Aqua Alsietina

Aqua Alsietina
Baujahr10–2 v. Chr.
Länge33 km
QuellgebietLago di Martignano
Sabatiner Berge
Höhe der Quelle
über NN
209 m
Höhe in Rom17 m
Querschnitt im
Unterlauf (B×H in m)
1,8×2,6

Die Aqua Alsietina, auch Aqua Augusta[1], war eine antike römische Wasserleitung (Aquädukt) zur Versorgung der Stadt Rom.

Geschichte

Sie wurde unter Kaiser Augustus im Jahre 2 v. Chr. erbaut. Das Wasser aus dem Lacus Alsietinus, einem Kratersee, hatte keine Trinkwasserqualität. Es wurde von Kaiser Augustus hauptsächlich zum Fluten der ebenfalls 2 v. Chr. am Gianicolo errichteten Naumachia benutzt, einer Arena, in der Seeschlachten mit echten Schiffen dargestellt werden konnten. Der Wasserüberschuss konnte zur Bewässerung der außerhalb der Stadt gelegenen Gärten genutzt werden. Wenn bei dringenden Reparaturarbeiten in Notfällen die normale Wasserversorgung durch die anderen Aquädukte über die Tiberbrücken[2] hinweg nicht möglich war, wurde auch die Aqua Alsietina zur Versorgung der öffentlichen Brunnen herangezogen.[3] Die Situation verbesserte sich erst mit der Errichtung der Aqua Traiana, einer unter Kaiser Trajan 109 n. Chr. errichteten Trinkwasserleitung, welche Transtiberim, den auf dem rechten Ufer des Tibers gelegenen Stadtteil Roms, direkt erschloss.

Wasserführung

Die Wasserversorgung wurde über den Lacus Alsietinus (heute Lago di Martignano), einem kleinen See im antiken Etrurien, direkt neben dem Lago di Bracciano nordnordwestlich von Rom, sichergestellt. Die Wasserleitung reichte bis in den heutigen römischen Stadtteil Trastevere (von lat. trans Tiberim = jenseits des Tiber) und verlief über den Hügel Ianiculum (heute Monte Gianicolo). Die Aqua Alsietina verlief größtenteils unterirdisch und lediglich über eine Länge von 500 Metern auf einer Bogenkonstruktion. Ihre Gesamtlänge betrug knapp 33 km, ihr Durchfluss knapp 16.000 Kubikmeter pro Tag.

Siehe auch

Literatur

  • Samuel Ball Platner, Thomas Ashby: A Topographical Dictionary of Ancient Rome. Oxford University Press, London 1929, S. 20–21, (Digitalisat).
  • Thomas Ashby: The Aqueducts of Ancient Rome. Clarendon Press, Oxford 1935, S. 183–189 (Digitalisat).
  • Filippo Coarelli: Rom. Ein archäologischer Führer. von Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2685-8, S. 39, 338.
  • Lawrence Richardson: A New Topographical Dictionary of Ancient Rome. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1992, ISBN 0-8018-4300-6, S. 15 (Aqua Alsietina).

Weblinks

Bilder, Verlauf und Erkundung der Aquae Alsietina (englisch)

Einzelnachweise

  1. Sextus Iulius Frontinus, De aquis 4; z. B. auch in der Inschrift CIL 6, 31566, oder englische Übersetzung von R. H. Rodgers
  2. Rabun Taylor: Tiber River bridges and the development of the ancient city of Rome. 2002, S. 16–17, abgerufen am 22. Dezember 2017.
  3. Sextus Iulius Frontinus, De aquis 11

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Aqua Claudia 01.jpg
Autor/Urheber: Chris 73, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Panoramic view of the Aqua Claudia near Rome, the longest unbroken stretch of an above-ground aqueduct near Via Lemonia, Rome with a length of 1375 m. On top of the Aqua Claudia is the Anio Novus channel