Araber (Pferd)

Araber
syrischer Araber, 1893

syrischer Araber, 1893

Wichtige Daten
Ursprung:Naher Osten, Arabische Halbinsel
Hauptzuchtgebiet:überwiegend Europa und Nordamerika aber auch Orient, Nordafrika und die Türkei
Verbreitung:weltweit
Stockmaß:150+ für Hengste im Hengstbuch I,
148+ für Stuten im Stutbuch I[1]
Farben:alle Farben sind zulässig[2]
Haupteinsatzgebiet:Sport-, Reit- und Nutzpferd, Distanzpferd

Der Begriff Araber ist ein Überbegriff für Pferde, die dem Erscheinungsbild und der Herkunft nach arabischen Ursprungs sind, gleichgültig ob sie von der World Arabian Horse Organization anerkannt sind oder nicht.

Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff eine eigene Rassegruppe innerhalb der arabischen Pferde.[2] In die Rassegruppe Araber werden die Pferde eingeordnet, deren Blut nicht rein genug ist, um als Vollblutaraber zu gelten, deren Anteil an Fremdblut jedoch zu gering ist, um einer der drei anderen Rassen (Shagya-Araber, Anglo-Araber oder Arabisches Halbblut) zugeordnet zu werden. Das Zuchtbuch der Araber-Rasse wird in Deutschland vom Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes VZAP und vom Zuchtverband für Sportpferde arabischer Abstammung ZSAA geführt.

Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.

Merkmale

Jede Sparte der Arabischen Pferde hat andere Körpermerkmale, die je nach Zuchtziel, Anteil geführten Arabischen Vollbluts, denen des Arabischen Vollblutes mehr oder weniger nahekommt. Typische Kopfform ist der „Hechtkopf“ mit schmalem, trockenem Kopf, gerader Stirn und Sattelnase.

Die Rassegruppe des Arabers hat kein spezielles Zuchtziel, weshalb hier auch keine konsolidierten Exterieur- und Interieurmerkmale zu finden sind. Da jedoch Vertreter dieser Rassegruppe häufig höher im Blut stehen als die der anderen Rassengruppen, weisen die Merkmale nicht selten Ähnlichkeiten mit denen des Arabischen Vollblutes auf. Diese sind in dem Artikel über das Arabische Vollblut beschrieben.

Araber sind oftmals sehr temperamentvoll. Für Wanderreiten oder Distanzritte sind sie durch ihre hohe Arbeitswilligkeit und Härte sehr beliebt. Araber vertragen hohe Temperaturen und große Luftfeuchtigkeit und wurden für Ausdauerleistungen gezüchtet. Die Geschichte der Arabischen Pferde erklärt ihren Erfolg: Jahrhundertelang waren sie die Reittiere der Beduinen, lebten in heißem Klima, bewegten sich auf schwierigem Terrain und mussten bei knappen Rationen lange Strecken zurücklegen. Von Natur aus haben Araber unverwüstliche Beine und sind extrem ausdauernd.

Vertreter

Zu Vertretern der Rassegruppe Araber zählen z. B.:

  • Ungarische Araber, die nicht der Gruppe der Shagya-Araber zugeordnet werden können
  • Arabische Pferde aus dem Libanon, Jordanien und der Türkei, deren Abstammungsnachweis nicht lückenlos dokumentiert ist
  • Arabische Pferde aus Ägypten, die wegen unklarer Herkunft nicht bei der WAHO eingetragen sind
  • Einzelne Pferde der russischen Tersker, die aufgrund einer Sonderstellung in Deutschland verschiedenen Rassegruppen zugeordnet werden
  • Arabische Pferde, deren Herkunft durch Verlust der Papiere nicht eindeutig geklärt werden kann (z. B. aufgrund von Kriegswirren)
  • Nachkommen der Stute Nigra Zscheiplitz aus dem Vorkriegsgestüt Röblingen, vor allem aus dem ehemaligen DDR-Bestand. Nachdem diese Pferde als Arabische Vollblüter geführt wurden, wurde nach der Feststellung von geringen Fremdblutanteilen eine Umgruppierung in die Rassegruppe Araber vorgenommen.[3]
  • Farbzuchten mit einem Anteil an Arabischem Vollblut von über 90 %. Die Araberpintos (Pintabians) stellen eine eigene Rasse dar. Pintabians müssen über 99 % Araberanteil haben.[4]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Arabian horse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Satzung und Zuchtbuchordnung des VZAP, Stand 4. April 2009, Seite 44
  2. a b Rassebeschreibung des VZAP
  3. Araber Zuchtverband für Sportpferde arabischer Abstammung e.V. (ZSAA)
  4. Pintabian Horse Registry, Inc. (PHRI)

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Syrian man with Arabian horse 1893.jpg

Syrian man with an Arabian horse, at the World's Columbian Exposition, 1893.

THE BEDOUIN'S PRIZE STEED - It was stated that when the Bedouins reached New York City, they were offered $6,000 for the horse which is portrayed in the engraving, and as this was probably one of the finest of the historic Arabian animals, the reader may study the picture with profit and authority. The central plateau of Arabia is Njed, surrounded by deserts, but by no means a forbidding region for shepherds. The Nejdee horse, it is claimed, is indigenous to the Arabian peninsula. While there are swifter and larger horses, it is probable that they all owe some of their racing points to the Nejdee; and in the matters of domesticity, fidelity, beauty, and endurance, it is still claimed for these animals that they are without equals on the entire face of the earth. History shows that since the Fifth Century the Nejd possessed these same high-bred horses in numbers the same as at present. But they are not plenty, even now. The shepherd rides a camel among his flocks and the merchant in his caravans. It is only for war or for state occasions that the beautiful horse is caparisoned. The chief owns all the horses he can, and mounts his retainers on them. As business is often war in the shepherd-lands, there remains considerable use for the horse. The conditions of ownership have kept the breed of Arabian horses pure, but it averred that, though they have not degenerated, they have not gained in development for fourteen hundred years.