Antilope

© Hans Hillewaert, CC BY-SA 4.0
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Antilope(n) ist eine gebräuchliche Sammelbezeichnung für mehrere zum Teil nicht näher miteinander verwandte Arten der Hornträger (Bovidae).

Bedeutung

Der Begriff ist ein sogenanntes Papierkorb-Taxon und wird daher in der biologischen Taxonomie nicht verwendet.[1] Vielmehr dient er als alltagssprachliche Sammelbezeichnung der vorwiegend wildlebenden Hornträger Afrikas und Asiens in Abgrenzung zu den traditionell domestizierten Arten der Hornträger. Die verschiedenen Antilopen bilden jedoch keine stammesgeschichtliche und damit auch keine systematische Einheit. Sie stellen die Mehrheit der über 100 Arten der Hornträger.

Da der Begriff nicht wissenschaftlich ist, finden sich verschiedene Definitionen. In der Regel versteht man unter Antilopen alle Hornträger, die nicht zu den Ziegenartigen (Caprinae), welche vor allem Schafe und Ziegen umfassen, oder den Rindern (Bovini) gehören. Antilopen sind demnach die Ducker, die Bovinae ohne die Rinder, die Kuhantilopen, die Pferdeböcke, die Reduncinae, die Aepycerotinae und die Gazellenartigen. Zur weiteren Untergliederung dieser Taxa siehe Hornträger.

Der Duden definiert die Antilope als in Afrika und Asien vorkommendes, in Herden lebendes Säugetier von unterschiedlicher Größe mit schlankem Körper und gekrümmten oder geringelten Hörnern.[2] Bei einigen Arten tragen die Weibchen allerdings keine Hörner.

Der in Nordamerika vorkommende Gabelbock ähnelt äußerlich den Antilopen Afrikas und Asiens. Er wird daher manchmal als „amerikanische Antilope“ oder „Gabelhornantilope“ bezeichnet, gehört jedoch nicht zu den Hornträgern.

Fabelwesen

Darstellung der Antilope im Harvey-Bestiarium (um 1240)

Das Wort „Antilope“ (über lateinisch. antalopus von gr. ἀνθόλοψ ) wird erst seit der frühen Neuzeit in seinem heutigen Sinn gebraucht, in antiken und mittelalterlichen Bestiarien bezeichnete es ein wildes, auch Antholops[3] genanntes, Fabelwesen, das an den Ufern des Euphrats lebe. Es sei so flink, dass kein Jäger es stellen könne, seine Hörner seien scharf wie Sägen, und das Tier in der Lage, damit Bäume zu fällen. Jedoch verfange es sich manchmal mit den Hörnern im Gestrüpp, nur dann könne es erlegt werden.

Diese fabelhafte Antilope fand im Mittelalter in die Heraldik Eingang. Als Wappentier zierte sie etwa das Siegel der englischen Könige Heinrich IV., V. und VI.

Literatur

  • Brehms Neue Tierenzyklopädie / Band 3: Säugetiere 3 / Bertelsmann Lexikon / ISBN 3-570-08603-8
  • Rennie Montague Bere: Die Welt der Tiere: Antilopen, 1970

Weblinks

Commons: Antilope – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kathrin Zinkant: Lernen vom Gnu. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 8. November 2021.
  2. Antilope, die auf www.duden.de (abgerufen am 13. September 2012)
  3. Vgl. etwa Physiologus. Frühchristliche Tiersymbolik. Übersetzt und herausgegeben von Ursula Treu. Union Verlag, Berlin (Ost) 1981 (DNB 810706830, mit ausführlichem Nachwort). 3. Auflage (Physiologus. Naturkunde in frühchristlicher Deutung): Artia Verlag, Hanau 1998, S. 72–73 (Nr. 36): Vom Antholops.

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Darstellung der Antilope (Fabelwesen) im Harley-Bestiarium (1240)
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Impala at South Luangwa National Park, Zambia.
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Ein Grosskudu in Etosha, Namibia