Anthony Davidson

Anthony Davidson
Anthony Davidson 2019
Nation:Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Ungarn 2002
Letzter Start:Großer Preis von Spanien 2008
Konstrukteure
2002 Minardi • 2005 BAR • 2007–2008 Super Aguri
Statistik
WM-Bilanz:WM-22. (2008)
StartsSiegePolesSR
24
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Anthony Denis Davidson (* 18. April 1979 in Hemel Hempstead, England) ist ein ehemaliger britischer Automobilrennfahrer. Er nahm zwischen 2002 und 2008 an der Formel-1-Weltmeisterschaft teil. Nach dem Rückzug seines letzten Teams Super Aguri F1 während der Saison 2008 war Davidson als Testfahrer unter anderem bei Brawn GP sowie als Kommentator beim britischen Radiosender Radio 5 Live tätig. 2014 gewann er gemeinsam mit Sébastien Buemi den Fahrertitel in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Karriere

Anfänge

Davidson begann 1994 in der britischen Junioren-Kartmeister mit dem Motorsport. Danach folgten bis 1999 mehrere Erfolge in nationalen und internationalen Kartserien in Europa und Asien. In der Wintersaison des gleichen Jahres nahm er dann erfolgreich an der Winterserie der britischen Formel-Ford-Meisterschaft teil. Um nach einem weiteren Jahr bei der Nachwuchsformel in die britische und europäische Formel-3-Meisterschaft zu wechseln. Wobei er die Saison in seinem Heimatland als Vizemeister wurde und beim europäischen Pendant den Meistertitel herausfuhr. Am Ende des Jahres 2000 gewann er den McLaren Autosport BRDC Award.

Formel 1

Davidson im B·A·R, 2005

Parallel dazu erhielt Davidson im Jahre 2001 einen Vertrag als Testfahrer für das damalige BAR-Honda Team, bei denen er bis zur Übernahme von Honda in der Saison 2006 unter Vertrag blieb. Jedoch ergab sich bereits 2002 die Möglichkeit zwei Grand-Prix-Rennen für den Rennstall Minardi zu fahren. Bei dem italienischen Team ersetzte er den bis dahin fahrenden Alex Yoong, beendete jedoch keinen der beiden Meisterschaftsläufe. BAR-Teamchef David Richards, der zudem auch Vorsitzender des Unternehmens Prodrive war, ermöglichte Davidson 2003 neben seiner Aufgabe als Testfahrer auch die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen von Le Mans in einem von Prodrive vorbereiteten Ferrari 550 Maranello GTS. Allerdings fiel der Wagen mit Davidson, Darren Turner und Kelvin Burt vorzeitig mit technischem Defekt aus. Zudem war er vor und nach dem Rennen in Le Mans auch bei vier Meisterschaftsläufen der American Le Mans Series gemeldet. Drei der Rennen beendete Davidson mit wechselnden Fahrerpaarungen auf dem Podium der GTS-Kategorie. Mit der Einführung der Freitagsfahrer in der Formel 1, dessen Rolle Davidson in der Formel-1-Saison 2004 übernahm, konnte er auf verschiedenen Formel-1-Rennstrecken Erfahrung sammeln. Beim Großen Preis von Malaysia im folgenden Jahr erkrankte Stammfahrer Takuma Satō, Davidson übernahm das Fahrzeug, musste sein drittes Formel-1-Rennen jedoch wegen eines technischen Defekts vorzeitig beenden.

Davidson im Super Aguri, Silverstone 2007

Honda, die den britischen Rennstall BAR nun komplett übernommen hatten, verlängerte den Vertrag von Davidson auch 2006. Neben der Rolle als Test- und Freitagsfahrer übernahm Davidson beim Radiosender BBC Radio 5 Live die Rolle als Kommentator. Für 2007 bekam Davidson das zweite Cockpit bei Super Aguri neben seinem ehemaligen BAR-Teamkollegen Takuma Satō. Auch 2008 begann er die Saison für das japanische Team, das jedoch nach bereits vier Rennen seinen Rückzug aus der Formel 1 bekanntgab. Davidson wurde in der Folge von Honda wieder als Testfahrer übernommen und war 2009 Ersatzfahrer bei Brawn GP.

Sportwagensport

Davidson im Peugeot 908 HDi FAP beim 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps 2010

Zudem fuhr er 2009 erneut bei dem von Prodrive geleiteten Werksteam von Aston Martin das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Im Lola-Aston Martin LMP1 mit Jos Verstappen und Darren Turner beendete er den Lauf auf dem 13. Gesamtrang. Einen Monat später nahm er auch beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps teil. Dort pilotiert er für das Nissan-Werksteam einen Nissan GT-R mit Turner und Michael Krumm. Wie Le Mans beendete er den Meisterschaftslauf zur FIA-GT-Meisterschaft auf dem 13. Gesamtrang. Im Februar 2010 wurde bekannt, dass Davidson einen Vertrag bei Peugeot unterschrieben hatte. Daraufhin startete er beim 12-Stunden-Rennen von Sebring, das er zusammen mit Marc Gené und Alexander Wurz auf dem Dieselprototyp Peugeot 908 HDi FAP gewann. Zudem ist er für weitere Einsätze beim 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps der Le Mans Series und bei den 24 Stunden von Le Mans eingeplant.

Seit 2013 bestreitet er für Toyota Racing die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Er bestritt alle Rennen der Saison gemeinsam mit Sébastien Buemi und Stéphane Sarrazin, das Trio gewann dabei das 6-Stunden-Rennen von Bahrain und schloss die Saison auf dem dritten Platz ab.

2014 fuhr er gemeinsam mit Buemi und Nicolas Lapierre die ersten vier Saisonrennen, danach teilte er sich das Fahrzeug nur noch mit Buemi. Mit vier Siegen und drei weiteren Podestplatzierungen in acht Rennen sicherten sich Buemi und Davidson gemeinsam den Fahrertitel.

2015 ersetzte Kazuki Nakajima Lapierre, der Toyota TS040 Hybrid war jedoch den Konkurrenzfahrzeugen von Audi und Porsche technisch unterlegen, so dass Buemi, Davidson und Nakajima nur beim Saisonauftakt, dem 6-Stunden-Rennen von Silverstone, auf dem Podium standen. In der Gesamtwertung belegten Buemi und Davidson den fünften Platz, Nakajima musste ein Rennen auslassen und wurde Siebter.

Auch die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2016 bestritten Buemi, Davidson und Nakajima wieder gemeinsam mit dem neuentwickelten Toyota TS050 Hybrid.

Statistik

Karrierestationen

Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft

Gesamtübersicht

SaisonTeamChassisMotorRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Runden
PunkteWM-Pos.
2002KL Minardi AsiatechMinardi PS02Asiatech 3.0 V10223.
2005Lucky Strike B·A·R HondaBAR 007Honda 3.0 V10127.
2007Super Aguri Formula 1Super Aguri SA07Honda 2.4 V81723.
2008Super Aguri F1 TeamSuper Aguri SA08Honda 2.4 V8422.
Gesamt24

Einzelergebnisse

Saison12345678910111213141516171819
2002
DNFDNF
2005
DNF
2007
16161611181111DNFDNF12DNF141416DNFDNF14
2008
DNF1516DNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2003Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Veloqx Prodrive RacingFerrari 550 GTS MaranelloVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Kelvin BurtVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Darren TurnerAusfallUnfall
2009Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin RacingLola-Aston Martin LMP1NiederlandeNiederlande Jos VerstappenVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Darren TurnerRang 13
2010FrankreichFrankreich Peugeot Sport TotalPeugeot 908 HDi FAPOsterreichÖsterreich Alexander WurzSpanienSpanien Marc GenéAusfallMotorschaden
2011FrankreichFrankreich Peugeot Sport TotalPeugeot 908OsterreichÖsterreich Alexander WurzSpanienSpanien Marc GenéRang 4
2012JapanJapan Toyota RacingToyota TS030FrankreichFrankreich Stéphane SarrazinSchweiz Sébastien BuemiAusfallUnfall
2013JapanJapan Toyota RacingToyota TS030FrankreichFrankreich Stéphane SarrazinSchweiz Sébastien BuemiRang 2
2014JapanJapan Toyota RacingToyota TS040 HybridFrankreichFrankreich Nicolas LapierreSchweiz Sébastien BuemiRang 3
2015JapanJapan Toyota RacingToyota TS040 HybridJapanJapan Kazuki NakajimaSchweiz Sébastien BuemiRang 8
2016JapanJapan Toyota Gazoo RacingToyota TS050 HybridJapanJapan Kazuki NakajimaSchweiz Sébastien Bueminicht klassiert
2017JapanJapan Toyota Gazoo RacingToyota TS050 HybridJapanJapan Kazuki NakajimaSchweiz Sébastien BuemiRang 8
2019Vereinigte StaatenVereinigte Staaten DragonSpeedOreca 07Mexiko Roberto GonzálezVenezuela Pastor MaldonadoAusfallUnfall
2020Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jota RacingOreca 07Mexiko Roberto GonzálezPortugal António Félix da CostaRang 6
2021Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich JotaOreca 07Mexiko Roberto GonzálezPortugal António Félix da CostaRang 13

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2003Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Veloqx Prodrive RacingFerrari 550 MaranelloVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Darren TurnerVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Kelvin BurtRang 13
2010FrankreichFrankreich Team Peugeot TotalPeugeot 908 HDi FAPSpanienSpanien Marc GenéOsterreichÖsterreich Alexander WurzGesamtsieg
2011FrankreichFrankreich Team Peugeot TotalPeugeot 908SpanienSpanien Marc GenéOsterreichÖsterreich Alexander WurzRang 8

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen123456789
2012Toyota RacingToyota TS030 HybridVereinigte Staaten SEBBelgien SPAFrankreich LEMVereinigtes Konigreich SILBrasilien SAOBahrain BAHJapan FUJChina Volksrepublik SHA
DNF
2013Toyota RacingToyota TS030 HybridVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich LEMBrasilien SAOVereinigte Staaten AUSJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAH
342DNF227DNF1
2014ToyotaToyota TS040 HybridVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich LEMVereinigte Staaten AUSJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAHBrasilien SAO
113311102
2015ToyotaToyota TS040 HybridVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich LEMDeutschland NÜRVereinigte Staaten AUSJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAH
38854564
2016ToyotaToyota TS050 HybridVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich LEMDeutschland NÜRMexiko MEXVereinigte Staaten AUSJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAH
1627DNF55434
2017ToyotaToyota TS050 HybridVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich LEMDeutschland NÜRMexiko MEXVereinigte Staaten AUSJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAH
116433111
2018/19DragonSpeedOreca 07Belgien SPAFrankreich LEMVereinigtes Konigreich SILJapan FUJChina Volksrepublik SHAVereinigte Staaten SEBBelgien SPAFrankreich LEM
11DNF7201267DNF
2019/20JotaOreca 07Vereinigtes Konigreich SILJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAHVereinigte Staaten AUSBelgien SPAFrankreich LEMBahrain BAH
9DNF656764
2021JotaOreca 07Belgien SPAPortugal PORItalien MONFrankreich LEMBahrain BAHBahrain BAH
54DNF1365

Weblinks

Commons: Anthony Davidson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of San Marino (1862–2011).svg
The flag of San Marino, before the 2011 standardization
Flag of Europe.svg
Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Peugeot 908 Nr1 Spa 2010.JPG
Autor/Urheber: DoomWarrior, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Anthony Davidson fährt einen Peugeot 908 HDi FAP während des Aufwärmtraining des 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps.
Anthony Davidson Goodwood Festival of Speed 2019 (48242774922).jpg
Autor/Urheber: Jen_ross83, Lizenz: CC BY 2.0
Anthony Davidson Goodwood Festival of Speed 2019.
Anthony Davidson USA 2005.jpg
Autor/Urheber: jwunrow, Lizenz: CC BY 2.0
Anthony Davidson driving for Honda at the 2006 United States Grand Prix.
Flag of San Marino (pre 2011).svg
The flag of San Marino, before the 2011 standardization
Anthony Davidson 2007 Britain.jpg
Autor/Urheber: Rob Snell, Lizenz: CC BY 2.0
Anthony Davidson driving for Super Aguri F1 at the 2007 British Grand Prix.