Antrifttal

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:50° 47′ N, 9° 12′ O
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Gießen
Landkreis:Vogelsbergkreis
Höhe:298 m ü. NHN
Fläche:26,59 km2
Einwohner:1809 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:68 Einwohner je km2
Postleitzahl:36326
Vorwahlen:06631, 06635 und 06692Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:VB
Gemeindeschlüssel:06 5 35 002
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Weihersweg 24
36326 Antrifttal
Website:www.antrifttal.de
Bürgermeister:Dietmar Krist (CDU)
Lage der Gemeinde Antrifttal im Vogelsbergkreis
KarteAntrifttalAlsfeldGrebenauSchlitz (Vogelsbergkreis)KirtorfHomberg (Ohm)Mücke (Hessen)Gemünden (Felda)RomrodSchwalmtal (Hessen)Lauterbach (Hessen)Wartenberg (Hessen)FeldatalLautertal (Vogelsberg)UlrichsteinHerbsteinSchotten (Stadt)GrebenhainFreiensteinauLandkreis Marburg-BiedenkopfSchwalm-Eder-KreisLandkreis Hersfeld-RotenburgLandkreis FuldaWetteraukreisMain-Kinzig-Kreis
Karte

Antrifttal ist eine Gemeinde im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Geografie

Geografische Lage

Antrifttal liegt im Tal des Flusses Antrift, einem Zufluss der Schwalm, zwischen Vogelsberg im Süden und dem Knüllgebirge im Nordosten.

Das Gemeindegebiet von 26,59 km² wird zu 54 % (14,3 km²) landwirtschaftlich genutzt.

Nachbargemeinden

Antrifttal grenzt im Norden an die Gemeinde Willingshausen (Schwalm-Eder-Kreis), im Osten und Süden an die Stadt Alsfeld, im Westen an die Stadt Kirtorf sowie im Nordwesten an die Stadt Neustadt (Landkreis Marburg-Biedenkopf).

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Antrifttal gehören die folgenden Ortsteile:

Geschichte

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen schlossen sich am 31. Dezember 1971 die fünf Gemeinden Bernsburg, Ohmes, Ruhlkirchen, Seibelsdorf und Vockenrod zusammen und bilden seither die Gemeinde Antrifttal.[2]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4][5][6]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 15 Sitze
  • FWR: 4
  • BLO: 4
  • WGB: 2
  • FWS: 2
  • WGV: 3
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
FWRFreie Wähler Ruhlkirchen29,4430,1537,2530,2527,44
BLOBürgerliste Ohmes24,4427,5426,3426,6427,24
WGBWählergemeinschaft Bernsburg15,7215,0213,9215,0218,63
FWSFreie Wähler Seibelsdorf12,6212,9211,3212,6211,72
WGVWählergemeinschaft Vockenrod17,9314,5211,3215,6215,12
Gesamt1001510015100151001510015
Wahlbeteiligung in %68,369,367,467,069,8

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Antrifttal neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und vier weitere Beigeordnete angehören.[7] Bürgermeister ist seit dem 1. Februar 2014 der parteiunabhängig angetretene Dietmar Krist.[8] Er wurde als Nachfolger von Johannes Averdung, der nach vier Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 22. September 2013 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 83,3 Prozent Wahlbeteiligung mit 87,3 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl im Mai 2019.[9]

Amtszeiten der Bürgermeister[10]
  • 2014–2026 Dietmar Krist[8]
  • 1990–2014 Johannes Averdung
  • 1972–1990 August Pfeffer
Ergebnisse der Bürgermeister-Direktwahlen[10]
JahrWahlbeteili-
gung in %
KandidatenParteiStimmen
in %
201980,9Dietmar Krist60,2
Martin Schmitt22,4
Sebastian Schwarzburg17,5
201383,3Dietmar Krist87,3
200752,9Johannes Averdung87,1
200157,3Johannes Averdung68,8
199567,4Johannes Averdung94,5

Gemeindepartnerschaften

Rosora in Italien ist die Partnergemeinde von Antrifttal.

Außerdem unterhält der Ortsteil Seibelsdorf eine freundschaftliche Partnerschaft mit Seibelsdorf bei Marktrodach in Oberfranken.

