Aras (Fluss)

Aras
Aras, Arax, Araks, Արաքս, Araz

Daten
LageTürkei, Armenien, Aserbaidschan, Iran
FlusssystemKura
Abfluss überKura → Kaspisches Meer
Quellgebietsüdlich von Erzurum im Bingöl-Gebirge
39° 20′ 54″ N, 41° 19′ 31″ O
Quellhöheca. 2500 m
MündungKuraKoordinaten: 40° 1′ 6″ N, 48° 27′ 13″ O
40° 1′ 6″ N, 48° 27′ 13″ O
Mündungshöheca. 16 m unter dem Meeresspiegel
Höhenunterschiedca. 2516 m
Sohlgefälleca. 2,3 ‰
Länge1072 km[1]
Einzugsgebiet102.000 km²[1]
Linke NebenflüsseGhareso, Achurjan, Mezamor, Hrasdan, Azat, Wedi, Arpa, Hakari, Voghdschi, Meghri
Rechte NebenflüsseZangmar, Sariso, Ghotur, Hadschilar, Kalibar, Ilghena, Darreh, Balha
Durchflossene StauseenAras-Talsperre, Chudaferin-Talsperre, Giz-Galasi-Talsperre
KleinstädteHorasan, Agarak
Der Aras als Grenzfluss zwischen dem Iran und Nachitschewan vom iranischen Ufer aus

Der Aras als Grenzfluss zwischen dem Iran und Nachitschewan vom iranischen Ufer aus

Aras nördlich von Iğdır

Aras nördlich von Iğdır

Die Brücken von Choda Afarin, dahinter die Staumauer des Choda-Afarin-Stausees

Die Brücken von Choda Afarin, dahinter die Staumauer des Choda-Afarin-Stausees

Verlauf des Aras im südlichen Einzugsgebiet der Kura

Verlauf des Aras im südlichen Einzugsgebiet der Kura

Der Aras, Araks oder Arax, aserbaidschanisch Araz, persisch ارس (rud-e) Aras, armenisch ԱրաքսAraks, kurdisch Erez, urartäisch Muna,[2] griechisch Araxes, türkisch Aras Nehri) ist mit 1072 km Länge der längste Nebenfluss der Kura in Vorderasien. Er wird von den Brücken von Choda Afarin gequert.

Flusslauf

Der Aras entspringt in der Türkei in der Region Ostanatolien, südlich von Erzurum im Bingöl-Gebirge. Von seiner Quelle verläuft er in Richtung Osten, wobei er den Berg Ararat nördlich passiert. Etwa in dieser Gegend bildet der Fluss zugleich die Grenze zu Armenien. Später ist er Grenzfluss zwischen dem Iran und der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan sowie weiterhin zwischen dem Iran und Armenien bzw. Aserbaidschan selbst. In Aserbaidschan durchfließt er die Mugansteppe und mündet schließlich in den Unterlauf der Kura und mit dieser in das Kaspische Meer.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Identifizierung mit dem biblischen Fluss Gihon

Der Ägyptologe David Rohl hält den Aras für den historischen Gihon, welchen die Bibel (Genesis 1. Mose 2,11) bei der Beschreibung des Garten Edens als einen der vier aus dem Garten strömenden Flüsse nennt. Rohl führt ein Dokument aus der Zeit der islamischen Invasion in Persien an, das die Bekanntheit des Aras unter dem Namen Gyhun bis ins 7. Jahrhundert belege. Der alte Name der Region am Gyhun habe Kusch gelautet, ein Name, der ebenfalls im biblischen Schöpfungsbericht erwähnt wird. Einer der Gipfel in der Region heißt auch heute noch Kuscha-Dagh („Berg von Kusch“).

Der Aras als russisch-persischer Grenzfluss

Nach dem Russisch-Persischen Krieg (1804–1813) wurde der Aras zusammen mit dem Unterlauf der Kura vom Kaspischen Meer bis zur heutigen Ostgrenze der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan mit dem Frieden von Gulistan die nördliche Grenze Persiens unter der Kadscharen-Dynastie zum Russischen Kaiserreich. Mit dem auf den russisch-persischen Krieg (1826–1828) folgenden Frieden von Turkmantschai wurde der Aras auch weiter im Westen die Nordgrenze Persiens zum Russischen Kaiserreich, während im Osten am Kaspischen Meer sich die Grenze nach Süden auf die heutige Grenzlinie zwischen Aserbaidschan und dem Iran verschob.

Stromerzeugung

Die beiden Anrainerstaaten des Flusses betreiben am Aras, wo er den Grenzfluss zwischen Aserbeidschan und dem Iran bildet, gemeinsame Wasserkraftanlagen, die Aras-Talsperre (), die Choda-Afarin-Talsperre () und die Giz-Galasi-Talsperre (). Letztere wurde am 19. Mai 2024 von den Präsidenten beider Staaten eingeweiht. Auf dem Rückflug von dieser Veranstaltung stürzte einer der drei iranischen Hubschrauber ab. Dabei starben u. a. der iranische Präsident Ebrahim Raisi und der Außenminister Hossein Amir-Abdollahian.

Siehe auch

Commons: Aras – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Artikel Aras in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D67502~2a%3DAras~2b%3DAras
  2. Ralf-Bernhard Wartke, Urartu, das Reich am Ararat. Kulturgeschichte der antiken Welt 59. Mainz, Zabern 1993, 60

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Jolfa-Aras2.jpg
Autor/Urheber: en:user:M karzarj, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Aras river in the vicinity of Julfa-Iran (Left hand Iran - Right Hand Nakhichevan) - March 2006. The island seen in this picture is on the Iranian side of the border and is named Kasiri Island, after lieutenant Nourollah Kasiri. Kasiri was an Imperial Iranian Army cartographer who acted as Iran's representative in border dispute with the Soviet Union and persuaded the Soviets to accept this river island as Iranian by risking his own life.
Khoda Afarin bridges.jpg
Autor/Urheber: Abdossamad Talebpour, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Zwei antike Brücken über den Fluss Aras, Baustelle des Qiz-Ghalasi-Staudamms und -Wasserkraftwerks bei Chomarlu, Provinz Ost-Aserbeidschan, Iran. Links des Flusses, rechts im Bild: Aserbeidschan.
Arasrivermap4.jpg
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Varto's position has been corrected on the map.
Aras Nehri.jpg
Aras River from Igdir