auf Kirchtürmen, gekennzeichnet durch einen relativ flachen Ansatz, von dem aus die Dachflächen zur Spitze hin steil abknicken.
Kniestock
Auch Drempel, Trempel: Dachkonstruktion: Derjenige Teil der gemauerten Außenwand, der über die Rohdecke des letzten Obergeschosses hinaus in den Dachbereich aufragt. Die Dachschräge beginnt erst oberhalb des Kniestocks.
Knorpelwerk
Eine Ornamentform, die durch Anordnungen von teigigen oder knorpeligen, schwellenden und lappig ausschwingenden Formen gekennzeichnet ist. Vgl. Rollwerk, Schweifwerk.
Knoten
Baustatik: Die Verbindungsstelle von Stäben in einem Stabwerk.
Koberfenster
Ein Schaufenster in einem Bordell.
Kokoschnik
Russland, historisch: Ziergiebel an der Fassade vor allem von Kirchenbauten.
Kolam
Indien: Ein meist zentrisch symmetrisches Ornament, das aus Reismehl im Eingangsbereich von Wohnhäusern und Tempeln ausgelegt wird.
Kolonistenhaus
Sammelbegriff für die einfachen Wohnhäuser, die im 18. Jahrhundert im preußischen Machtbereich erbaut wurden, um Ausländer anzusiedeln.
Kölner Decke
Ein Typus von Balkendecke, bei dem sowohl Deckenbalken als auch die darüberliegenden Dielen vollständig von Putz überzogen und oft auch mit Stuckornamenten verziert sind.
Kolonnade
Ein Säulengang, der im Unterschied zur Arkade und zum Bogengang ein gerades Gebälk (Architrav) besitzt.
Kolossalordnung
Eine Säulenordnung, die zwei oder mehr Geschosse übergreift.
Königspfalz
Früh- und Hochmittelalter: Ein (Wohn-)Stützpunkt für den reisenden König.
Kommunalka
Russland, UdSSR, historisch: Eine Wohnform, bei der mehrere Parteien sich aus Kostengründen eine Wohnung teilen.
Kommunwand
Eine Wand, die von mindestens zwei Gebäuden geteilt wird.
Komposite Säulenordnung
Komposite Ordnung
Die fünfte der fünf klassischen Säulenordnungen. Sie vereint Charakteristika der beiden vorausgehenden Ordnungen; die Kapitelle weisen sowohl Akanthusblätter als auch große Voluten auf.
Komposition
Architekturtheorie: Der formale Aufbau eines Bauwerks.
Kompositkapitell
Siehe Komposite Ordnung.
Kompriband
Auch Anschlagband, Fugenband: Ein vorkomprimiertes Schaumstoffdichtungsband, das nach Einbringen in eine Fuge expandiert.
Konche
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Einbuchtung oder halbrunde Nische, die oben meist mit einer Halbkuppel abgeschlossen ist. 2. Eine Apsis oder die halbrunde Kuppel über einer Apsis.
Kondenswasser
Kann in schlecht konzipierten Bauwerken entstehen und zu Bauschäden führen.
Konfessio
Siehe Confessio.
Königliche Tür
Orthodoxe Kirchenbauten: Die mittlere der drei in die Ikonostase (Ikonenwand) eingelassenen Türen.
Konsole
Auch Kragstein: Ein aus der Wand herausragender, tragender Vorsprung, der entweder rein dekorativ ist oder auf den andere Bauteile (Gesimse, Gewölberippen, Bögen, Figuren, Säulen, Pilaster, Balkone, Balken) aufgesetzt sind. Siehe auch Hobelspankragstein.
Konsolenfries
Ein dekoratives horizontales Bauelement, das eine Serie von hölzernen Balkenenden in Stein nachahmt. Vgl. Zahnschnitt.
Konstruktionsvollholz
Sammelbezeichnung für veredelte Bauschnitthölzer (Balken, Kanthölzer, Bohlen, Bretter, Latten).
Konstruktiver Brandschutz
Diejenigen Gesichtspunkte der Planung eines Bauwerks, die den Brandschutz betreffen.
Konterlattung
Dachkonstruktion, Trockenbau: Einbau von Latten, die zu den eigentlichen Lagerhölzern rechtwinklig verlaufen.
Kontext
Das Umfeld eines Bauwerks, in welches das Bauwerk integriert werden soll. Vgl. Stadtplanung.
Konvektionsheizung
Sammelbegriff für Heizungsanlagen mit Heizkörpern (z. B. Rippen- und Plattenheizkörpern), die Wärme durch Konvektion an den Raum abgeben.
Kopfband
Auch Bug, Kopfbüge: Vor allem Holzbau: Eine diagonale Strebe, die zur Versteifung zwischen einem horizontalen Holz und einem vertikal stehenden Holz eingesetzt wird.
Kopfhöhe
Die Mindesthöhe, die ein Bauteil über dem Boden haben muss, damit Personen sich, etwa im Fluchtfalle, nicht den Kopf stoßen.
Kopfwinkelholz
Holzbau: Ein dreieckiges Holz, das zur Versteifung zwischen einem horizontal und einem vertikal stehenden Holz eingesetzt wird.
Korbbogen
Ein Bogen mit ungleichmäßiger Krümmung.
Koppelfenster
Siehe Gekuppelte Fenster.
Koppelpfette
Dachkonstruktion: Eine Pfette, die nicht über die gesamte Länge reicht, sondern aus einzelnen Teilstücken besteht, die miteinander verbunden werden.
Koppelträger
Holzbau: Sammelbegriff für Träger, die nicht aus einem einzigen Holz, sondern aus Teilstücken bestehen, die miteinander verbunden werden.
Korinthische Säulenordnung
Korinthische Ordnung
Die vierte der fünf klassischen Säulenordnungen. Von der ionischen Säule unterscheidet die korinthische sich vor allem durch ihren mit Kränzen aus Akanthusblättern üppig verzierten Kapitellkörper (Kalathos).
Korkstein
Ein am Anfang des 20. Jahrhunderts erfundener und heute ungebräuchlicher Baustoff aus Kork, Tonerden und Luftkalk.
Körper
Architekturtheorie: Der vom Architekten gestaltete Raum.
Körperschall
Der nicht über die Luft, sondern über einen Festkörper sich ausbreitende Schall. Der Körperschall eines Gebäudes wird, z. B. durch Maßnahmen zum Trittschallschutz, idealerweise möglichst gering gehalten.
Korridor
Auch Gang, Flur: Ein langgestreckter Raum im Inneren eines Gebäudes, der der horizontalen Erschließung angrenzender Räume dient.
Kos-Minar
Indien, historisch: Ein Typ von Meilensteinen an Straßen.
Kosmaten
Italien, Mittelalter: Eine Gruppe von Marmordekorateuren, die in vielen Kirchenbauten Inkrustationen geschaffen haben.
Kote
Sammelbegriff für die vielfältigen traditionellen Behausungen der Samen.
Köte
Harzgebirge, historisch: Eine von einem Köhler bewohnte Holzhütte.
Krabbe
Auch Kriechblume: Gotik: Aus Stein gemeißelte, faltig verbogene Blätter.
Kragbogen
Auch falscher Bogen: Ein historisches Verfahren des Bogenbaus, bei dem alle Bogensteine horizontal und kragend verbaut sind.
Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk
Eine besonders im Mittelmeerraum verbreitete historische Kraggewölbe-Bauweise.
Kragplatte
Ein flächenhafter Kragträger, z. B. eine Balkonplatte oder ein Dach über einem Hauseingang.
Kragstein
Siehe Konsole.
Kragstufentreppe
Eine Treppe, bei der die Stufen einseitig als Kragarm befestigt sind. Das andere Ende der Stufen ragt in den Raum und wird nicht unterstützt.
Kragsturzbogen
Auch Konsulbogen, Schulterbogen, gerader Kleebogen, Kragsturz: Ein unechter Bogen, bei dem der Sturz auf zwei hervorkragenden Kämpfern (Konsolen) ruht.
Kragträger
Auch Kragbalken, Kragarm: Ein einseitig eingespannter, oft waagerechter Balken, der aus einem anderen Bauteil herausragt, um Lasten aufzunehmen.
Krainerwand
Eine Gitterstruktur, die mit einem Füllstoff (Erde, Schotter) beschwert wird und im Landschaftsbau als Stützwand dient.
Krankenhaus
Ein Gebäude, in dem eine medizinische Einrichtung untergebracht ist. Der spezielle Verwendungszweck des Gebäudes ist mit speziellen architektonischen und baulichen Anforderungen verbunden.
Krankenhauskapelle
Auch Krankenhauskirche, Anstaltskirche: Ein (heute meist überkonfessionelles) sakrales Bauwerk, das zu einem Krankenhaus gehört.
Kranzgesims
Verschiedene Bedeutungen: 1. Das Dachgesims eines Bauwerks. 2. Das Geison der antiken griechischen und römischen Architektur.
Kratzputz
Sammelbegriff für nachbearbeiteten Putz, bei dem noch vor dem endgültigen Erhärten die oberste Schicht abgekratzt wurde. Siehe auch Sgraffito, Hessischer Kratzputz.
Krempe
Beim Dachziegel eine konische Auswuchtung, die zur Fugenabdichtung über den hochstehenden Rand des jeweiligen Nachbarziegels greift.
Krempziegel
Eine spezielle Form von Dachziegel mit linksseitiger Krempe, die über den hochstehenden Rand des Nachbarziegels greift.
Krepis
Griechische Antike: Der Stufenunterbau eines Tempels. Die Krepis liegt auf der bereits unterhalb des Bodenniveaus liegenden Euthynterie auf.
Kretische Säule
Kreta, historisch: Ein Säulentyp, bei dem der Säulenschaft sich nach unten verjüngt.
Kreuz
Das Hauptsinnzeichen des Christentums wird bis heute immer wieder auch als Bauwerk realisiert, etwa in Form von Friedhofskreuzen, Flurkreuzen oder Marktkreuzen.
Kreuzblume
Gotik, Neugotik: Ein blumenähnliches Ornament aus Naturstein.
Kreuzdach
Dachform aus sich kreuzenden Satteldächern.
Kreuzgang
Ein überdachter Bogengang um den Innenhof (das Geviert) eines Klosters; der Name verweist auf Kreuzprozession, für die der Gang traditionell genutzt wird.
Kreuzgewölbe
Sammelbegriff für verschiedene Arten von komplexen Gewölben, u. a. Kreuzgrat-, Kreuzrippen-, Radialrippen-, Stern-, Zellen-, Netz- und Fächergewölben.
Kreuzgewölbestall
Ein zu einem weltlichen Gebäude, besonders einem (ehemaligen) Stall, gehöriges Kreuzgewölbe. Heute vor allem in der Weinarchitektur von Bedeutung.
Kreuzgiebel
Auch Kreuzfirst: Das rechtwinklige Aufeinanderstoßen oder Überkreuzen von zwei Dachfirsten.
Kreuzgiebelhaus
Alpenraum, historisch: Eine bäuerliche Hofform, bei der der Wirtschaftstrakt traufständig an die Seite des Hauses angebaut ist, woraus sich ein Dach mit T-förmigem First ergibt.
Kreuzgratgewölbe
Ein Gewölbe, das sich geometrisch als rechtwinklige Überlagerung zweier Tonnengewölbe beschreiben lässt.
Kreuzkirche
Ein christlicher Kirchenbau mit kreuzförmigem Grundriss.
Kreuzkuppelkirche
Orthodoxer Kirchenbau: Eine Kirche, über deren Naos sich eine Kuppel erhebt, während sich an den Seiten kreuzförmig vier Tonnengewölbe anschließen.
Kreuzrippengewölbe
Gotik: Ein Kreuzgratgewölbe, bei dem die Kanten der Grate als dekorative „Kreuzrippen“ ausgebildet sind.
Kreuzstock
Die Fenstereinfassung.[5]
Kreuzstockfenster
Auch Kreuzfenster: Spätmittelalter: Ein rechteckiges Fenster, das in vier Einzelfenster aufgeteilt ist. Die Fensterkreuze waren zunächst aus Stein.
Kreuzverband
Ein Mauerwerksverband in voller Steinstärke, der dem Blockverband entspricht, sich von diesem jedoch insofern unterscheidet, als die Läuferschichten gegeneinander versetzt sind.
Kriechen
Die materialspezifische Verformung von Werkstoffen unter konstanter Last.
Kriechkeller
Ein aus Kostengründen nicht in normaler Raumhöhe, sondern deutlich niedriger erbauter Keller.
Krummholz
Auch Knieholz: Natürlich krumm gewachsenes Holz wird im Bauwesen u. a. für dekorative Bauteile verwendet, etwa im Holzfachwerkbau.
Krüppelwalmdach
Auch Schopfwalm, Schopfdach, Halbwalm: Ein Walmdach, dessen Walmen weniger weit herunterreichen als die Dachflächen der Traufseiten.
Krüsselwarck
Auch Krüsselwark, Krüßelwark, Kreuzelwerk: Das Quergebäude eines dreiteiligen, spätmittelalterlichen, friesischen Bauernhauses.
Krypta
Christliche Kirchen: Ein unter dem Chor (Apsis) oder unterhalb des Altars befindlicher Raum, der meist Heiligengräber oder einen Altar aufnahm.
Ksar
Nordafrika, traditionell: Ländliche befestigte Siedlungen oder Speicherburgen der Berber.
Kubatur
Das Volumen eines Bauwerks, bzw. dessen umbauter Raum, ohne Ansehen von Öffnungen und Hohlräumen.
Kubushaus
Moderne: Ein vom niederländischen Architekten Piet Blom entwickeltes Entwurfsmuster für modulare Wohngebäude, das auf würfelförmigen, auf einer Ecke stehenden Baukörpern basiert.
Kudu
Buddhistische Tempelbauten: Ein hufeisenbogiges Fenster mit Kielbogenspitze.
Kühldecke
Sammelbegriff für speziell ausgestattete Raumdecken, die verwendet werden können, um eine andernfalls zu hohe Raumtemperatur kontrolliert auf ein gewünschtes Niveau zu senken.
Kühlhaus
Ein Lagerhaus, dessen Inneres künstlich gekühlt wird.
Külliye
Auch Imaret: Islamischer Raum, historisch: Eine zu einer Moschee gehörende sozio-religiöse Stiftung, zu der Einrichtungen wie Gastronomie, Krankenhäuser, Bäder, Latrinen, Schulen, Bibliotheken u. a. m. gehörten.
Kumbum
Tibet: Ein Stupa oder Chörten (buddhistischer Tempelbau), der viele Bilder von sakraler Bedeutung enthält.
Kunstharzpressholz
Ein meist zu Platten verpresster Werkstoff (Schichtstoff) aus Furnier und Kunstharz, der im Bauwesen u. a. für Industriefußböden verwendet wird.
Kunstharzestrich
Auch SR (von synthetic resin screed): Sammelbezeichnung für Estriche, die auf Kunstharz basieren. Wegen der hohen Kosten werden Kunstharzestriche nur selten verwendet; sie härten sehr schnell aus, sind aber stark belastbar.
Kunstharzputz
Putz aus Kunstharzmörtel.
Kunstharzmörtel
Auch Reaktionsharzmörtel: Ein sehr schnell aushärtender, stabiler, wasserundurchlässiger Mörtel ohne Zementanteil. Verwendung u. a. in Kunstharzestrichen.
Kunstreet
Auch Kunstrohr, Kunststoffreet, Kunststoffdachreet, Kunstriet: Reet-Imitat wurde entwickelt, um die Nachteile von Naturreet zu vermeiden, ohne auf das Aussehen verzichten zu müssen.
Kunstschiefer
Schiefer-Imitat für die Dachdeckung wird aus Faserzement, glasfaserverstärktem Kunststoff oder Kunstharz hergestellt.
Kunststein
Auch Alabastrite, Gussmarmor, Marmorit, Poly-Nature, Polyresin, Polystone: menschengemachte Werkstoffe, die das Aussehen von Stein imitieren und im Bauwesen u. a. für Fensterbänke, Treppen, Bodenbeläge und Fliesen verwendet werden. Zu unterscheiden von Quarz-Kompositwerkstoffen (z. B. Küchenarbeitsplatten) und gebrannten Werkstoffen (z. B. Mauersteinen).
Kunststoffbahn
Siehe Dachbahn, Dichtungsbahn.
Kupferhaus
Ein seit 1929 entwickeltes Fertighaussystem in Tafelbauweise, bei dem u. a. Kupferbleche verbaut werden.
Kuppel
Auch Dom: Ein Gewölbe mit nur einem Scheitelpunkt. Formen (Auswahl): Kuppel in Form einer Halbkugel, Schirmkuppel, Hängekuppel, Kalottenkuppel, Pendentifkuppel, Faltkuppel.
Kurvatur
Eine aus ästhetischen Gründen eingerichtete leichte Wölbung einer an sich geraden Gebäudekante.
Kuti
Buddhistische Tempel: Eine Mönchszelle.
K-Wanne
Ein System zur Bauwerksabdichtung aus Kunststoff-Abdichtungsbahnen.

L

L-Stein
Ein mit Stahl bewehrtes L-förmiges Betonfertigteil, das mit seinesgleichen zu einer Winkelstützwand zusammengesetzt werden kann.
Lacunar
Antike: Eine vertiefte Kassette in einer Decke. Eine Kassettendecke in ihrer Gesamtheit wird als Lacunaria bezeichnet.
Lady Chapel
Großbritannien: Eine Marienkapelle am Ostende einer Kathedrale.
Lageplan
Der zeichnerische Teil des (in Deutschland für einen Bauantrag erforderlichen) Lageplans zeigt den Umriss des geplanten Gebäudes in der Draufsicht auf dem Grundstück und fügt dieses in seine Umgebung ein.
Lagenwerkstoff
Ein Werkstoff, der aus einzelnen miteinander verleimten Furnierschichten besteht.
Lager
Konstruktionen zur Übertragung der Kräfte eines Tragwerks auf den Unterbau (Pfeiler, Fundamente, Widerlager usw.).
Lagerfuge
Eine horizontale Fuge zwischen zwei Steinlagen eines Mauerwerks. Die vertikalen Fugen zwischen zwei Steinen werden als Stoßfugen bezeichnet.
Laibung
Die einer Tür oder einem Fenster zugewandte Mauerseite. Bei Bögen und Gewölben wird die gewölbte Innenseite des Bogens bzw. des Gewölbes als Laibung bezeichnet.
Laimes
Schlesien, historisch: Ein aus Holz erbauter und mit Lehm überzogener Speicher.
Lambrequin
Besonders im Barock, aber auch im maurischen Stil: Eine Zierblende, meist als oberer Abschluss einer ornamentalen Rahmung (vgl. Schabracke).
Lambris
Eine auf den unteren Teil einer Wandfläche beschränkte Verkleidung (Holz, PVC, Marmor, Stuck) in Innenräumen.
Lamellenfassade
Sammelbegriff für Fassadenkonstruktionen, bei denen großflächig Lamellen (z. B. aus Holz, Metall, Glas) eingesetzt werden.
Laminat
Ein Werkstoff oder ein Produkt, das aus zwei oder mehreren miteinander verklebten Schichten besteht. Verwendung u. a. als Fußbodenbelag, als Sperrholz auch in Hauskonstruktion und Innenausbau.
Laminatboden
Ein Fußbodenbelag aus Holzfaserlaminat.
Lamparkett
Ein Massivparkett, das Stabparkett ähnelt, aber dünner ist.
Landhaus
Historisch: Ein ländlich stilisiertes, freistehendes Wohnhaus auf dem Lande, das von Wohlhabenden als Sommerwohnsitz genutzt wurde.
Landschaft
Das Gegenfeld der vom Menschen gemachten Wohnfeld, wobei Landschaften aber auch gestaltet und als Räume ähnlich wie architektonische Räume beschrieben werden können.
Langhaus
Historisch: Sammelbegriff für langgestreckte Hausformen.
Langhaus
Christliche Kirchen: Das längere Ende des Baues, also der Teil zwischen Eingang und dem ersten Querschiff. Das Langhaus kann mehrere Schiffe umfassen.
Längsholz
Holz, das in Faserrichtung geschnitten ist. Im Holzbau ist dies der Standard. Gegenbegriff: Hirnholz.
Langlochziegel
Ein Lochziegel mit horizontalen Löchern. Nur für Trennwände ohne statische Funktionen geeignet.
Lanzettbogen
Siehe Spitzbogen.
Lanzettfenster
Gotik: Ein sehr schlankes Fenster mit überhöhtem Spitzbogen (Lanzettbogen) als oberem Abschluss.
Lapa
Südliches Afrika: Eine reetgedeckte hölzerne Konstruktion, meist mit einem offenen oder halboffenen Bereich. Nutzung für verschiedene Zwecke, u. a. für soziales Beisammensein.
Lärmschutzverglasung
Eine spezielle Verglasung, die für schalltechnisch hochbelastete Fassaden verwendet wird.
Lastenaufzug
Eine Aufzugsanlage, die vorrangig für den Transport von Lasten bestimmt ist.
Lasur
Eine transparente oder semitransparente Beschichtung auf Holz oder anderen Materialien, die das Erscheinungsbild, insbesondere den Farbton, verändert.
Laterne
Auch Dachlaterne: Ein turmartiger Aufsatz auf einem Gebäude, durch den Licht ins Gebäudeinnere gelangt.
Laternendach
Eine komplexe Dachform, bei der einem Satteldach – etwas erhöht – ein zweites, schmaleres Satteldach aufgesetzt wird.
Laternendecke
Zentralasien, historisch: Eine in Wohnhäusern verbreitete komplexe Deckenkonstruktion mit einer Öffnung in der Deckenmitte, durch die Licht in den Raum gelangt.
Laternenturm
Kirchenbauten: Ein nach unten offener Turm über der Vierung, durch den Tageslicht ins Gebäudeinnere gelangt.
Latte
Ein langes, rechteckiges Schnittholz, dünner als ein Brett, aber dicker als eine Leiste.
Lattung
Das Lattenwerk in einer Dachkonstruktion.
Laube
Siehe Gartenlaube, Laubengang.
Laubengang
Ein Erschließungs- und Wandelgang, der meist mehrere Nutzungseinheiten miteinander verbindet. Als Bogengang im Erdgeschoss oder als Galerie, Pawlatsche oder Ähnliches in Obergeschossen.
Laubwerk
Siehe Blattwerk.
Lauf
Eine zusammenhängende Reihung von Treppenstufen. Läufe können gerade, gewinkelt oder gekrümmt ausgeführt werden.
Laufender Hund
Ein Fries mit Formen sich überschlagender Wellen.
Läufer
Im Mauerwerksverband ein Ziegel, der längs vermauert ist, sodass seine gesamte Breitseite zu sehen ist. Gegenbegriff: Binder.
Laufgang
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Korridor. 2. Gotik: Ein Rücksprung in der Mauer, der einen irregulären Gang erzeugt, der als Bau- und Revisionsgang genutzt werden kann.
Lauflinie
Die Mitte des Auftritts einer Treppe. Insbesondere bei nicht rechtwinkligen Auftritten muss die Lauflinie ein bestimmtes Mindestmaß erreichen.
Laufsteg
Im Bauwesen bezeichnet der Begriff meist eine permanente oder temporäre schmale Personenbrücke mit Geländer, die anstelle eines vollständigen Geschosses für Erschließungszwecke eingerichtet wird.
Laurin-Treppe
Auch Sinustreppe: Eine Treppe mit Stufen, die an den Enden niedriger sind als in der Mitte und in ihrer Gesamtheit eine Sinuskurve bilden.
Leckmeldeanlage
Ein Überwachungssystem, das die Funktionalität von Bauwerks- und Dachabdichtungen kontrolliert.
Ledra
Historisch: Ein Fußbodenbelag aus imprägniertem faserigen Rohstoff, der als Alternative zu Linoleum verwendet wurde.
Lehm
Die in vielen Böden natürlich vorkommende Mischung aus Sand, Schluff und Ton stellt einen der ältesten Baustoffe dar.
Lehmestrich
Auch Stampflehmboden: Historisch: Eine hauptsächlich im Erdgeschoss verbaute dicke, mit Naturfasern und Wasser angemischte Lehmschicht, die festgetreten wurde, bis keine Eindrücke oder Risse mehr wahrnehmbar waren. Vgl. Stampfboden.
Lehmputz
Lehm wird seit der Vorgeschichte als Wand- und Deckenputz verwendet.
Lehmstein
Siehe Lehmziegel.
Lehmziegel
Auch Adobe: Ein luftgetrockneter Quader aus Lehm, der vermauert werden kann. Wird ein Lehmziegel gebrannt, so spricht man von Backstein.
Leichtbauwand
Eine leichte Wand in Trockenbauweise.
Leichtbau
Sammelbegriff für Bauweisen, die nicht Massivbau sind, also z. B. Skelettbau.
Leichtbeton
Beton mit einer Trockenrohdichte zwischen 800 und 2000 kg/m³. Wird besonders für Wände und Keller verwendet.
Leichtdach
Ein mit leichten Elementen wie z. B. Stahlblech oder Kunststoff gedecktes Dach, etwa auf schwachen Dachstühlen mit Statikproblemen.
Leimfarbe
Historisch: Ein Anstrich auf der Basis von Leim und Wasser. Heute u. a. durch Dispersionsfarben verdrängt.
Leimholzbinder
Fachwerkbau: Ein Binder (horizontaler Träger) aus Brettschichtholz.
Leiste
Ein schmales und meistens langes Bauteil aus Holz oder anderen Materialien. Erfüllt, anders als eine Latte, meist nur eine dekorative Funktion.
Lesbarkeit
Architekturtheorie: Ein Bauwerk ist für den Betrachter ebenso „lesbar“ wie ein Text oder ein Gemälde.
Lesche
Antike: Ein Versammlungsraum oder ein Gebäude, in dem Personen zusammensitzen, verhandeln und reden konnten.
Lettner
Gotischer Kirchenbau: Eine mindestens mannshohe Schranke, die den für die Priester bestimmten Raum vom Raum abtrennt, der für die Laien bestimmt ist. Vgl. Chorschranke.
Letzttür
In Anlagen mit Gefahrenmeldeanlage diejenige Tür, die als einzige zum Verlassen und Scharfschalten (bzw. zum Unscharfschalten und Betreten) des Sicherheitsbereiches benutzt werden kann.
Leuchtturm
Ein Turm, der eine Befeuerung (Schifffahrtszeichen) trägt.
Lichtdesign
Fachdisziplin, die sich – in enger Abstimmung mit Architektur und Innenarchitektur – mit der Belichtung und Beleuchtung des Inneren und Äußeren von Bauwerken befasst. Siehe auch Innenbeleuchtung.
Lichtlenkung
Auch Lichtführung: Der gezielte Einsatz des natürlichen und künstlichen Lichts, das in der Architektur ein wesentliches Gestaltungsmerkmal ist.
Lichte Höhe
Auch Lichte Geschosshöhe, Nettoraumhöhe: Der Abstand zwischen der Rohdecke des darunterliegenden Geschosses und der Unterkante der nächsthöheren Rohgeschossdecke.
Lichtes Maß
Die Breite oder Höhe eines Hohlraums oder eines Raumes, insbesondere die Abstände der einzelnen Säulen einer Säulenreihe (Interkolumnium).
Lichtkuppel
Ein Oberlicht, das, damit Regenwasser abfließen kann, gewölbt ist. Vgl. Glaskuppel.
Lichtöffnung
Sammelbegriff für Wandöffnungen, die der Belichtung des Gebäudeinneren dienen.
Lichtplatte
Ein oft profiliertes flächiges Bauteil aus Kunststoff, das in Dächern eingesetzt wird, um Tageslicht in die darunter gelegenen Räume zu lassen. Lichtplatten werden als preiswerte Alternative zu Überkopfverglasung oder Oberlichtern eingesetzt.
Lichtröhre
Ein passives Beleuchtungssystem, bei dem über ein Spezialrohr natürliches Licht von oben ins Innere eines Gebäudes geführt wird.
Lichtschacht
Ein meist vertikaler Schacht, der eine Belichtung der angrenzenden Räume ermöglicht.
Linienentwässerung
Die Entwässerung geneigter Flächen in eine Entwässerungsrinne.
Lierne
In Kreuzgewölben eine kurze Nebenrippe, die die Gewölbekämpfer nicht berührt.
Light shelf
Ein flaches rechteckiges Element mit reflektierender Oberseite, das an der Innenseite eines Fensters horizontal montiert wird, um direktes Sonnenlicht in den Raum zu reflektieren.[6]
Linkrusta
Auch Lincrusta: Gründerzeit: Ein linoleumähnliches Material, das vor allem zu Wandverkleidungen verarbeitet wurde.
Linoleum
Ein heute kaum noch gebräuchlicher faserverstärkter Kunststoff, der für elastische Bodenbeläge verwendet wurde.
Linteau, Lintel
Siehe Sturz.
Lisene
Auch Mauerblende, Lesine, Laschene: Eine schmale und leicht hervortretende vertikale Verstärkung der Wand. Neben Pilastern und Säulen dienen Lisenen der vertikalen Gliederung von Wandflächen und Fassaden. Vgl. Gesims.
Litema
Süden Afrikas: Eine Form der temporären Wandmalerei, die durch Ritzen und Einfärben von Putz geschaffen wird.
Lobby
Synonym für Eingangshalle, Foyer, Vestibül und Ähnliches.
Lochband
Auch Montageband: Ein gelochtes Stahl- oder Kunststoffband, das im Holzbau als Versteifungs-, Verbindungs- oder Befestigungselement verwendet wird.
Lochfassade
Sammelbegriff für Massivbaufassaden mit einzelnen, klar abgegrenzten Fenster- und Türöffnungen, im Gegensatz z. B. zu einer Glasfassade.
Lochmauerwerk
Ein Mauerwerk, bei dem die Ziegel oder Steine gitterartig so verbaut werden, dass regelmäßige Öffnungen zwischen ihnen verbleiben. Meist als Raumteiler oder Sichtschutz im Außenbereich von Gebäuden.
Lochziegel
Verschiedene Bedeutungen: 1. Römische Antike: Ein nicht tragfähiger Hohlziegel (Tibulus), der in beheizbaren Räumen Warmluft geführt hat. 2. Modern: Ein Mauerziegel, der zur Verringerung von Gewicht und Wärmeleitfähigkeit gelocht ist.
Loftwohnung
Auch Loft: Modern: Ein zur Wohnung umfunktionierter Lager- oder Industrieraum.
Log Cabin
Vor allem Nordamerika, Kolonialzeit: Ein einfaches kleines Blockhaus.
Loge
Verschiedene Bedeutungen: 1. Die Arbeitsstätte eines Pförtners oder Concierges. 2. Loge: Abgesonderter Raum zur Unterbringung einer privilegierten Person.
Loggia
Ein Raum, der sich mittels Bögen oder anderer Konstruktionen zum Außenraum öffnet.
Longitudinalbau
Auch Längsbau: Ein Bau, dessen Länge deutlich größer ist als seine Breite. Gegenbegriff: Zentralbau. Vgl. Wegekirche.
Lothringerhaus
Auch Lothringer Bauernhaus: Lothringen, Saarland, historisch: Ein traufständiges Einhaus, dessen Nachbarhäuser sich direkt anschließen, sodass eine geschlossene Häuserzeile entsteht.
Lotossäule
Ägyptische Antike: Eine Säule, deren Kapitell einer Lotosblüte nachempfunden ist.
Luftdichtheit
Gebäude dürfen Luft einerseits nicht ungehindert einlassen; in Gebäuden ohne Lüftungsanlage ist für die Sicherung eines minimalen Luftaustausches eine gewisse Undichtigkeit aber erforderlich.
Luftschall
Schall, der sich über die Luft ausbreitet und durch Maßnahmen der Schalldämmung minimiert werden kann. Vgl. Körperschall.
Luftschutzkeller
Auch Luftschutzraum: Eine bauliche Anlage zum Schutz vor Luftangriffen im Kellergeschoss eines Gebäudes. Vgl. Luftschutzbunker.
Lukarne
Siehe Zwerchhaus.
Luke
Eine Tür in einem horizontalen Bauteil, etwa einer Raumdecke. Unterschieden werden z. B. Dachluken, Kellerluken und Bodenluken.
Lünette
Ein halbkreisförmiges oder kreissegmentförmig gerahmtes Wandfeld oberhalb eines Fenster oder einer Tür. Vgl. Supraporte, Tympanon.
Lustschloss
Ein kleines Schloss mit Garten, das eher dem Sommeraufenthalt als der Repräsentation dient.

M

M10
DDR, vor allem Magdeburg, seit Anfang der 1970er Jahre: Ein meist 4-spänniger Plattenbautyp.
Mäander
Ein seit der Jungsteinzeit verwendetes orthogonales Ornament, das Flussschlingen imitiert.
Madrasa
Auch Medrese, Medresse: Muslimischer Raum: Eine Schule, in der Islamwissenschaften unterrichtet werden.
Maeshowe-Typ
Schottland, prähistorisch: Eine Art von komplexen Megalithanlagen.
Mailänder Schema
Ein auf dem griechischen Kreuz basierender Grundrissplan mit einer Kuppel im Zentrum.
Maison de plaisance
Siehe Lustschloss.
Maisonette
Eine über mehrere Ebenen zusammenhängende größere Wohnung. Sonder- bzw. verwandte Formen sind Galerie- und Duplexwohnungen.
Malakow-Turm
Drittes Viertel des 19. Jahrhunderts: Eine Art von Förderturm mit festungsähnlicher Anmutung.
Maljan
Ostfriesland: Eine über dem Giebel oder Krüppelwalm angebrachte einfache Verzierung, oft ein senkrecht aufreichender Stab.
Mammisi
Ägyptische Antike: Teil eines Tempelkomplexes, der die Form eines kleinen Tempels hat.
Mandala-Dach
Eine konische Dachkonstruktion für Gebäude mit vieleckigem Grundriss.
MAN-Stahlhaus
Deutsche Nachkriegszeit: Ein Fertighaustyp mit Stahlwänden.
Mangel
Vertragsrecht in Deutschland: Eine vom Bauunternehmer zu verantwortende Minderung der Tauglichkeit eines Bauwerks.
Mann
Süddeutschland: Eine besondere Form des Strebenkreuzes im Holzfachwerkbau.
Männerseite
Siehe Epistelseite.
Mannfigur
Siehe Mann.
Manoir
Siehe Herrenhaus.
Mansarddach
Eine Dachform, bei der die Dachfläche im unteren Bereich nach unten abgeknickt ist, sodass sie deutlich steiler geneigt ist als die obere.
Mansarde
Ein Zimmer oder eine Wohnung im ausgebauten Dachgeschoss.
Mansardwalmdach
Ein Mansarddach, bei dem alle vier Seiten abgeknickt sind. Wenn nur zwei Seiten abgeknickt sind, spricht man von einem Mansardsattel- oder Mansardgiebeldach.
Marienfelder Pfeiler
Deutsche Gotik, Kirchenbauten: Ein kreuzförmiger Pfeiler, dem Halbsäulen und Runddienste vorgelegt sind, sodass eckige und runde Formen sich abwechseln.
Marientidenkapelle
Eine nach dem Vorbild der Lady Chapels am Ostende eines Kirchenbaus platzierte Marienkapelle.
Märkisches Mittelflurhaus
Auch Märkisches Dielenhaus: Mark Brandenburg, historisch: Ein ländlicher Haustyp mit meist zwei Geschossen und einer Küche mit offener Feuerstelle in der Hausmitte.
Markise
Eine z. B. vor einem Fenster oder über einem Balkon befestigte Gestellkonstruktion mit Bespannung, die verschiedenen Zwecken dienen kann, etwa als Sonnen-, Sicht- oder Regenschutz.
Marktkreuz
Ein Bauwerk – oft ein Kreuz – das in einer Marktgemeinde den Markt markiert. Vgl. Marktbrunnen.
Marmorino
Ein mineralischer Kalkputz für Kalkpresstechniken, besonders zur Herstellung von Stuckmarmor.
Mas
Südfrankreich, Katalonien: Ein freistehendes bäuerliches Anwesen. Vgl. Gutshof.
Maschrabiyya
Islamische Architektur: Dekorative Holzgitter, meist als Gitterschranken in Moscheen oder als Fenstergitter bzw. Balkonverkleidung in Wohnbauwerken.
Masia
Nordostspanien: Ein traditionelles Landhaus, zwei- oder dreigeschossig und meist aus grob behauenem Naturstein.
Maskaron
Eine fratzenförmige Halbplastik, die als Schmuck bzw. Drolerie an Bauwerken (Innen- oder Außenbereich) angebracht ist.
Masonit
Eine Holzfaserplatte mit besonders langen Fasern und hoher Stabilität.
Maß
In der Architektur werden, um visuell ansprechende Proportionen zu erreichen, traditionell oft spezielle Maße verwendet.
Massif barlong
Frankreich, romanischer Kirchenbau: Eine spezielle Ausgestaltung des oberen Vierungsbereiches und der angrenzenden Seitenflügel. Siehe auch Auvergnatische Pyramide.
Massivabsorber
Modernes energieeffizientes Bauen: Ein vertikal angeordnetes Außenbauteil aus Beton mit eingearbeiteten Röhren, durch die zum Heizen natürlich warmes Wasser oder natürlich warme Luft aus der unmittelbaren Umgebung gepumpt wird.
Massivbau
Auch Massivbauweise: Eine Form des Tragwerks, bei dem raumabschließende Elemente (Wände, Decken) auch die statisch tragende Funktion erfüllen. Gegenbegriff: Skelettbau.
Massivholzbau
Eine Massivbauweise im Holzbau. Vgl. Blockbau, Skelettbau, Holzrahmenbau.
Massivholzhaus
Sammelbezeichnung für Block- und andere Häuser, die aus massivem Holz erbaut sind. Gegenbegriffe z. B. Fachwerkhaus, Holzrahmenhaus.
Maßwerk
Gotik: Die filigrane Arbeit von Steinmetzen in Form von flächigen Gestaltungen von Fenstern, Balustraden und geöffneten Wänden.
Mauer
Eine massive Wand aus Mauerwerk.
Mauerkrone
Die obere Begrenzung einer Mauer, oft mit einer Mauerabdeckung bedeckt.
Mauerlatte
Eine Latte, die längs auf dem Mauerwerk aufliegt und als Auflager für die Deckenbalken oder (als Fußpfette) für die Sparren der Dachkonstruktion dient.
Mauersohle
Die untere Begrenzung einer Mauer.
Mauertrockenlegung
Sammelbegriff für Maßnahmen zur Trocknung und Abdichtung von feucht gewordenem Mauerwerk.
Mauerwerksverband
Auch Mauerverband: Die Art, wie Mauersteine innerhalb eines Mauerwerks angeordnet sind. Beispiele: Läufer-, Binder-, Block-, Kreuzverband.
Mäusepfeiler
Historisch: Ein steinernes oder hölzernes Auflager, auf dem eine bäuerliche Scheune oder ein Kornspeicher errichtet wurde, um das Gebäude gegen Bodenfeuchtigkeit und gegen das Eindringen von Nagetieren zu schützen.
Mausoleum
Ein monumentales Grabmal in Gebäudeform.
Maya-Hütte
Mittelamerika, traditionell: Eine fensterlose Behausung aus organischen Materialien (v. a. Ästen, Rindenbast, Schilfrohr)
Mechiza
Synagogen: Eine Vorrichtung zur räumlichen Trennung der Geschlechter.
Medienfassade
Sammelbegriff für flächige animierte Lichtinstallationen, die für Werbe-, Informations- oder Kunstzwecke genutzt werden können. Vgl. LED-Display.
Mecklenburgisches Siedlerhaus
Mecklenburg, 1930er Jahre: Ein von Architekt Max Krüger konzipiertes zweigeschossiges bäuerliches Typenhaus.
Meerbude
Ostfriesland: Volkstümliche Bezeichnung für ein kleines, meist hölzernes Wochenend- oder Ferienhaus.
Megalith
Ein großer, meist unbehauener Steinblock. Prähistorisch gelegentlich in Steinsetzungen (z. B. Dolmen) positioniert.
Megalithische Steinkiste
Skandinavien, prähistorisch: Eine Art von Steinkisten.
Megaron
Minoische Kultur (griechische Antike): Ein großes zweistöckiges Gebäude, das die Architektur der Paläste nachahmt und als Sitz eines lokalen Fürsten dient.
Mehrgeschossfassade
Siehe Zweite-Haut-Fassade.
Meidinger Scheibe
Eine nicht brennbare Scheibe, die mit etwas Abstand über dem Schornstein befestigt wird, u a. um diesen gegen Regen abzudecken. Siehe auch Schornsteinkopf.
Memoria
Eigentlich Cella memoriae: Historisch: Ein über einem Grab errichtetes kleines Gebäude, das dem Gedächtnis des Bestatteten gewidmet ist.
Mescit
Türkei: Eine kleine Moschee, die eine Gebetsnische, aber keine Predigerkanzel enthält.
Mesusa
Orthodoxes Judentum: Eine Schriftkapsel, die an den Türpfosten bestimmter Zimmer einer Wohnung angebracht wird.
Meterriss
Im Rohbau: Eine an signifikanten Stellen angebrachte Höhenmarkierung. Dient als Referenzhöhe für Installationen (z. B. Elektro- oder Wasserinstallationen), deren Montagehöhe einer planerischen Vorgabe entsprechen muss.
Metope
Griechische Antike: Der Raum zwischen zwei Triglyphen im dorischen Fries bzw. im Triglyphenfries. Der Triglyphenfries ist Teil der dorischen Säulenordnung.
Mezzanin
Ein Halb- oder Zwischengeschoss eines mehrstöckigen Gebäudes.
Middelhus
Siehe Krüsselwarck.
Mietskaserne
Auch Wohnkaserne, Zinskaserne: Gründerzeit: Kolloquialer Ausdruck für ein mehrgeschossiges innerstädtisches Mietshaus.
Minarett
Ein erhöhter Standplatz oder Turm für den Gebetsrufer (Muezzin) bei oder an einer Moschee.
Minbar
Die Kanzel in einer Moschee.
Mineralfarbe
Ein Anstrichstoff mit mineralischen Bindemitteln (Kalk, Silikat).
Mineralwolle
Ein weicher Werkstoff aus künstlich hergestellten mineralischen Fasern, besonders als Dämmstoff.
Minka
Japan: Ein traditionelles hölzernes Wohnhaus. Vier Formen: Nōka (Bauernhaus), Gyōka (Fischerhaus), Sanka (Berghütte), Machiya (Stadthaus).
Mischordnung
Die Vermischung signifikanter Elemente oder Merkmale der antiken Säulenordnungen.
Mithräum
Römische Antike: Ein meist unterirdisch angelegter Tempel des Mithraskults.
Mitteldichte Holzfaserplatte
Auch Mitteldichte Faserplatte, MDF-Platte: Eine Holzfaserplatte, die im Innen- und Dachausbau verwendet wird.
Mittelflurhaus
Sammelbezeichnung für Häuser, deren einzelne Räume oder Wohneinheiten von einem zentral gelegenen Flur aus erschlossen werden.
Mittelharte Holzfaserplatte
Eine im Nassverfahren hergestellte Holzfaserplatte, die u. a. für Verschalungen, im Innenausbau und für Türen verwendet wird.
Mittelpfette
Dachkonstruktion: Eine auf halber Höhe zwischen First und Traufe angebrachte Pfette.
Mittelrisalit
Ein Risalit, der im Zentrum einer (meist symmetrischen) Fassade steht.
Mittelsaalhaus
Antikes Mesopotamien: Eine Bauform für monumentale und repräsentative Bauten, gekennzeichnet durch einen langrechteckigen Saal, der beidseitig von Raumtrakten flankiert wird.
Mobile Trennwand
Eine bewegliche Wand, mit der ein Raum nach Bedarf in kleinere Einheiten unterteilt werden kann, etwa in Sporthallen.
Modul
Ein Grundelement bzw. eine Grundeinheit, die bei einem Entwurf oder für die Fertigung festgelegt werden. In Archäologie und Kunstgeschichte auch Baumaß, Grundmaß.
Modulhaus
Auch Containerhaus: Ein Wohnhaus, das sich aus mehreren vorgefertigten Modulen oder Bauelementen zusammensetzt.
Modulor
Ein von Le Corbusier entwickeltes Proportionssystem.
Modulus
Griechische Antike: Die Hälfte des Durchmessers eines Säulenschaftes. Der Modulus, der in 30 Partes unterteilt wurde, bildete das Grundmaß für den Gesamtbau.
Mökki
Finnland: Ein traditionell in Blockbauweise errichtetes Ferienhaus mit Sauna.
Mokoshi
Japan, traditionell: Ein bei Tempeln und Pagoden unterhalb des eigentlichen Daches angebrachtes zusätzliches Dach.
Mole
Eine als Damm in ein bewegtes Gewässer ragende Aufschüttung, die als Wellenbrecher dient. Aufgabe ist meist der Schutz eines Hafens oder einer Kanaleinfahrt.
Mönch und Nonne
Eine bereits in römischer Zeit verbreitete Form der Deckung eines Dachung aus halbrunden Dachziegeln (Hohlziegeln).
Mondop
Thailand, historisch: Ein würfelförmiges Gebäude in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat), in dem heilige oder sonstige religiös bedeutende Objekte aufbewahrt werden.
Monoforium
Vor allem Romanik, Gotik und Renaissance: Eine einzelne enge und hohe, meist unverglaste Fensteröffnung. Monoforien sind von Biforien und Triforien zu unterscheiden, bei denen die Öffnung durch Pfeiler oder Säulen unterteilt ist.
Monolith
Ein natürlich entstandener, nicht künstlich zusammengefüger Gesteinsblock.
Monolithische Kirche
Historisch: Eine Felsenkirche, die zur Gänze aus einem natürlichen Felsen geschlagen ist.
Monopteros
Antike: Ein Rundbau mit Säulen, der keinen geschlossenen Innenraum (Cella) besitzt.
Montafonerhaus
Auch Montafoner Haus: Vorarlberg (Österreich): Eine Hausform, charakterisiert durch Stein-Holz-Mischbauweise, die auch an der Fassade sichtbar wird.
Montagebauweise
Eine Bauweise, bei der bestimmte Bauteile zur Zeitersparnis vorab in einer Werkshalle zu größeren Einheiten zusammengefügt werden, besonders im Trockenbau. Vgl. Fertighaus.
Montageschaum
Auch Bauschaum, Isolierschaum, Füllschaum, Dämmschaum, PU-Schaum: Ein meist auf Polyurethan basierender Ortschaum, der zur Abdichtung verwendet wird.
Monument
Ein bedeutendes oder wichtiges Denkmal von großen Maßen. Ein Monument kann natürlich (Landmarke) oder von Menschenhand geschaffen sein.
Mörtel
Ein Baustoff, bestehend aus einem Bindemittel (wie Kalk oder Zement), Gesteinskörnung und Zugabewasser.
Mörtelplastik
Bäuerliche Volkskunst in Süddeutschland: Eine an Bauwerken angebrachte reliefartige Darstellung meist religiöser Motive.
Mosaik
Eine Gattung der Bildenden Kunst, bei der verschiedenartige Teile zu einem Muster oder Bild zusammengefügt werden. Vgl. Intarsie.
Moschee
Ein ritueller Ort des gemeinschaftlichen islamischen Gebets.
Motiv
Der Begriff wird in der Architektur bedeutungsgleich mit „Schema“ verwendet (Beispiele: Triumphbogenmotiv, Palladio-Motiv).
Mühlenbremsfahrstuhl
Historisch: Eine Aufzugsanlage in einer Wassermühle, die die Mühlenkraft nutzt.
Mülhauser Typ
Ein Bautyp für Arbeiterhäuser, gekennzeichnet durch vier Wohnungen mit separaten Eingängen in einem Gebäude mit quadratischem Grundriss.
Muldengewölbe
Eine dem Klostergewölbe ähnliche Gewölbeart, die jedoch langgestreckt ist und statt eines Scheitelpunktes eine Scheitellinie hat.
Multifunktionale Betondecke
Eine komplexe Betondecke, die über ihre Funktion als tragendes Element hinaus auch als Energiespeicher genutzt wird.
Multiplex-Platte
Eine meist aus Birke gefertigte Furnier-Sperrholzplatte mit hoher Robustheit und Stabilität, die u. a. für Innen- und Außenverkleidungen verwendet wird.
Münster
Verschiedene Bedeutungen: 1. Frühmittelalter: Eine Kirche, die nicht Pfarrkirche, sondern Teil eines Klosters, Stifts oder Bischofssitzes war. 2. Seit dem 13. Jahrhundert: Eine Großkirche (vgl. Dom).
Muqarnas
Auch Stalaktitengewölbe, Stalaktitengesims: Islamische Architektur: Eine Gestaltung des oberen Abschlusses einer Nische durch tessellierte spitzbogenartige Aushöhlungen.
Musallā
Islam: Ein Gebetsplatz außerhalb einer Moschee.
Muthaus
Auch Mushaus, Moshaus: Mittelalterliche Burgen: Ein Wohnturm bzw. ein Vorratshaus.
Mutulus
Siehe Geison.

