Anton von Krosigk

Anton von Krosigk, um 1842

Anton Ferdinand von Krosigk (* 10. September 1820 in Gröna; † 25. Dezember 1892 in Dessau) war ein deutscher Verwaltungsjurist. Er war preußischer Landrat und Vorsitzender des Sachsen-Meininger und später des Herzoglich-Anhaltischen Staatsministeriums.

Leben

Anton von Krosigk, der evangelischer Konfession war, stammte aus der Adelsfamilie von Krosigk. Sein Vater war der Schlosshauptmann Anton Emil von Krosigk und seine Mutter Albertine von Kerßenbrock aus dem Hause Helmsdorf. Zu seinen Brüdern zählte Wilhelm von Krosigk. Krosigk besuchte ab 1835[1] die Ritterakademie in Brandenburg an der Havel und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin. Seit 1842 war er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[2]

Nach dem Ausscheiden von Ernst Freiherr von Friesen wurde Krosigk 1850 zunächst kommissarisch dessen Nachfolger als Landrat des Mansfelder Gebirgskreises des Regierungsbezirkes Merseburg in der preußischen Provinz Sachsen. 1851 übernahm er offiziell dieses Amt, das er bis 1861 innehatte. 1863 war er nochmals kurz in Amt.

Er war Bevollmächtigter zum Bundesrat des Norddeutschen Bundes.

September 1861 bis zum 1. Oktober 1864 war er Wirklicher Geheimer Rat und Staatsminister, also Regierungschef im Herzogtum Sachsen-Meiningen. In der Zeit vom 20. Oktober 1866 bis 1873 war er erneut Staatsminister in Sachsen-Meiningen.

1875 übernahm er den Vorsitz des Herzoglich-Anhaltischen Staatsministeriums. Diese Funktion übte er bis zu seinem Tod 1892 aus.

Familie

Er heiratete am 7. Oktober 1849 Marie von Schlieckmann (1827–1909), eine Tochter des Juristen Heinrich von Schlieckmann. Sie überlebte ihren Mann und wohnte in der Kaiserstraße in Dessau. Zu ihren fünf Kindern gehörte der in Mansfeld während seiner Zeit als Landrat geborener Sohn Eberhard von Krosigk (1855–1932). Dieser wurde preußischer Generalleutnant und Rechtsritter des Johanniterordens.

Herr auf Gröna wurde sein Sohn Dedo Anton (1852–1914), dieser heiratete am 15. Juli 1885 Martha Hedwig Helene von Dassel (1857–1944), eine Tochter des Landstallmeisters Gustav Adolph von Dassel.

Krosigkstraße in Dessau-Roßlau

Ehrungen

Literatur

  • Friedrich Facius: Die dirigierenden Minister der thüringischen Staaten 1815–1918. In: Klaus Schwabe (Hrsg.): Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten. 1815–1933 (= Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit. Band 14 = Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte. Band 18). Boldt, Boppard am Rhein 1983, ISBN 3-7646-1830-2, S. 271. Reprint als Online-Ausgabe, De Gruyter Oldenbourg, Berlin/München/Boston 2018. ISBN 978-3-486-81774-4.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1860. Zehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1859. S. 445.
  • Thomas Klein (Bearb.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A (Preußen) Band 6 (Provinz Sachsen), Marburg/Lahn 1975, S. 124.
  • Franz KindscherKrosigk, Anton von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 397–400.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 – 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis I von IV. Alumnats-und Schülerverzeichnis. I, von Krosigk, Anton Ferdinand-Zögling-RA-Nr.: 1012. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 209 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 6. September 2022]).
  2. Kösener Korps-Listen 1910, 19, 203

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Dessau-Roßlau, Straßenschilder Kühnauer Straße und Krosigkstraße, Ecke Oechelhäuserstraße.