Anukis

Anukis in Hieroglyphen
Neues Reich


Any
ˁny
Neues Reich



Gr.-röm. Zeit



Anket / Anqet
ˁnkt / ˁnqt
Die Herbeiführende (der Nilflut)
Anuket.svg
Anukis mit Anch-Zeichen

Anukis (Kurzform Any; altägyptisch Anket, Anqet, auch Anuket) ist eine Göttin aus dem Sudan, die auch im Alten Ägypten verehrt wurde und erstmals auf der Pfeilerstele des von Sesostris I. (12. Dynastie) restaurierten Satis-Tempels in Elephantine belegt ist.

Bedeutung

Die Übersetzung ihres Namens bedeutet sowohl „umarmen“ sowie „herbeiführen“ und man glaubte, dass sie durch ihre Umarmung die Nilschwemme herbeiführe und die Felder während der Überflutung fruchtbar machte. Sie trug somit dazu bei, die Ernährung des ägyptischen Volkes zu sichern.

Anukis trat seit der griechisch-römischen Zeit als Chentyt-Setjet („Vorsteherin von Sehel“), Nebet-Setjet („Herrin von Sehel“) sowie Nebet-Abu („Herrin von Elephantine“) als Göttin des ersten Katarakts (Nilquellen) in Erscheinung und bildete seit dem Neuen Reich dort zusammen mit Chnum und Satis die Göttertriade von Elephantine. Zunächst gemeinsam mit Sopdet, später im Auftrag, führte Anukis die Nilschwemme herbei.

Vereinzelt im Neuen Reich, jedoch insbesondere seit der griechisch-römischen Zeit, trat Anukis auch in den Erscheinungsformen der Göttinnen Isis, Hathor und Nephthys auf.[1]

Darstellung

Anukis wird meist als Frau dargestellt, die eine hohe Krone aus zusammen gebundenem Schilf und ein Zepter aus Papyrus trägt. In der Spätzeit konnte sie auch in Gestalt als auf einem Podest stehender Geier mit Atef-Krone und später als Gazelle, das heilige Tier der Anukis, auftreten.[2]

Kultorte

Prozessionsbarke der Anukis (Louvre, Paris)

Außer als „Herrin von Elephantine“ wurde Anuket später auch auf der Insel Sehel verehrt. Beide Orte waren Hauptkultorte und es sind mehrere Feste der Anuket bekannt. Nach Ausdehnung der ägyptischen Reichsgrenzen wurde sie auch an vielen Orten des eroberten Nubien verehrt.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Veronica Ions: Die Götter und Mythen Ägyptens (= Die großen Religionen der Welt – Götter, Mythen und Legenden). Neuer Kaiser Verlag – Buch und Welt, Klagenfurt 1988.
  • Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. 2. erweiterte und verbesserte Auflage. R. Felde Eigenverlag, Wiesbaden 1995.
  • Hans Bonnet: Anuket. In: Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-08-6, S. 45f.

Einzelnachweise

  1. Veronica Ions: Die großen Religionen der Welt – Götter, Mythen und Legenden, S. 106.
  2. Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. Wiesbaden 1995, S. 6.
  3. Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. Wiesbaden 1995, S. 7.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Louvres-antiquites-egyptiennes-img 2834.jpg
Autor/Urheber:
AnonymUnknown author
, Lizenz: CC BY-SA 1.0
Barque de procession de le déesse Anouket. XIXème dynastie thébaine, vers 1250 avant J.C. Bois autrefois peint, trouvée à Éléphantine.
Anuket.svg
Autor/Urheber: Jeff Dahl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Anuket, an ancient Egyptian goddess whose cult was localized around the cataracts in upper Egypt. She is depicted as a woman with a tall plumed headdress.