N

Nachtigallenboden
Japan, traditionell: Ein hölzerner Boden, dessen Betreten ein Geräusch verursacht, sodass Eindringlinge akustisch bemerkbar werden.
Nagelplattenbinder
Dachkonstruktion: Ein stählerner Dachbinder, bei dem die Knotenpunkte durch standardisierte „Nagelplatten“ verbunden werden.
Namāzgāh
Ein islamischer Freiluft-Gebetsplatz, oft als Bauwerk. Vgl. Musallā, ʿĪdgāh.
Naos
Verschiedene Bedeutungen: 1. Antike: Der gesamte Innenraum eines Peripteros (Ringhallentempels), also das Ensemble von Cella und Pronaos. 2. Orthodoxer Kirchenbau: Der Gemeinderaum zwischen der Vorhalle (Narthex, Pronaos) und dem Altarraum.
Narthex
Auch Pronaos: Altchristliche und byzantinische Kirchen (besonders Basiliken): Eine über die gesamte Breitseite reichende Vorhalle am Haupteingang.
Nase
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein hervorspringendes Bauelement, z. B. der vertikale Teil einer L-förmigen Fensterbank (Nase (Bauelement)). 2. Gotik: Bei Ornamenten (besonders Passen) in einem Maßwerk eine nach innen weisende Spitze.
Nasenschild
Auch Ausleger; eine traditionelle Form des Werbeschilds, das an der Hauswand einer Gaststätte oder eines Geschäfts verankert wird.
Nassdach
Ein Flachdach, auf dem kontrolliert etwas Regenwasser stehen bleibt. Heute unüblich.
Naturstein
Alle Gesteine, wie man sie in der Natur vorfindet. Gesägter und behauener Naturstein wird als Naturwerkstein bezeichnet. Vgl. Bruchstein, Feldstein.
Naturstein-Fassadenverankerung
Natursteinplatten können mit Edelstahlankern an Wänden befestigt werden.
Natursteinmauerwerk
Ein nur aus natürlichen Steinen bestehendes Mauerwerk, z. B. Trocken-, Zyklopen- oder Bruchsteinmauerwerk.
Natursteinplatte
In Platten geschnittener Naturstein wird u. a. für Fassaden und für Küchenarbeitsflächen verwendet.
Naumachie
Römische Antike: Ein großes Bassin oder Wasserbecken, das angelegt wird, um zur Unterhaltung eines Publikums Seegefechte nachzustellen.
Naust
Nordeuropa, historisch: Ein Bootshaustyp der Wikingerzeit.
Nehemiah Home
Großstädte in den Vereinigten Staaten: Eine Form des sozialen Wohnungsbaus mit massenproduzierten Einfamilienhäusern.
Neidkopf
Historisch: Eine an einer Fassade angebrachte Plastik in Form einer Fratze, zur rituellen Abwehr des Bösen. Vgl. Apotropaion, Drolerie, Gaffkopf, Maskaron.
Nekropole
Ur- und Frühgeschichte, Antike: Eine oft abseits der Wohnsiedlungen angelegte, baulich gestaltete größere Begräbnis- und Weihestätte. Fehlt die bauliche Komponente, so spricht man dagegen von einem Gräberfeld.
Nettogrundfläche
Siehe Nettoraumfläche.
Nettoraumfläche (NRF)
Die Summe der nutzbaren Grundflächen eines Gebäudes, also die gesamte Grundfläche abzüglich der Konstruktionsgrundfläche (Wände usw.). Wird ihrerseits unterteilt in Nutzungs-, Technik- und Verkehrsfläche.
Nettorauminhalt
Ein Maß für die Größe des Innenraumes eines Gebäudes: Nettogrundfläche × Lichte Höhe.
Nettoraumhöhe
Siehe Lichte Höhe.
Netzgewölbe
Eine besondere Art des Gewölbes, bei dem sich die Gewölberippen vielfach überkreuzen und eine Jocheinteilung nicht zu erkennen ist.
Netzwerkbogenbrücke
Eine Stabbogenbrücke mit sich mehrmals überkreuzenden Hängern.
Nissenhütte
Im Ersten Weltkrieg in Kanada für militärische Zwecke entwickelte Wellblechhütte in Fertigteilbauweise mit halbrundem Dach.
Nonne
Siehe Mönch und Nonne.
Nonnenchor
Auch Nonnenempore, Frauenchor: In Frauenklöstern: Ein abgegrenzter Raum in der Klosterkirche, der zur Klausur gehört.
Nonnenkopf
Gotik: Ein zweiteiliges Maßwerk in einem Spitzbogenfenster, das von Betrachtern als abstrahierende Darstellung von Kopf und Oberkörper gedeutet werden kann.
Nordische Rundkirchen
Dänemark, Skandinavien, historisch: Ein Art von steinernen Rundkirchen.
Nordtor
Kirchenbauten, Mittelalter: Ein Nebeneingang, der auf den britischen Inseln oft mit heidnischen Motiven geschmückt war.
Noren
Ein traditioneller japanischer Vorhang, meist durch vertikale Einschnitte in mehrere Segmente geteilt. Noch heute vor Geschäften und Restaurants, um anzuzeigen, dass die Einrichtung geöffnet ist.
Normalhöhennull
In Deutschland das festgelegte Nullniveau der amtlichen Bezugshöhe.
Normalnull
In Deutschland bis 1992 das festgelegte Nullniveau der amtlichen Bezugshöhe. Danach durch Normalhöhennull ersetzt.
Notausgang
Ein Ausgang aus einem Bauwerk, der in Notfällen benutzt werden soll. Bestandteil des zum Brandschutz vorgesehenen Fluchtweges.
Notkirche
Ein improvisierter, als provisorisches Kirchengebäude hergerichteter Bau oder Raum, etwa in Kriegsgebieten.
Notwendige Treppe
Baurecht in Deutschland: Eine Treppe, die nach den baurechtlichen Vorschriften zwingend vorhanden sein muss.
Nubische Pyramiden
Reich von Kusch (nordafrikanische Antike): Ein Typus von Pyramiden, die an den ägyptischen Pyramiden orientiert waren.
Nullenergiehaus
Der Energiestandard für Gebäude, die (z. B. durch Solaranlagen) in einem gegebenen Zeitraum so viel Energie gewinnen, wie auch verbraucht wird. Vgl. Passivhaus, Plusenergiehaus.
Nullstab
Baustatik: Stäbe im Fachwerk, die unter bestimmten Umständen weder Zug- noch Druckkräfte erfahren.
Nuraghe
Sardinien, prähistorisch: Turmbauten der Bonnanaro- und der Nuraghenkultur.
Nut
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine längliche Vertiefung, oft zum Zweck, ein längliches Bauteil zu fixieren (Nut (Technik); siehe auch Nut-Feder-Verbindung). 2. Fassaden: Beim Quaderputz bedeutet Nutung die Imitation einer Fuge durch Formung des Putzes mit einem Fugeisen.
Nutzungsfläche
Auch Nutzfläche. Derjenige Anteil der Geschossfläche, der entsprechend der Zweckbestimmung genutzt wird. Nicht zur Nutzfläche gehören Verkehrs- und Funktionsflächen (z. B. Flure, Heizungsräume).
Nymphäum
Ursprünglich griechische Antike: Das meist über einem Brunnen oder einer Quelle errichtete Heiligtum einer Nymphe.

O

Obelisk
Ägyptische Antike: Eine freistehende, sich nach oben verjüngende Stele, die eine pyramidische Spitze (Pyramidion) hat. In anderen Kulturen zum Teil abweichende Formen.
Oberdeutsches Fachwerk
Siehe Alemannisches Fachwerk.
Obergaden
Auch Lichtgaden, Fenstergaden: Basilika: Die mit Fenstern durchbrochene obere Wandfläche des Mittelschiffs.
Obergommerhaus
Bezirk Goms (Oberwallis, Schweiz): Ein Typ von Blockbauhäusern aus Lärchenholz, die auf einem weißgestrichenen Mauergeschoss ruhen. Vgl. Walserhaus.
Oberkante Fertigfußboden
Abkürzungen OKF, OKFF, OKFFB: Die Höhenkoordinate (absolut oder relativ, letzteres z. B. über dem Erdgeschoss) des fertigen Fußbodens eines Geschosses einschließlich hartem Bodenbelag (z. B. Parkett). Gegenbegriff: Oberkante Rohdecke bzw. OKR.
Oberlicht
Eine Lichtöffnung in der Decke, die den Innenraum mit Tageslicht und oft auch mit Frischluft versorgt. Anders als ein Fenster bietet ein Oberlicht keine Aussicht. Vgl. Lichtröhre.
Oberputz
Bei mehrlagigem Putz die obere Putzschicht. Dient dem mechanischen Schutz und der farblichen Gestaltung der Wand.
Oberschlesische Bergarbeiterhäuser
Oberschlesien, um 1900: Mehrfamilienhäuser mit markanter Fassade aus roten Ziegelsteinen.
Obholz
Dachkonstruktion: Der Teil eines Dachsparrens, der nach dem Ausschnitt oder der Ausfräsung der Klaue (mit der der Sparren an der Pfette befestigt wird) stehen bleibt.
Oca
Ureinwohner Brasiliens, historisch: Ein meist aus Balken errichtetes und mit Blättern gedecktes großes Wohnhaus.
Ochsenauge
Romanik, Gotik, Barock, Jugendstil: Ein kreisrundes oder ovales Fenster, das meist dekorativ über Portalen oder im Giebelbereich eingesetzt wird.
Odeon
Antike: Ein überdachtes Gebäude mit halbkreisförmigem Grundriss, das für Aufführungen, Musikwettkämpfe und Ähnliches bestimmt war.
Offener Grundriss
Eine Raumgliederung, bei der die einzelnen Räume tendenziell nicht durch Mauern voneinander geschieden sind, sondern fließend ineinander übergehen. In der Architekturtheorie spricht man von fließendem Raum.
Ogive
Ein anderes Wort für (2- oder 3-dimensionale) Spitzbogenform.
Ohr
Auch Ohrung: Bei Rahmen von Bildern, Spiegeln, Täfelungen, Möbeln, Fenstern usw. die Erweiterung bzw. das Hervorspringen der Ecken.
Okelle
Naher Osten, besonders Alexandria, historisch: Ein Handels- und Beherbergungsgebäude. Vgl. Karawanserei
OKRF
Abkürzung für „Oberkante Rohfußboden“.
Oktaplatte
Stabwerk (Stahlbau): Ein kugelförmiges Verbindungselement, an das acht Rohre angeschweißt werden.
Oktogon
Auch Oktagon: Ein Zentralbau oder -raum mit einem Grundriss in Form eines regelmäßigen Achtecks. Oktogons wurden seit der Antike gebaut.
Okulus
Siehe Ochsenauge.
Olive
Ein ovaler oder mandelförmiger massiver Fenstergriff.
Oldenburger Hundehütte
Oldenburg i. O.: Ein Haustyp. Zu den Kennzeichen zählen Satteldach, Frontgiebel und 1½-Geschossigkeit.
Ölsockel
Ein direkt auf den Putz aufgetragener Anstrich, der ein Bauteil vor Wasser, Schmutz und Fett schützt. Oft in Altbauten (Treppenhaus, Küche, Bad)
One-Plus-Five
Auch Five-Over-One, Podium building, Mid-rise stick building: Vereinigte Staaten, seit 2010: Ein neuer, weit verbreiteter Typus von urbanen Mehrfamilienhäusern, bei dem auf ein Erdgeschoss mit Laden- oder Garagenraum (Beton; One) bis zu fünf Wohngeschosse (Holzrahmenbau, Five) gebaut werden.
Onigawara
Japan, historisch: Eine meist am Ende des Firsts angebrachte Dachverzierung mit Blumen- oder Tiermotiven oder einer Koboldfratze.
Op Vlucht
Niederlande, historisch: Die leichte Vorneigung der Giebelseite eines Hauses.
Opaion
Auch Opäon: Eine runde Öffnung am höchsten Punkt einer Kuppel, oft von einer Laterne überdacht.
Opfergangsaltar
Katholische Kirchenbauten: Eine besondere Form des Altars, die dazu geeignet ist und dazu einlädt, den Altar rituell zu umwandeln. Vgl. Altarumgang.
Opferputz
Restaurierung: Auftrag eines (temporären) Reparaturmörtels, der lösliche Salze aufnimmt, die aus der Wand entfernt werden sollen.
Opisthodom
Griechische Antike: In Tempeln eine Rückhalle, die symmetrisch zum Pronaos aufgebaut ist.
Opus signinum
Römische Antike: Ein u. a. für Fußböden verwendeter wasserdichter Estrichmörtel. Modernes Äquivalent: Cocciopesto.
Orangerie
Ein historisches repräsentatives Gartenbauwerk für Zitruspflanzen.
Oratorium
Frühes Christentum: Ein Versammlungsraum in einem Privathaus. Später ein kapellenartiges Gebäude oder ein privater oder halböffentlicher Gebetsraum, der gegen den Hauptraum abgeschlossen ist.
Oriented Strand Board
Siehe Grobspanplatte.
Orientierung
Die Ausrichtung eines Gebäudes nach den Himmelsrichtungen, entweder aus sakralen Gründen oder um die Belichtung zu optimieren.
Orkadisches Langhaus
Orkney (Schottland), historisch: Eine Wohnhausform aus Stein.
Orkadisches Rundhaus
Orkney (Schottland), historisch: Eine Rundbau aus Trockenmauerwerk. Vgl. Broch.
Ortbetondecke
Eine nicht als Fertigbauteil verbaute, sondern erst an der Baustelle gegossene Raumdecke.
Ortgang
Der Abschluss der Dachfläche am Giebel.
Orthodoxe Kirchenbauten
Unterscheiden sich von römisch-katholischen und evangelischen Kirchenbauten u. a. durch die Verwendung von Kuppeln und durch die Scheidung von Altar- und Gemeinderaum durch eine mit Bildern bedeckte Trennwand (Ikonostase).
Orthostat
Prähistorie, Antike: Ein großer, aufrecht stehender Steinblock.
Ortschaum
Ein (Befestigungs-, Abdichtungs-, Wärmedämmungs-, Schalldämmungs-)Schaum, der erst am Einbauort hergestellt wird.
OSB-Platte
Siehe Grobspanplatte.
Ossarium
Siehe Beinhaus.
Ostlandkreuz
Ein Vertriebenendenkmal in Kreuzform.
Ostung
Frühchristentum, Mittelalter: Die gezielte Ausrichtung eines Kirchengebäudes nach Osten, also zum Sonnenaufgang hin, der als Symbol der Auferstehung galt.
Ovalkirche
Ein Kirchenbau mit ovalem Grundriss.

P

P2
DDR, seit 1961: Wohnungsbautypus eines Plattenbaus. Zweispänner mit 5–11 Geschossen und innenliegendem Treppenhaus.
Paarhof
Ein Bauernhof, in dem Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude zwei getrennte Gebäude sind. Gegenbegriffe (Auswahl): Einhof, Mehrseithof, Haufenhof.
Paenga-Haus
Osterinseln (Pazifik), historisch: Ein traditionelles Wohnhaus mit Steinfundament und Holzrahmen.
Pagghiaru
Sizilien, historisch: Ein Kraggewölbebau.
Pagode
Süd-, Südost-, Ostasien: Ein turmartiges Bauwerk, dessen einzelne Geschosse meist durch vorragende Gesimse oder Dachvorsprünge voneinander getrennt sind. Pagoden dienten ursprünglich dazu, die Überreste erleuchteter buddhistischer Mönche aufzubewahren.
Pagodenwald
China, historisch: Eine Ansammlung von Pagoden.
Pailou
Chinesische Architektur: Ein Scheintor mit mehreren Bögen und geschwungenen Dächern. Als Ehrentor einem europäischen Triumphbogen vergleichbar.
Palapa (Architektur)
Südostasien, Zentralamerika: Eine offene, meist wandlose Hütte, deren Dach mit Palmblättern gedeckt ist.
Palmette
Ein Ornament, das dem Blatt einer Fächerpalme nachempfunden ist. Neben dem Akanthus eines der am häufigsten verwendeten stilisierten Pflanzenmotive.
Palmettenpfeiler
Auch Palmettensäule: Europäisches Mittelalter: Ein zentralstehender und meist kapitellloser Pfeiler, über dem sich schirmartig Gewölberippen in alle Richtungen ausbreiten.
Palas
Romanik: Der repräsentative Saalbau einer Pfalz oder Burg.
Palast
Ein in einer Stadt erbauter Schloss-ähnlicher, repräsentativer Prachtbau.
Palästra
Verschiedene Bedeutungen: 1. Griechische Antike: a. Eine mit Sand bedeckte Fläche für die sportliche Ausbildung und für Wettkämpfe (vgl. Gymnasion); b. Das Ensemble einer Bildungsstätte für die körperliche und geistige Erziehung. 2. Römisches Kaiserreich: Sportanlage innerhalb eines Thermenkomplexes.
Palisaden
Eingerammte Pfähle, die in ihrer Gesamtheit ein Bollwerk bilden.
Palladio-Motiv
Siehe Venezianisches Fenster.
Paneel
Eine Holz- oder Holzfurniertafel, die als Wand- oder Deckenverkleidung verwendet wird.
Panjehaus
Osteuropa: Kolloquiale Bezeichnung eines Holzblockhauses (Soldatenjargon des Ersten Weltkrieges).
Pantheon
Verschiedene Bedeutungen: 1. Antike: Ein allen Göttern geweihtes Heiligtum. 2. Eine tempelähnliche Gedächtnis- und Begräbnisstätte nationaler Persönlichkeiten.
Pappdocke
Norddeutschland, traditionell: Eine Art Dachpappe, die unter der eigentlichen Dachdeckung verlegt wurde, um das Eindringen z. B. von Flugschnee zu verhindern. Heute werden stattdessen Unterspannbahnen verwendet.
Papyrussäule
Altes Ägypten: Eine Säule, deren Aussehen das einer Papyruspflanze imitiert.
Paradies
Mittelalterliche christliche Kirchen: Ein besonders gestalteter Garten, durch den die Gläubigen in die Kirche gelangen. Das Durchschreiten des Paradieses wurde als Reinigung und Vorbereitung auf den Kirchgang verstanden. Später wurde daraus der Narthex.
Paralleldach
Dachform mit mehreren nebeneinander angeordneten Satteldächern über einem einzigen Baukörper.
Parapet
Siehe Brüstung.
Parkett
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Innenraum-Fußbodenbelag aus Holz oder Bambus. Vgl. Dielenboden, Holzpflaster (Parkett). 2. Der Erdgeschossbereich in einem Theatersaal (Parkett (Theater)).
Pass
Romanik, Gotik: Ein Ornament aus drei oder vier Kreisbögen; häufig im Maßwerk bei der Gestaltung von Fenstern.
Passage
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Ladenpassage. 2. Allgemein ein wenigstens teilweise überdachter Durchgang zwischen zwei Punkten oder Straßenzügen; siehe Passage (Durchgang).
Pastashaus
Griechische Antike: Ein Haustyp, gekennzeichnet u. a. durch einen quadratischen Grundriss, Zweistöckigkeit und ein mit Tonziegeln gedecktes Pultdach.
Passagenkirche
Frankreich, Romanik: Ein Typus von Kirchenbauten, bei denen die Querschiffe (außer indirekt durch die Vierung) vom Hauptschiff aus direkt durch kleine Durchgänge zu erreichen sind.
Passive Solarenergienutzung
Auch passive Sonnenenergienutzung: Nutzung der Wärmestrahlung der Sonne für die Temperierung eines Gebäudes ohne weitere Hilfsmittel außer der Gebäudehülle selbst. Aktive Formen der Solarenergienutzung sind z. B. der Einsatz von Solarkollektoren oder von Photovoltaikanlagen.
Pastophorion
Auch Pastophorium: Altes Ägypten: Im Tempel der Aufenthaltsraum der Pastophoren (Priester).
Paternosteraufzug
Auch Paternoster, Personen-Umlaufaufzug: Eine Form der Aufzuganlage mit offenen Einzelkabinen, die sich im ständigen, nicht anhaltenden Umlaufbetrieb befinden. Zunehmend ungebräuchlich.
Patio
Hispanischer und lateinamerikanischer Raum: Innenhof eines Hauses, zu dem hin sich die Wohnräume öffnen. Vereinigte Staaten: Eine befestigte, meist nicht überdachte Oberfläche auf dem Grundstück eines Hauses, die in der Nähe der Küche liegt und für die gemeinschaftliche Einnahme von Mahlzeiten ausgelegt ist.
Pavillon
Verschiedene Bedeutungen: 1. ein freistehendes, leichtes Bauwerk in einer Garten- oder Parkanlage, oft mit rundem oder regelmäßig polygonem Grundriss. 2. Vorspringender Gebäudeteil, der sich durch ein Kuppeldach vom restlichen Gebäude abhebt. 3. Ein kleinerer, einem Hauptbau zugeordneter Neubau. 4. Ein kleineres Gebäude, das für eine Ausstellung oder Messe errichtet wurde.
Pawlatsche
Mitteleuropa, besonders Österreich: Ein Laubengang, der um den Innenhof eines Vielparteienwohnhauses läuft und die einzelnen Wohnungen erschließt. Ersetzt das Stiegenhaus. Allgemeiner werden solche Erschließungswege als Galerien bezeichnet.
Peel tower
Auch Pele tower: Britische Inseln, Mittelalter: Ein Typus von Türmen mit meist quadratischem Grundriss, die als Wohn-, Zufluchts- und Verteidigungsbauwerke genutzt wurden.
Peilturm
An Küsten, historisch: Ein Turm, der der Marine als Navigationshilfe diente.
Pendelstab
Auch Pendelstütze: In Tragwerken: Ein gerader Stab, der an beiden Enden gelenkig gelagert ist. Siehe auch Zweiter Eulerfall.
Pendentif
Auch Hängezwickel, Eckzwickel, Teilgewölbe: Ein sphärisches Dreieck zur Überleitung vom quadratischen Grundriss eines Unterbaus zum Fußkreis einer Kuppel.
Penthouse
Eine auf der obersten Etage eines Hochhauses eingerichtete, oft exklusiv ausgestattete Wohnung.
Pergola
Ein raumbildender Pfeiler- oder Säulengang.
Peribolos
Griechische Antike: Die bauliche Umgrenzung eines Heiligtums (Temenos); mindestens eine Mauer, später auch mit Hallen und Säulengängen ergänzt. Vgl. Propylon.
Peripteros
Auch Peripteraltempel, Ringhallentempel: Griechische Antike: Ein Tempel, dessen Cella durch einen Säulenkranz (Peristatis) allseits umgeben ist.
Peristasis
Griechische Antike: Der Säulenkranz, der bei einem Peripteros (Tempel) die Cella allseits umgibt. Vgl. Peristyl.
Peristyl
Antike: Ein rechteckiger Innenhof, der von allen Seiten von durchgehenden Säulenhallen (Kolonnaden) umgehen ist.
Perlstab
Eine schmale Zierleiste, deren Dekor aus kugeligen Gliedern besteht, die wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht sind.
Personenaufzug
Siehe Aufzugsanlage.
Pfahl
Ein größerer Pflock.
Pfahlbau
Auch Stelzenbau, Seeufersiedlung: Ein Holzbau auf Pfählen an oder in Gewässern oder Sümpfen.
Pfahlgründung
Eine Form der Tiefgründung, bei der Pfähle so tief in den Baugrund versenkt werden, bis eine ausreichend tragfähige Bodenschicht erreicht ist.
Pfalz
Auch Königspfalz: Früh- und Hochmittelalter: Ein Wohnstützpunkt für den reisenden König oder einen anderen Territorialherrn.
Pfalzkapelle
Der zu einer Pfalz gehörige Kirchenbau.
Pfarrer-Mayer-Haus
Hohenlohe (Baden-Württemberg): Ein Typus von zweistöckigen Bauernhäusern mit gemauertem Erdgeschoss und darüber liegendem Holzfachwerk.
Pfeiferstuhl
Auch Musikempore: Historisch: Ein erhöhter Platz, deutlich höher als eine Bühne, oft in einem Festsaal, auf der die Spielleute zum Tanz aufspielten.
Pfeiler
Eine senkrechte Stütze, die die Lasten der darüber liegenden Bauteile (beispielsweise Bögen, Balken, Decken, Dachkonstruktionen) aufnimmt. Vgl. Säule.
Pfeileranzug
Ein Maß für die Verjüngung eines Pfeilers nach oben hin.
Pfeilhöhe
Auch Stichhöhe, Stich: Ein Bogenmaß: Die Entfernung zwischen der Kämpferlinie und dem Scheitelmaß eines Bogens.
Pferdeköpfe
Niederdeutscher Raum: Am Giebel befestigte gekreuzte Windbretter, die Pferdeköpfe darstellen.
Pferdetreppe
Historisch: Eine Treppenanlage, die auch von Pferden bestiegen werden kann. Vgl. Eselstreppe, Reittreppe.
Pfette
Ein waagerechter Träger in der Dachkonstruktion. Pfetten liegen meist parallel zu First und Traufe eines Daches. Sie tragen die schräg verlaufenden Sparren.
Pfettendach
Die häufigste Form der Dachkonstruktion; die Sparren werden dabei von Pfetten getragen.
Pfettensparren
Siehe Sparrenpfette.
Pflaster
In seltenen Fällen werden Pflastersteine für Fußböden auch innerhalb von Gebäuden verwendet.
Pflock
Ein oft an einem Ende zugespitztes, meist zylindrisches Stück Holz. Vgl. Pfahl, Pfosten, Ständer.
Pfosten
Verschiedene Bedeutungen: Ein vertikal in Gebäuden verbautes Tragelement (z. B. ein Steher, ein Ständer oder eine Stütze). Ein freistehendes oder in den Boden gerammtes längliches, vertikales Bauelemente (z. B. ein Pfahl oder Pflock). Eine Türzarge. In Österreich: Eine Bohle.
Pfostenhaus
Nord- und mitteleuropäische Prähistorie: Ein Haus, das auf Pfosten errichtet wurde, die bis zu einem Meter tief in den Boden versenkt waren. Wandkonstruktion entweder aus lehmverputztem Flechtwerk oder aus Blockbohlen.
Pfosten-Riegel-Fassade
Eine Glasfassade, bei der die Glasscheiben linear zwischen vertikalen Pfosten und horizontalen Riegeln befestigt sind.
Pfosten-Riegel-Konstruktion
Die Konstruktionsmethode für Pfosten-Riegel-Fassaden.
PH 16
DDR, seit 1973: Ein Typ von Wohnhochhäusern mit bis zu 16 Geschossen.
Photosynthesefassade
Ein experimentelles Verfahren, bei dem in Fassaden Algen eingesetzt werden, um Energie zu erzeugen.[7]
Photovoltaik
Sammelbezeichnung für Verfahren, bei denen durch Solarzellen Lichtenergie in elektrische Energie umgewandelt wird. Photovoltaiksysteme werden vielfach auf Dächern, seltener in Fassaden installiert.
Phra Rabiang
Thailand, historisch: Ein Wandelgang in einer buddhistischen Tempelanlage.
Pietra Rasa
Eine historische Technik, Feld- und Bruchsteinmauern gleichzeitig zu verfugen und zu verputzen.
Pilaster
Ein pfeilerartiges Formelement. Neben Lisenen und Säulen dienen Pilaster der vertikalen Gliederung von Wandflächen und Fassaden. Anders als eine Halbsäule oder Blendsäule ist ein Pilaster nicht gewölbt, sondern reliefartig flach.
Pilotis
Stütze, die gemeinsam mit anderen ein Gebäude trägt und dabei das Erdgeschoss ersetzt.
Pilzdecke
Eine unterzugslose Raumdecke mit Stützen, die mit einer Voute an der Decke ansetzen.
Pinakothek
Siehe Gemäldegalerie.
Pinienzapfen
Seit der römischen Antike: Ein Ornament in Form der Frucht einer Pinie.
Pinnetta
Auch Capanno: Sardinien, historisch: Eine runde Hirtenunterkunft mit kegelförmigem Dach.
Pischtak
Persien, Zentralasien, historisch: Das monumentale Portal einer Moschee oder Madrasa.
Piscina
Kirchenbauten, historisch: Ein kleines, vom Priester genutztes Wasserbecken mit Abfluss.
Pitch Pine
Sammelbegriff für besonders schweres und hartes Kiefernholz.
Plafond
Siehe Decke.
Platte
Bautechnik: Ein in der Ebene ausgebreitetes Bauteil, das aus steifem Material besteht.
Plattenbalken
Ein Tragelement im Stahl- und Stahlbetonbau, das für weitgespannte Decken, aber auch für Brücken verwendet wird.
Plattenbau
Auch Bau in Elementbauweise: Ein vorwiegend aus Betonfertigteilen (Deckenplatten und Wandscheiben) hergestelltes Gebäude.
Plattformdach
Auch Altandach: Ein nur an den Seiten stark abfallendes, im Kern aber weitgehend flaches Dach, das begehbar ist. Vgl. Berliner Dach, Stuttgarter Dach.
Plattformlift
Sammelbegriff für Hebeeinrichtungen mit Plattform; dienen zur Beförderung von Gütern, aber auch von Personen, insbesondere Rollstuhlfahrern.
Platz
Städtebau: Eine meist von Gebäuden umbaute freie Fläche. Oft zentral gelegen und Standort wichtiger Gebäude mit prächtigen Schaufassaden.
Platzelgewölbe
Siehe Böhmische Kappe.
Plinthe
Ein Untersatz oder Sockel, der als Grundlage entweder eines ganzen Gebäudes oder eines anderen stehenden Teils, z. B. eines Pfeilers oder einer Säule, dient.
Plisseeanlage
An der Innenseite eines Fensters montierter Sonnenschutz, der vorgefaltet ist und ziehharmonikaartig zu einem Paket zusammengeschoben werden kann. Vgl. Rollo.
Podest
Eine Plattform (z. B. eine Terrasse oder ein Sockelgeschoss), die dazu dient, ein Bauwerk gegenüber der Umgebung zu erheben.
Podium
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Podest. 2. Eine Erhöhung um einen Dolmen (siehe Podium (Dolmen)).
Podiumstempel
Antike: Ein Tempelbau, der nicht auf einer mehrstufigen Krepis, sondern auf einem Podest ruht.
Polythyron
Griechische Antike: Eine aus einer Reihe hoher Türen gebildete Innenwand.
Porenbeton
Sammelbegriff für porösen Beton wie z. B. Ytong.
Portal
Der durch architektonische Gliederung oder plastischen Schmuck hervorgehobene Eingang von Tempeln, Kirchen, Palästen, Bürgerhäusern, Tunneln, Rathäusern und anderen Bauwerken.
Portal Tomb
Britische Inseln, prähistorisch: Eine Megalithanlage, deren Form an die eines Tores erinnert.
Portikus
Ein Säulengang oder eine Säulenhalle mit horizontalem Gebälk. In der römischen Antike eine Kolonnade beliebiger Länge. In der Neuzeit vor allem die als Säulenhalle gestaltete Vorhalle als Teil eines Gebäudes.
Postament
Auch Piedestal: Ein oftmals aufwendig gestalteter Unterbau oder Sockel von Gebäuden, Statuen oder Säulen.
Prang
Thailand, historisch: Ein Tempelturm in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat).
Prasat
Kambodscha, historisch: Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Tempelturm. 2. Der Gesamtkomplex eines Pyramidentempels.
Predella
In Kirchenbauten: Ein flacher Sockel, der auf dem Altartisch (Mensa) des Hochaltars ruht und den eigentlichen Altaraufsatz (Retabel) trägt.
Predigtkirche
Auch Predigtsaalkirche: Ein meist protestantischer Kirchenbau, der architektonisch auf die Wortverkündigung (meist von der Kanzel) ausgerichtet ist.
Preolitschindel
Eine Bitumenschindel. Weitverbreitete Dachdeckung in der DDR.
Presbyterium
Siehe Chor.
Pressdachziegel
Ein Dachziegel, der in einer Strangpresse geformt, dann in gleichmäßige Blöcke geschnitten und schließlich in seine endgültige Form gepresst wird. Gegenbegriff: Strangdachziegel.
Priesterpforte
Kirchenbauten, historisch: Ein schmaler Zugang, über den Geistliche von außen direkt in den Altarraum gelangen.
Profil
Verschiedene Bedeutungen: 1. Die Abrundung oder Einkehlung eines ursprünglich kantigen Werkstücks oder Bauteils; siehe Profil (Ornamentik). 2. Ein stabförmiges Metallbauteil, dessen Querschnitt über die gesamte Länge gleich ist; siehe Profilstahl, Konstruktionsprofil.
Projektion
Bauwerke werden von Architekten dreidimensional meist in Parallelprojektion dargestellt. Gegenbegriff: Zentralprojektion.
Pronaos
Griechische Antike: Die Vorhalle eines Tempels, durch die man in den Naos gelangt.
Propylon
Plural Propyla: Griechische Antike: Torbau, der in den meist durch Mauern umgrenzten Bezirk eines Heiligtums (Temenos) oder öffentlichen Gebäudes führt. Ein aus mehreren Propyla gebildetes Torgebäude wird Propyläen genannt.
Prostashaus
Griechische Antike: Ein Haustyp, gekennzeichnet durch eine enge Verbindung von Oikos und Vorhalle (Prostas). Vgl. Pastashaus, Megaron, Peristyl.
Prostylos
Griechische Antike: Eine Tempelform, gekennzeichnet durch eine dem Pronaos bzw. der Cella vorgestellten Säulenreihe.
Proszenium
Auch Proskenion: Der vorderste Bereich einer Theaterbühne; heute der Teil der Bühne, der zwischen Orchestergraben und Vorhang liegt.
Protonuraghe
Sardinien, prähistorisch: Eine frühe Form der Nuraghe.
Prototalayot
Menorca: Eine frühe Form des Talayot.
Prytaneion
Griechische Antike: Der Sitz der Prytanen (hohe Stadtbeamte).
Pseudobasilika
Spätgotik: Eine Mischform von Basilika und Hallenkirche, bei der die Seitenschiffe geringfügig niedriger als das Mittelschiff sind.
Pseudodipteros
Griechische Antike: Eine Tempelform, die der des Dipteros entspricht, wobei die innere Säulenstellung auf allen Seiten fehlt.
Pteron
Griechische Antike: Bei einem säulenumstandenen Tempel diejenige Fläche, die um die Cella herumläuft.
Pufferfassade
Eine Fassade, die ein geschlossenes System bildet und Lüftungsöffnungen weder zum Gebäude noch zur Umwelt hat. Das Gebäudeinnere wird über ein Lüftungssystem mit Frischluft versorgt.
Pultdach
Eine Dachform, bei der das Dach aus einer einzigen, geneigten Dachfläche besteht.
Punkthaus
Eine Grundrisskonfiguation: Sammelbegriff für Gebäude, deren Grundriss um einen Mittelpunkt (z. B. einen inneren Erschließungskern) zentriert ist.
Putz
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Baustoff, der verwendet wird, um Wände und Decken zu verkleiden; siehe Putz (Baustoff). 2. Auch Verputz: Ein Belag auf Wänden und Decken; siehe Putz (Bauteil).
Putzband
Ein schlicht und unprofiliert angebrachtes Gesims.
Putzbau
Ein Bauwerk mit Außenputz.
Putznutung
Siehe Quaderputz.
Putzträger
Auf Flächen, die als Putzgrund nicht ausreichend gut geeignet sind, können, um dem Putz Halt zu bieten, Schilfmatten oder Holzstäbe befestigt werden.
Puzzolane
Vulkanische Gesteine, die als Zusatzstoff zur Herstellung von Mörtel oder Beton verwendet werden.
Pylon
Verschiedene Bedeutungen. 1. Antike: Toranlage mit Flankentürmen; siehe Pylon (Architektur). 2. Brückenbau: Bei Hängebrücken der hochaufragende Bauteil, über den die Tragseile laufen; siehe Pylon (Brückenbau).
Pyramide
Historisch: Eine oft monumentale Bauform mit meist quadratischer Grundfläche und Pyramidenform.
Pyramidenbalkenkopf
Fachwerkhäuser, Quedlinburg: Verzierzter Deckenbalkenkopf in der Form einer Pyramide.
Pyramidendach
Eine Dachform mit meist quadratischer Grundfläche und vier gegeneinander geneigten Dachflächen, die sich in der Spitze berühren.
Pyramidion
Historisch: Der pyramidenförmige oberste Schlussstein einer Pyramide oder die pyramidenförmige Spitze eines Obelisken.

