Antonius Bregno

Antonius Bregno (auch Prem, Premb; * um 1591 in Osteno am Luganersee; † nach 1640 in Bruck an der Leitha, Niederösterreich) war ein Hofsteinmetzmeister und Bildhauer des Barock. Er war der Bruder von Hieronymus Bregno.

Leben

Schloss Kaiserebersdorf von Salomon Kleiner

Steinmetzmeister Bernhard Tencalla im kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg dingte Antonius Bregno aus Osteno 1605 als Lehrjunge auf, seine Freisprechung erfolgte 1610.

Kaiser Matthias bestätigt am 16. März 1617 eine Viertellade

Dom von Wiener Neustadt

Die wahre Bedeutung der Steinmetz- und Maurermeister im kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg, die Qualität des Steines und ihrer Arbeiten, wurde durch dieses Privilegium offenbar. Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Meister war damit gegründet. Die Hauptlade war das Handwerk zu Wiener Neustadt.

Einige Artikel der Kaisersteinbrucher Ordnung (kleiner Auszug)

  • Wer ein Gebäude geführt hat, muß ein Jahr für dasselbe haften.
  • Ein Meister soll nur einen Lehrling haben, der Maurer 3, der Steinmetz 5 Jahre Lehrzeit …

Die Steinbrucher Meister fordern sofort das Recht, zwei Lehrlinge aufnehmen zu dürfen – weil bemelter Bruch fern von einer Stadt und Flecken liegen tut, und ein Lehrjunge bei solcher Beschaffenheit, weil man ihn täglich zur Holung allerlei Victualien und anderer Sachen gebrauchen muss, nichts erfahren oder lernen könnte. Sie erhielten diese Sondergenehmigung, die später von anderen auch verlangt wird.[1]

Die niederösterreichische Regierung fordert die Weinsteuer

Am 20. Februar 1618 berichtete der Rentmeister Johann Miller der niederösterreichischen Landesregierung, die energisch die Einhebung des Täz, der Weinsteuer einforderte, aus dem Steinbruch von fünf Steinmetzen und einem Bildhauer, so alle Welsche, darunter vier Meister von Ihro Kayserlichen Majestät,.. einer davon Antonius Bregno. Aber der Steinbruch liegt zur Gänze auf ungarischem Boden.[2]

Handwerksordnung 1625

Hofsteinmetzmeister Antonius Bregno, Witwer, wohnhaft in Kaisersteinbruch, heiratete 1628 Juliana Magistrin, Witwe von Meister Pietro de Magistris. † Juli 1631 Juliana Bregnin, stiftete für die neue Kirche einen Weingarten mit 7 Pfund im Breitenbrunner Gebiet gelegen. (1 Pfund Weingarten = Zählmaß für 240 Weinstöcke)

Mordfall im Steinbruch

Am 20. Oktober 1629 ereignete sich ein tragischer Vorfall im Steinbruch, der Knabe Carlo Bussi wurde durch einen Pistolenschuss getötet. Die Brüder Antonius und Hieronymus Bregno, seine leiblichen Vettern, nahmen sich seiner an und beschuldigten den Mathias Lorentisch der Tat. Lorentisch bestätigte, an diesem Tage einen Schuss abgegeben zu haben, doch der Steinmetzgeselle Christoff Khinners als Ohrenzeuge hatte zwei verschiedenartige Schüsse gehört. Pfarrer Gregor Paternitz konnte noch mit dem Knaben außerhalb der Beichte sprechen, dieser habe dem unbekannten Täter verziehen und vergeben. Weil nur Vermutungen vorlagen, schloss Abt Christoph Schäffer das Gerichtsverfahren, Mathias Lorentisch dürfe niemals von der Beschuldigung erfahren.

Nach Bruck an der Leitha

Um 1633 verließ er endgültig Kaisersteinbruch und verfügte sich nach Bruck an der Leitha. Graf Harrach beauftragte den Hofsteinmetzmeister 1640 mit zwei Brunnen im Schloss Prugg.[3]

Werke

Literatur

  • Kaiser Steinbruch – Heiligenkreuzer Steinbruch, Antonius Tencalla und Giacomo Murato. In: Helmuth Furch, Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch. Nr. 33, S. 14–19. ISBN 978-3-9504555-3-3.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002–2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.
  • Stift Heiligenkreuz Archiv: Register, Steinmetz, Kirchenbau
  • Das gräflich Harrachsche Familienarchiv. In: Helmuth Furch, Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch. Nr. 37, Juni 1995, S. 7–16.

Weblinks

  • [1] Tessiner Künstler II - BRE-BRO (Bregno Antonius)

Einzelnachweise

  1. Wiener Neustadt Stadtarchiv: Steinmetzakten
  2. Niederösterreichisches Landesarchiv: 1618, Einhebung des Täz im Steinbruch am Leithaberg, und Kaiserebersdorf, Antonius Bregno.
  3. Gräflich Harrachsches Familienarchiv: Brunnen in Bruck an der Leitha

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Wiener Neustadt - Dom (4).JPG
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Südwestansicht des Domes Mariä Himmelfahrt in der niederösterreichischen Bezirkshauptstadt Wiener Neustadt.
Das Langhaus mit dem Westturmpaar wurde von 1193 bis 1279 im spätromanischen-frühgotischen Stil errichtet. Im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts wurde das Querschiff und der polygonale Chor mit den Seitenchören sowie eine zweigeschossige Sakristei im Norden errichtet. Unter Kaiser Friedrich III. erfolgten im 15. Jahrhundert Umbauten und eine Neuausstattung. Unter Bischof Ferdinand Graf von Hallweil wurde 1755 der Dom barockisiert. Nach einem Brand 1834 in der Glockenstube wurden die baufälligen Türme 1886 abgetragen und nach den alten Plänen unter der Leitung des Wiener Architekten Richard Jordan von 1892 bis 1899 wieder aufgebaut.