Anton Nikolajewitsch Schkaplerow

Anton Schkaplerow
Anton Schkaplerow
LandRussland
OrganisationRoskosmos
RufzeichenАстрей („Astraios“)[1]
ausgewählt29. Mai 2003
Einsätze4 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
14. November 2011
Landung des
letzten Raumflugs
30. März 2022
Zeit im Weltraum709d 08h 04min
EVA-Einsätze3
EVA-Gesamtdauer21h 39min
Raumflüge

Anton Nikolajewitsch Schkaplerow (russisch Анто́н Никола́евич Шка́плеров; * 20. Februar 1972 in Sewastopol, Krim, Ukrainische SSR) ist ein russischer Kosmonaut.

Militärische Ausbildung

Bereits 1989 beendete Schkaplerow erfolgreich sein Training in einer Jak-52 des Sewastopoler Flugsportvereins. Nach Abschluss des Gymnasiums im selben Jahr begann er seine Ausbildung an der Höheren Militärfliegerschule Tschernigow und schloss 1994 an der Militärfliegerschule in Katschinsk als Pilotingenieur ab. Anschließend studierte er bis 1997 an der Militärakademie für Ingenieure der Luftstreitkräfte in Moskau. Danach diente er als leitender Fluglehrer in der KunstflugstaffelНебесные Гусары“ („Himmelshusaren“) der russischen Luftwaffe in Kubinka, wo er die Schulflugzeuge Jak-52 und Aero L-39 sowie das Mehrzweckkampfflugzeug MiG-29 flog. Außerdem ist er Ausbilder im Fallschirmspringen und hat selber mehr als 300 Sprünge absolviert.

Schkaplerow hat den Rang eines Obersten der Russischen Luftstreitkräfte im Ruhestand inne, er schied im August 2012 aus dem Militärdienst aus.

Raumfahrertätigkeit

Am 29. Mai 2003 wurde Schkaplerow als Pilot der russischen Luftstreitkräfte ausgewählt, seine Kosmonauten-Grundausbildung am Gagarin-Kosmonautentrainingszentrum schloss er im Juni 2005 als Testkosmonaut ab. Von April bis Oktober 2007 diente er als Einsatzleiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos am Johnson Space Center in Houston, Texas. Danach trainierte er für einen Langzeitaufenthalt auf der Internationalen Raumstation, u. a. war er Ersatzmann für Oleg Kotow sowie für Alexander Samokutjajew als Kommandant der Raumschiffe Sojus TMA-17 und Sojus TMA-21 zur ISS.

Schkaplerow war Bordingenieur der ISS-Expeditionen 29 und 30. Er startete am 14. November 2011 zusammen mit Anatoli Iwanischin und Daniel Burbank als Kommandant des Raumschiffs Sojus TMA-22 zur ISS, die Landung war am 27. April 2012.[2][3] Am 16. Februar 2012 unternahm Schkaplerow zusammen mit Oleg Kononenko einen Außenbordeinsatz. Um den Ersatz von Pirs durch das neue Forschungsmodul Nauka vorzubereiten, versetzten die Kosmonauten mit dem Kran Strela-2 den Kran Strela-1 an das gegenüberliegende weitgehend baugleiche Modul Poisk.[4]

Als Kommandant des Raumschiffs Sojus TMA-15M flog Schkaplerow am 23. November 2014 zusammen mit Samantha Cristoforetti und Terry Virts zur Internationalen Raumstation. Dort war er Bordingenieur der ISS-Expeditionen 42 und 43. Aufgrund des Fehlstarts einer Sojus-Rakete mit Progress M-27M wurde der Start der Ablösung verschoben, die Landung fand dann erst am 11. Juni 2015 statt.

Sein dritter Raumflug begann am 17. Dezember 2017. Zusammen mit dem US-Amerikaner Scott Tingle und dem Japaner Norishige Kanai startete Schkaplerow als Kommandant des Raumschiffes Sojus MS-07 zur ISS. Dort arbeitete er bis zum 27. Februar 2018 zunächst als Bordingenieur der ISS-Expedition 54 und übernahm dann das Kommando der ISS-Expedition 55. Die Rückkehr zur Erde erfolgte am 3. Juni 2018.