Q

Q3A
DDR, 1950er und 1960er Jahre: Eine Typenbauweise für Mietshäuser. Plattenbau, drei- bis fünfgeschossig mit Flachdach.
Qamarīya
Arabischer Raum, besonders Jemen: Fenster aus vielfarbigen Gläsern.
Qarmaq
Historisch: Erd- und Grassodenbehausung der Eskimos.
Qibla
Die vom Koran vorgeschriebene Gebetsrichtung der Muslime zur Kaaba in Mekka. Die Qibla bestimmt u. a. die Ausrichtung bestimmter Teile einer Moschee. Vgl. Orientierung (Architektur), Ostung.
Q-Matte
Stahlbetondeckenbau: Eine Bewehrungsstahlmatte, die gleichförmige Lasten aufnehmen kann. Für einachsige Lasten dagegen werden R-Matten verwendet.
Quader
Ein in Form eines Quaders behauener Naturstein.
Quaderputz
Fassadenbau: Ein Putz, dessen Ziernutung das Aussehen von Werksteinquadern imitiert.
Quaderung
Fassadenbau, besonders in der Renaissance: Die Imitation von regelmäßig rechteckig oder quadratisch behauenen Steinen.
Quadratischer Schematismus
Auch Quadratisches Schema: Romanik: Ein typisches Grundrissschema einer Basilika, bei dem das Vierungsquadrat als grundlegende Maßeinheit für den gesamten Grundriss dient.
Quellband
Ein Fugendichtungsmaterial, das unter Aufnahme von Wasser sein Volumen vergrößert.
Quergurt
In Gewölben: Gurtartige Gewölbeabgrenzung, die quer zur Bauachse verläuft. Vgl. Gurt.
Querhaus
Auch Querschiff, Transept: In christlichen Kirchen: Das im rechten Winkel zum Langhaus verlaufende kürzere Schiff.
Querkirche
Ein protestantischer Kirchenbau, bei dem entweder das Querhaus erheblich größer ausgebaut ist als das (meist nur rudimentär angelegte) Langhaus oder in dem sich das Gestühl der Kanzel auf der Längsseite zuwendet.
Querkraftdorn
Ein Bauteil, der in einer Dilatationsfuge Querkräfte aufnimmt.
Querstockfenster
Historisch: Eine rechteckige Fensterfläche, die durch ein Querstockprofil in zwei Einzelfenster aufgeteilt ist. Vgl. Kreuzstockfenster, Kämpferfenster.
Querturm
Kirchturm, dessen Querachse länger als die Längsachse ist. Die Querachse des Turms steht senkrecht zur Längsachse des Kirchenschiffs. Vgl. Westbau.
Quincha
Südamerika: Eine Wandbauweise, bei der einfache Holzrahmen mit Flechtwerk aus pflanzlichen Materialien bespannt und mit Lehm kaschiert werden.
Quinzhee
Auch Quinzee, Quinzy: Ein einfacher Schneeunterschlupf, der aus einem künstlich errichteten, dann verdichteten und schließlich ausgehöhlten Schneehügel besteht. Vgl. Iglu.

R

Rabitz
Stuckateurarbeiten: Ein Drahtputz, der nach einem 1878 patentierten Verfahren angebracht wird.
Rabitzgitter
Ein Gitter aus verzinktem Eisendraht, mit dessen Hilfe Rabitzputz angebracht wird.
Radabweiser
Auch Prellstein, Abweichstein, Abweiser, Radstößer, Kratzstein: Ein konisch geformtes Bauteil aus Stein oder Beton, das an Stellen wie z. B. Gebäudeecken oder Toreinfahrten aufgestellt wird, um zu verhindern, dass schlecht geführte vorbeifahrende Fahrzeuge das Bauwerk beschädigen.
Radfenster
Ein Rundfenster, dessen einzelne Glasflächen durch hölzerne oder steinerne „Speichen“ getrennt sind. Eine Vorstufe der gotischen Fensterrose.
Radialkapelle
Siehe Kapellenkranz.
Radialrippengewölbe
Ein Gewölbe mit Kreis- oder Kreissektor-förmigen Grundriss, dessen Rippen sternförmig von einem zentral gelegenen Schlussstein bis an den äußeren Gewölberand reichen.
Rähm
Holzfachwerk: Der obere waagerechte Abschluss einer Wand bzw. der Holzrahmenkonstruktion. Der Rähm erzeugt für die darunter befindlichen Elemente einen Längsverband und dient weiterhin als Auffanglager für Balkenlagen oder Sparren.
Rähmbau
Siehe Rähmbauweise.
Rähmbauweise
Auch Stockwerkbauweise: Holzfachwerk: Eine weit verbreitete Bauweise, bei der die Stockwerke einzeln errichtet werden. Diese Vorgehensweise erlaubt u. a. eine Auskragung des jeweils folgenden Stockwerks.
Rahmen
Baustatik: Eine Konstruktion, die aus biegebeanspruchten Stäben zusammengesetzt ist, von denen – damit der Rahmen belastbar wird – mindestens einer eingespannt oder mit dem benachbarten Stab über einen biegesteifen Knoten verbunden sein muss.
Rampe
Verschiedene Bedeutungen, unter anderem: 1. Eine Rollstuhlrampe. 2. Eine Erschließung mit geringer Schräge und einigen Stufen (Treppenrampe). 3. Eine Laderampe.
Rampenkiste
Vorgeschichte: Eine Kombination aus plattigen und megalithischen Elementen (Steinkammer).
Ranch-style House
Vereinigte Staaten, 1950er und 1960er Jahre: Ein weit verbreiteter Haustyp. Kennzeichen: Eingeschossigkeit, geringe Dachschräge, zurückgesetzte Haustür, Garageneinfahrt auf einer Linie mit der Fassade.
Rang
Oberhalb des Parketts gelegener Zuschauerbalkon in einem Theatersaal.
Rankenfrau
Antike: Eine Figur, deren Oberkörper aus einem Blätter- oder Blütenkelch auftaucht.
Rasterfassade
Ein Grundprinzip des Bauens seit dem 18. Jahrhundert: Gliederung der Fassade in Öffnungen mit gleichem Abstand und gleicher Größe. Da die Stützen und Träger gleiche Abstände haben, werden die statischen Lasten gleichmäßig verteilt.
Ratha
Indien: Die Außenwandgliederung der Cella eines Tempels.
Räucherkate
Auch Rookhus: Norddeutschland, historisch: ein Gebäude, das dem Räuchern von Lebensmitteln dient.
Rauchhaus
Niederländischer, nord- und ostdeutscher Raum, historisch: Eine Form des schornsteinlosen Bauernhauses, in dem Wohnbereich und Stall unter einem Dach vereint sind. Vgl. Hallenhaus.
Rauchfang
Verschiedene Bedeutungen: 1. Historisch: Eine trichterförmige Haube, die über einem offenen Feuer die Rauchgase einfängt und aus dem Gebäude herausführt. 2. Ein Schornstein.
Rauchschutztür
Eine rauchdichte Tür mit selbstschließendem Türflügel, die im Brandfall die Verbreitung von Rauchgasen im Gebäude verhindern soll.
Raufaser
Eine in Europa, besonders in Deutschland, weit verbreitete Art der überstreichbaren mehrschichtigen Tapete, in der eingearbeitete Holzfasern ein grobkörniges Aussehen ergeben.
Raum
Verschiedene Bedeutungen: 1. Das Medium, dessen Gestaltung die zentrale Aufgabe der Architektur ist; siehe Raum (Architektur). 2. Ein Zimmer.
Raumklima
Sammelbegriff für bestimmte Faktoren (Luft- und Bauteiltemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftzug, Beleuchtung), die in einem Innenraum Einfluss auf das Wohlbefinden der darin befindlichen Menschen haben können.
Raumtrennsystem
Siehe Mobile Trennwand.
Rayonnant
Strahlenförmiges Maßwerk der französischen Gotik des 14. Jahrhunderts.
Rechteckchor
Chor mit geradem Abschluss, d. h. ohne Apsis
Rechteckdolmen
Schleswig-Holstein, prähistorisch: Ein erweiterter Dolmen mit rechteckigem oder trapezoidem Grundriss.
Redoute
Siehe Ballsaal.
Reetdach
Ein mit getrocknetem Schilfrohr gedecktes Dach.
Reetdachhaus, Reethaus, Reethus
Ein mit einem Reetdach gedecktes Haus.
Refektorium
Speisesaal im christlichen und buddhistischen Kloster.
Regeldachneigung
Diejenige Mindestdachneigung, die bei einer gegebenen Dachdeckung als normalerweise sicher gilt.
Regenrinne
Siehe Dachrinne.
Regenwassersammler
Dachentwässerung: Ein Bauteil, mit dem Regenwasser aus dem Fallrohr in eine Zisterne oder Regentonne geführt wird; enthält oft einen Filter.
Regula
Griechische Antike: Am Architrav der dorischen Säulenordnung die Platte, an der die Guttae hängen.
Reihenhaus
Ein Einparteienhaus, das mit weiteren gleichartig gestalteten Häusern eine geschlossene Reihung bildet.
Reinraumboden
Fußböden in Reinräumen müssen besondere Anforderungen erfüllen; z. B. müssen sie fugenlos gefertigt und reißfest sein.
Reitschnecke
Auch Reitspindel: Historisch: Eine stufenlose Wendeltreppe, die auch von Pferden bewältigt werden kann.
Reittreppe
Auch Reitstiege, Reitertreppe: Historisch: Eine Treppe mit besonders tiefen, flachen Stufen, die von Reitern auf Pferden benutzt werden kann.
Reklameturm
20. Jahrhundert: Ein Turm, der feste oder wechselnde Reklameelemente aufnehmen kann.
Relief
Eine künstlerische Darstellung, die sich plastisch aus einer Fläche abhebt. Bei einem linearen Relief spricht man in der Architektur von einem Fries.
Renaissanceportal
In der Renaissance wird das Portal zu einem bedeutenden Element der Fassadengestaltung.
Rettungstunnel
Auch Fluchttunnel, Fluchtstollen: Ein von einem Bauwerk wegführender unabhängiger Rettungsweg.
Rheinischer Helm
Siehe Rhombendach.
Rheintaler Bauernhäuser
Liechtenstein, St. Gallen, historisch: Eine bäuerliche Hausform, für die u. a. ein quadratischer Grundriss, ein Satteldach und Blockbauweise charakteristisch sind.
Rheintalhaus
Auch Rheintalhof: Vorarlberg, historisch: Eine bäuerliche Hausform, gekennzeichnet u. a. durch Blockbauweise und Knickdach.
Rhombendach
Eine Dachform, bestehend aus vier rautenförmigen Dachflächen über einem quadratischen Grundriss mit vier Giebeln, meist auf Kirchtürmen.
Rhombusleiste
Eine Holzleiste, die im Querschnitt die Form eines Parallelogramms aufweist.
Riad
Marokko, traditionell: Ein Wohnhaus oder ein Palast mit Innenhof.
Ricettoarchitektur
Auch Ricetto-Motiv, Ricetto-Form: Römische Antike, Renaissance: Eine Konfiguration von Bauteilen, bei der eine oder mehrere Säulen nicht frei stehen, sondern zwischen anderen Elementen, z. B. Portalen oder Fenstern, eine eingeengte Stellung einnehmen.
Riegel
Verriegelung von Türen, Fenstern u. ä.: Ein verschieb- oder verdrehbarer Beschlag, der zusammen mit einem Gegenstück in eine formschlüssige und wieder lösbare Verbindung gebracht werden kann.
Riegel
Fachwerkbau: Ein kurzer waagerecht verlaufender Balken, der zwischen zwei Ständern verläuft und mit diesen verzapft ist. Vgl. Rähm, Schwelle.
Riemlingdecke
Historisch: Eine Holzbalkendecke, deren Balken oft geschnitzt oder abgefast sind.
Rieselputz
Barock: Eine Art von Putz, von dem ein Teil der Gesteinskörnung wieder abrieselt, sodass eine markante grobe Struktur entsteht.
Rieselschutz
Damit lose Partikel (z. B. Feinsand, Staub, Fasern) aus Hohlräumen nicht in genutzte Räume austreten, können sie mit Baupapieren, Baupappen oder Vliesstoffen zurückgehalten werden.
Ringraumdichtung
Ein rundes Bauteil, das in eine Wand oder eine Decke einbetoniert wird und Rohre so aufnehmen kann, dass auch im Falle einer Beschädigung des Rohres keine Flüssigkeit bzw. kein Gas in den benachbarten Raum einzudringen vermag.
Rinnenhalter
Auch Rinneneisen, Rinnenhaken: Dachentwässerung: Ein Montageelement zur Befestigung einer Dachrinne.
Rippe
Siehe Gewölberippe.
Rippengewölbe
Ein Gewölbe, über dessen Schnittlinien (Graten) zusätzliche Bauteile, nämlich Gewölberippen, liegen. Je nach Form unterscheidet man z. B. Kreuzrippengewölbe und Radialrippengewölbe.
Rippenkuppel
Eine Kuppel mit Gewölberippen.
Mittel-, Seiten- und Eckrisalite (schematische Darstellung ohne Berücksichtigung der Dachgestaltung)
Risalit
Auch Avantcorps: Ein zumeist auf ganzer Höhe aus der Fluchtlinie eines Baukörpers hervorspringender Gebäudeteil. Ein Mittel zur Fassadengliederung, besonders in der Renaissance und im Barock.
Riss
Kurzform der Risszeichnung
Riwaq
Islamischer Raum: Eine Arkade, ein Portikus oder ein Peristyl, das an mindestens einer Seite offen ist.
Rocaille
Renaissance, Rokoko: Ein muschelförmiges Ornament.
Rofen
Dachkonstruktion: Die geneigt verlaufenden Tragbalken in einem Pfettendach.
Rollladen
Auch Store, Storen, Rollbalken: Ein in Schienen geführter, aus miteinander verbundenen Profilstäben bestehender Rollabschluss, der zu verschiedenen Zwecken vor ein Fenster oder eine Tür montiert wird.
Rollo
Auch Rouleau: Ein auf eine Welle gewickelter, abrollbarer textiler Sicht- oder Lichtschutz, der – meist im Gebäudeinneren – vor ein Fenster oder eine Glastür montiert wird.
Rollschicht
Besonders bei Außenfensterbänken: Eine Schicht im Mauerwerksverband, in der alle Steine rechtwinklig zur Mauer („Binder“) und mit der Längsseite nach oben liegen.
Rollstuhlrampe
Eine entweder nachträglich angefügte oder von vornherein baulich integrierte Rampe, die es Rollstuhlfahrern erlaubt, Höhendistanzen ohne fremde Hilfe zu überwinden.
Rolltor
Ein Rollladen, der gleichzeitig als Tor dient.
Rolltreppe
Auch Fahrtreppe: Ein treppenähnliches motorisiertes Personenbeförderungsmittel zur Überwindung einer Höhendistanz. Vgl. Fahrsteig.
Rollwerk
16. und 17. Jahrhundert: Ornamente in Form (teilweise aufgerollter) bandähnlicher Verzierungen. Häufig an Kartuschen.
Rondavel
Südliches Afrika: Eine Hausform mit kreisförmigem Grundriss und kegelförmigem Dach, das mit schilfartigem Gras gedeckt ist.
Römischer Verband
Ein scheinbar ungeordnetes, tatsächlich aber regelmäßiges Verlegemuster für Keramikfliesen und Natursteinplatten.
Rorbu
Norwegen: Eine nur saisonal genutzte hölzerne Fischerhütte.
Rose, Rosenfenster
Siehe Fensterrose, Rosette (Ornamentik).
Rosenspitz
Auch Rosenspitzmotiv: Ein Verlegemuster für Bodenplatten, bei dem quadratische und gestreckt sechseckige Formen verwendet werden.
Rosette
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Rosenornament; siehe Rosette (Ornamentik). 2. Eine Fensterrose.
Rothschildhaus
Niederösterreich, Wende zum 20. Jahrhundert: Eine Form von repräsentativen Jagd- und Forstgebäuden im Stil eines Schweizer Chalet und mit komplexen Walmdächern.
Rottaler Bauernhaus
Niederbayern, historisch: Eine Form von bäuerlichem Wohnhaus mit gemauertem Erd- und hölzernem Obergeschoss, breiten Balkonen an der Giebelseite und weitem Dachüberstand.
Rottaler Vierseithof
Niederbayern, historisch: Regionale Variante eines Vierkanthofes, bei der die südliche Giebelfront des Wohnhauses dem inneren Wirtschaftshof zugewandt ist.
Rotunde
Ein Baukörper mit einem kreisförmigen Grundriss.
Rübenburg
Auch Rübenpalast: Norddeutschland: Volkstümliche Bezeichnung für den villenartigen Neubau eines Bauernhauses.
Rücklage
Auch Arrierecorps: Die hinter einem Risalit zurücktretende eigentliche Fluchtlinie einer Fassade.
Rücksprung
Teil eines Bauwerks, der hinter der Baulinie oder hinter einem Vorsprung zurücktritt. Vgl. Nische, Loggia.
Rundbogen
Auch Kreisbogen, Halbkreisbogen: Ein Bogen in Form eines Halbkreises.
Rundbogenfries
Ein Bogenfries mit halbkreisförmigen Bogenlinien.
Ründe
Schweiz, historisch: Die konkav ausgeführte unterseitige Verkleidung eines stark auskragenden Giebels. Die ungewöhnliche Form soll verhindern, dass starker Wind einen Angriffspunkt für ein Abdecken des Daches findet.
Rundfenster
Siehe Ochsenauge.
Rundhaus
Einfamilienhaustyp mit rundem Grundriss
Rundkirche
Ein Kirchenbau mit kreisförmigem Grundriss. Vgl. Zentralbau, Longitudinalbau.
Rundstab
Ein profiliertes Zierelement mit konvexem Querschnitt. Siehe auch Stab.
Rundturm
Ein Turm mit kreisförmigem Grundriss.
Rundturmkirche
Historisch: Ein Kirchenbau mit Rundturm.
Rustico
Schweizer Kanton Tessin: Ein traditionelles aus Granitsteinen (Wände, Dach) errichtetes Gebäude, das für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wurde.
Rustika
Verschiedene Bedeutungen: 1. Toskanische Ordnung. 2. Bossenwerk
Rustizierung
Eine Gestaltung der Oberfläche eines Bauglieds, z. B. einer Außenwand, die darauf zielt, dieses Element rustikal erscheinen zu lassen, etwa durch Verwendung eines groben, rauen Sichtmauerwerks.
Rüttelboden
Ein keramischer Bodenbelag, der durch die Verlegung im Verband eine besonders hohe Scherfestigkeit besitzt.

