Antonio Neri (Alchemist)

Médaille mit der Abbildung von Antonio Neri

Antonio Ludovic Neri (* 26. Februar 1576 in Florenz; † 1614 ebenda oder Pisa) war ein italienischer Priester, Alchemist und Glasmacher.[1]

Leben und Wirken

Kupferstichtafel aus dem L’ arte vetraria (1612)
Titelblatt einer Ausgabe aus dem Jahre 1662 L’ arte vetraria

Er war der Sohn des Arztes Jacopo Neri.[2] Antonio Neri empfing 1601 in Florenz die Priesterweihe. Dort lebte er im Haushalt von Alamanno Bartolini.[3] Er widmete sich darüber hinaus dem Studium der Alchemie bzw. Chemie. Seine Reisen führten ihn durch Italien, so auch Murano und nach Holland und Belgien, so lebte er etwa von 1604 bis 1611 in Antwerpen. Er logierte dort auch im Hause des portugiesischen Bankiers und Kaufmann Emmanuel Ximenes (1564–1632)[4], jener Emmanuel Ximenes, der einige Jahre zuvor in Florenz bei seiner Schwester Beatrice lebte, die später die Ehefrau von Alamanno Bartolini wurde und eben jener Ximenes der sich auch als Kunst- und Raritätensammler einen Namen machte.[5] Während seiner Reisen gewann er eine große Menge an Informationen über die Herstellung von Glas und dessen Weiterverarbeitung. Es waren besonders seine Kenntnisse in der Herstellung unterschiedlicher Glassorten und des Zusatzes von Metalloxiden zur Glasschmelze für die Bildung farbiger Gläser, die ihn auszeichneten. Dieses Wissen legte er in der Schrift L’ arte vetraria distineta in libri sette (1612) nieder, die für eine lange Zeit die Grundlage für die meisten anderen Arbeiten zu diesem Thema bildete. Im Jahr 1662 wurde es von Christopher Merret übersetzt und mit eigenen Kommentaren versehen. Ins Deutsche übertragen wurde es von Johannes Kunckel, der 1679 in seiner Ars Vitraria Neris und andere Arbeiten zur Glasmacherkunst kommentierend veröffentlichte.

Werke (Auswahl)

  • Antonio Neri: L' Arte vetraria distinta in libri sette del r. p. Antonio Neri fiorentino: ne quali si scoprono, effetti marauigliosi, & insegnano segreti bellissimi, del vetro nel fuoco & altre cose curiose. nella Stamperia de'Giunti (1612)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. “Antonio Neri”. Catholic Encyclopedia, online (Memento vom 6. Juli 2007 im Internet Archive).
  2. Encyclopedia.com. Biographie in englischer Sprache von W. V. Farrar.
  3. Lance Day, Ian McNeil: Biographical Dictionary of the History of Technology. Routledge, London (2003) ISBN 0-415-06042-7 S. 896–897.
  4. Albrecht Schneider: Glas so schön und anmutig, daß es den orientalischen Achat übertrifft. Zur Geschichte der Achatgläser. Kultur & Technik 4 (1993) S. 54, online (PDF; 10,4 MB).
  5. Maria Grazia Grazzini: Documenta inedita Discorso sopra la Chimica: The Paracelsian Philosophy of Antonio Neri. Nuncius 27 (2012) S. 411, Fußnote9.

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Titelblatt einer Ausgabe von 1661 des "L' arte vetraria distineta in libri sette" (1612) von Antonio Neri
Specola, medaglione di antonio neri.JPG
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Specola, medaglione di antonio neri
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Kupferstichtafel aus dem "L'Arte Vetraria" von Antonio Neri (1612)