Antje Weithaas

Weithaas auf der Titelseite des belgischen Magazins deSingel (2014)

Antje Weithaas (* 1966[1][2] in Guben[3]) ist eine deutsche Violinistin.

Leben

Mit viereinhalb Jahren begann Antje Weithaas das Geigenspiel. Sie studierte später an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Werner Scholz. 1987 gewann sie den Kreisler-Wettbewerb in Graz, 1988 den Bach-Wettbewerb in Leipzig und 1991 den Internationalen Joseph-Joachim-Violin-Wettbewerb in Hannover, dessen Künstlerische Leiterin sie 2019 wurde. Einige Jahre war Antje Weithaas Professorin an der Berliner Universität der Künste, 2004 wechselte sie an die Hochschule für Musik Hanns Eisler. Antje Weithaas spielt ein Instrument von Stefan-Peter Greiner aus dem Jahr 2001.

Weithaas, Martin Helmchen, Marie-Elisabeth Hecker, an der Hochschule für Musik Detmold (2019)

Neben solistischen und kammermusikalischen Auftritten spielte Antje Weithaas mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Bamberger Symphonikern sowie beim Los Angeles Philharmonic, der San Francisco Symphony, dem Philharmonia Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra und den führenden Orchestern der Niederlande, Skandinaviens und Asiens. Zu ihren Partnern am Dirigentenpult zählten Vladimir Ashkenazy, Sir Neville Marriner, Marc Albrecht, Yakov Kreizberg, Sakari Oramo und Carlos Kalmar. Einen Schwerpunkt ihrer kammermusikalischen Arbeit bildet für Antje Weithaas das Arcanto Quartett mit Daniel Sepec, Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras. Beim Label Harmonia Mundi erschienen CDs mit Werken von Bartók, Brahms, Ravel, Dutilleux und Debussy und Schubert.

Eine feste Kammermusik-Partnerschaft verbindet sie mit der Pianistin Silke Avenhaus auf Tourneen und fünf CDs mit Werken Schuberts, Brahms’, Mendelssohns, Dvořáks, Suks und französischen Komponisten auf dem Label CAvi-music. Zum 50. Geburtstag der Camerata Bern dokumentierte Antje Weithaas ihre künstlerische Leitung mit einer Aufnahme zweier Bearbeitungen von Beethoven-Werken, dem Streichquartett op. 95 und der Kreutzer-Sonate (in der Bearbeitung von Richard Tognetti).

Außerdem spielte Antje Weithaas mit Clemens Hagen, Sharon Kam, Christian und Tanja Tetzlaff sowie Lars Vogt in wechselnden Formationen Kammermusik. Antje Weithaas gehört zum Kern des Künstlerensembles, das das Festival Spannungen – Musik im Kraftwerk Heimbach gestaltet. Zudem bildet sie gemeinsam mit der Hornistin Marie-Luise Neunecker und der Pianistin Silke Avenhaus ein Trio.

Repertoire

Ihr Konzertrepertoire beinhaltet neben Konzerten Mozarts, Beethovens und Schumanns und neuen Werken wie dem Violinkonzert von Jörg Widmann auch Klassiker der Moderne wie Schostakowitsch, Prokofjew, Hartmann und Ligeti sowie selten gespielte Violinkonzerte wie die von Korngold, Schoeck und Gubaidulina.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Camerata Bern – Prof. Antje Weithaas. In: professionals.klassik.com, abgerufen am 20. September 2012 (zur Übernahme der künstlerischen Leitung).
  2. Antje Weithaas (Memento vom 27. Januar 2013 im Webarchiv archive.today). In: klassik-heute.com, abgerufen am 11. Januar 2017.
  3. Prof. Antje Weithaas, Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin

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Autor/Urheber: DeSingel , Lizenz: CC BY 4.0
There are very few violinists who can communicate with their instruments as expressively and with such versatility as Antje Weithaas. True to her belief that you have to master your instrument in the same way as you do your own voice, she always manages to hit just the right note with her audience. For every composer and every work, she finds the right tone, phrasing and rhetoric, with the finest nuances of timbre and dynamic. In this programme, which features great works from the solo violin canon, Weithaas will surprise you time and time again with her vigorous, profound playing. Just like the Cello Suites, the three Partitas and three Sonatas for solo violin are amongst the masterpieces that Bach wrote in Köthen. He composed them as finger exercises for his pupils and for himself - Bach was himself an excellent violinist - and for well-known violin virtuosos of the period like Johann Georg Pisendel. With regard to technical complexity and expression, Bach went further than anything that had previously been written for violin. When, in 1923, Eugène Ysaÿe heard the violin legend Joseph Szigeti playing Bach's Sonatas and Partitas, he conceived the notion of composing a cycle of the same magnitude. Bach was a model for his work in various different ways. In the Second Sonata, Ysaÿe quotes note by note from Bach's Prelude to the Third Partita.
P1268757 Weithaas, Helmchen, Hecker (Meisterkonzert) (48982952442).jpg
Autor/Urheber: Thorsten Krienke from Detmold, Germany, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Antje Weithaas (Violine), Martin Helmchen (Klavier) und Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello) beim Meisterkonzert am 29.10.2019 im Konzerthaus der HfM Detmold.

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