Antonie Traun
Antonie Wilhelmine Traun (geboren am 6. Dezember 1850 in Hamburg als Antonie Westphal; gestorben am 28. Oktober 1924 ebenda) war eine deutsche Philanthropin, Frauenrechtlerin und Sozialreformerin.
Leben
Antonie Westphal war die Tochter von Carl Wilhelm Ludwig Westphal, einem Hamburger Kaufmann. Ihr jüngerer Bruder war Otto Eduard Westphal, der später den väterlichen Teehandel übernahm und Hamburger Senator wurde. Ihr Bruder Eduard Wilhelm Westphal war Rechtsanwalt und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Sie hatte drei weitere Geschwister.[1]
Antonie Westphal heiratete 1872 Otto Traun (1842–1906), mit dem sie bis 1889 sechs Kinder hatte, eines starb jedoch früh. Otto Traun war Sohn von Christian Justus Friedrich Traun, einem Hamburger Kaufmann und Fabrikanten; und von Bertha Ronge (geborene Meyer, seit 1851 geschiedene Traun). Ronge war eine bekannte Frauenrechtlerin; spätestens durch sie kam auch ihre Schwiegertochter Antonie Traun in Berührung mit den Anfängen der Frauenbewegung. Ihr Schwager Heinrich Traun war ebenfalls sozial aktiv und gründete Volksheime für die Arbeiter Hamburgs.
1898 trat Traun dem Allgemeinen Deutschen Frauenverein bei. Sie gründete 1900 selbst den Verein der Sozialen Hilfsgruppen als Zweigverein des Hamburger ADF. In diesem Verein organisierte sie gemeinnütziges soziales Engagement durch Hamburger Frauen. 1907 wurde Traun Vorstandsmitglied des ADF. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs übernahm Traun die Organisation der Bekleidungskammern, die Kleidung für Bedürftige sammelten, aufarbeiteten und verteilten. 1915 gründete sie den Bund Hamburgischer Hausfrauen und 1916 den Stadtbund Hamburgischer Frauenvereine. Ersterer verfolgte das Ziel, die volkswirtschaftlichen Interessen der Frauen zu vertreten; der zweite sollte eine gemeinsame Interessenvertretung der Frauenvereine organisieren. In beiden Vereinen war Traun auch nach Ende des Weltkriegs organisatorisch tätig, wobei sie auf überparteiliche Arbeit Wert legte.
Ihr historischer Grabstein steht im Garten der Frauen auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg.
Literatur
- Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 471.
- Biographie im Garten der Frauen
Weblinks
- Foto Antonie Traun bei flickr.com
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Koerner: Deutsches Geschlechterbuch. Band 19. Starke, Görlitz 1911, S. 479 ff.
Personendaten | |
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NAME | Traun, Antonie |
ALTERNATIVNAMEN | Traun, Antonie Wilhelmine; Westphal, Antonie Wilhelmine (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Sozialreformerin |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1850 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 28. Oktober 1924 |
STERBEORT | Hamburg |
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Foto by Horst Ziegenfusz The copyright of the foto is with the Historical Museum Frankfurt who decided to release these media files under cc-by-sa license during GLAM on Tour Frankfurt 2018.
The Archiv der deutschen Frauenbewegung (Archive of German Women's Movement) which is in possession of this artefact has agreed to this upload., Lizenz: CC BY-SA 4.0Prunkalbum des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins mit Fotografien der Hauptaktivistinnen, Fotoalbum, Leder, Pappe, Fotopapier, um 1900.
Die aufgeschlagenen Seiten des Albums zeigen Fotos von Agnes Gosche (oben links), Friederike Bröll (unten links), eine Frau Vogtländer (oben rechts) und Antonie Traun (unten rechts). Foto des Albums im Bestand des Archivs der deutschen Frauenbewegung, Kassel, Signatur NL-K-08; 39. Fotograf: Horst Ziegenfusz im Auftrag des Historischen Museums Frankfurt.
Veröffentlicht in Dorothee Linnemann (Hrsg.): Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht. Begleitbuch zur Ausstellung. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-95542-306-3, S. 70.Autor/Urheber: Vitavia, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Historischer Grabstein der deutschen Sozialreformerin Antonie Wilhelmine Traun im Bereich des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf.