Anthropomorphe Felsgräber der Iberischen Halbinsel
Anthropomorphe Felsgräber der Iberischen Halbinsel (spanisch Tumba Olèrdolana; portugiesisch Sepulturas escavadas na Rocha) finden sich zumeist in Nekropolen (größeren Begräbnis- und Weihestätten). Die Felsgräber weisen meist eine anthropomorphe Form auf, sind also der menschlichen Körperform ähnelnd gestaltet. Sie waren ursprünglich von einer Deckplatte bedeckt und in den meisten Fällen – gemäß christlicher Überzeugung – nicht von Grabbeigaben begleitet. Die in massive Felsplatten geschlagenen Gräber sind eine für die Iberische Halbinsel typische Erscheinung. Obwohl einige Beispiele außerhalb des iberischen Raums bekannt sind (z. B. Felsgräber von Heysham, England; Abtei Saint-Roman bei Beaucaire, Kirche von Saint-Pantaléon (Vaucluse), Kapelle St. Croix (Montmajour) und der Odilienberg, alle in Frankreich, oder in der Nekropole von Marshan, Tanger, Marokko), konzentriert sich hier die überwiegende Mehrheit.
Geschichte
Zeitlich werden die Felsgräber meist zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert eingeordnet. Allerdings werden sie unter anderem von Alberto del Castillo bereits in das 7. Jahrhundert datiert. Die Datierung hat durch den Mangel an stratigraphischem Kontext und wegen des Fehlens von Grabbeigaben eine Kontroverse zwischen den Archäologen erzeugt, so dass zum Zweck einer verbesserten Differenzierung von westgotischen oder mittelalterlichen Felsgräbern gesprochen wird.
Formvarianten
Typologisch können sie nichtanthropomorphe Formen besitzen – oval, rechteckig, mit gewölbten Seiten, trapezförmig – oder anthropomorph mit einigen Varianten im Kopfbereich. Die Kontur kann rechte oder abgerundete Winkel haben. Einige haben umlaufende Kanten, die das Eindringen von Wasser verhindern und eine Anpassung der Abdeckung ermöglichen.
Vorkommen
Die Gräber liegen in der Regel an horizontalen Granit-Aufschlüssen; ihre Ausrichtung folgt keinem bestimmten Muster. Meist sind es mehrere Gräber nebeneinander, aber auch einzelne Exemplare kommen vor. Manchmal befinden sich in ihrem Umfeld auch Sarkophage (z. B. in Duruelo de la Sierra).
Auf der Iberischen Halbinsel kommen anthropomorphe Felsgräber neben portugiesischen Nekropolen (Sabel, Santo Adrião, San Gens, Nekropole do Vale de Maria Pais) auch in Spanien (z. B. San Vítor de Barxacova, La Cabilda, Peciña und Sant Feliuet); besonders hervorzuheben ist das Gebiet der südlichen Sierra de la Demanda (Quintanar de la Sierra, Duruelo de la Sierra, Palacios de la Sierra).
Weblinks
- Felsplattengräber auf der Iberischen Halbinsel – Foto + Kurzinfos (galicisch und englisch)
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Antropomorphic burial in Vascoveiro (Guarda, Portugal).
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Antropomorphic burial in Vascoveiro (Guarda, Portugal).
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Anthropomorphic or "Olerdola" tombs at the necropolis of the rock carved chapel of San Vicente en Vado, Cervera de Pisuerga (Palencia, Castile and León). It is located close to the confluence of river Rivera with the Pisuerga, and it falls within one of the large Spanish hermitage groups, the one of Alto Pisuerga. It basically presents a large rectangular room with several entrances and rough openings, to which is added a chapel excavated in the East, differentiated from the rest by a step that may have been closed using a masonry apse. The chapel is surrounded by a necropolis, dated between the 8th and 11th centuries, where about twenty tombs excavated in the rock have been discovered, predominantly of anthropomorphic type. The chapel and the necropolis probably formed part of a small monastic complex that would possess other buildings today disappeared, as well as cells excavated in the rock (lauras) that still remain. After the monastic community disappeared, San Vicente retained its role as a chapel until the middle of the 19th century, when it was permanently abandoned.
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Antropomorphic burial in Vascoveiro (Guarda, Portugal).
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Antropomorphic burial in Vascoveiro (Guarda, Portugal).
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Visigoth tombs near Colmenar Viejo, Madrid