Wappen und Flagge

Wappen

Blasonierung: „In rotem Schild zwei aufrechtstehende abgekehrte silberne Streitäxte.“[11]

Das Wappen wurde der Gemeinde Antrifttal am 15. Juni 1973 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Darmstädter Heraldiker Georg Massoth.

Das Wappen wurde, von der früheren Gemeinde Ruhlkirchen übernommen, die es bereits seit 1951 führte. Es basiert auf dem Siegel des Ritters Gerhard von Ruhlkirchen.[12]

Flagge

Die Flagge wurde der Gemeinde am 7. März 1980 genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„Auf weißer Flaggenbahn zwischen zwei roten Randstreifen in der oberen Hälfte aufgelegt das Gemeindewappen.“[13]

Wirtschaft

Im Jahr 2013 wurde in der Gemarkung des Ortsteils Ruhlkirchen ein Windpark errichtet, bestehend aus vier Windkraftanlagen des Typs Nordex N117/2400, die als Schwachwindkraftanlagen speziell für Binnenlandstandorte konstruiert wurden. Die Anlagen verfügen jeweils über eine Nennleistung von 2,4 MW, einen Rotordurchmesser von 117 Metern und eine Nabenhöhe von 140 Metern, die Gesamthöhe beträgt knapp 198 Meter. Der Windpark wurde Anfang November 2013 in Betrieb genommen und soll pro Jahr Strom für etwa 6600 Drei-Personen-Haushalte liefern.[14]

Sehenswürdigkeiten

  • Fachwerkhäuser und die mittelalterliche evangelische Kirche in Bernsburg
  • Reste einer Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert.
  • Pfarrkirche St. Michael in Ruhlkirchen
  • Hofgut des Deutschherrenordens mit seiner Kapelle aus dem 13. Jahrhundert, der Scharchstein bei Ohmes[15]
  • Naherholungsgebiet der Antrifttalsperre
  • Ausgedehnte Laub- und Nadelwälder und sanfte Erhebungen mit Wiesen und Feldern prägen das Bild der zwischen Vogelsberg und Knüllgebirge gelegenen Mittelgebirgslandschaft.

Bildung

In Ortsteil Ruhlkirchen befindet sich eine Grundschule und ein Kindergarten.

Persönlichkeiten

  • Alfred Klostermann (1900–1945), hessischer Landtagsabgeordneter und deutscher Reichstagsabgeordneter (NSDAP), Landrat in Gießen, Groß-Gerau, Schrimm und Alzey, Lehrer in Vockenrod.
  • Heinrich Rohr (1902–1997), katholischer Kirchenmusiker und Komponist, Lehrer in Ruhlkirchen.
  • Eduard Zinßer (1875–1933), geboren in Seibelsdorf, Professor, Studienrat, katholischer Priester der Gemeinde St. Paul in Offenbach, Geistlicher Rat, Diözesanpräses der Katholischen Gesellenvereine im Bistum Mainz, nationalsozialistisches Gewaltopfer.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347.
  3. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  4. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  5. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  7. Gemeindevorstand
  8. a b CDU Vogelsberg: Dietmar Krist: Profil - Osthessen News, 23. September 2013: Bürgermeister-Direktwahl: Dietmar KRIST mit 87,3 % neuer Rathauschef; Text enthält Aufzählung der Bürgermeister
  9. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Antrifttal 2023
  10. a b Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Antrifttal (Memento vom 29. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  11. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Antrifttal, Vogelsbergkreis vom 15. Juni 1973. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1973 Nr. 33, S. 1478, Punkt 1032 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,3 MB]).
  12. Karl Ernst Demandt, Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch. C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 142.
  13. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Antrifttal, Vogelsbergkreis vom 7. März 1980. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1980 Nr. 12, S. 527, Punkt 366 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
  14. WSB Neue Energien Holding GmbH - Pressemitteilung vom 5. November 2013: Energiepark Ruhlkirchen am Netz. Abgerufen am 7. November 2013.
  15. Geocaching: Geocaching - The Official Global GPS Cache Hunt Site. Abgerufen am 10. August 2020 (englisch).
Commons: Antrifttal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Autor/Urheber: Andreas Trepte, Lizenz: CC BY-SA 3.0
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