Bei seinem vierten Start nahm er am 5. Oktober 2021 in Sojus MS-19 die Filmcrew Klim Schipenko und Julija Peressild mit zur ISS. Diese hatten auf der ISS Dreharbeiten zum Film The Challenge – Die Herausforderung durchgeführt. In dem Film, der im Jahr 2023 veröffentlicht wurde, hat Schkaplerow einen Cameo-Auftritt. Seine Rückkehr zur Erde erfolgte am 30. März 2022. Mit nun 709 Tagen liegt Schkaplerow auf Platz 7 der Raumfahrer mit der längsten Gesamtzeit im All.[5]

Privates

Anton Schkaplerow ist verheiratet und hat zwei Töchter. Seine Hobbys sind Sport, Reisen, Angeln und Golf.

Einzelnachweise

  1. Позывные экипажей советских/российских космических кораблей. astronaut.ru, 14. März 2011, abgerufen am 25. September 2011 (russisch).
  2. Sojus TMA-22. spacefacts.de, 14. November 2011, abgerufen am 14. November 2011.
  3. Pete Harding: Soyuz TMA-22 returns to Earth with three outbound ISS crewmembers. NASAspaceflight.com, 27. April 2007, abgerufen am 27. April 2007 (englisch).
  4. Ralf Möllenbeck & Sascha Haupt: Expedition 30. Raumfahrer.net, 4. September 2011, abgerufen am 20. Februar 2012.
  5. Astronauten und Kosmonauten (geordnet nach "Gesamtflugzeit"). Spacefacts, 31. März 2022, abgerufen am 1. April 2022.
Commons: Anton Schkaplerow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

ISS Expedition 66 Patch.svg
The official mission insignia for International Space Station (ISS) Expedition 66, designed to resemble US highway route 66
  • The Expedition 66 patch celebrates the continued utilization of the International Space Station as a path for human and scientific space exploration.
  • Its shape reflects the Route 66 highway sign, which once guided an earlier expansion into distant, remote lands. The arc of the Earth’s atmosphere is reminiscent of the well-known stop-motion photos taken by astronauts and cosmonauts of the Earth in eclipse.
  • Two future destinations are depicted, the Moon resting inside one of the numerals, and Mars to the right. A multicolored bridge containing the colors of each of this mission’s international partner’s flags (Russia, Germany, France, Japan, and the United States) draws the viewer from the perimeter of the patch into the numeral 66 just as the space station bridges the gap from low-Earth orbit to these distant exploration destinations.
ISS Expedition 54 Patch.svg
The Expedition 54 crew insignia
  • Orbiting Earth continuously since 1998, the International Space Station (ISS) is one of our greatest engineering achievements. It is depicted in gold, symbolic of constancy and excellence. Flying toward a sunrise represents the station’s contributions to a bright future. That sunrise uses blue, white, and red, the combined national colors of Japan, Russia, and the United States, symbolizing the crew’s cohesiveness. Crewmember names are in blue, symbolizing devotion and loyalty.
  • The gold border represents the constant human presence in space onboard the orbiting laboratory. Symbolic of new Russian and U.S. spacecraft that will advance human exploration, the patch is shaped as a capsule. The number 54 is drawn as a path eventually leading to Mars.
  • Finally, the stars symbolize the values of leadership, trust, teamwork, and excellence lived by mission control teams throughout the history of human space programs, as well as the global vigilance of those teams while operating the station.
Cosmonaut Anton shkaplerov.jpg
Portrait of Cosmonaut Anton Nikolaevich Shkaplerov
ISS Expedition 43 Patch.svg
The hexagon (six-sided) shape of the Expedition 43 patch represents the six crew members living and working onboard the orbital outpost. The International Space Station (ISS) is portrayed in orbit around the Earth, representing the multi-national partnership that has constructed, developed, and continues to operate the ISS for the benefit of all humankind. The sunrise marks the beginning of a new day, reflecting the fact that we're at the dawn of our history as a space faring species. The moon and planets represent future exploration of our solar system, for which the ISS is a stepping stone. Finally, the five stars honor the crews who have lost their lives during the pursuit of human spaceflight.
ISS Expedition 30 Patch.png
Das Programm der Internationalen Raumstation (ISS) beendet den Übergang vom Aufbau zur vollen Nutzung, während die Menschheit den goldenen Jahrestag der Weltraumforschung feiert. In Anerkennung dieser Meilensteine und besonders des Beitrages derjenigen, deren Engagement und Einfallsreichtum Raumfahrt möglich macht, wird eine komplett aufgebaute ISS gezeigt, die sich über einen sonnenbeschienenen Erdrand emporschwingt. Ostwärts des sonnenbestrahlten Randes ist die auffällige Schilderung der durch nächtliche Stadtbeleuchtung illuminierten Erdoberfläche eine Erinnerung an die Anwesenheit der Menschheit auf dem Planeten, sichtbar nur nachts vom Weltraum aus. Und gedenkt, wie menschliche Wesen ihre früheren Fesseln während der letzten 50 Jahre der Weltraumforschung überwunden haben. Die ISS, ein einzigartiger weltraumgestützter Außenposten für Forschung in Bio-, Natur-, Weltraum- und Geowissenschaften, ist mit den Worten der Crewmitglieder ein eindrucksvolles Testament der großartigen Zusammenarbeit der Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker aus 15 Ländern und 5 nationalen Raumfahrtagenturen. Die sechs Crewmitglieder der Expedition 30, genauso wie diejenigen vor ihnen, fühlen sich geehrt, ihre Länder und das ISS-Team, das die Forschung an Bord der Station ausführt, zu repräsentieren und zum Wissen hinzuzufügen, welches den raumfahrenden Nationen ermöglicht, sicherer und produktiver zu leben, zu arbeiten und das All zu erforschen, den Weg zu ebnen für zukünftige Missionen über den niedrigen Erdorbit hinaus und junge Leute zu begeistern, sich diesem großen Abenteuer anzuschließen.
ISS Expedition 42 Patch.svg
The rectangular-shaped design portrays the International Space Station orbiting planet Earth with its solar array wings spread wide. Facing the sun with the lower left outboard solar array feathered, the left array portrays a prominent number "4" and the fully deployed arrays on the right form the Roman numeral version of "2," which signifies the two increment crews which, together, comprise the six-member international Expedition "42" crew. The crew and all supporting personnel around the world are also represented by the six stars adorning the sky around the complex.
ISS Expedition 55 Patch.svg
The official mission insignia of the Expedition 55 crew.
  • The six crew members of Expedition 55 are patriots from three different countries – Japan, Russia, and the United States. The crew from these three countries will work together to ensure the success of Expedition 55.
  • The three rings symbolize the three countries of the six crew members. The rings join in a common intersection, symbolizing collaboration and a common focus for the crew aboard the space station. The colors of the rings represent the energy and power required to carry humans and equipment into space and to operate the ISS. The colors blue and green represent the magnificent beauty of Earth. The color black represents the darkness of space, and the immense challenge of exploring space. The six stars represent the crew, Norishige Kanai, Scott Tingle, Anton Shkaplerov, A.J. (Drew) Feustel, Oleg Artemyev, and Ricky Arnold. The three flags are the flags representing each crew member’s country. The swoosh extending upward towards space represents the dedication of cosmonauts, astronauts and a multinational support team working together to explore space and discover new science that will benefit all humans.
ISS Expedition 29 Patch.png
Auf dem Expedition-29-Emblem ist die Internationale Raumstation (ISS) zu sehen, wie sie dem Pfad des historischen Forschers im 18. Jahrhundert, Kapitän James Cook, und seinem Schiff, der Endeavour, folgt. Während der drei Hauptreisen von Cook erforschte und kartografierte er große Teile der Ozeane und Küstenlinien unterhalb der Flugbahn der ISS und fügte unermesslich viel zum Wissen dieser Zeit hinzu. So wie die ISS auf einem Pfad aus Sternenstaub segelt – dem Geist der Endeavour folgend, segelnd in Richtung des dunklen Unbekannten und zu neuen Entdeckungen – erleuchtet sie die Erde unter ihr. Durch die Jahrhunderte war das Streben nach neuen Entdeckungen ein bedeutsames Element des menschlichen Charakters, was uns darin bestärkt, die Mühsale und die Trennung zu ertragen, um Teil einer Mission zu sein, die größer ist als jedes menschliche Wesen. Ein Sprecher der Crew sagte dazu: „Die Besatzung der Expedition 29 ist stolz darauf, die Reise in diese großartigste aller menschlichen Anstrengungen fortzusetzen“.