S

Saal
Ein großer Raum, der oft repräsentativen Zwecken dient.
Saalkirche
Ein Kirchengebäude, dessen Innenraum nicht durch freistehende Stützen unterteilt ist.
Sabbat-Lift
In Orten mit größeren orthodoxen jüdischen Gemeinschaften: Eine Aufzuganlage, die ohne Betätigung von elektrischen Schaltern benutzt werden kann.
Sabil
Islamischer Raum: Eine Brunnenstube, die als kostenlose öffentliche Wasserstelle dient.
Sächsischer Westriegel
Romanischer Kirchenbau, Backsteingotik: Ein das Langhaus überragender breiter Baukörper an der (stets westlich gelegenen) Hauptportalseite einer Kirche.
Sahat Kula
Balkan, historisch: Ein während der osmanischen Herrschaft errichteter Uhrturm.
Sahn
Islamischer Raum: Ein ummauerter Innenhof insbesondere einer Moschee.
Sakralbau
Ein Bauwerk, das für sakrale, rituelle oder kultische Handlungen durch religiöse Gemeinschaften genutzt wird.
Sakramentshaus
Katholische Kirchen: Ein kleines Bauwerk innerhalb des Kirchengebäudes, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. Vgl. Tabernakel.
Sakramentskapelle
Eine Kapelle innerhalb eines Kirchenbaus, die dem stillen Gebet vor dem Allerheiligsten dient, das im Tabernakel aufbewahrt oder in einer Monstranz ausgestellt ist.
Sakristei
Christliche Kirchen: Ein Nebenraum, der von Priestern, Diakonen, Lektoren und Ministranten als Vorbereitungsraum für die Gottesdienste genutzt wird.
Sala
Thailand: Ein offener Pavillon, oft in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat), der als Rastplatz und Treffpunkt dient.
Saltbox
Nordamerikanische Kolonialarchitektur: Ein bestimmter Wohnhaustyp mit asymmetrischem Satteldach.
Salzhütte
Usedom, historisch: Eine fensterlose reetgedeckte Fachwerkhütte, in der Salz gelagert wurde.
Salzstadel
Süden des deutschen Sprachraumes, historisch: Ein kommunales oder herrschaftliches Gebäude zur Zwischenlagerung der Handelsware Steinsalz.
Sambatreppe
Auch Raumspartreppe: Eine Treppe mit asymmetrischen Auftrittsflächen, von denen einige nur für den linken Fuß, andere nur für den rechten Fuß bestimmt sind.
Sandwichplatte
Ein Bauelement in Sandwichbauweise, d. h. mit zwei Deckschichten, zwischen denen ein poröser Kern liegt. Zur Wärmedämmung oder Gewichtsminimierung. Siehe auch Sandwichpaneel, Sandwichplatte mit Wabenkern.
Sanierputz
Ein Putz, der baustoffschädigende Salze einzulagern vermag. Vgl. Hydroment.
Sanktuarium
Siehe Heiligtum (Christentum).
Sarazenenturm
Mittelmeerküsten, Mittelalter: Ein von den Genuesern und Pisanern errichteter Signalturm.
Satteldach
Die verbreitetste Dachform, bestehend aus zwei gegeneinander ansteigenden Dachflächen, wobei senkrechte dreieckige Giebel entstehen.
Sattelkirche
Nordeuropa: Ein Kirchengebäude mit Satteldach, bei dem sich an beiden Enden ein Turm befindet.
Sauberkeitsschicht
Auch Unterbeton: Im Betonbau eine dünne Materialschicht, die zwischen Gründungssohle und Fundament angelegt wird.
Säule
Ein lotrechter, freistehender Pfeiler bzw. eine Stütze mit rundem oder polygonalem Querschnitt.
Säulenbasilika
Eine Basilika, in der Säulen den Oberbau tragen.
Säulenbogenstellung
Siehe Theatermotiv.
Die fünf klassischen Säulenordnungen
Säulenordnung
Das Gliederungssystem für die baugeschichtlichen Stufen des Aufbaus von Säulen von der Basis bis hin zum Gebälk und das Verhältnis der Bauglieder zueinander.
Säulenschaft
Siehe Schaft.
Scagliola
Ein Verfahren zur Herstellung und Verarbeitung von Stuck, der das Aussehen von echtem Marmor imitiert; siehe Stuckmarmor.
Scalalogie
Treppenkunde.
Scamillus
Antike Säulen: Verschiedene Bedeutungen: 1. An der Säulenbasis ein rechtwinklig geschnittenes Bauteil, das unter der Plinthe liegt; siehe Scamillus. 2. Eine um eine Säule laufende waagerechte Einkerbung, die den Säulenhals vom Säulenschaft trennt; siehe Scamillus (Säule); vgl. Anulus.
Scena, Scaena
Siehe Skene (Theater).
Schabracke
Ein textiler Querbehang einer Fensterdekoration.
Schachbrettstein
Mittelalterliche Kirchenbauten: Ein schachbrettartiger Bauschmuck an den Außenwänden von Feldsteinkirchen.
Schaft
Der Hauptkörper einer Säule, also die eigentliche Säule ohne ihre Basis und ohne ihr Kapitell.
Schaftring
Siehe Wirtel.
Schallgefäß
Historisch: Der Einsatz von bronzenen oder tönernen Gefäßen zur Modifikation der Raumakustik.
Schallschutzdecke
Siehe Akustikdecke.
Schalung
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine dauerhafte Verkleidung von Konstruktionen; siehe Schalung (Verkleidung). 2. Eine temporäre Gussform, in der Betonbauteile vor Ort hergestellt werden; siehe Schalung (Beton).
Schapenboet
Texel (Niederlande), historisch: Eine Scheunenart mit dreiflächigem Dach.
Schatzhaus
Siehe Thesauros.
Schaufassade
Auch Schauwand, Schauseite, Schauansicht: Die prächtige Hauptfassade eines repräsentativen Gebäudes. Vgl. Blendfassade.
Schaufenster
Ein großes Erdgeschossfenster, das ein meist im Gebäude ansässiges Wirtschaftsunternehmen für Ausstellungs- oder Werbezwecke verwendet.
Schaugiebel
Historisch: Der prächtige Hauptgiebel einen repräsentativen Gebäudes.
Schaumplatte
Platten aus verfestigtem Schaum werden im Bauwesen zu Wärmedämmung verwendet.
Scheidbogen
Gewölbe christlicher Kirchen, besonders Hallenkirchen: Ein Bogen, der als Arkade das Mittelschiff vom Seitenschiff scheidet, oder ein Bogen zwischen zwei benachbarten Seitenschiffen.
Scheinarchitektur
Gemalte Dekorationen, die bauliche Elemente und Einrichtungen simulieren sollen, etwa als Trompe-l’œil.
Scheintür
Ein bauliches oder gemaltes Element in Gestalt einer Tür, die als Tür jedoch nicht funktional ist.
Scheitel
Der höchste Punkt einer Bogenlaibung.
Scheitelrippe
Eine Gewölberippe, die vom Scheitel eines Bogens (etwa eines Kreuzrippenbogens) zum Gewölbeschlussstein führt.
Scherefe
Islamischer Raum: Der Balkon eines Minaretts.
Scheune
Auch Scheuer, Stadel, Schupfen, Gade oder ähnlich: Ein landwirtschaftlich genutztes Speichergebäude.
Schicht
Eine Steinlage in einem Mauerwerksverband.
Schichtmauerwerk
Ein Mauerwerk, das nicht aus gleich aussehenden Steinen, sondern aus solchen Steinen erbaut ist, denen die natürliche Schichtstruktur noch anzusehen ist. Siehe auch Naturstein.
Schiebefenster
Ein Fenster, dessen Flügel in Schienen geführt werden, in denen sie zum Öffnen und Schließen verschoben werden können.
Schiebetür
Eine Tür, die in einer Schiene geführt und durch horizontales Schieben geöffnet und geschlossen wird.
Schieferdeckung
Tonschiefer wird traditionell sowohl zur Dach- als auch zur Fassadendeckung verwendet.
Schiff
Siehe Kirchenschiff.
Schiffskehle
Auch Schiffchen: Niederdeutscher Fachwerkbau: Eine dekorative Hohlkehle in Form eines umgekehrten Schiffskiels.
Schifter
Dachkonstruktion: Ein Sparren, der besonders geformt (schräg abgeschnitten) ist, um an einen Gratsparren, Kehlsparren oder Gratkehlsparren anzuschließen.
Schildbogen
Gewölbe: Die Linie oder Innenkante, die beim Aufeinandertreffen einer Laibung der Gewölbekappe eines Tonnen- oder Kreuzgewölbes auf die Schild- oder Stirnmauer entsteht oder ein der Wand anliegender Bogen.
Schildgiebel
Ein Giebel, dessen Mauerscheibe über die Dachfläche und den Dachfirst hinausragt.
Schindel
Ein ursprünglich meist hölzernes, später auch aus anderen Materialien gefertigtes Bauteil, das zur Dacheindeckung, regional auch zur Fassadenverkleidung verwendet wird. Vgl. Dachziegel.
Schlafhaus
Saarland, historisch: Eine bauliche Unterkunft, die Bergleuten während der Arbeitswoche als Schlafstätte diente.
Schlauchturm
Auch Feuerwehrturm: Historisch: Ein zu einer Feuerwache oder einem Feuerwehrhaus gehöriger Turm, in dem Druckschläuche nach der Benutzung getrocknet wurden.
Schleierinjektion
Auch Vergelung: Ein Verfahren, bei dem Keller und andere erdberührte Bauteile mittels Injektionsdichtung nachträglich gegen Feuchtigkeitseintritt abgedichtet werden.
Schleppdach
Eine Dachfläche, die nach unten hin an eine vorhandene Dachfläche angefügt wird; meist ist sie weniger breit als das Hauptdach.
Schleppgaube
Dachkonstruktion: Eine Gaube mit einer einzigen ebenen Dachfläche, die zur Fensterseite hin abfällt.
Schleuderstab
Eine Stange, die oben an der Gardine angebracht ist und es erlaubt, diese berührungsfrei zu öffnen und zu schließen.
Schleswig-Holsteinisches Doppelhaus
Norddeutschland, Dänemark, historisch: Eine Form des Herrenhauses mit charakteristischem Paralleldach.
Schleswig-Holsteinisches Ganggrab
Norddeutschland, prähistorisch: Eine Form von komplexen Hünengräbern.
Schlichthaus
Auch Schlichtwohnung: Deutsche Nachkriegszeit: Ein Wohnbaukonzept für eine Notunterkunft.
Schlitzbau
Hamburg, historisch: Ein Typ von mehrgeschossigen Wohngebäuden, deren Grundrisse zur Hofseite hin, um mehr Räume mit Tageslicht versorgen zu können, Lichtnischen aufweist.
Schloss
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein im Auftrag des Landesherrn oder von Adligen errichtetes Repräsentations- und Wohngebäude; siehe Schloss (Architektur). 2. Eine Vorrichtung, mit der Räume so verschlossen werden können, dass nur ausgewählte Personen Zugang erhalten; siehe Schloss (Technik).
Schlupfpforte
Eine (kleinere) Personentür innerhalb eines (größeren) Burg- oder Stadttores, das auch als Durchlass für Wagen und Ähnliches dient.
Schlupftür
Eine (kleinere) Personentür, die in das Torblatt eines (größeren) Tores integriert ist.
Schlussstein
Auch Scheitelstein: Der Keilstein am höchsten Punkt eines Bogens, einer Kuppel oder eines Rippengewölbes.
Schmetterlingsdach
Eine Dachform: Die Umkehrung eines klassischen Satteldachs.
Schnecke
Siehe Volute.
Schneefangsystem
Dachkonstruktion: Sammelbegriff für Bauteile, die Dachlawinen vorbeugen sollen.
Schnelllauftor
Ein – meist im gewerblichen Bereich eingesetztes – Sektionaltor oder Rolltor, das besonders belastbar ist und besonders schnell geöffnet und geschlossen werden kann.
Schneuß
Siehe Fischblase.
Schnitt
Auch Schnittzeichnung, Schnittdarstellung: Neben der Ansicht die wichtigste Form der architektonischen Darstellung. Zu unterscheiden sind u. a. Grundriss und Aufriss.
Schnitterkaserne
Zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts: Eine kasernenartige Massenunterkunft für landwirtschaftliche Saisonarbeiter.
Schnittholz
Ein letztlich als Bauholz bestimmtes Holzzwischenerzeugnis, das durch Sägen von Rohholz hergestellt wird. Im Gegensatz zu Furnier ist Schnittholz mindestens 6 mm dick.
Schönstattkapellchen
Deutschland, historisch: Eine Form von katholischen Kapellen, charakterisiert u. a. durch rechteckigen Grundriss und sechseckige Apsis.
Schornstein
Auch: Esse, Rauchfang, Kamin: Ein überwiegend senkrecht laufender Schacht, der – heute meist durch ein zusätzliches Innenrohr – Rauchgase aus dem Gebäudeinneren ins Freie abführt.
Schornsteinkopf
Auch Essenkopf, Kaminkopf: Derjenige Deil des Schornsteins, der sichtbar über die Dachhaut hinausragt.
Schott
Auch Schotte: Ein stabilisierendes oder raumabschließendes Konstruktionselement, bestehend aus lamellenartig parallel angebrachten Versteifungen.
Schranke
Kirchenbauten: Siehe Altarschranke, Chorschranke.
Schranne
Verschiedene Bedeutungen: 1. Süddeutschland: Ein Kornspeicher. 2. Österreich: Ein Gerichtsgebäude.
Schrotholzkirche
Schlesien, historisch: Eine Holzkirche, die aus grob mit der Axt behauenem Holz (Schrotholz) gebaut ist.
Schrotturm
Historisch: Ein Turm, in dem Schrotkugeln für Schrotpatronen hergestellt wurden; die Fertigung erforderte freien Fall des flüssigen Bleis.
Schulzenhof
Der Bauernhof eines Dorfschulzen, oft der größte Hof eines Dorfes.
Schuppen
Auch Schupfen, Schopf: Ein einfaches Gebäude, das als Abstell- oder Lagerraum genutzt wird.
Schwalbenschwanzzinne
Norditalien, historisch: Eine dekorative Zinne, deren Spitze die Form zweier voneinander abgewandter Viertelkreissektoren hat.
Schwartenverschlag
Eine Art der Ausfachung im Holzfachwerkbau.
schwarze Wanne
Eine Art der Bauwerksabdichtung, bei der sämtliche erdberührende Bauteile mit Bitumendickbeschichtung-, Bitumen- oder Kunststoffbahnen umschlossen werden.
Schwarzstaub
Auch Fogging-Effekt, Magic Dust: Bezeichnung für ungeklärte Verfärbungen von geheizten Räumen.
Schwarzwaldhaus
Schwarzwald, historisch: Ein traditionelles Wohnstallhaus, charakterisiert u. a. durch ein an den Seiten weit herabgezogenes Krüppelwalmdach.
Schwebegiebel
Siehe Freigespärre.
Schwedenhaus
Verschiedene Bedeutungen: 1. Auch Wendenhaus: Eine in Franken historisch verbreitete Fachwerkbauweise für Wohnstallhäuser mit Walmdach (Schwedenhaus (Franken)). 2. Sammelbezeichnung für Holzhäuser (oft Fertighäuser in Holztafelbau), die durch weiße Sprossenfenster und Anstrich in auffälligen Farben gekennzeichnet sind (Schwedenhaus (Fertighaus)).
Schweifgiebel
Renaissance, Barock: Eine Giebelform, dessen Kontur aus gegeneinander versetzten Kreisbögen besteht.
Schweifwerk
Eine flächenhafte Ornamentform, bestehend aus C- und S-förmigen Schwüngen.
Schwelle
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Türschwelle. 2. Eine Fachwerkschwelle.
Schwenktür
Siehe Anschlagtür.
Schwibbogen
Auch Schwebebogen: Historisch: Ein Bogen, der zwei gegenüberliegende Mauern oder Außenwände (verschiedener Gebäude) gegeneinander abstützt.
Schwimmdach
In von Sturmfluten bedrohten Küstenregionen, historisch: Ein Dach, das mit dem restlichen Haus nur durch unvernagelte Zapfen verbunden ist und im Katastrophenfall eine gewisse Schwimmfähigkeit besitzt, sodass die Bewohner sich darauf retten können.
Schwimmhaus
Ein Wohngebäude, das auf einem Ponton basiert und auf dem Wasser schwimmend an einem Ort fest verankert liegt. Gegenbegriffe: Wohnschiff, Wohnboot, Hausboot.
Schwingboden
Sporthallenbau: Ein elastischer Bodenbelag.
Schwingungsdämpfer
Sammelbegriff für Systeme, die in – besonders hohen – Bauwerken Schwingungsenergie in Wärmeenergie umwandeln.
Schwingungstilger
Auch Tilger, Tilgerpendel: Eine besondere Art von Schwingungsdämpfern, die Gebäudeschwingungen kompensieren, indem sie selbst schwingen.
Schwingtür
Eine anschlaglose Tür, die in beide Richtungen geöffnet werden kann und durch eine Feder wieder in die geschlossene Stellung zurückfällt.
Sebka
Maurische Architektur: Ein flächiges Ornament aus sich überschneidenden Bögen.
Segmentgiebel
Ein unvollständiges (weniger als 360° gewölbtes) Tonnendach.
Seilstab
Ornamentik: Ein vertikaler Rundstab oder horizontaler Wulstring, der nicht glatt, sondern seilartig gedreht erscheint. Vgl. Tauband.
Seitenlaube
Alpenraum, traditionell: Ein traufseitiger Obergeschoss-Laubengang.
Seitenrisalit
Ein nicht mittig, sondern an der Fassadenseite errichteter Risalit.
Seitenschiff
In mehrschiffigen Kirchenbauten ein Schiff, das das Mittelschiff (auch Hauptschiff) flankiert.
Sekos
Griechische Antike. Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein eingefriedetes Gelände. 2. Das Temenos eines Heiligtums. 3. Die Cella bzw. der Naos eines Tempels.
Sektionaltor
Ein vertikal in Schienen geführtes Tor, das waagerecht in mehrere Sektionen unterteilt ist. Oft als Garagentor.
Seniorenwohnung
Wohnungen für alte Menschen müssen besondere Bedingungen erfüllen, etwa barrierefrei gebaut und mit Notrufsystemen ausgestattet sein.
Sese
Pantelleria (Italien), prähistorisch: Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
Sgraffito
Renaissance: Eine Dekorationstechnik, bei der verschiedenfarbiger Putz aufgetragen und dann zum Teil abgekratzt wird.
Shapono
Venezuela, Brasilien: Das traditionelle Rundhaus der Yanomami.
Sheddach
Auch Scheddach, Sägezahndach: Eine Dachform, vor allem auf Industriebauten, bei der mehrere Pult- oder asymmetrische Satteldächer parallel aufgereiht werden.
Shōji
Japan, traditionell: Ein verschiebbarer lichtdurchlässiger Raumteiler.
Shotgun House
Vereinigte Staaten, historisch: Ein sehr schmales, dafür aber langgestrecktes Wohnhaus mit Enfilade.
Sichtbeton
Beton, der unverputzt und unverblendet als Gestaltungsmerkmal präsentiert wird.
Sichtestrich
Ein eingefärbter und abgeschliffener Estrich, der ohne weiteren Bodenbelag als Fußboden dient.
Sichtmauerwerk
Ein Mauerwerk, das unverputzt und unverkleidet als Gestaltungsmerkmal präsentiert wird.
Sichtschutz
Sammelbegriff für feste oder bewegliche Elemente, die es Personen in einem Gebäude oder Garten erlauben, nicht gesehen zu werden.
Siedlungshaus
1920er und 1950er Jahre: Ein 1½-geschossiger Typenbau mit geringer Wohnfläche und einfachem Standard, der an Dorf- und Stadträndern in großer Zahl errichtet wurde. Ein großer Nutzgarten und oft auch ein kleiner Stall sollten Selbstversorgung und Existenzsicherung ermöglichen.
Silikatputz
Ein Putz auf der Basis von Silikaten mit guter Wasserbeständigkeit und hoher Wasserdampfdurchlässigkeit.
Silikonfuge
Ein elastisches Fugenabdichtungsmittel auf Silikonbasis.
Silo
Auch Hochsilo: Ein Speicher für Schüttgüter.
Sima
Griechische und römische Antike: Der Dachrand eines Tempels, der ein seitliches Herabfallen des Regenwassers verhindert.
Simultankirche
Auch Simultaneum, paritätische Kirche: Ein Kirchenbau, der von mehreren unterschiedlichen christlichen Konfession gemeinsam genutzt wird; keine einheitliche Bauweise.
SK 65
DDR, 1965: Ein Typ von Wohnhochhäusern in Skelettbauweise mit 25 Geschossen.
Skelettbau
Eine Bauweise, bei der der Rohbau eines Bauwerks aus Elementen zusammengesetzt wird, die eine primär tragende Funktion haben (Tragwerk). Beispiel: Holzfachwerk. Gegenbegriff: Massivbau.
Skene
Griechische Antike: Im Theatron eine bühnennah errichtete Hütte, die u. a. als Träger für die Bühnenbilder diente.
Skeo
Schottland, historisch: Eine lokal übliche Bauform von Schuppen aus Trockenmauerwerk, in denen Fisch und Fleisch luftgetrocknet wurden.
Sky Lobby
In sehr hohen Hochhäusern ein Stockwerk, das vorrangig als Umsteigepunkt zum Wechseln des Aufzugs dient.
Skywalk
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine wettergeschützte Fußgängerbrücke; siehe Skyway. 2. Sammelbegriff für Aussichtsplattformen, die brücken- oder balkonartig in großer Höhe erbaut sind; siehe auch Aussichtswarte.
Sockel
Der Unterbau eines Gebäudes, einer Säule, einer Stütze, eines Denkmals oder eines anderen Gegenstandes.
Sockelgeschoss
Ein als besonders hoher Gebäudesockel ausgebildetes und dadurch stärker betontes Erdgeschoss.
Sockelgesims
Schließt den Sockel oder das Sockelgeschoss oben ab.
Sockelleiste
Sitzt zwischen Fußboden und Innenwand; dient zur Abdeckung der offenen Fuge und früher in profilierter Form auch der Zierde.
Sockelprofil
Auch Sockelabschlussprofil: Ein in der Fassadendämmung mit Wärmedamm-Verbundsystemen verwendetes Aluminiumprofil, das die erste Reihe der Dämmplatten trägt.
Soffitte
Eine Verzierung der frei sichtbaren Unterseite eines Baugliedes, besonders eines Architraves oder einer Archivolte.
Sohlbank
