Anniken Huitfeldt

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Anniken Huitfeldt, 2011

Anniken Scharning Huitfeldt (* 29. November 1969 in Bærum) ist eine norwegische Politikerin der Arbeiderpartiet (Ap). Seit 2005 ist sie Abgeordnete im Storting. Von Februar 2008 bis Oktober 2009 war sie die Kinder- und Gleichstellungsministerin, von Oktober 2009 bis September 2012 die Kulturministerin und anschließend bis Oktober 2013 die Arbeitsministerin ihres Landes. Von Oktober 2021 bis Oktober 2023 war sie Außenministerin.

Leben

Nach dem Besuch der weiterführenden Schule arbeitete Huitfeldt von 1988 bis 1989 als Fylkessekretärin der Jugendorganisation Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF). Im Jahr 1989 begann Huitfeldt an der Universität Oslo Staatswissenschaft und Geschichte zu studieren. Von 1992 bis 1993 studierte sie Geografie an der London School of Economics. Anschließend kehrte sie an die Universität Oslo zurück, wo sie Geschichte studierte. Nachdem sie bereits von 1994 bis 1996 als stellvertretende Vorsitzende der AUF fungierte, war sie zwischen 1996 und 2000 die Vorsitzende der Jugendorganisation. In den Jahren 2000 bis 2001 war sie Vizevorsitzende der International Union of Socialist Youth. Von 2001 bis 2005 war sie im Vorstand vom norwegischen Zweig von Save the Children (Redd Barna) tätig. Huitfeldt arbeitete in den Jahren 2000 bis 2005 als Forscherin bei der Forschungsstiftung Fafo.[1]

2005–2021: Stortingsabgeordnete und Ministerin in der Regierung Stoltenberg

Bei der Parlamentswahl 2005 zog Huitfeldt erstmals direkt in das norwegische Nationalparlament Storting ein. Dort vertritt sie den Wahlkreis Akershus und wurde stellvertretende Vorsitzende im Kirchen-, Bildungs- und Forschungsausschuss. Vor ihrem Einzug ins Parlament war sie bereits zwei Legislaturperioden Vararepresentantin, also Ersatzabgeordnete.[1] Am 29. Februar 2008 wurde sie zur Kinder- und Gleichstellungsministerin in der Regierung Stoltenberg II ernannt. Zum 20. Oktober 2009 wurde sie zur neuen Kulturministerin ernannt. In diesem Amt blieb sie bis zum 21. September 2012, bevor sie zur Arbeitsministerin ernannt wurde. Diesen Posten hatte sie bis zum Abtritt der Regierung am 16. Oktober 2013 inne.[2]

Nachdem sie wegen ihrer Regierungsmitgliedschaft ihr Mandat im Storting ruhen lassen musste, kehrte sie anschließend in das Parlament zurück. Dort wurde sie im Oktober 2013 zur Vorsitzende des Außen- und Verteidigungsausschusses. Diese Position behielt sie auch nach der Wahl 2017. Bei der Wahl war sie als Spitzenkandidatin ihrer Parteiliste im Wahlkreis Akershus angetreten.[3] Im Jahr 2019 wurde sie zur Vorsitzenden der Arbeiderpartiet in Akershus gewählt.[4][5]

Seit 2021: Außenministerin und Rückkehr ins Storting

Am 14. Oktober 2021 wurde Huitfeldt in der neu gebildeten Regierung Støre zur Außenministerin ernannt.[6] Im August 2023 gab Huitfeldt bekannt, dass sie durch – nach eigenen Aussagen ihr unbekannte – Aktiengeschäfte ihres Ehemanns mehrfach „unwissend befangen“ gewesen sei. Ihr Ehemann hatte unter anderem kurz nach einem Treffen Huitfeldts mit dem Waffenproduzenten Kongsberg Gruppen Aktien des Konzerns gekauft.[7] Am 16. Oktober 2023 verließ sie im Rahmen eines größeren Regierungsumbaus ihren Posten als Außenministerin. Ministerpräsident Støre gab in diesem Zusammenhang an, dass Huitfeldt als Ministerin weitermachen wollte, er aber nicht an ihr festhalten könne. Huitfeldts Nachfolger wurde ihr Parteikollege Espen Barth Eide.[8] Sie kehrte daraufhin als Abgeordnete ins Storting zurück, wo sie zuvor aufgrund ihrer Regierungsmitgliedschaft vertreten worden war. Dort wurde sie stellvertretende Vorsitzende im Wirtschaftsausschuss.[1]

Privates

Anniken Huitfeldt entstammt dem dänischen Uradelsgeschlecht Huitfeldt (ausgesprochen: Witfält) und wuchs in Jessheim auf. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.[9] Ihre Schwester Astrid Huitfeldt ist ebenfalls Politikerin.[10]

Bibliografie

  • Likhet eller Likeverd (1996)
  • Fagbevegelsen foran et nytt århundre (1997)
  • Sosialdemokratiet 2000 (2000)
  • Child slavery and child trafficking in West Africa, Roma minorities in the Czech and Slovak Republics (2001)
  • Næringslivets samfunnsansvar (2003)
  • Det globale ekteskapsmarkedet (2004)
  • Women in Iraq – Analytical Report, Bagdad (2005)
  • Skapsprengere (2009)
  • Anniken Huitfeldt: Fortellingen om Gro Harlem Brundtland: Jenta som ble Norges statsminister og hele verdens doktor (2010)

Weblinks

Commons: Anniken Huitfeldt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Biografi: Huitfeldt, Anniken. In: Stortinget. Abgerufen am 13. Oktober 2021 (norwegisch).
  2. Anniken Huitfeldt. In: regjeringen.no. Abgerufen am 13. Oktober 2021 (englisch).
  3. Stortingsvalget 2017 - Valglister med kandidater. In: valg.no. Abgerufen am 15. April 2019 (norwegisch).
  4. Her blir Huitfeldt ny leder. In: Dagsavisen. 27. Februar 2019, abgerufen am 15. April 2019 (norwegisch).
  5. Anniken Huitfeldt valgt som ny leder av Akershus Arbeiderparti! In: Arbeiderpartiet. Abgerufen am 15. April 2019 (norwegisch (Bokmål)).
  6. Utenriksminister Anniken Huitfeldt. In: regjeringen.no. 14. Oktober 2021, abgerufen am 14. Oktober 2021 (norwegisch).
  7. Eiliv Frich Flydal, Runa Fjellanger, Alf Bjarne Johnsen: Kjøpte aksjer i selskaper som Huitfeldt hadde møtt. In: Kjøpte aksjer i selskaper som Huitfeldt hadde møtt. 30. August 2023, abgerufen am 30. August 2023 (norwegisch).
  8. Vilde Helljesen: Støre om Huitfeldts avgang: Aksjesaken en del av begrunnelsen. In: NRK. 16. Oktober 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (norwegisch).
  9. Nina Lødemel Ida Halvorsen Kemp: Huitfeldt blir ny barne- og likestillingsminister. Abgerufen am 15. April 2019 (norwegisch (Bokmål)).
  10. Kulturministerens søster blir Støres rådgiver. In: vg.no. 20. Oktober 2011, abgerufen am 13. Oktober 2021 (norwegisch (Bokmål)).

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Norges kulturminister Anniken Huitfeldt under ett nordiskt kulturministermöte vid Nordiska Rådets session 2011 i Köpenhamn.