Anorthotiko Komma Ergazomenou Laou

Ανορθωτικό Κόμμα Εργαζόμενου Λαού
Anorthotiko Komma Ergazomenou Laou
Fortschrittliche Partei des arbeitenden Volkes
General­sekretärAndros Kyprianou
Gründung1941
Entstehunghervorgegangen aus:
Kommounistiko Komma Kyprou (KKK)
(Gründung: 1926)
HauptsitzNikosia
AusrichtungDemokratischer Sozialismus[1]
Kommunismus
Marxismus-Leninismus[2]
Eurokommunismus
ZeitungHaravgi
Sitze Repräsentantenhaus
15 / 56 (26,8 %)
Internationale VerbindungenInternationales Treffen Kommunistischer und Arbeiterparteien[3]
Sitze EU-Parlament
1 / 6 (16,7 %)
EuropaparteiEuropäische Linke (EL) (Beobachter)
EP-FraktionDie Linke

Das Anorthotiko Komma Ergazomenou Laou (AKEL; griechisch Ανορθωτικό Κόμμα Εργαζόμενου Λαού, ΑΚΕΛ, Fortschrittliche Partei des arbeitenden Volkes oder Fortschrittspartei des werktätigen Volkes[4][5]) ist eine linke Partei der Republik Zypern. Die AKEL war ursprünglich die Kommunistische Partei Zyperns. Sie wurde später eine Vertreterin des vom sowjetisch geprägten Kommunismus der Ostblockstaaten unabhängigen Eurokommunismus, bevor sie sich zunehmend sozialdemokratisierte.[4][6] Von 2008 bis 2013 stellte sie mit Dimitris Christofias den Staatspräsidenten.

Die AKEL kämpft für ein unabhängiges, demilitarisiertes und blockfreies Zypern und für eine föderale Lösung des Zypernkonfliktes. Die Partei legt besonderen Nachdruck auf eine Wiederannäherung mit den Zyperntürken. Sie war gegen den EU-Beitritt der Republik Zypern und hatte Bedenken gegenüber der Übernahme der Euro-Währung. Obwohl sie nominell eine kommunistische Partei ist, stellte sie während ihrer Regierungszeit 2008–2013 die in der Republik Zypern herrschende Marktwirtschaft nicht in Frage.

Geschichte

Gründung

Die Partei wurde 1926 als Kommunistische Partei Zyperns (KKK) gegründet. Die KKK trat für die Unabhängigkeit von Zypern ein und lehnte die Hauptforderung der meisten nichtkommunistischen Zyperngriechen, den Anschluss Zyperns an Griechenland (Enosis = Vereinigung) ab. Nach nationalen Aufständen[7] und den ihnen folgenden Einschränkungen der Bürgerrechte durch die britische Kolonialverwaltung wurde die Partei 1931 verboten. Sie ging daraufhin in den Untergrund und konnte ihre Aktivitäten schrittweise wieder ausbauen.[8] 1941 gründeten Mitglieder der Führungsriege der Untergrund-KKK die AKEL. Bei den ersten Kommunalwahlen von 1943 wurden die AKEL-Kandidaten Ploutis Servas und Adam Adamantos in Limassol und Famagusta zum Bürgermeister gewählt.

Anders als ihre Vorgängerin lehnte AKEL die Enosis nicht ab, sondern verlangte einen stufenweisen Prozess, angefangen bei der Einführung einer Verfassung und einer weitgehenden Autonomie als britische Kolonie, bis hin zur vollständigen Selbstbestimmung und der Enosis. Nach dem Scheitern einer verfassungsgebenden Versammlung änderte die AKEL 1949 ihre Parteilinie wieder und forderte die sofortige Enosis ohne Zwischenschritte.

