Antoaneta Stefanowa
Antoaneta Stefanowa (Bydgoszcz 2022) | |
Name | Antoaneta Stefanowa |
Verband | Bulgarien |
Geboren | 19. April 1979 Sofia, Bulgarien |
Titel | Internationaler Meister der Frauen (1994) Großmeister der Frauen (1994) Internationaler Meister (1997) Großmeister (2002) |
Weltmeisterin | 2004–2006 |
Aktuelle Elo‑Zahl | 2472 (September 2022) |
Beste Elo‑Zahl | 2560 (Januar 2003, Mai bis Juli 2010) |
Karteikarte bei der FIDE (englisch) |
Antoaneta Stefanowa (bulgarisch Антоанета Стефанова; * 19. April 1979 in Sofia) ist eine bulgarische Schachspielerin.
Leben
Sie erlernte das Schachspiel im Alter von vier Jahren zusammen mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Liana von ihrem Vater Andon Stefanow. Bereits im Alter von sieben Jahren wurde sie Stadtmeisterin von Sofia.
1989 wurde sie in Puerto Rico Jugendweltmeisterin der Altersklasse U10 weiblich und gewann dabei alle 11 Partien. 1992 wurde sie Jugendeuropameisterin der Altersklasse U14 weiblich. Im selben Jahr spielte sie ihre erste Schacholympiade. 1995 gewann sie die Landesmeisterschaft der Frauen überlegen mit 13 Punkten aus 14 Partien. 2000 wurde sie in die bulgarische Nationalmannschaft der Männer berufen. 2002 wurde sie in Warna Schacheuropameisterin der Frauen. Im selben Jahr errang sie den Titel eines Großmeisters.
2004 gewann sie in Elista durch einen 2,5:0,5-Sieg im Finale gegen Jekaterina Kowalewskaja die Schachweltmeisterschaft der Frauen.[1] Kurz zuvor hatte sie bei der Europameisterschaft der Frauen in Dresden den dritten Platz belegt. Als Weltmeisterin war Stefanowa für den Schach-Weltpokal 2005 qualifiziert, bei dem sie in der ersten Runde Ivan Sokolov mit 0,5:1,5 unterlag. 2008 gewann sie den North Urals Cup in Krasnoturjinsk, das mit einem Elo-Schnitt der Teilnehmerinnen von 2522 als bestbesetztes Frauenturnier aller Zeiten bezeichnet wurde.
Im Juni 2012 gewann sie in Batumi die Frauen-Weltmeisterschaft im Schnellschach.
Im Februar 2015 lag Stefanowa auf dem 15. Platz der Frauenweltrangliste. Die bulgarische Rangliste der Frauen führt sie seit Juli 1995 an, in der gesamten bulgarischen Elo-Liste liegt sie auf Platz 11. Von Januar bis Juli 2003 belegte sie den zweiten Platz der Frauenweltrangliste.
Sie ist mit Großmeister Iwan Tscheparinow verheiratet, mit dem sie eine Tochter hat.[2]
Nationalmannschaft
Seit 1992 nahm Stefanowa an allen zwölf Schacholympiaden teil. Sie spielte 2000 in der offenen Klasse[4], bei den übrigen Austragungen im Wettbewerb der Frauen.[5] Von 1999 bis 2013 nahm sie an allen acht Mannschaftseuropameisterschaften der Frauen am Spitzenbrett teil und gewann dabei zwei individuelle Medaillen. 2009 hatte sie das zweitbeste, 2005 das drittbeste Einzelergebnis am ersten Brett.[6]
Vereine
Die russische Mannschaftsmeisterschaft der Frauen gewann Stefanowa 2004 und 2005 mit dem AWS Krasnoturjinsk, mit dem sie auch sechsmal am European Club Cup der Frauen teilnahm und diesen 2011 gewann[7], 2009 mit der Mannschaft von Spartak Widnoje, mit der sie im selben Jahr auch den European Club Cup der Frauen gewann.[7] In der britischen Four Nations Chess League (4NCL) spielte sie erstmals in der Saison 2002/03 für Guildford A&DC, seit 2012 spielt sie erneut für diese Mannschaft und gewann die 4NCL 2013, 2014, 2015, 2016 und 2018. In Frankreich spielte Stefanowa von 2002 bis 2009 für Clichy-Echecs-92. Sie spielte in den Saisons 2004/05 und 2005/06 in der höchsten Spielklasse, der Top 16, und gewann 2003, 2005, 2007 und 2009 die französische Mannschaftsmeisterschaft der Frauen. Stefanowa hat auch schon für RAD Belgrad und ULIM Chişinău gespielt.[7] In der deutschen Frauenbundesliga spielt sie seit der Saison 2015/16 für die OSG Baden-Baden und gewann mit dieser 2016 und 2018 den Titel. In der chinesischen Mannschaftsmeisterschaft spielte sie 2016 für Zhejiang, 2017 für Tianjin und 2019 für Shandong.[8] In der spanischen División de Honor trat Stefanowa 2020 für Magic Extremadura an.
Politik
Bei der Parlamentswahl 2021 im April wurde sie für die Partei Ima Takaw Narod in die Nationalversammlung gewählt.[9]
Literatur
- Vladimir Georgiev, Simeon Stoichkov: Antoaneta Stefanova. CIELA, Sofia 2004. ISBN 954-649-735-5. (Text bulgarisch und englisch)
Weblinks
Nachspielbare Schachpartien von Antoaneta Stefanowa auf 365Chess.com (englisch)
- Harry Schaack: Interview mit Antoaneta Stefanova. In: Karl, 3/2004, S. 40 (»Ich kämpfe gerne am Brett«), eingesehen am 5. September 2018
Einzelnachweise
- ↑ Antoaneta Stefanova ist Weltmeisterin 2004 In: de.chessbase.com. 6. Juni 2004, abgerufen am 19. August 2019.
- ↑ GM Ivan Cheparinov, Perpetual Chess Podcast vom 28. Januar 2020 (englisch)
- ↑ Zahlen gemäß Elo-Listen der FIDE. Datenquellen: fide.com (Zeitraum seit 2001), olimpbase.org (Zeitraum 1971 bis 2001)
- ↑ Antoaneta Stefanowas Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
- ↑ Antoaneta Stefanowas Ergebnisse bei Schacholympiaden der Frauen auf olimpbase.org (englisch)
- ↑ Antoaneta Stefanowas Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften der Frauen auf olimpbase.org (englisch)
- ↑ a b c Antoaneta Stefanowas Ergebnisse bei European Club Cups der Frauen auf olimpbase.org (englisch)
- ↑ OlimpBase :: Chinese Chess League :: Antoaneta Stefanova. In: OlimpBase. Abgerufen am 18. August 2019 (englisch).
- ↑ Stefanova becomes politician, ChessTech, 16. April 2021
Personendaten | |
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NAME | Stefanowa, Antoaneta |
ALTERNATIVNAMEN | Стефанова, Антоанета (bulgarisch) |
KURZBESCHREIBUNG | bulgarische Schachspielerin und Schachweltmeisterin |
GEBURTSDATUM | 19. April 1979 |
GEBURTSORT | Sofia |
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Vera Menchik
Autor/Urheber:
This photo was taken by Krzysztof Szeląg |
Antoaneta Stefanova, International Chess Festival, Bydgoszcz 2022.