Der untere Querriegel eines Fensters, durch den das Fenster mit der Fensterbank und dem Mauerwerk verbunden ist.
Sohlbankgesims
Siehe Fenstergesims.
Solaraktivhaus
Siehe Sonnenhaus.
Solardach
Eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage.
Sölde
Bayern, Österreich, historisch: Der landwirtschaftliche Hof eines Söldners; keine einheitliche Bauweise.
Söller
Auch Altan: Eine offene, auf Stützen oder Mauern ruhende Plattform eines Obergeschosses. Ein Balkon dagegen wird von Konsolen oder ähnlichen Stützkonstruktionen getragen.
Sommerkeller
Traditionell: Ein gewerblich bewirtschafteter Keller; keine einheitliche Bauweise.
Sonderfassade
Sammelbegriff für Fassadentypen, die sich in ihrer Bauweise oder Nutzung von gewöhnlichen Fassaden unterscheiden (Beispiel: Trombe-Wand).
Sonnenhaus
Ein Niedrigenergiehaus, bei dem mindestens die Hälfte der für die Gebäudeheizung benötigten Energie aus hauseigener Solarthermie gewonnen wird.
Sonnenloch
Kirchenbauten, historisch: Eine an der Ostseite angebrachte kleine Maueröffnung, durch die zu bestimmten Zeiten des Jahres das Sonnenlicht auf eine bestimmte Stelle der gegenüberliegenden Kirchenwand durchlässt.
Sonnenschutz
Sammelbegriff für Einrichtungen und Maßnahmen, die darauf zielen, Bauwerke und ihre Benutzer vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.
Sonnenschutzglas
Flachglas mit besonderen optischen Eigenschaften, die verhindern, dass übermäßig viel Sonnenlicht in ein Gebäude eindringt und dem Raum zu sehr aufheizt.
Sonnenschutzlamellen
Siehe Brise Soleil.
Sonnenschutzsegel
Eine wie ein Segel aufgespannte Markise.
Sonnentempel
Prähistorie: Ein nach der Sonne ausgerichtetes Bauwerk, das eine genaue Bestimmung der Jahreszeiten erlaubt.
Souterrain
Auch Tiefparterre: Ein Unter- bzw. Kellergeschoss, dessen Räume zum Wohnen bestimmt sind.
Spaltklinker
Eine Klinkerfliese, die aus der Zweiteilung einer gebrannten Rohplatte entsteht.
Spaltplatte
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein entsprechend seiner Schichtung gespaltener Werkstein aus Naturstein. 2. Eine nach dem Brand entlang einer definierten Linie gespaltene Keramikfliese; vgl. Spaltklinker.
Spaltriemchen
Flache Natur- oder gebrannte Steine, die zur Fassadenverkleidung verwendet werden.
Spanholzformteil
Ein geformtes (Fertig-)Bauteil aus Holzspanwerkstoff, etwa als Fensterbank.
Spanische Wand
Auch Wandschirm, Paravent: Inneneinrichtung: Ein mobiler, faltbarer Sichtschutz bzw. Raumteiler.
Spannbeton
Eine Stahlbeton-Konstruktionsweise, bei der gespannte Stahleinlagen aus Spannstahl verbaut werden, die den Beton „zusammendrücken“ und damit größere Stützweiten erlauben als konventionelle Konstruktionsweisen.
Spannbeton-Fertigdecke
Auch Hohlkammer-Fertigdecke, Spannbeton-Hohldecke: Eine Deckenkonstruktion aus vorgefertigten Spannbeton-Formteilen.
Spannteppich
Ein Teppichboden, der auf dem Estrich nicht durch Verkleben in fester Position gehalten wird, sondern durch Verspannen.
Spannweite
Die Länge eines Bauteiles zwischen zwei Auflagerpunkten.
Spanplatte
Eine Platte aus Holzspanwerkstoff.
Spanstreifenholz
Ein Holzspanwerkstoff, der aus sehr langen Holzspänen (meist Aspenholz) hergestellt wird; vgl. Grobspanplatte.
Sparren
Auch Dachsparren: In der Dachkonstruktion die Träger, die von der Traufe zum First laufen und die Dachhaut tragen.
Sparrendach
Eine Dachkonstruktion, bei der die Sparren eines Daches nicht auf Pfetten (vgl. Pfettendach), sondern direkt auf den Dachbalken ruhen.
Sparrendreieck
Verschiedene Bedeutungen: 1. Dachkonstruktion: Ein Gebinde aus einem Sparrenpaar (Gespärre) und einem Dachbalken oder Kehlbalken. 2. Ein Flugsparrendreieck.
Sparrenpfette
Auch Pfettensparren: Dachkonstruktion: Ein tragendes Bauteil, das wie eine Pfette parallel zur Traufe liegt, aber in so dichter Folge verbaut ist, dass die Dachhaut ohne weitere Sparren direkt darauf aufliegen kann.
Spechtschaden
Von Spechten werden insbesondere solche Fassaden geschädigt, die Holzelemente aufweisen, Wärmedämmverbundsysteme enthalten oder auf denen sich bevorzugte Futtertiere dieser Vögel aufhalten.
Sperrholz
Ein Holzwerkstoff, der aus dünnen Holzlagen besteht, die kreuzweise übereinandergelegt, verklebt und unter Wärmeeinwirkung gepresst werden. Sperrholz kann zu Platten und in beliebige Formen verpresst werden.
Sperrholzplatte
Eine Platte aus Sperrholz.
Spiegel
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine reflektierende Fläche; siehe Spiegel. 2. Die Stirnseite eines Quaders (Quaderspiegel) und die gerahmte Unterseite einer Raumdecke (Spiegeldecke); siehe Spiegel (Architektur).
Spiegeldecke
Eine Raumdecke, deren mittleres Feld von Profilen gerahmt ist; siehe Spiegel (Architektur).
Spiegelgewölbe
Ein Gewölbe, in dessen Zentrum sich eine größere ebene Fläche befindet.
Spindel
Der zylindrische Bauteil, um den eine Spindeltreppe sich windet und der diese Treppe trägt.
Spindeltreppe
Eine helixförmige Treppe, die von einer Spindel getragen wird. Vgl. Wendeltreppe.
Spion
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Türspion. 2. Traditionell: Ein kleines Fenster an der Außenwand eines Gebäudes, das einen Blick auf das öffentliche Geschehen vor dem Haus oder auch auf die eigene Haustür erlaubte (Spion (Bautechnik)).
Spitzboden
Ein unausgebauter Dachraum direkt unter dem Dachfirst.
Spitzbogen
Vor allem Gotik: Ein aus zwei Kreisbögen konstruierter Bogen, der in der Mitte eine Spitze bildet.
Spitzgaube
Auch Dreiecksgaube: Eine Dachgaube mit dreieckigem Giebel und Satteldach.
Spließ
Auch Spliess, Splitt, Dachsplitt: Historisch: Schmale dünne Holzschindeln, die etwa bei der Dachdeckung mit Biberschwanzziegeln zur Abdichtung benutzt wurden.
Spolie
Ein wiederverwendetes Werkstück aus einem älteren Gebäude, häufig in bewusst zweckentfremdender Verwendung.
Sprengwerk
Vor allem Brückenbau: Ein Tragwerk, bei dem die Last durch Streben auf das Auflager überträgt, die nicht vertikal, sondern schräg sind.
Springbrunnen
Ein dekorativer Brunnen, der Wasser in einer oder mehreren Fontänen in die Höhe stößt und meist auch selbst wieder auffängt.
Spritzbewurf
Siehe Vorspritzer.
Sprosse
Ein meist hölzerner Stab, der einen Fensterflügel in mehrere Flächen untergliedert, die jeweils einzelne Glasscheiben aufnehmen. Waagerechte Sprossen werden auch als Riegel bezeichnet, senkrechte als Pfosten. Modern existieren auch „Sprossen“, die in Fenstern mit durchgehender Glasscheibe das Aussehen von Sprossen lediglich imitieren.
Stab
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein einfacher Träger in einem Tragwerk; siehe Stab (Statik); vgl. Balken. 2. Ein schmales dekoratives Bauteil mit linearer Ornamentik; siehe Stab (Ornamentik); vgl. Fries.
Stabbau
Eine Holzbauweise, bei der die gesamte Dachkonstruktion auf vertikal stehenden Masten ruht. Gegenbegriff Blockbau.
Stabbur
Norwegen, historisch: Ein aufgestelzter kleiner Speicher.
Stabkirche
Auch Mastenkirche: Skandinavien, historisch: Ein Kirchenbau, der als Stabbau ausgeführt ist.
Stabparkett
Ein Parkett, das aus einzelnen, meist 6–8 cm breiten Holzstücken (Stäben) besteht.
Stabsperrholz
Auch Stäbchensperrholz, Tischlerplatte: Eine Holzwerkstoffplatte, deren Kern eine Lage von parallel ausgerichteten Holzstäben bildet, die beidseitig furniert ist.
Stabwerk
Auch Tragwerk: Eine festgelegte Bauweise, bei der Stäbe verwendet werden.
Stadion
Auch Arena: Ein von oft unbedachten baulichen Strukturen umgebenes Spielfeld, auf dem sportliche Wettkämpfe veranstaltet werden.
Stadtlohner Riemchen
Westmünsterland, historisch: Ein Boden- und Wandbelag aus schmalen Stücken von gebranntem Ton.
Stadttor
Historisch: Ein Durchlass durch die ringförmige Stadtmauer einer Stadt, oft durch einen Turm zusätzlich verteidigungsfähig gemacht.
Staffelchor
Kirchenbau: Eine besondere Anlage des Chorraumes, bei der der zentrale Hauptchor von weiteren, jeweils kleineren Nebenchören flankiert wird.
Staffelgiebel
Auch Treppengiebel, Stufengiebel, Katzentreppe: Historisch: Ein stufenförmig gegliederter Giebel, dessen Giebelfeld über die Dachhaut hinausreicht.
Staffelkirche
Auch Staffelhalle: Übergangsform zwischen einer Hallenkirche und einer Pseudobasilika; das Mittelschiff ist höher als die Seitenschiffe, der Unterschied ist aber gering und erreicht nicht die Höhe eines ganzen Geschosses.
Stahlbeton
Ein Verbundwerkstoff aus Beton und Bewehrungsstahl, die durch Zement miteinander verklebt werden. Vgl. Spannbeton.
Stahlbetoninnenwand
Innenwände werden aus Stahlbeton gefertigt, wenn sie als tragende Wände statisch notwendig sind oder bestimmte Anforderungen an Einbruchs- oder Brandsicherheit erfüllen sollen.
Stahlbetonskelettbau
Stahlbeton wird nicht nur im Massivbau verwendet, sondern auch in Form von vorgefertigten Stabelementen verbaut (Skelettbau).
Stahlfachwerkturm
Ein Turm, dessen tragendes Element ein Fachwerk aus Eisen- und Stahlteilen ist (bekanntestes Beispiel: Eiffelturm).
Stahlskelettbau
Eine Skelettbauweise, bei der das Tragwerk aus Stahlträgern besteht.
Stakholz
Auch Stake, Stakung, Stakete, Stückholz: Traditionell: Ein etwa armlanges Stück geschnittenes Holz mit rundem, rechteckigem oder dreieckigem Querschnitt; Verwendung u. a. in Holzbalkendecken und in Holzfachwerk.
Stampfboden
Traditionell: Ein Boden, besonders ein Kellerboden, der durch Feststampfen (eventuell mit Baumstämmen) des Erdbodens geglättet und befestigt wird. Vgl. Lehmestrich.
Ständer
Auch Steher, Stempel, Pfosten, Stiel: Skelettbau, vor allem Holzfachwerk und Holzrahmenbau: Ein senkrecht stehender Balken, der zum tragenden System eines Gebäudes gehört.
Ständerbauweise
Auch Geschossbauweise, Gefügebauweise: Eine Form des Holzfachwerkbaus, bei dem hohe Ständer das tragende System eines Gebäudes bilden, die von der Schwelle bis zum Dach reichen. Vgl. Rähmbauweise.
Ständerbohlenbau
Auch Bohlenständerbau, Fleckbau: Süddeutschland, Schweiz, historisch: Eine Variante des Blockbaus, bei der Bohlen zwischen vertikalen Ständern eingelassen werden.
Standerker
Siehe Auslucht.
Stanniolmalerei
Franken, Thüringen, traditionell: Eine Technik zur Verzierung von Schieferfassaden, bei der dekorative Formen aus Zinnfolie mit Leinölfirnis auf die Oberfläche geklebt werden.
Staudenhaus
Mittelschwaben, historisch: Ein kleinbäuerlicher Haustyp, gekennzeichnet u. a. durch ein einhüftiges Satteldach.
Steg
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine kleine Fußgängerbrücke; siehe Steg (Brücke). 2. Das mittlere Band eines Doppel-T-Trägers. Die äußeren Bänder heißen Gurte bzw. Flansche.
Stehfalzprofil
Eine spezielle Art von vorprofilierten Blechstreifen (Scharen), die auf Dächern und Fassaden verbaut werden.
Steigband
Süddeutsches Holzfachwerk: Eine diagonale Verstrebung, die von einer horizontalen Schwelle über eine vertikale Stütze bis zu einem horizontalen Rähm führt.
Steindecke
Historisch: Sammelbegriff für verschiedene Konstruktionsarten im Deckenbau, bei denen Steine verbaut werden. Siehe auch Gewölbe.
Steinholz
Ein fugenloser Estrich und Bodenbelag aus Magnesia bzw. Sorelzement und organischen oder mineralischen Füllstoffen
Steinmetzzeichen
Historisch: Ein an einem Bauwerk angebrachtes Zeichen, mit dem ein Steinmetz die Arbeit als sein Werk markiert.
Steinpappe
Historisch: Ein Papiermaché, das mit Schlämmkreide versetzt war und u. a. als Dachdeckmaterial verwendet wurde.
Steinputz
Ein aus Mineralstoffen hergestellter Putz, der das Aussehen von Naturstein imitiert.
Steinteppich
Ein Fußbogenbelag, der aus gerundeten Marmorkieseln oder anderen gekörnten mineralischen Materialien besteht, die mit Bindemitteln vermengt und wie Estrich auf den Boden aufgetragen werden.
Steinzeug
Eine Art von Keramik, die beim Brennen verglast (sintert) und im Bauwesen u. a. für Bodenfliesen verwendet wird. Vgl. Steingut.
Stele
Ein hoher, freistehender, monolithischer Pfeiler.
Stelzenturm
Dänemark, Mittelalter: Ein Kirchturm, bei dem nur das oberste Geschoss mit der Glockenstube vier Wände hat.
Stelzlager
Eine mit einem Fugenkreuz abgeschlossene Scheibe, von denen jeweils vier eine Terrassenplatte mörtelfrei und unverfugt so tragen können, dass darunter ein Hohlraum verbleibt, durch den Wasser ablaufen kann.
Stereobat
Griechische Tempel: Die unterirdische Gründung des Bauwerkes.
Sterngewölbe
Ein Kreuzrippengewölbe, bei dem die Gewölbekappen sternförmig weiter unterteilt werden.
Stichkappe
Besonders Barock: Ein kleineres Tonnengewölbe, das in ein größeres Tonnengewölbe einschneidet.
Stiftschor
Der Chor einer Stiftskirche. Keine spezifischen baulichen Merkmale.
Stirn
Die Schmalseite eines längsrechteckigen Bauteils.
Stoa
Griechische Antike: Eine an der Rückseite, meist auch an den Schmalseiten geschlossene Halle, deren offene Front gewöhnlich durch eine Säulenreihe gegliedert ist.
Stöckelboden
Siehe Holzpflaster.
Stockfleck
Ein Feuchtigkeitsschaden, wie er im Bauwesen etwa an Tapeten oder Decken entsteht.
Store
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine halbtransparente weiße Gardine. 2. Schweiz: Ein Rollladen oder eine Markise.
Stoßfuge
Mauerwerk: Eine vertikale Fuge. Gegenbegriff: Lagerfuge.
Stragula
Historisch: Ein meist mit Mustern bedrucktes Linoleumimitat aus Bitumenpappe.
Strangdachziegel
Ein Dachziegel, der in einem endlosen Tonstrang hergestellt und dann auf Maß geschnitten wird. Wird im Gegensatz zu einem Pressdachziegel danach nicht mehr in Form gepresst.
Strangpressplatte
Eine Spanplatte, bei der die Späne rechtwinklig zur Plattenebene liegen. Gegenbegriff: Flachpressplatte.
Strebe
Ein diagonal verlaufendes Bauelement (Stab), der dazu dient, Zug- und Druckkräfte abzuleiten.
Strebebogen
Gotische Basilika: Im Strebewerk die brückenartige Verstrebung zwischen einem Strebepfeiler und der Wand von Mittelschiff oder Chor.
Strebepfeiler
Verschiedene Bedeutungen: 1. Im Strebewerk einer gotischen Basilika ein Pfeiler, der durch einen Strebebogen mit der Wand von Mittelschiff oder Chor verbunden ist. 2. Eine rechtwinklig zur Gebäudeaußenwand stehende Wandvorlage.
Strebewerk
Gotische Basilika: Ein konstruktives und gestalterisches Element, das sich aus Strebepfeilern und eventuell Strebebögen zusammensetzt und dazu dient, den Gewölbeschub und die Windlast aus dem Mittelschiff einer Basilika und dem Hochchor beim Umgangschor abzuleiten.
Streckhof
Eine traditionelle landwirtschaftliche Bauform, bei der Wohn- und Wirtschaftsgebäude eng hintereinander aufgereiht sind, mit der schmalen Giebelseite zur Dorfstraße. Vgl. Hakenhof.
Streichputz
Ein Putz, der entweder zur Egalisierung von Untergründen oder als Effektbeschichtung ähnlich wie Wandfarbe aufgetragen wird.
Streifenhaus
Römische Antike, Nordwestprovinzen: Typ von sehr schlanken Wohnhäusern, deren schmale Giebelseiten zur Straße hin ausgerichtet waren.
Strohdach
Historisch: Ein mit Stroh gedecktes Dach. Vgl. Reetdach.
Structural-Glazing-Fassade
Auch SG-Fassade, SSGS-Fassade: Eine meist vorgehängte Glasfassade, in der die Glaselemente durch Verklebungen im Tragsystem gehalten werden.
Strukturputz
Ein Oberputz mit plastisch strukturierter Oberfläche. Gegenbegriff: Glattputz.
Stucco lustro
Eine marmorierende Oberflächenbehandlung, bei der mehrere Schichten farbigen Edelputzes aufgetragen werden.
Stuck
Sammelbegriff für die plastische Ausformung von Mörtel, meist auf verputzten Wänden, Gewölben oder Decken.
Stuckgips
Ein schnell härtender, für Stuckornamente verwendeter Baugips.
Stuckmarmor
Ein Stuck, der das Aussehen von Marmor imitiert. Siehe auch Stucco lustro, Scagliola.
Stuckmörtel
Ein Mörtel, der für Stuckarbeiten verwendet wird.
Stufengiebel
Siehe Staffelgiebel.
Stufenportal
Historisch: Ein repräsentatives Portal, dessen Gewände sich nach außen stufenförmig verbreitert.
Stufentempel
Außereuropäisch, historisch: Sammelbegriff für Großbauwerke, die aus übereinander liegenden, nach oben verjüngten Terrassen bestehen.
Stuga
Schweden: Ein meist einfaches Ferienhaus.
Stülpschalung
Historisch: Eine aus ziegelartig überlappenden, horizontal angebrachten Brettern bestehende Holzverschalung.
Stupa
Buddhistischer Raum, historisch: Ein Bauwerk, das rituellen Zwecken dient.
Sturmhaken
Auch Windhaken: Ein einfacher, an zwei Ösen befestigter Haken, mit dem bewegliche Teile (Fenster, Türen) in einer bestimmten Position gehalten werden können.
Sturmklammer
Dachdeckung: Eine Metallklammer zur Fixierung von Dachziegeln und anderen Elementen der Dachdeckung.
Sturz
Die Abdeckung einer Maueröffnung, vor allem über einer Tür oder einem Fenster.
Stuttgarter Dach
Gründerzeit: Eine Plattformdach. Vgl. Berliner Dach.
Stützenwechsel
Der rhythmische Wechsel von dicken und schlanken Pfeilern und/oder Säulen. Vor allem im Langhaus flach gedeckter vorromanischer Basiliken.
Stutzkuppel
Siehe Böhmische Kappe.
Stützpfeiler
Siehe Pfeiler.
Stützpfeilerkirche
Finnland, historisch: Ein Typus von einschiffigen Kirchenbauten in Blockbauweise, deren charakteristisches Merkmal hohle Pfeiler sind, die die seitlichen Außenwände stützen.
Stützweite
Siehe Spannweite.
Stylobat
Griechische Antike: Die oberste Stufe der Krepis, des Stufenunterbaus eines Tempels, wenn diese Stufe wie beim Peripteros Säulen trägt. Trägt diese Schicht hingegen eine Wand, spricht man vom Toichobat.
Sudare
Japan, traditionell: Eine Fensterjalousie.
Südwestdeutsches Einhaus
Auch südwestdeutsches Bauernhaus: Saarland und angrenzende Regionen, historisch: Ein Typus von bäuerlichen Wohnhäusern, die meist mit der Traufseite zur Straße stehen.
Sühnestein
Auch Mordwange, Mordstein: Historisch: Ein Gedenkstein, der an der Stelle errichtet wurde, an der ein Mord geschehen war.
Suite
Auch Zimmerflucht: Eine Folge von miteinander verbundenen Räumen, die gemeinsam eine abgeschlossene Nutzungseinheit bilden. Vgl. Enfilade.
Sumpfkalk
Ein Baurohstoff, der als Bindemittel eines Kalkmörtels oder in Reinform als Kalkfarbe verwendet wird.
Superposition
Die Abwechslung der Säulenordnung von Stockwerk zu Stockwerk.
Supraporte
Auch Sopraporte, Dessus-de-porte: Ein über einer Tür oder einem Portal angebrachtes Gemälde oder Relief. Vgl. Lünette, Tympanon.
Supraposition
Allgemein die Lage architektonischer Gliederungselemente, die direkt übereinander angeordnet sind und einer Fassadengliederung dadurch eine weiterführende Dynamik verleihen.
Suspensura
Römische Antike: Ein Pfeiler aus Ziegelplatten, der den aufgehängten Boden eines römischen Bades stützt.
Synagoge
Ein Versammlungsbau, in dem eine jüdische Gemeinschaft den gemeinsamen Gottesdienst feiert. Eine einheitliche Bauweise.
Syrischer Bogen
Antike: Eine Wölbung innerhalb des normalerweise geraden Gebälks eines Tempels.
Systemboden
Sammelbegriff für modular hergestellte Bodenkonstruktionen.

T

Tabaktrockenschuppen
Auch Tabakschuppen: Ein Gebäude, das zur Trocknung von Tabakblättern bestimmt ist. Regional existieren typische Bauformen.
Tabernakel
In römisch-katholischen und alt-katholischen Kirchen: Ein meist künstlerisch gestaltetes Sakramentshaus, in dem die in der Eucharistiefeier geweihten Hostien aufbewahrt werden.
Tabula ansata
Historisch: Eine rechteckige Inschriftentafel mit dreieckigen Ansätzen an den Schmalseiten.
Tadelakt
Marokko, historisch: Ein Kalkputz.
Taenia
Dorische Säulenordnung: Eine vorspringende Leiste, die den Architrav vom darüber liegenden Fries trennt. An der Unterseite der Taenia befinden sich die Regulae.
Tafelbauweise
Eine Konstruktionsweise, bei der (Holz-)Gebäude aus vorgefertigten Elementen in Form von Tafeln errichtet werden. Gegenbegriffe: Skelettbau, Blockbau.
Täfelung
Auch Tafelwerk, Täfelwerk, Vertäfelung, Getäfel, Täferung, Täfer: Eine hölzerne Wand- oder Deckenverkleidung von Innenräumen.
Tagwasserdicht
Auch TWD: Undurchlässigkeit von Abdeckungen und Baumaterialien gegen Regen- und Grundwasser.
Talayot
Auch Talaiot: Balearische Inseln, prähistorisch: Ein dickwandiger Turm aus Bruchsteinmauerwerk.
Taltempel
Altägypten: Ein zu einem Pyramidenkomplex gehöriger und mit einem Aufweg zum Pyramidentempel verbundenes Tempelgebäude.
Tambo
Inkakultur: Eine Herberge.
Tambour
Ein meist zylinderförmiges Bauteil, das einen Baukörper mit quadratischem Grundriss mit einer Kuppel oder einem Gewölbe verbindet.
Tambourkuppel
Eine Kuppel, die auf einem Tambour ruht.
Tapete
Eine Wandbekleidung aus Papier oder anderen flexiblen Materialien, die mit Klebstoff an die Wand geklebt wird.
Tata-Somba
Benin, Togo, traditionell: Ein Typus von burgartigen strohgedeckten Wohnbauten aus Lehm.
Tauband
Besonders im Fachwerk: Eine Profilleiste, deren Spiral- oder Flechtmuster das Aussehen eines Seiles imitiert. Vgl. Seilstab.
Tazota
Marokko, historisch: Ein Typus von Steinhütten, die ohne Mörtel aus ineinander verkeilten Feldsteinen erbaut sind.
Technikfläche
Diejenige Grundfläche eines Gebäudes, die zur Unterbringung von zentralen haustechnischen Anlagen dient. Gegenbegriffe: Nutzungsfläche, Verkehrsfläche.
Technisches Fachwerk
Zierfachwerk-Variante des 19. Jahrhunderts, die sich durch Rasterfachwerk, gefaste Hölzer und zurückliegende Sichtziegelgefache auszeichnet.
Tegula und Imbrex
Römische Antike: Zwei einander ergänzende Formen von Dachziegeln. Die rechteckige und flache Tegula wird Seite an Seite verlegt; die gewölbte Imbrex wird dann zur Abdichtung über die Stoßfuge gelegt. Vgl. Mönch und Nonne.
Temenos
Antike: Der umgrenzte Bezirk eines Heiligtums.
Tempel
Ein Gebäude, das einer Glaubensgemeinschaft als Heiligtum dient.
Tempietto
Sammelbegriff für kleine Bauwerke in Tempelform.
Templon
Byzantinische Kirchenbauten: Eine Abschrankung des Naos vom Allerheiligsten. Vgl. Ikonostase, Chorschranke, Lettner.
Tenne
Auch Lohdiele, Tenn: Historisch: Der befestigte Fußbogen einer Scheune, auf dem das geerntete Getreide mit Dreschflegeln gedroschen wurde.
Tepidarium
Römische Antike: Ein Wärmeraum in einem Badehaus, in dem Wände und Boden beheizt waren.
Teppichboden
Auch Auslegware, Spannteppich: Ein textiler Bodenbelag, der – anders als ein Teppich – meist den gesamten Boden eines Raumes bedeckt.
Terrakotta
Ein unglasiertes keramisches Produkt aus meist rotem Ton, das für den Baubereich etwa als Fliese hergestellt wird.
Terrasse
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine gebäudenah angelegte ebenerdige, offene Plattform für den Aufenthalt im Freien; vgl. Dachterrasse, Veranda. 2. Eine stufenförmige mehrgeschossige Fläche. Siehe auch Wohnterrasse.
Terrassenhaus
Sammelbegriff für Gebäude, deren Etagen stufenförmig angelegt sind und nach oben hin immer weniger Grundfläche aufweisen.
Terrazzo
Ein glänzender Bodenbelag, der durch das direkte Auftragen dekorativer, oft farbiger Zuschlagstoffe auf eine meist zementgebundene Estrich-Unterlage mit dieser eine Einheit bildet.
Tetrakonchos
Auch Vierkonchenanlage, Vierkonchenchor, Vierapsidenkirche: Kirchenbauten: Ein Zentralbau, in dem sich an die Vierung vier gleich lange Konchen (halbrunde Apsiden) anschließen, von denen eine als Chor dient. Vgl. Dreiapsidenkirche.
Teufelstür
Mittelalterliche Kirchenbauten in Nordeuropa, besonders Großbritannien: Eine meist blockierte Tür an der Nordwand.
Textiler Bodenbelag
Sammelbegriff für Teppichböden und Spannteppiche, in Abgrenzung zu nicht-textilen Belägen wie z. B. aus PVC, Holz oder Keramik.
Textiles Bauen
Verschiedene Bedeutungen: 1. Sammelbegriff für modernes Bauen mit Membranen und Seilen. 2. Sammelbegriff für historische und traditionelle Zeltkonstruktionen.
Thalamos
Griechische Antike: Verschiedene Bedeutungen: 1. Der intime Kernbereich eines Wohnhauses, besonders das eheliche Schlafzimmer. 2. Das Allerheiligste eines Tempels.
Theater
Ein offenes oder geschlossenes Bauwerk, in dem vor einem Publikum Theater gespielt wird.
Theatermotiv
Auch Theaterwandmotiv, Tabulariummotiv: Ein Aufrissgliederungsschema, das seit der römischen Antike für die Fassadengestaltung grundlegend ist.
Theatron
Im Theater der griechischen Antike der Zuschauerraum.
Thermen
Römische Antike: Eine öffentliche Badeanstalt. Vgl. Badehaus.
Thermenfenster
Römische Antike, Renaissance: Ein halbrundes Fenster, das in drei Teile geteilt ist. Vgl. Bogenfenster, Trifora, Venezianisches Fenster.
Thesauros
Auch Schatzhaus: Griechische Antike: Ein Gebäude in einem Heiligtum zur Aufbewahrung von kostbaren Votivgaben. Baulich oft ein Antentempel.
Tholos
Antike: Ein sakraler Rundbau.
Tiburio
Eine Vierungsturm, der sich nicht auf die Vierungskuppel abstützt und auch in Kirchen ohne Querhaus vorkommt.
Tiefbau
Dasjenige Teilgebiet des Bauwesens, das sich mit Bauwerken befasst, die entweder unter oder direkt an der Erdoberfläche liegen (Beispiele: Straßen-, Brücken-, Tunnel-, Berg-, Staudammbau). Fällt eher in den Bereich des Bauingenieurwesens als in die Architektur.
Tighremt
Marokko, historisch: Die traditionelle Wohnburg der Berber.
Tikkit
Nordafrika, besonders Mauretanien: Eine traditionelle Form der Behausung aus Stroh, Zweigen und Krüppelholz.
Tiny House
Vereinigte Staaten: Eine moderne Form des Kleinstwohnhauses.
Toggenburger Haus
Toggenburg (St. Gallen, Schweiz), traditionell: Eine bäuerliche Hausform, ein Block- oder Strickbau mit steilem Dach, Reihenfenstern und charakteristischen Klebdächern.
Toichobat
Griechische Antike: Die oberste, bereits sichtbare Schicht des Stufenunterbaus eines Tempels. Vgl. Stylobat.
Tonnendach
Eine Dachform, deren Querschnitt ein Kreissegment darstellt.
Tonnengewölbe
Ein Gewölbe, dessen Querschnitt ein Kreissegment darstellt.
Tor
Eine größere Öffnung in einer Mauer, einem Zaun oder einem Gebäude. Vgl. Tür, Portal.
Tor-Cairn
Britische Inseln, prähistorisch: Eine Kultstätte, bestehend aus einer runden Einfassung aus Steinen oder einer Plattform aus losen Steinen um einen natürlichen freistehenden abgewitterten Fels (Tor).
Torana
Asien, insbesondere Indien: Ein freistehendes Tor mit religiöser oder repräsentativer Bedeutung.
Torba
Malta, Gozo, prähistorisch: Ein zementartiger Baustoff aus Globigerinenkalk.
Torbau
Auch Torhalle: Sammelbegriff für Toranlagen, die als eigenständige Gebäude konzipiert sind.
Torburg
Ein zu einer Burg oder Stadtmauer gehöriges Tor mit relativ großer architektonischer Eigenständigkeit.
Torhaus
Ein Gebäude, das baulich mit einem Tor verbunden ist.
Torfhof
Island, historisch: Eine ländliche Wohnhausform, charakterisiert durch Wände aus Grassoden und hölzernem Giebel und Dachstuhl.
Torii
Japan, traditionell: Ein hölzernes oder steinernes Tor mit religiöser Bedeutung.
Torp
Schweden, historisch: Ein einsam gelegener kleiner Bauernhof.
Torre
Korsika, prähistorisch: Sammelbezeichnung für steinerne Bauwerke der Torre-Kultur.
Torturm
Mittelalter: Ein Turm, der sich über oder neben dem Tor einer Stadtmauer erhebt.
Torus
Ringwulst an einer Säule; siehe Wulst.
Toskanische Säulenordnung
Toskanische Ordnung
Die unterste der fünf klassischen Säulenordnungen.
Totenmesskapelle
England, Gotik: Ein abgeteilter Altarraum in einer Kirche, der als Messstiftung für das Seelenheil eines Verstorbenen eingerichtet war.
Totentempel
Altägypten: Ein mit einer Pyramide in Verbindung stehender Pharaonentempel, der dem Totenkult diente.
Tourelle
Rundturm im Festungsbau; vgl. auch Scharwachtturm.
Tower
Auch Flugverkehrskontrollturm: Ein Turm auf einem Flugplatz, von dem aus die Bewegung der Flugzeuge sowohl in der Luft (Start, Landung) als auch am Boden kontrolliert wird.
Tower House
Britische Inseln, historisch: Ein Wohnturm, der auch als Wehrturm konzipiert war.
Traboule
Frankreich, historisch: Ein oft mit einer Treppe ausgestattetes Passagenbauwerk, das den Durchgang von einer Straße zur anderen ermöglicht.
Transenna
Spanien, historisch: Eine ornamental durchbrochene Stein-, Holz- oder Marmorplatte, die als Lichteinlass oder als Abschrankung dient.
Translozierung
Auch Transferierung: vgl. Gebäudeversetzung.
Transparenz
Durchsichtigkeit und Durchlässigkeit ist bei vielen Bauteilen eine grundlegend wichtige Eigenschaft.
Traufblech
Auch Scharblech, Einlaufblech: Ein gefalzter Blechstreifen an der Dachtraufe, der verhindert, dass Regenwasser ins Dach eindringt.
Traufbohle
Die unterste Traglatte in einer Dachkonstruktion.
Traufe
Siehe Dachtraufe.
Traufgasse
Auch Traufgässchen, Schmutzgässchen, Reule, Ahlen, Häusing, Winkel, Wuostgraben, Soe: Historisch: Ein schmaler nicht-öffentlicher Gang zwischen zwei giebelständigen Häusern ohne Regenrinnen.
Traufständig
Die Ausrichtung eines Gebäudes mit der Traufe zur Straßenseite hin; siehe Giebel- und traufständig.
Trautsch-Pieper-Verfahren
Ein Verfahren der Konstruktion von Dachstühlen auf der Grundlage Schlacke-Hohlformsteinen.
Travée
Siehe Joch.
Travertin
Ein poröser Kalkstein, der auch als Baustoff verwendet wird.
Trennschiene
Auch Bodenbelagtrennschiene, Schlüterschiene: Ein Bauteil, mit dem Bodenbeläge gegeneinander abgegrenzt werden.
Trennwand
Gemeint ist meist eine Wand ohne statische Funktion, die hauptsächlich dazu dient, zwei Räume voneinander zu scheiden.
Treppe
Auch Stiege: Ein aus Stufen gebildeter Auf- oder Abgang, der es Personen ermöglicht, Höhenunterschiede bequem und trittsicher zu Fuß zu überwinden.
Treppenabsatz
Auch Podest: Eine horizontale Plattform, die zwei Treppenläufe überbrückt.
Treppenauge
Die lichte Öffnung, die von Treppenläufen und Absätzen gebildet wird.
Treppenhaus
Auch Stiegenhaus, Treppenraum: Ein Gebäudeteil oder Raum in einem Gebäude, in dem sich eine Treppe befindet, die der vertikalen Erschließung der angeschlossenen Ebenen dient.
Treppenlauf
Eine zusammenhängende Folge von mindestens drei Treppenstufen.
Treppenschrägaufzug
Auch Treppenlift, Stiegenlift, Treppenlifter, Treppenaufzug: Ein motorisiertes Transportmittel, das an einer Treppe eingebaut ist, um es z. B. Gehbehinderten zu ermöglichen, den Höhenunterschied ohne fremde Hilfe zu überwinden.
Treppenspeicher
Lüneburger Heide, historisch: Ein kleines aus Holz errichtetes bäuerliches Lagerhaus, dessen Obergeschoss durch eine an der Giebelseite befindliche Außentreppe zu erreichen ist
Treppensteigung
Der Steigungswinkel eines ortsfesten Zugangs, besonders einer Treppe.
Treppenstufe
Auch Stufe, Tritt: Ein einzelnes Steigungselement einer Treppe, bestehend aus dem Auftritt und meist auch einer Setzstufe.
Treppenturm
Auch Stiegenturm, Wendelstein: Ein turmartiger Gebäudeteil, der eine (Wendel-)Treppe enthält.
Treppenwange
Ein tragendes, schräg liegendes Bauteil, das sich links und rechts der Treppenstufe befindet.
Tribelon
Sakralarchitektur, Antike: Ein großer Eingang, dessen drei Teile durch Säulen getrennt sind.
Tribüne
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine erhöhte Plattform, z. B. für einen Redner. 2. Eine treppenartig ansteigende Einrichtung zur Unterbringung von Zuschauern etwa in einem Sportstadion.
Trifora
Auch Triforium: Historisch: Ein Fenster, das aus drei (Spitz-)Bögen besteht, die durch Säulen oder Pfeiler voneinander geschieden sind.
Triforium
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Trifora. 2. Mittelalter: Ein zum Mittelschiff hin geöffneter Gang in der Hochwand einer Basilika; siehe Triforium.
Triglyphe
Griechische Antike: Eine im Fries der dorischen Ordnung verwendete Platte, die in gleichmäßigen Abständen zwischen den Metopen angebracht ist und mit diesen zusammen den Triglyphenfries bildet.
Trim
Hvar (Kroatien), prähistorisch: Ein Typus von Kraggewölbebauwerken aus Trockenmauerwerk.
Triolin
Historisch: Ein Linoleumersatz.
Trittschalldämmung
In mehrgeschossigen Gebäuden werden heute besondere Maßnahmen getroffen (z. B. Verwendung besonderer Estriche), die verhindern, dass Trittschall durch die Raumdecke dringt.
Triumphbogen
Verschiedene Bedeutungen: 1. Römische Antike: Ein zu Ehren von Feldherren oder Kaisern errichtetes frei stehendes, torförmiges Bauwerk; siehe Triumphbogen. 2. Kirchenbauten: Eine große bogenförmige Öffnung in einer dem Chorbereich vorgelagerten Querwand; siehe Triumphbogen (Kirchenbau).
Triumphbogenschema
Auch Triumphbogenmotiv: Eine dreibogige Gliederung eines Bauteils, etwa einer Fassade, nach dem Idealbild eines römischen Triumphbogens.
Triumphtor
Sammelbegriff für repräsentative Torbauten, die nicht wie Triumphbogen gestaltet sind.
Trockenbau
Das Verbauen vorgefertigter raumbegrenzender, aber nicht tragender Bauteile, besonders für Innenwände, -decken und -böden. Gegenbegriffe: Betonbau, Mauerwerksbau, Lehmbau.
Trockenestrich
Ein Estrich aus vorgefertigten Teilen.
Trockenmauerwerk
Ein Mauerwerk aus Bruch- oder Natursteinen, das ohne Mörtel errichtet wurde.
Trockenputz
Gemeint sind heute meist vorgefertigte Wand- und Deckenplatten aus Gipskarton. Siehe auch Trockenbau.
Trombe-Wand
In der Solararchitektur eine Außenwandkonstruktion, die eine Kollektorwand mit einer Speicherwand verbindet.
Trommelturm
China, Ostasien, historisch: Ein Gebäude, in dem große Signaltrommeln aufgestellt sind. Oft Widerpart zu einem Glockenturm.
Trompe
Ein Gewölbezwickel, der dazu dient, eine Bauform mit quadratischem Grundriss nach oben in eine oktogonale und letztlich kreisförmige überzuleiten.
Trompenkuppel
Siehe Trompe.
Tropfhaus
Auch Trüpfhaus: Franken: Ein kleines Haus auf einem ebenso kleinen Grundstück, das gerade nur bis zur Traufe reicht.
Trophäe
Ein bauplastisches Ornament, das meist Waffen, Brustpanzer und Helme in gestalterischer Anordnung zusammenfasst.
Trullo
Apulien (Italien): Ein Rundhaus mit sich nach oben verjüngendem Kraggewölbe.
Trumeau
Verschiedene Bedeutungen: 1. Romanik, Gotik: Der mittlere Steinpfeiler eines Portals; häufig durch eine vorgesetzte Figur geschmückt (Trumeau (Pfeiler)). 2. 18. und 19. Jahrhundert: Ein an einem Pfeiler zwischen zwei Wandöffnungen angebrachter Wandspiegel (Trumeau (Spiegel)).
Tschardak
Balkan: Ein kleines Haus mit befestigtem Unter- und hölzernem Obergeschoss, das als kleine Schutzfestung genutzt wird.
Tschum
Auch Spitzjurte: Sibirien: Ein Tipi-ähnliches Zelt über einem Holzgerüst. Die traditionelle Wohnbehausung der Chanten, Mansen und Nenzen.
Tudorbogen
Ein sehr flacher Spitzbogen.
Tulou
Provinz Fujian (China), historisch: Eine große ringförmige Hausform der Hakka, die auch als Befestigung dient.
Tünche
Siehe Kalkfarbe.
Tür
Ein bewegliches Bauelement zum Verschließen einer Öffnung, etwa in einer Wand.
Türbe
Türkei, historisch: Ein muslimisches Mausoleum oder eine Grabstätte.
Türkisches Dreieck
Osmanische und indo-islamische Architektur: Ein Bauelement zur Überleitung vom quadratischen Grundriss eines Raumes zum Fußkreis einer runden Kuppel. Vgl. Pendentif.
Türklinke
Auch Türdrücker, Türgriff, Türfalle, Türschnalle: Ein abgewinkelter Hebel zum Öffnen und Schließen einer Tür von Hand. In vielen Ländern werden stattdessen Drehknäufe verwendet.
Turm
Ein begehbares vertikal ausgerichtetes Bauwerk. Vgl. Hochhaus.
Turmbiber
Eine kürzere und auch etwas schmalere Ausführung des Biberschwanzdachziegels.
Einige weitverbreitete Turmdachformen
Turmdach
Türme, insbesondere Kirchtürme, haben aus statischen, bautechnischen und stilistischen Gründen oft speziell geformte Dächer. Siehe auch Wichturm.
Turmkirche
Ein Kirchenbau, bei dem der Kirchturm die übrigen Gebäudeteile visuell dominiert.
Turmkugel
Auch Turmkugel, Turmknopf: Historisch: Eine verschlossene, oft runde und oft vergoldete Metallkapsel auf der Spitze eines Burg-, Schloss- oder Kirchturms. Vgl. Dachknauf.
Türrolle
Altägypten: In Grabbauten ein in Stein nachgebildeter Mattenvorhang.
Türstock
Siehe Zarge.
Tympanon
Antike: Eine Schmuckfläche in Giebeldreiecken oder im Bogenfeld von Portalen.

U

Überfangbogen
Ein Verstärkungs- und Entlastungsbogen, der keine Öffnung bildet.
Überhang
Siehe Auskragung.
Überkopfverglasung
Ein Sammelbegriff für Glasflächen, die nicht vertikal, sondern geneigt oder horizontal ausgerichtet sind. Überkopfverglasungen müssen oft besonderen Belastungen standhalten.
Ubosot
Thailand: Das heiligste Gebäude in einer buddhistischen Tempelanlage, mit langem Mittel- und zwei Seitenschiffen und einem hauptsächlich von Säulen getragenen Dach.
Uhrturm
Historisch: Ein Turm, dessen Hauptfunktion darin besteht, eine von Weitem lesbare Uhr zu tragen.
Umgangsbasilika
Eine dreischiffige Basilika, in der die Seitenschiffe das Mittelschiff und den Chor hufeisenförmig einfassen.
Umgebindehaus
Traditionell: Ein Haustyp, der Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander verbindet.
Umkehrdach
Ein nicht belüftetes Flachdach, bei dem die Wärmedämmung nicht unter-, sondern oberhalb der Betondecke liegt.
Ummantelung
Die Verstärkung einer Mauer oder eines Gebäudes.
Unechtes Gewölbe
Siehe Kraggewölbe.
Unterdach
Die meist aus Dachpappe oder Unterspannbahn bestehende zweite wasserableitenden Schicht unter der eigentlichen Dachdeckung.
Unterkunft
Auch Obdach, Bleibe: Eine geschützte Stelle, die meist zum Wohnen, mindestens aber zum Übernachten dient.
Unterputz
Die unterste einer zwei- oder mehrlagigen Mörtelschicht, bestehend aus Unterputz und Oberputz.
Unterspannbahn
Eine Schicht im Dach, die unter der eigentlichen Dachdeckung (z. B. den Ziegeln) flächig angebracht ist, um eingedrungenen Flugschnee oder Regen nach unten abzuleiten.
Unterstand
Ein überdachter offener Raum, der vor Niederschlag und Sonneneinstrahlung geschützt ist.
Unterzug
Ein Tragbalken, der unterhalb einer Decke sichtbar angebracht ist. Der Unterzug überträgt die Last der Decke auf die Wände oder Stützen. Siehe auch Holzbalkendecke.
Uthlandfriesisches Haus
Auch Friesenhaus: Uthlande (Nordfriesland), historisch: Ein Wohnhaustyp, Sonderform des Geesthardenhauses mit spitzem Giebel über der Eingangstür.

V

Veehus
Siehe Krüsselwarck.
Vedika
Ein steinerner Schutzzaun, der einen buddhistischen Stupa umgibt.
Velarium
Römische Antike: Ein großes ringförmiges Sonnensegel.
Venezianisches Fenster
Auch Palladio-Motiv, Serliana: Renaissance: Eine Kombination aus einer mit einem Rundbogen überwölbten Portal- oder Fensteröffnung und zwei flankierenden schmaleren und niedrigeren Bögen.
Veranda
Ein am Eingangsbereich des Hauses errichteter, meist überdachter Anbau (offen oder verglast), der insbesondere in wärmeren Regionen zum Aufenthalt und zum Empfangen von Gästen bestimmt ist. Zu unterscheiden von einer Terrasse, die hinter dem Haus liegt. Vgl. Beischlag.
Verblender
Ein spezielle Ziegel für die Außenverkleidung.
Verblendung
Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Wandverkleidung. 2. Rohbaukonstruktion: Vorsatzschale.
Verblendziegel
Flache Ziegelabschnitte (Ziegelriemchen), die an einer Wand als Verzierung angeklebt werden. Vgl. Verblender.
Verbundbau
Die gemischte Verwendung mehrerer Konstruktionsarten. Zum Beispiel Stahlbeton und Stahl, Beton und Holz.
Verdachung
Ein vorspringendes Bauglied über einer Wandöffnung, einer Tür oder einem Fenster, z. B. ein Gesims oder ein Giebel (Wimperg).
Verglasung
Sammelbegriff für den Verschluss dafür vorgesehener Öffnungen durch flächige Glaselemente.
Verjüngung
Das allmähliche Dünnerwerden eines Säulenschafts oder eines Pfeilers nach oben hin.
Verkehrsfläche
Diejenige Grundfläche eines Gebäudes, die dessen Erschließung dient.
Verkehrter Plattenbalken
Eine Betonplatte, auf der Balken oder Stege schubfest so aufgesetzt sind, dass die darauf basierende Wandkonstruktion hohen Erd- oder Wasserdruck aufnehmen kann. Vgl. Plattenbalken.
Verkröpfung
Das Herumführen eines horizontalen Bauglieds (z. B. eines Gesimses) um einen vertikalen Wandvorsprung, wobei eine vorspringende Kante („Kropfkante“) entsteht.
Verteilerebene
Ein Geschoss, welches allein der horizontalen Aufnahme und Verteilung von Personen oder Gütern von und nach vertikal zugänglichen Orten dient. Besonders in Flughäfen und Bahnhofsgebäuden.
Verzierung
Ein Element, das der Verschönerung eines Bauteils dient. Vgl. Ornament.
Vestibül
Neuzeitliche Architektur: Vorraum hinter der Haustür.
Via
Antike: Der Zwischenraum zwischen den Mutuli eines Geisons.
Vielpass
Besonders Maßwerk: Eine komplex untergliederte runde (seltener: halbrunde) Zierform mit mindestens fünf Pässen. Vgl. Vierpass.
Vierkanthof
Auch Vierkanter: Vor allem Österreich: Eine bäuerliche Bauform, bei dem vier Flügel oder Gebäude rechteckig einen Innenhof umschließen.
Vierraumhaus
Levante, Eisenzeit: Eine in der jüdischen Kultur weit verbreitete Hausform. Vgl. Vierseithof.
Vierspänner
Eine Gebäudeerschließung, bei der vier Wohnungen über einen Flur an ein Treppenhaus angeschlossen sind.
Vierseithof
Eine bäuerliche Hofform, bei der der Bauernhof von allen vier Seiten von Gebäuden umschlossen ist. Vgl. Vierkanthof.
Vierständerhaus
Niederdeutscher Raum, historisch: Ein großes Hallenhaus, dessen Dach von vier parallel zum First errichteten Ständerreihen getragen wird.
Vierung
Kirchenbauten: Derjenige Raum, der beim Zusammentreffen von Haupt- und Querschiff entsteht.
Vierungskuppel
Eine über einer Vierung errichtete Kuppel.
Vierungsquadrat
Die quadratische Grundfläche der Vierung.
Vierungsturm
Ein über einer Vierung errichteter Turm.
Vierziegeleck
Dachdeckung mit Falzziegeln: Diejenige Stelle, an der jeweils vier Ziegel sich überschneiden.
Vihara
Ein buddhistisches Klostergebäude, in dem Wandermönche während der Regenzeit Zuflucht suchen.
Villa
Verschiedene Bedeutungen: 1. Römische Antike und Renaissance: Ein vornehmes Landhaus. 2. Neuzeit: Ein großbürgerliches Wohnhaus.
Vinyl-Boden
Ein Bodenbelag aus Polyvinylchlorid (PVC).
Vitruvsche Säulenordnung
Die auf den theoretischen Vorgaben des römischen Architekts Vitruv basierende Säulenordnung.
Vliestapete
Eine Tapete, deren Trägermaterial aus Zellstoff besteht.
Volkswohnung
Eine am Bauhaus entworfene raumsparende Musterwohnung.
Vollgeschoss
Ein Geschoss, das eine bestimmte mittlere Mindesthöhe erreicht.
Vollholzdecke
Historisch: Eine Raumdecke, in der ganze Baumstämme verbaut sind. Da das Holz arbeitet, ergaben sich dabei meist Dichtigkeitsprobleme.
Vollputz
Ein Putz, der in einem einzigen Arbeitsgang aufgetragen wird.
Vollständige Anlage
Ein Grundrisstyp im Dorfkirchenbau der Romanik, mit schiffsbreitem Westquerturm, einschiffigem Langhaus, Chor und Apsis.
Volute
Ein Ornament in Form einer Schnecke bzw. Spirale.
Volutenranke
Ornamentik: Eine Ranke mit einer oder mehreren Voluten.
Vorarlberger Münsterschema
Südliche Hälfte des deutschen Sprachraumes, 17. Jahrhundert: Eine Form der Wandpfeilerkirche, bei der sich zwischen den Pfeilern Kapellen befinden, über denen jeweils eine Empore liegt.
Vorbau
Siehe Anbau und Annex.
Vordach
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein vorspringendes Bauglied über einer Haustür oder einem Fenster; siehe Verdachung. 2. Ein an ein Gebäude angefügter Unterstand.
Vordertreppe
Die oft repräsentative Haupttreppe eines bürgerlichen Wohnhauses; vgl. Hintertreppe.
Vorgefertigte Decke
Siehe Spannbeton-Fertigdecke.
Vorgehängte hinterlüftete Fassade
Auch Hinterlüftete Fassade, Vorgehängte Fassade: Eine mehrschalige Außenwandkonstruktion, die zur Abführung von auftretender Feuchtigkeit hinterlüftet ist.
Vorgespannte Decke
Siehe Spannbeton-Fertigdecke.
Vorhangfassade
Auch Curtain Wall: Großflächige Fassadenverglasung. Die Curtain Wall hängt am Tragwerk des Gebäudes; sie trägt nur ihr Eigengewicht und keine anderen statischen Lasten.
Vorhangschiene
Auch Gardinenschiene: Ein an der Decke befestigtes Führungssystem, in dessen Laufschienen Gardinen befestigt und verschoben werden können.
Vorhäuschen
Historisch: Ein vor einer (eventuell nicht ausreichend dichten) Haustür errichteter geschlossener Bau. Vgl. Portikus, Windfang.
Vorlaubenhaus
Ein Gebäude, dem mindestens an einer Seite ein Laubengang vorgebaut ist.
Vorreiber
Ein einfacher Fensterbeschlag, der nur aus einem schwenkbaren Hebel besteht.
Vorsatzschale
Auch Verblendung: Ein nicht tragfähiges Bauelement, das als Ergänzung mit einem tragenden Element verbunden ist, z. B. eine Außenwandverkleidung oder eine abgehängte Decke.
Vorspritzer
Auch Vorspritz, Spritzbewurf: Ein dünnflüssig aufgespritzter Mörtel, der vor dem eigentlichen Putz aufgetragen wird. Nicht identisch mit Spritzputz.
Vorsprung
Ein Bauteil, das aus einer Fläche eines Bauwerks herausragt oder heraussteht. Vgl. Balkon, Erker, Auslucht, Risalit, Anbau.
Vorstellbalkon
Ein Balkon, der nicht von der Außenwand, sondern von eigenen, bis zum Boden reichenden Stützen getragen wird.
Vorwerk
Ein landwirtschaftlicher Gutshof.
Vorzeichen
Historisch: Ein angefügter Vorbau vor einer Kirche oder Kapelle.
Voute
Eine Abschrägung oder Rundung am Übergang zwischen einer Stütze (z. B. einer Wand) und dem Auflager (z. B. einer Raumdecke). Vgl. Hohlkehle.
Voutenleuchte
Eine Leuchte (Lampe), die in einer Voute installiert und verborgen ist.
VT-Falte
Ein vorgefertigter trapezförmiger Faltwerkträger aus Spannbeton, der auf großflächigen Dachkonstruktionen verbaut wird.

W

Wachturm
Auch Wachtturm: Ein Turm, der zur Überwachung eines Areals dient. Vgl. Beobachtungsturm.
Waffenhaus
Nordeuropa, historisch: Ein Vorraum vor einem Portal an der Westseite eines Kirchenbaus.
Waldlerhaus
Bayerischer Wald, Oberpfälzer Wald: Eine Hausform. Kennzeichen: ein- bis zweigeschossig, rückwärtiger Stallteil, Erdgeschoss oft aus Stein, Obergeschoss aus Holz mit einem zum Teil verbretterten Balkon.
Wallerer Haus
Tschechien, historisch: Ein bäuerlicher Wohnhaustyp (Blockbau, markanter breiter Giebelseitenbalkon).
Walmdach
Eine Dachform mit Dachfirst und geneigten Dachflächen an allen vier Hausseiten. Wenn alle vier Dachflächen sich in einer gemeinsamen Spitze berühren, spricht man nicht von einem Walmdach, sondern von einem Zeltdach.
Walmgaube
Eine Dachgaube mit Dachfirst und geneigten Dachflächen an allen drei Gaubenseiten.
Walserhaus
Im Klein- und Großwalsertal sowie in der Schweiz und in Liechtenstein: Ein bäuerlicher Haustyp. Kennzeichen: Blockbau (Lärchenholz), Dächer mit Granitplatten, Schieferplatten oder Schindeln gedeckt; separater Kornspeicher, der sorgfältig aufgestelzt ist.
Wand
Ein vertikales flächiges Bauteil, das Räume abschließt und als Außenwand auch schützt.
Wandaufriss
Basilika: Gliederung der Innenseiten der Mittelschiffmauern. Unterschieden werden: zweizoniger (Arkade, Obergaden), dreizoniger (Arkade, Empore, Obergaden; oder Arkade, Triforium, Obergaden) und vierzoniger Aufriss (Arkade, Empore, Triforium, Obergaden).
Wandbespannung
Das Bekleiden von Wänden in Räumen mit Stoffen, die historisch auf Holzleisten gespannt, modern in Kunststoffprofilleisten eingeklemmt werden.
Wandmalerei
Malkunst, die so auf eine Wand oder Decke appliziert wird, dass sie fest mit dem Untergrund verbunden ist. Gegenbegriff: Tafelmalerei.
Wandpfeiler
Ein Pfeiler, der in eine Wand eingebunden ist. Vgl. Pilaster.
Wandpfeilerkirche
Ein einschiffiger gewölbter Kirchenbau, bei dem wandgebundene Pfeiler an den Längswänden den Innenraum gliedern.
Wandregal
Ein Regal, das an der Wand befestigt ist.
Wandspruch
Ein kurzer, mit Bild- oder dekorativen Elementen ergänzter Vers, der an einer Wand angebracht ist. Häufig religiöser Natur.
Wandtattoo
Ein Zierelement, das per Aufkleber auf die Oberfläche einer Wand oder einer anderen Oberfläche appliziert wird.
Wandverkleidung
Ein nichttragendes Bauteil, das an einer Wand befestigt ist, z. B. eine Holzvertäfelung.
Wangentreppe
Eine Treppe, deren Stufen von Wangen getragen werden, also von zwei schräg liegenden Bauteilen zu beiden Seiten der Stufen.
Wappenportal
Historisch: Ein mit Wappen geschmückter repräsentativer Eingang zu einem Gebäude.
Warmdach
Auch einschaliges Dach: Eine unbelüftete Dachkonstruktion, bei der sich anders als beim Kaltdach zwischen dem geheizten Innenraum und dem Dach kein ungeheizter Zwischenraum befindet.
Wärmedämmputz
Ein Putz mit hohem Porenanteil, der vor allem in der Altbausanierung zur Wärmedämmung verbaut wird.
Wärmedämmverbundfassade
Siehe Wärmedämmverbundsystem.
Wärmedämmverbundsystem
Ein System zum Dämmen von Außenwänden, das aus einer Staffelung verschiedenartiger Materialien besteht. Alternative (Beispiel): Vorgehängte hinterlüftete Fassade.
Wartturm
Auch Warte, Warth, Wachtturm, Landwarte, Landturm, Burgwarte: Historisch: Ein Beobachtungsturm.
Wartungsklappe
Eine meist kaschierte Tür, die nachträglichen Zugriff auf Installationen ermöglicht.
Waschbeton
Ein Beton, bei dem die Gesteinskörnung durch eine spezielle Oberflächenbehandlung freigelegt wird.
Wasserburg
Auch Wasserschloss: Eine Burg oder ein Schloss, das allseitig von künstlichen oder natürlichen Gewässern umgeben ist.
Wasserschlag
An gotischen und barocken Kirchen: Eine vorkragende Abschrägung am Außenbau, die der Wasserableitung dient.
Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke
Ein bauphysikalisches Maß, das den Wasserdampfdiffusionswiderstand eines Bauteils angibt.
Wasserdichtigkeit
Bauwerke müssen sowohl gegen Niederschläge als auch gegen Grundwasser ausreichend dicht sein.
Wassernase
Auch Tropfkante, Tropfleiste: Eine an der Unterseite vorkragender Bauteile angebrachte vorspringende Kante, die verhindert, dass Regenwasser unter das Bauteil läuft.
Wasserspeier
Historisch: Ein Rohr oder eine Rinne, die Regenwasser aus der Traufrinne nicht in ein Fallrohr leitet, sondern, sondern im Bogen vom Bauwerk wegschießen lässt. Oft figürlich gebildet.
Wassertor
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein befestigtes Tor zwischen einem umfriedeten Bereich und einem Wasserweg. 2. Ein Tor, das als Teil einer Befestigungsanlage einen Wasserlauf überspannt.
Wat
Laos, Kambodscha, Thailand, historisch: Eine buddhistische Tempelanlage.
WBS 70
Deutsche Demokratische Republik: Ein Typus von Plattenbau-Mehrparteienhäusern.
Weberhaus
Historisch: Ein Typus von kleinen Stadthäusern, in denen Weberfamilien lebten und arbeiteten.
Wechselberger Figuration
Eine besondere Form des Netzrippengewölbes mit gegeneinander verschobenen Rauten.
Wehrattika
Mittelalterlicher Kirchenbau: Eine auf den Mauerkronen der Außenwand aufgesetzte Brüstungswand, von der aus das Gebäude mit Waffen verteidigt werden kann.
Wehrgangkirche
Erzgebirge, historisch: Eine Form von Kirchenbauten mit steinernen Außenmauern, denen ein hölzernes Blockgeschoss aufgesetzt ist.
Wehrkirche
Historisch: Sammelbegriff für Kirchenbauten, die mit Vorrichtungen zur Verteidigung mit Waffen versehen sind.
Weichdach
Sammelbegriff für Dachdeckungen aus Materialien wie Reet, Holzbrettern, Schindeln und Ähnlichem.
Weichfaserplatte
Eine relativ weiche Holzfaserplatte, die meist als Dämmmaterial verbaut wird.
Weidenkirche
Moderne: Ein aus lebenden Weidenruten errichteter Kirchenbau ohne festes Dach.
Weihetafel
Spätmittelalterlicher Kirchenbau: Ein im Mauerwerk eingelassenes Reliefbild.
Weinarchitektur
Bauwerke, die der Produktion und Präsentation von Weinen dienen, folgen oft bestimmten, regional spezifischen baulichen Traditionen.
Weinberghaus
Auch Weinberghäuschen: Historisch: Ein kleines Gebäude in einem Weinberg, das bei der Bewirtschaftung des Weinbergs verschiedenartigen Zwecken dient.
Weinkeller
Ein Lagerraum für Wein. Muss wegen der besonderen Lagerbedingungen für Wein eine Reihe besonderer baulicher Kriterien erfüllen.
Weiße Wanne
Eine wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion, die keine zusätzlichen Abdichtungsschichten benötigt.
Weller
Auch Wellerholz, Lehmwickel: Historisch: Ein Stroh-Lehm-Gemisch, das beim Lehmwellerbau verwendet wird.
Welscher Giebel
Eine in der Weserrenaissance häufige Giebelform, deren geschweifte Umrisse von Viertel- und Halbkreissegmenten bestimmt sind. Vgl. Schweifgiebel.
Wendeltreppe
Eine gewendelte Treppe, bei der die Wegführung einer Helix entspricht. Wenn die Treppe um ein zentrales Treppenauge windet, spricht man von einer Hohltreppe. Wird sie dagegen von einer zentralen Säule getragen, spricht man von einer Spindeltreppe.
Werkzoll
Auch Bruchzoll, Arbeitszoll, Steinmetzzoll: Beim Verbauen von rohen Kunst- und Naturstein wird aus technischen Gründen oft ein größeres Werkstück verwendet, als eigentlich gebraucht wird. Der Überstand wird später entfernt.
Wessobrunner Schule
Eine Gruppe von Künstlern (meist Stuckateuren), die seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert in den Werkstätten der Benediktinerabtei Wessobrunn ausgebildet wurden.
Westbau
Sammelbegriff für turmartige querrechteckige Baukörper am Westende einer Kirche. Vgl. Westwerk, Sächsischer Westriegel, Doppelturmfassade, Querturm.
Westfälisches Quadrat
Westfalen, mittelalterliche Kirchenbauten: Eine Variante der Hallenkirche mit annähernd quadratischem Grundriss.
Westwerk
Mittelalter: Ein an der Westseite eines Kirchenbaus zusätzlicher Baukörper mit gesonderten Räumen.
Wetterschenkel
Fensterflügel und Außentüren: Ein an der unteren Abschlusskante angebrachtes Profilelement, das zu einer Tropfkante geformt ist, damit kein Regenwasser ins Gebäude eindringen kann.
WHH GT 18
Deutsche Demokratische Republik: Ein standardisierter Wohnhochhaustyp in Großtafelbauweise.
Wichturm
Ein auf Traufhöhe eines Turms oder Gebäudes liegendes kleines Türmchen, oft an den vier Ecken des Turmhelms von Kirchtürmen.
Widerlager
Ein Bauteil, auf dem ein anderes Bauteil sich abstützt.
Wiede
Historisch: Ein verdrehter Zweig aus pflanzlichem Material; Verwendung etwa auf Reetdächern.
Wigwam und Wickiup
Eine historische Behausung nordamerikanischer Indianer, bestehend aus einem runden oder rechteckigen hölzernen Tragwerk und einer Deckung aus Grasmatten, Baumrinde, Tierhäuten oder anderen organischen Materialien. Vgl. Tipi, Chickee.
Wildhube
Eine Sonderform der Hufe, deren Bewohner als Wildhüter dient.
Wimperg
Auch Ziergiebel: Gotik: Eine giebelartige Bekrönung über einem Portal oder Fenster. Vgl. Fensterverdachung.
Windbrett
Dachkonstruktion, historisch: Ein Brett, das den Dachüberstand am Ortgang von unten verkleidet. (Vgl. dagegen Windbrett als Füllholz im Holzfachwerk.)
Windfang
Ein kleiner Raum hinter der Außentür eines Gebäudes, der mit einer weiteren Innentür von den dahinter liegenden Räumen getrennt ist.
Windrichtungsgeber
Auch Windfahne, Wetterfahne: Ein historisch oft auf einem Turm oder Dach angebrachtes Instrument, das die Windrichtung gleichzeitig ermittelt und anzeigt.
Windrispe
Dachkonstruktion: Eine diagonale Versteifung, die ein Umkippen des Dachstuhls in Längsrichtung verhindern soll.
Windschirm
Ein gegen die Hauptwindrichtung errichteter schräger Personenschutz.
Windsogsicherung
Um Dachziegel und Dachsteine auf geneigten Dachflächen gegen die abhebenden Kräfte des Windes zu sichern, werden diese oft mit speziellen Systemen befestigt.
Winkelhof
Traditionell: Sammelbezeichnung für Bauernhäuser mit L-förmigem Grundriss. Gegenbegriffe: Dreiseithof, Vierseithof.
Winkelkirche
Auch Winkelhakenkirche: Ein Kirchenbau, dessen zwei Schiffe im rechten Winkel zueinander stehen.
Winterkirche
Historisch: Ein abgetrennter Bereich innerhalb eines Kirchenbaus, der – anders als der eigentliche Kirchensaal – leicht geheizt werden kann und in Gemeinden mit geschrumpfter Mitgliederzahl im Winter für Gottesdienste verwendet wird.
Winzerhaus
Ein Bauwerk, in dem ein Winzer wohnt.
Wirtel
Ein banderolenartiger, plastisch hervortretender Ring um den Schaft einer Säule oder eines Rundpfeilers. Stilelement der Romanik und Gotik, aber auch außerhalb Europas verbreitet.
Wochenendhaus
Ein meist kleines Haus oder eine Hütte, in ländlicher Lage erbaut, in dem die Besitzer das Wochenende oder Urlaube verbringen.
Wohnhöhle
Eine natürliche, künstlich angelegte oder künstlich erweiterte Höhle, die zu Wohnzwecken genutzt wird.
Wohnstallhaus
Sammelbegriff für Gebäude, in denen sowohl Menschen wohnen als auch bäuerliche Nutztiere untergebracht sind.
Wohnterrasse
Auch Terrasse, Terrassenhaus: Hamburg: Bezeichnung für die innere Bebauung eines städtischen Häuserblocks mit mehrgeschossigen Mehrparteienhäusern.
Wohnturm
Mittelalter: Ein zur Verteidigung geeigneter Turm, der dauerhaft auch als Wohnung bestimmt ist.
Wohnung
Eine Einheit aus mehreren Räumen, in denen die Führung eines selbstständigen Haushalts möglich ist.
Wohnungstür
Auch Wohnungseingangstür, Wohnungsabschlusstür: Eine Tür, die in einem Mehrparteienwohnhaus eine Wohnung gegen das Treppenhaus bzw. den Hausflur abschließt. Vgl. Haustür.
Wohnwasserturm
Ein Wasserturm, der – oft neben seiner technischen Funktion – auch für Wohnzwecke genutzt wird.
Wolfsziegel
Historisch: Ein besonders geformter einzelner Dachziegel, der bei bestimmten Windverhältnissen einen Pfeifton hervorbringt.
Wool Church
England, Renaissance: Geläufige Bezeichnung für die große und prächtige Pfarrkirche eines kleineren Ortes.
Wulst
Ein dekoratives Bauelement mit profiliertem halb- oder dreiviertelrunden Querschnitt.
Würfelfries
Ein Fries mit schachbrettartigem Muster.
Wüstenschloss
Naher Osten, frühislamische Zeit: Ein repräsentatives Scheinkastell in stadtferner Lage.

Y

Yalı
Türkei, historisch: Ein repräsentatives Sommerwohnhaus am Wasser, mit flachem, weit auskragendem Dach.

Z

Zahnfries
Auch Deutsches Band, Säge(zahn)fries: Vorromanik, Romanik, maurische Kunst: Ein gezackter Fries, der aus einer Reihe übereckstehender Steine gebildet wird.
Zahnschnitt
Verschiedene Bedeutungen: 1. Antike: Eine steinerne Balkenkopfimitation („Kälberzähne“). 2. Eine Reihe schräggestellter Steine, die ein Zackenband bilden.
Zange
Holzbau, besonders Dachtragwerk: Zwei parallel verlaufende schmale Bretter, Bohlen oder Balken, die links und recht von Sparren, Ständern oder anderen tragenden Holzbauteilen verlaufen.
Zarge
Das seitlich einfassende Bauteil eines Bauteils, besonders einer Tür oder eines Fensters.
Zaun
Eine Einfriedung, meist aus Holz, Metall oder Kunststoff. Vgl. Mauer, Gabionenwand.
Zellengewölbe
Auch Diamantgewölbe: Ein komplexes Gewölbe, in dem das Netz der tragenden Verstrebungen durch viele kleine „Zellen“ ausgefacht ist.
Zelt
Ein oft temporärer Bau, der aus einer leichten, innenliegenden Tragkonstruktion und einer Membran (Zelthaut) besteht.
Zeltdach
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein pyramidenförmiges Dach. 2. Ein Membrandach.
Zeltdachkirche
Eine Kirche mit einem polygonalen Dach, das dem Gebäude die Erscheinung eines Zeltes verleiht.
Zeltkirche
Ein Typ des modernen Kirchenbaus, der sich symbolisch auf einfache Zelte bezieht.
Zementfliese
Historisch: Fliesen aus Zement wurden für die Gestaltung von Böden und Wänden insbesondere im Mittelmeerraum verwendet.
Zementputz
Sammelbegriff für Putze, in denen Zement als Bindemittel verwendet wird.
Zentralbau
Vor allem Sakralbau: Ein Bauwerk, dessen Hauptachsen genau oder fast gleich lang sind. Einige typische Formen: rund, oval, quadratisch, kreuzförmig oder oktogonal. Gegenbegriff: Longitudinalbau.
Zeughaus
Historisch: Ein Gebäude, in dem Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände gelagert und gewartet wurden. Vgl. Arsenal.
Ziborium
Historisch: Ein auf Säulen ruhender frei stehender Aufbau über dem Altar einer Kirche. Vgl. Baldachin.
Zickzackfries
Ein Fries mit Zickzackmuster.
Ziegel
Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Mauerziegel. 2. Ein Dachziegel.
Ziegeldeckung
Siehe Dachziegel.
Ziegelfassade
Eine aus Ziegeln aufgemauerte Fassade.
Zierdecke
Eine unter einer Raumdecke angebrachte zusätzliche Decke mit rein dekorativer Funktion.
Ziergiebel
Ein Giebel, der ausschließlich dekorative Funktionen erfüllt. Ziergiebel ragen meist über den Dachraum hervor. Beispiel: Staffelgiebel. Zu unterscheiden sind Ziergiebel von Bekrönungen z. B. über Portalen oder Fenstern, die zwar Giebelform haben, aber nicht Teil des Daches sind.
Zikkurat
Mesopotamien: Ein gestufter Tempelturm.
Zimmerflucht
Siehe Suite.
Zinnenfries
Ein Fries mit Zahnschnitt.
Zirbel
Eine Verzierung an schmiedeeisernen Stäben, mit Aufspaltung des Stabes in Einzelfäden aufgespalten ist, die als Gruppe verdreht werden.
Zirkus
Siehe Circus (Antike).
Zollingerdach
Moderne: Eine Systembauweise für Dachkonstruktionen, die meist für gebogene Dachwerke verwendet wird.
Zombeck-Turm
Deutschland, Zweiter Weltkrieg: Ein standardisierter Typus von Hochbunkern mit rundem Grundriss.
Zophoros
Griechische Antike: Ein mit figürlichen Darstellungen, besonders Tierdarstellungen gestalteter (Tempel-)Fries.
Zungenbärte
Moderne: Eine zungen- und bartförmige Fassadenapplikation am Kunstmuseum Rupertinum in Salzburg; vgl. Fensterschürze.
Züri-Vieri
Siehe Flugsparrendreieck.
Zweischalige Außenwand
Eine Außenwand mit Vorsatzschale; zwischen beiden befindet sich eine Dämm- und/oder eine Luftschicht.
Zweischaliges Dach
Siehe Kaltdach.
Zweischaliges Mauerwerk
Siehe Zweischalige Außenwand.
Zweischichtparkett
Ein Parkett, bei dem eine obere, sichtbare Deckschicht auf eine untere, tragende Schicht aufgeklebt ist.
Zweispänner
Eine Gebäudeerschließung, bei der zwei Wohnungen über einen Flur an ein Treppenhaus angeschlossen sind.
Zweiständerhaus
Niederdeutscher Raum, historisch: Ein Hallenhaus, dessen Dach von zwei parallel zum First errichteten Ständerreihen getragen wird.
Zweite-Haut-Fassade
Siehe Doppelfassade.
Zweiturmfassade
Siehe Doppelturmfassade.
Zwerchgalerie
Oft falsch für Zwerggalerie.
Zwerchhaus
Auch Zwerchgiebel: Ein mit einem Giebel und einem eigenen Dach ausgestatteter Aufbau auf einem geneigten Dach, der – anders als eine Gaube – in der Flucht der Gebäudeaußenwand steht.
Zwerchhof
Österreich, traditionell: Eine Bauform des Bauernhofes, bei der der Wohntrakt straßenseitig quer an die Wirtschaftsgebäude angefügt wird.
Zwerggalerie
Romanik: Ein offener Arkadengang knapp unter dem Dachansatz eines (Kirchen-)Gebäudes.
Zwickel
Auch Spandrille: Eine dreiseitig begrenzte Fläche, besonders im Übergang zwischen geraden und gewölbten Bauteilen.
Zwicktasche
Ein Biberschwanz-förmiger Dachziegel aus Plattenkalk.
Zwiebelhaube
Auch Zwiebelkuppel: Eine Haube in Form einer Zwiebel.
Zwiebelturm
Ein Turm, der mit Zwiebelhaube gedeckt ist.
Zwillingsfenster
Ein gekuppeltes Fenster.
Zwillingsturm
Verschiedene Bedeutungen: 1. (Singular) Krönung eines einzigen Gebäudes mit zwei Türmen. 2. (Plural) Zwei nah beieinander errichtete Turmbauten.
Zwillingswendeltreppe
Eine Treppe, deren Gehlinie die Form einer Acht abbildet.
Zwischenmauerwerk
Prähistorie: Ein Mauerwerk, mit dem Lücken zwischen den megalithischen Teilen von Megalithanlagen geschlossen werden.
Zwischenpfette
Siehe Mittelpfette.
Zyklopenmauerwerk
Auch Polygonalmauerwerk: Ein Bruchsteinmauerwerk aus sorgfältig verbauten sehr großen, unregelmäßigen Steinen.

Siehe auch

Literatur

Commons: Architectural elements – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Verzeichnis:Deutsch/Bauwesen und Architektur – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Alphabetisch

Systematisiert

Einzelnachweise

  1. Architektur Begriffe aus Architektur, Stilkunde und Bauhandwerk. In: innenarchitekten-in-berlin.de. Marianne Gollub, 2022, abgerufen am 14. März 2023.
  2. An Ode to what they call “Duck Architecture”. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
  3. Duck Architecture. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
  4. Hochparterre. Abgerufen am 4. Januar 2023.
  5. Fenstereinfassung (f) / Kreuzstock (m). Abgerufen am 14. Mai 2022.
  6. Light shelf. Abgerufen am 27. Mai 2022.
  7. Architektur und Photosynthese: Die Bioreaktive Fassade. Abgerufen am 25. August 2020.
  8. Als Quellen werden angegeben:
    • Günther Binding: Architektonische Formenlehre, Darmstadt 41998.
    • DTV-Atlas zur Baukunst, 2 Bde., München 142005.
    • Dieter Kimpel, Robert Suckale: Die gotische Architektur in Frankreich 1130–1270, München 1985, S. 549–555 (Glossar).
    • Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart, München 1988.
    • Hans Koepf: Baukunst in fünf Jahrtausenden, Köln 101990.
    • Hans Koepf, Günther Bindung: Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart 42005.
    • Wasmuths Lexikon der Baukunst, hg. von Günther Wasmuth, 5 Bde., Berlin 1929–1937.
  9. Abbildungen angelehnt an Wilfried Koch: Baustilkunde

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Three different kinds of balconys.
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Schematische Darstellung verschiedener Fenstertypen; die Bezeichnung hängt hier in den meisten Fällen von der Position ab. 1 Fassadenfenster, 2 Erkerfenster/Bay Window, 3 Kellerfenster, 4 Seitenfenster/Seitenlicht, 5 Kämpferfenster, 6 Französisches Fenster, 7 Fenstertür, 8 Fassadenanschlussfenster, 9 Dachfenster, 10 Dachluke, 11 Gaubenfenster, 12 Oberlicht
Säulen 4 - Korinthische Ordnung.png
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corinthian column
Säulen 1 - Toskanische Ordnung.png
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tuscan column