Verfolgung durch griechische und türkische Nationalisten

In den späten 1950er Jahren sah sich die Partei der gewalttätigen Vorgehensweise der antibritischen Widerstandsbewegung EOKA ausgesetzt. Obwohl über beide Parteien ein Verbot verhängt worden war, beschuldigte die EOKA die AKEL der Kollaboration mit den Briten. Die EOKA ermordete mehrere AKEL-Mitglieder wegen „Verrats“, wie etwa den AKEL-Anhänger Savas Menikou, der zu Tode gesteinigt wurde. Die AKEL warf der EOKA-Führung ihrerseits Antikommunismus vor, insbesondere da der EOKA-Anführer Georgios Grivas im Griechischen Bürgerkrieg auf der Seite der konservativen griechischen Regierung gekämpft hatte.

1958 forderte die zyperntürkische nationalistische Organisation TMT Zyperntürken auf, die AKEL zu verlassen. Der Herausgeber der Arbeiterzeitung Fazıl Önder wurde umgebracht und der Leiter der türkischen Abteilung der der AKEL nahestehenden Gewerkschaft PEO Ahmet Sadi floh aus Todesangst nach Großbritannien. 1965 ermordete die TMT Derviş Ali Kavazoğlu, den letzten Zyperntürken im Zentralkomitee der AKEL.

Nach der Unabhängigkeit

Nach der Unabhängigkeit unterstützte die AKEL bei den ersten Präsidentschaftswahlen Ioannis Kliridis (Vater des späteren Präsidenten Glafkos Klerides), der gegen den Erzbischof Makarios III. antrat. 1988 unterstützte sie die erfolgreiche Präsidentschaftskandidatur des parteilosen liberalen Unternehmers Georges Vassiliou. 1998 sprach sie sich für den ebenfalls parteilosen Diplomaten Georgios Iacovou aus, der allerdings im zweiten Wahlgang knapp scheiterte.

Bei den Parlamentswahlen vom 27. Mai 2001 erhielt die Partei 34,7 % der abgegebenen Stimmen und 20 von 56 Mandaten, damit war sie stärkste Kraft im Repräsentantenhaus. Mit Dimitris Christofias wurde mit Unterstützung der Sozialdemokratischen Bewegung (EDEK) und der in der Mitte positionierten Demokratischen Partei (DIKO) erstmals ein Kommunist zum Parlamentspräsidenten der Republik Zypern gewählt. 2003 unterstützte AKEL die erfolgreiche Präsidentschaftskandidatur von Tassos Papadopoulos von der DIKO. Wie Papadopoulos rief AKEL beim Referendum über den Annan-Plan zur Wiedervereinigung Zyperns zu einem Nein-Votum auf.[9] Bei den Parlamentswahlen 2006 verlor die AKEL zwei Sitze, blieb aber mit 31,1 % stärkste Kraft und stellte vier Minister in der Regierung Papadopoulos. Die Parlamentswahlen 2011 gewann zwar die konservative Dimokratikos Synagermos (DISY) mit 34,3 % der Stimmen, aber auch die AKEL konnte mit einem Stimmenanteil von 32,7 % einen Sitz im Parlament dazugewinnen und hatte damit 19 Sitze im Repräsentantenhaus von Zypern erreicht.

Regierung Christofias

Ein großer Erfolg war die Präsidentschaftswahl 2008, aus deren erstem Wahlgang Christofias zunächst mit den zweitmeisten Stimmen hervorging. Die folgende Stichwahl, bei der er die Unterstützung der DIKO des scheidenden Präsidenten Papadopoulos und der sozialdemokratischen EDEK hatte, gewann er mit 53 % gegen den konservativen Kandidaten Ioannis Kasoulidis. Er wurde das erste kommunistische Staatsoberhaupt der Republik Zypern. Christofias bildete eine Koalitionsregierung aus AKEL, DIKO und Sozialdemokraten. Er erklärte die Wiedervereinigung der Insel zum wichtigsten Ziel. Unter seiner Führung verbesserte die Republik Zypern außerdem ihr Verhältnis zu Russland. 2011 nahm die Regierung russische Finanzhilfe in Form eines Kredits in Höhe von 2,5 Milliarden Euro in Anspruch.[10] Nach der schweren Munitionsexplosion auf der Marinebasis Evangelos Florakis zerbrach die Koalition im August 2011 und AKEL stellte anschließend allein eine Minderheitsregierung. Bei der Präsidentschaftswahl 2013 trat Christofias nicht mehr an. Der AKEL-Kandidat Stavros Malas unterlag dem Konservativen Nikos Anastasiadis in der Stichwahl mit 42,5 %.

Im Europäischen Parlament wird die AKEL von Adamos Adamou und Kyriakos Triantaphyllides vertreten. Sie ist Mitglied der Konföderalen Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke und besitzt bei der Europäischen Linkspartei Beobachterstatus.

Generalsekretäre

Wahlergebnisse

JahrWahlStimmen%Sitze
1960Zypern Republik Parlamentswahl 196051.71937,71 %
5/35
1970Zypern Republik Parlamentswahl 197068.22934,10 %
9/35
1976Zypern Republik Parlamentswahl 1976264.005
von
1.242.4761
71,89 %
9/35

von
34/35
1
1981Zypern Republik Parlamentswahl 198195.36432,77 %
12/35
1985Zypern Republik Parlamentswahl 198587.62827,43 %
15/56
1991Zypern Republik Parlamentswahl 1991104.77130,63 %
18/56
1996Zypern Republik Parlamentswahl 1996121.95833,00 %
19/56
2001Zypern Republik Parlamentswahl 2001142.64834,71 %
20/56
2004Europa Europawahl 200493.21227,89 %
2/6
2006Zypern Republik Parlamentswahl 2006131.06631,13 %
18/56
2009Europa Europawahl 2009106.92234,90 %
2/6
2011Zypern Republik Parlamentswahl 2011132.17132,67 %
19/56
2014Europa Europawahl 201469.85226,98 %
2/6
2016Zypern Republik Parlamentswahl 201690.20425,67 %
16/56
2019Europa Europawahl 201977.24127,49 %
2/6
2021Zypern Republik Parlamentswahl 202179.91322,34 %
15/56
1 
als Teil des Wahlbündnisses DIKO-AKEL-EDEK

Einzelnachweise

  1. THE IDEOLOGICAL AND POLITICAL IDENTITY OF AKEL. AKEL, Juni 2015, archiviert vom Original am 17. Januar 2021; abgerufen am 3. September 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.akel.org.cy
  2. THE IDEOLOGICAL AND POLITICAL IDENTITY OF AKEL. AKEL, Juni 2015, archiviert vom Original am 17. Januar 2021; abgerufen am 3. September 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.akel.org.cy
  3. 17 IMCWP, List of Participants (Memento vom 7. Januar 2016 im Internet Archive)
  4. a b Egbert Jahn: Vorläufiges oder endgültiges Scheitern des Zypern-Plans der Vereinten Nationen? (2009/2011) In: Politische Streitfragen. Band 3: Internationale Politik, VS Verlag, Wiesbaden 2012, S. 113
  5. oder Wiederaufbaupartei des arbeitenden Volkes (?), vgl. Lambros Kaikitis: Zypern und die Europäische Union. Erwartungen und Probleme einer eventuellen Vollmitgliedschaft Zyperns. Alano Herodot-Verlag, 1998, S. 29.
  6. Klaus Hillenbrand: Präsidentschaftswahl im griechischen Zypern. Kommunismus out, Nationalismus nicht. taz.de, 23. Februar 2008.
  7. Andrekos Varnava: Assassination in Colonial Cyprus in 1934 and the Origins of EOKA – Reading the Archives Against the Grain, London: Anthem Press 2021, S. 36. Hier abrufbar.
  8. Spyros Sakellaropoulos: The Evolution of the Political, Social and Economic Life of Cyprus, 1191–1950, Cham: Springer 2022, S. 235. Hier abrufbar.
  9. Christiane Schlötzer: Flucht in Russlands Arme. Süddeutsche.de, 19. März 2013.
  10. Helena Smith: Russia prepared to ride to Nicosia's aid. In: The Guardian, 14. September 2011.

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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