Anton Bernhard Karl Hakewessel

Anton Bernhard Karl Hakewessel (* 11. Juli 1825 in Berne; † 21. März 1915 in Kassel) war ein preußischer Generalmajor und Kommandant der Festung Glatz.

Leben

Seine Eltern waren der Sekretär beim geistlichen Gericht in Vechta August Hakewessel († 26. Juli 1871) und dessen Ehefrau Fredrike, geborene Lewe († 20. Februar 1870).

Er erhielt seine Schulbildung auf dem Gymnasium in Vechta und später Privatunterricht in Oldenburg.

Nach seinem Schulabschluss ging er am 29. Mai 1841 als Volontär in das Oldenburgische Infanterie-Regiment Nr. 91. Dort wurde er am 26. Juni 1843 zum Portepeefähnrich und am 29. September 1847 zum Leutnant befördert. Während der Märzrevolution war er vom 23. April bis zum 18. September 1848 zur Besetzung der Wesermündung abkommandiert. Im Winter 1848/49 war er Lehrer in der Sergeantenschule. Anschließend kam er vom 31. März 1849 bis zum 5. September 1853 zur Organisation des Jägerbataillons nach Birkenfeld abkommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er anschließend bis zum 24. September 1855 Lehrer an der Militärschule in Oldenburg. Vom 1. Oktober 1855 bis zum 30. September 1856 war er in das preußische 3. Infanterie-Regiment kommandiert. Nach seiner Rückkehr zu seinem Stammregiment wurde er am 1. März 1857 zum Adjutanten des III. Bataillon des oldenburgischen Infanterie-Regiments[1] ernannt und am 19. August 1857 zum Premier-Lieutenant befördert. Danach war er vom 1. Mai 1859 bis zum 30. April 1861 als Ordonnanzoffizier beim Großherzog von Oldenburg eingesetzt. Am 31. Dezember 1861 wurde er zum Hauptmann und Kompaniechef im oldenburgischen Infanterie-Regiment ernannt. Vom 7. März 1864 bis zum 1. November 1865 war er als Führer in die Infanterieabteilung nach Eutin versetzt.

Während des Deutschen Krieges 1866 kam seine Einheit zur preußischen Mainarmee. Er kämpfte in den Gefechten bei Hochhausen, Werbach und Gerchsheim sowie bei der Beschießung von Würzburg. Dafür erhielt er am 29. September 1866 den preußischen Roten Adlerorden IV. Klasse mit Schwertern. Mit der preußisch-oldenburgischen Militärkonvention wechselte er am 25. September 1867 als Hauptmann und Kompaniechef in seinem Stammregiment, dem Oldenburgische Infanterie-Regiment Nr. 91.[2] Während der Mobilmachung zum Deutsch-Französischen Krieg wurde er Kommandeur des Ersatzbataillons des Infanterie-Regiment Nr. 91[3] und am 26. September 1870 zum Major befördert.

Nach dem Krieg kam er am 25. April 1871 in das Infanterie-Regiment Nr. 32. Am 15. April 1873 wurde er Kommandeur des I. Bataillons und am 28. September 1874 Kommandeur des Füsilier-Bataillons. Er stieg am 22. März 1876 zum Oberstleutnant und am 18. September 1880 zum Oberst auf. Anschließend wurde er am 11. Dezember mit der Führung des Grenadier-Regiments Nr. 3 beauftragt und dazu à la suite dieses Regiments gestellt und am 18. Januar 1881 als Kommandeur bestätigt. Dazu erhielt er am 14. August 1885 den Kronen-Orden II. Klasse. Am 8. Dezember 1885 wurde er schließlich als Kommandant in die Festung Glatz versetzt und dazu a la suite des Regiments gestellt. In Glatz erhielt er am 15. April 1886 den Charakter als Generalmajor und wurde am 22. März 1888 mit Pension zur Disposition gestellt, dazu erhielt er den Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern.

Der General der Infanterie von Gottberg sagte am 1. Januar 1885[4]:

„Oberst Hakewessel ist ein hervorragende tüchtiger Regimentskommandeur, von vornehmer Gesinnung, gediegenem und taktvollem Wesen. In diesem Sinne leitet er sein Offizierskorps. Das sehr gut ausgebildete Regiment wurde von ihm gut vorgestellt, ebenso auch die kombinierte Brigade. Als Truppenführer bewies er volles Verständnis für den Gebrauch und die Zusammenwirkung der einzelnen Waffen wie für die Terrainbenutzung. Ungeachtet seines fortgeschrittenen Alters ist Oberst Hakewessel für die Stellung als Brigadekommandeur geeignet und zu empfehlen.“

Hakewessel heiratete am 25. Mai 1866 in Eutin Nanny Wallroth, eine Tochter des Geheimen Kirchenrates, Superintendenten und Hauptpastors von Eutin Anton Friedrich Christoph Wallroth. Das Paar hatte eine Tochter, welche kurz nach der Geburt im September 1867 starb.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch des Großherzogtums Oldenburg, 1856, S. 75
  2. Geschichte des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91, S. 385 Anhang 4: Rangliste zum Oktober 1867,
  3. Geschichte des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91, S. 373f.
  4. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 10, S. 29.