Aquilin (Heiliger)

Carlo Urbino (1489), Die Auffindung der Gebeine des hl. Aquilin, Mailand, San Lorenzo, Aquilinus-Kapelle
Barockes Reliquiar von 1715 des hl. Aquilin, Würzburg, Marienkapelle

Aquilin, auch Wezelin (* um 970 in Würzburg; † vor 1018 in Mailand), ist ein Heiliger der katholischen Kirche, der besonders in Mailand und in Würzburg verehrt wird. Seine Biografie ist unsicher überliefert. Selbst die Angaben seiner Lebensdaten schwanken um Jahrhunderte.[1] Sein Gedenktag ist der 29. Januar.[2]

Leben

Aquilin war Dompropst am Kölner Dom. In dieser Eigenschaft unternahm er eine Reise nach Rom und machte in Mailand Station. Dort wurde er von einer Gruppe von Häretikern überfallen und erstochen.[1][2]

Verehrung

Die liturgische Verehrung Aquilins begann in Mailand um 1400 mit der wunderhaften Auffindung seiner sterblichen Überreste.[1][2] Sie wurden in der Kirche San Lorenzo Maggiore in der Genesius-Kapelle beigesetzt. Diese wurde im 16. Jahrhundert unter Karl Borromäus in Cappella di Sant'Aquilino umbenannt.[1]

1705 und 1854 wurden Reliquien des Heiligen in die Würzburger Kirchen St. Marien (die Marienkapelle am Marktplatz) und St. Peter und Paul überführt.[1][2] Der barocke Schrein der St.-Aquilinius-Reliquie in der Marienkapelle stammt aus dem Jahr 1715.[3]

Patrozinien

St. Aquilinus-Kirche in Boxberg

Die Aquilinuskirche in Boxberg sowie die Kirche St. Johannes der Täufer und St. Aquilin in Untereßfeld sind dem heiligen Aquilin geweiht.

Daneben ist ihm auch ein Altar in der Würzburger Innenstadtkirche St. Peter und Paul geweiht.[2]

Literatur

  • Wolfgang Brückner: Kirchlich geprägte Lebensstile im 19. und 20. Jahrhundert (1840-1950). In: Unterfränkische Geschichte. Hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter-Verlag, Würzburg 2002, S. 107–148; S. 127 f.
  • Bernhard Schemmel: Zu Darstellung und Verehrung des hl. Aquilin im Bistum Würzburg. Würzburger Diözesangeschichtsblätter 37–38 (1975–1976), S. 199–228
  • Josef Kuhn und Robert Kümmert: Fränkische Glaubenszeugen. Verlag Richard Mack, Mellrichstadt 1989, S. 56
  • Karl-Heinz Wirsing: Der hl. Aquilin vor der Peterskirche in Würzburg. In: Die Mainlande, 20. Jahrgang (1969), S. 42–44
  • Jakob Torsy: Der große Namenstagskalender, Freiburg (Herder) 1997, S. 48
  • Karl-Heinz Wirsing: Geburtshaus des Hl. Aquilin. In: Die Mainlande, 19. Jahrgang (1968), S. 23 f.

Weblinks

Commons: Hl. Aquilin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Heiliger Aquilinus auf der Website des Bistums Würzburg unter heilige.bistum-wuerzburg.de
  • Legende (Fassung aus dem 19. Jahrhundert)

Einzelnachweise

  1. a b c d e Alle hier genannten Daten nach Torsy 1997, s. Lit.
  2. a b c d e Bistum Würzburg: Heiliger Aquilinus (Memento desOriginals vom 4. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heilige.bistum-wuerzburg.de. Online auf www.heilige.bistum-wuerzburg.de. Abgerufen am 3. Dezember 2016.
  3. Wolfgang Weiß: Die katholische Kirche im 19. Jahrhundert. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. Band III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 430–449 und 1303, hier: S. 434.

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Boxberg (Baden), St. Aquilinus