Applixware

Applixware
Basisdaten

EntwicklerVistasource Inc. (ursprünglich Applix Inc.)
Erscheinungsjahr1986
Aktuelle Version6.1 build 141
(6. Mai 2009[1])
BetriebssystemUnix-artig:
↳ AIX
↳ Linux
↳ Solaris
Windows
KategorieOffice-Paket
Lizenzproprietär
vistasource.com

Applixware ist der Name einer kommerziellen Office-Suite für verschiedene Betriebssysteme, das ursprünglich von Applix für Unix und Unix-artige Betriebssysteme entwickelt wurde.

2000 wurde Applixware an die neu gegründete Tochtergesellschaft Vistasource Inc. abgegeben,[2] die 2001 verkauft und somit eigenständig wurde.[3][4]

Verbreitung

Applixware war bereits im Unix-Umfeld etabliert als kommerzielle Hersteller begannen, ihre Software Ende der 1990er Jahre auf Linux zu portieren.[5][6] Neben StarOffice von Sun machte auch Applix seine Office-Suite für Linux verfügbar. Da es kostenpflichtig ist, Linux hingegen ein freies Betriebssystem, stellte es Applix privaten Linux-Nutzern in einer abgespeckten Version kostenfrei zur Verfügung.

Weil Applixware gute Import- und Export-Filter für Microsoft Office (damals in Version Office 97) bot und als sehr stabil galt,[5][6] war es auch in einigen Linux-Distributionen der Zeit enthalten, etwa Red Hat Linux 5.0[7], LinuxPPC 5.0[8][9] und SuSE Linux 6.1.[10] Bis 2001 setzte auch das US-Verteidigungsministerium auf Applixware, bevor es durch das freie StarOffice ersetzt wurde.[11]

Mit dem Aufkommen quelloffener oder kostenfreier Alternativen wie KOffice und StarOffice (später quelloffen[12] und in Apache OpenOffice und LibreOffice aufgegangen) hatte es Applixware unter Linux und anderen Unix-Betriebssystemen zunehmend schwer.[13][4] Schließlich verschob sich der Schwerpunkt von Applixware weg von einem gewöhnlichen Office-Paket[14] hin zu einer komplexen Datenverarbeitungslösung für Konzerne.

Das Programmpaket läuft, je nach Version, auf unterschiedlichen Plattformen und Betriebssystemen, darunter neben zahlreichen Unix-Derivaten wie AIX und FreeBSD vor allem auch Linux und Windows.

Funktionen

Applixware bietet u. a. folgende Module:

Unter Linux und Solaris kann der Anyware Server eingerichtet werden, dessen Client-Funktion unter Linux, Solaris und Windows genutzt werden kann.[1]

Nicht nur für den professionellen Einsatz interessant ist der integrierte Makroeditor, der durch die proprietäre Makrosprache Extended Language Facility (ELF) das Programmieren von Erweiterungen ermöglicht. Für einfachere Makros existiert zudem ein Makro-Rekorder.[4]

Geschichte

  • 1986: Alis
  • 1995: Applixware 4.2
  • 1996: Applixware 4.3 – Linux
  • 1999: Applixware 4.4.1 – Solaris x86, IRIX, Windows 9x, Windows NT
  • 2000: Applixware 4.4.2 – HP-UX, FreeBSD
  • 2000: Applixware 5.0
  • 2002: Anywhere Desktop 2.2 (entspricht Applixware 5.0)[14]
  • 2006: Applixware 6.0 – für Linux und Solaris[15]
  • 2007: Applixware 6.0 – für AIX
  • 2007: Applixware 6.2 – für Linux
  • 2009: Applixware 6.1 – für Solaris (ab 2.6), Linux und Windows (ab Windows 2000)[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Release Notes for Applixware 6.1 (Build# 141). (PDF; 196K) Vistasource Inc., 6. Mai 2009, abgerufen am 28. Januar 2017 (englisch).
  2. Markus Stöbe: Linux-Office soll Microsoft und Sun Konkurrenz machen. In: Heise online. 25. April 2000. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
  3. Oliver Diedrich: Applix verkauft VistaSource. In: Heise online. 16. März 2001. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
  4. a b c Bruce Byfield: Last look: ApplixWare. In: Linux.com. The Linux Foundation, 26. April 2006, abgerufen am 14. Oktober 2020 (englisch).
  5. a b Jürgen Kuri: Ins Netz gegangen; Freie Unix-Versionen - vom Netzwerk-Server zum Desktop-System. In: c’t. Nr. 11, 1996, S. 336 ff. (Heise Shop, kostenpflichtig [abgerufen am 18. April 2011]).
  6. a b Dieter Brors: Applixware 4.3 für S.u.S.E. Linux; Schneller Kombi. In: c’t. Nr. 7, 1997, S. 82 ff. (Heise Shop, kostenpflichtig [abgerufen am 18. April 2011]): „Im kommerziellen Umfeld konnte sich Applixware als Kombination aus Office-Anwendungen auf diversen Unix-Systemen etablieren. Zur CeBIT gab es eine erste Beta-Version für Linux. Jetzt ist das Office-Paket fertig und will sich gegenüber dem kostenlos verteilten StarOffice behaupten. … Fazit; Applixware 4.3 hinterließ im Test einen glänzenden Eindruck. Die Anwendungen liefen geradezu rasant und absolut stabil.“ Heise Shop (Memento desOriginals vom 16. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/shop.heise.de
  7. Applixware 4.3.7 Adds Form and Function. Red Hat, Inc., 1. Dezember 1997, abgerufen am 14. Oktober 2020 (englisch).
  8. James Niccolai: LinuxPPC gets its first office suite. CNN, 1. Januar 1999, abgerufen am 14. Oktober 2020 (englisch).
  9. Oliver Diedrich: MacWorld: Linux auf Macintosh. In: Heise online. 8. Januar 1999. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
  10. Jason Kroll: SuSE Linux 6.1. Linux Journal, 1. Oktober 1999, abgerufen am 14. Oktober 2020 (englisch).
  11. Peter-Michael Ziegler: US-Verteidigungsministerium setzt auf StarOffice. In: Heise online. 27. Juni 2001. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
  12. Dieter Brors: Sun macht StarOffice offiziell zur Open Source unter GPL. In: Heise online. 19. Juli 2000. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
  13. Jason Kroll: Office Wars: Applixware and StarOffice. Linux Journal, 10. Februar 2000, abgerufen am 14. Oktober 2020 (englisch).
  14. a b Dieter Brors, Dr. Oliver Diedrich: Fünf Office-Pakete für Linux im Vergleich; Tux im Büro. In: c’t. Nr. 8, 2002, S. 188 ff. (Heise Shop, kostenpflichtig [abgerufen am 18. April 2011]): „Wer in dieser Liste das altbekannte ApplixWare vermisst: Applix hat das Office-Paket seiner Tochterfirma VistaSource vermacht und sie bereits vor einem Jahr in die Unabhängigkeit entlassen. Zwar verkauft VistaSource ApplixWare 5.0 immer noch als eigenständiges Produkt unter dem Namen Anywhere Desktop 2.2; der Fokus des Unternehmens liegt jedoch in anderen Bereichen. Das zeigt sich allein schon daran, dass ApplixWare 5.0 mittlerweile zwei Jahre auf dem Buckel hat.“
  15. Release Notes for Applixware/Anywhere 6.0 (Build# 65). (PDF; 170K) Vistasource Inc., 26. Oktober 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. März 2006; abgerufen am 28. Januar 2017 (englisch).

Weblinks