Anton Pfitzer
Anton Pfitzer (* 16. August 1818 in Schrezheim bei Ellwangen; † 11. März 1892 in Schwäbisch Gmünd) war ein deutscher katholischer Geistlicher und Heimatforscher.
Leben
Pfitzer studierte Theologie und Kunstgeschichte in Tübingen und erhielt 1844 die Priesterweihe. Ab 1848 wirkte er in Schwäbisch Gmünd als Kaplan in der Franziskanerkirche und St. Leonhard. Zudem war er Hauspfarrer im Frauengefängnis Gotteszell. 1857 gab Pfitzer den Anstoß für die Gründung des örtlichen Katholischen Gesellenvereins, des heutigen Kolpingvereins. Er war bis 1860 dessen Präses. Am 16. Mai 1876 wurde Pfitzer zum katholischen Stadtpfarrer ernannt. Er hat sich besondere Verdienste bei der Restaurierung der Gmünder Kirchen (vor allem des Münsters und der Johanniskirche von 1869 bis 1880) erworben.
Neben seinem Vorsitz im Gesellenverein war Pfitzer Präses des Piusvereins sowie Vorstand des Vincentiusvereins und des Vereins für entlassene Strafgefangene. Weitere Ehrenämter bekleidete er unter anderem in der Kommission für das Schulhausbauwesen, im Stiftungsrat, Ortsschulrat und dem Verwaltungsrat für das Blindenasyl.
Pfitzers heimatkundliches Hauptwerk ist eine 1888 veröffentlichte Monographie über die Gmünder Johanniskirche. Seine wichtigsten Veröffentlichungen als Theologe waren eine Sammlung in Schwäbisch Gmünd gehaltener Predigten und ein Werk zur Krankenhausseelsorge.
Durch die Gicht war Pfitzer in seinen letzten Lebensjahren auf den Rollstuhl angewiesen. Er wurde auf dem Leonhardsfriedhof in Schwäbisch Gmünd beigesetzt.
Ehrungen
- 1890 wurde Pfitzer zum Ehrenbürger von Schwäbisch Gmünd ernannt.
- Die Pfitzerstraße in Schwäbisch Gmünd wurde nach ihm benannt.[1]
- In der zweiten südlichen Chorkapelle des Heilig-Kreuz-Münsters erinnert eine Gedenktafel an Anton Pfitzer.[2]
Literatur
- Rems-Zeitung Nr. 61 vom 13. März 1892 (Internet Archive).
- Stephan Jakob Neher: Personalkatalog der seit 1813 ordinirten und in der Seelsorge verwendeten Geistlichen des Bisthums Rottenburg. Schwäbisch Gmünd 1894, S. 95 UB Freiburg.
- Rudolf Weser in: Ellwanger Jahrbuch 1917/19, S. 124–126 (Commons).
- Richard Strobel: Die Restaurierung der Johanniskirche in Schwäbisch Gmünd 1869–1880. In: Gmünder Studien 4 (1993), S. 143–228, hier S. 217–219.
- Peter Spranger: Eine fragwürdige Botschaft aus dem Jenseits an den Münsterpfarrer. In: Einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 2002, S. 111–116, hier S. 114.
- Manfred Brandl: Die deutschen katholischen Theologen der Neuzeit, 3 (2006), S. 560 (nicht eingesehen).
- Bernd Kuhn: Pfarrer Anton Pfitzer – Gründer der Kolpingsfamilie Gmünd. In: Mitteilungen der Kolpingsfamilie Schwäbisch Gmünd, Heft 243, Schwäbisch Gmünd, 2007, S. 4.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Georg Stütz: Heimatbuch für Gmünd und weitere Umgebung. 1. Band: Gmünd in Wort und Bild, zugleich Führer durch die Stadt, Selbstverlag, Schwäbisch Gmünd, 1926, S. 53
- ↑ Abbildung auf Commons.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pfitzer, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher katholischer Geistlicher und Heimatforscher |
GEBURTSDATUM | 16. August 1818 |
GEBURTSORT | Schrezheim |
STERBEDATUM | 11. März 1892 |
STERBEORT | Schwäbisch Gmünd |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Anton Pfitzer, Foto Städtisches Museum Schwäbisch Gmünd
Autor/Urheber: Gmünder, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grabplatte für Anton Pfitzer auf dem Gmünder Leonhardsfriedhof