Annaturm

Annaturm mit Waldgaststätte Annaturm auf dem Bröhngipfel

Der Annaturm ist ein 28 m[1] (ohne Antennen) hoher Aussichts- und Richtfunkturm auf dem etwa 405 m ü. NHN hohen Bröhn, der höchsten Erhebung des Höhenzugs Deister im Calenberger Bergland in Niedersachsen. Angegliedert an den Turm mit Sendeanlage ist die Waldgaststätte Annaturm.

Geschichte

Zeichnung des Annaturms, ca. 1910

Der erste Turm auf dem Bröhngipfel war eine von 1833 bis 1834[1] erbaute Holz-Eisen-Konstruktion, die auf Veranlassung von Carl Friedrich Gauß errichtet wurde und zur Landesvermessung einen trigonometrischen Punkt[1] erhielt; er wurde später mehrfach erneuert. Der Name stammt von der Ehefrau des Maurermeisters, der in den 1880er Jahren den dritten Annaturm baute. Gauß ließ dort 1834[1] durch seinen Sohn Joseph Gauß Landvermessungen für die Gaußsche Landesaufnahme durchführen. Er selbst hatte bereits 1822 Messungen auf dem 310 Meter hohen Kalenberg bei Bredenbeck am Vermessungspunkt Deister I durchgeführt, wo der Gaußstein auf dem Deister aufgestellt wurde.

1867 und 1879[1] wurden als Ersatz der zweite und dritte Turm aus verschiedenen Materialien errichtet oder umgebaut.

1888[1] wurde der vierte Turm errichtet – diesmal aus Stahl. Der 1904[1] gebaute fünfte Turm war eine Stahlgitterkonstruktion, die als Richtfunkstelle, Flugbeobachtungspunkt während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) und in den 1950er Jahren Standort einer Flugsicherungsstelle der Bundesanstalt für Flugsicherung war.

Der heutige, sechste Annaturm, wurde 1982[1] als Aussichtsturm in Betonröhrenbauweise mit angegliederter Waldgaststätte Annaturm erbaut.

Aussichtsmöglichkeiten

Im Inneren des Annaturms, der täglich (außer Montag) von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist, erfolgt der Aufstieg über eine Wendeltreppe. Von seiner Aussichtsplattform auf einer Höhe von 433 m ü. NHN fällt der Rundblick über den Deister und in das Calenberger Land bis nach Hildesheim und Hannover, zum Steinhuder Meer sowie über das Weserbergland mit dem Köterberg. Bei klarer Sicht sind in der Ferne die Lüneburger Heide und der Brocken im Harz sichtbar.[2]

Sendeanlagen

Auf dem Annaturm befindet sich das Amateurfunkrelais DB0SUN mit der Frequenz 438,8875 MHz.

In den 1950er Jahren befand sich am Annaturm eine Flugsicherungszentrale der Bundesanstalt für Flugsicherung. Etwa 1,3 km nordwestlich vom Bröhn steht auf dem Höfeler (ca. 395 m) ein Turm der DFS mit einer SRE-M-Radaranlage. Jede dieser bundesweit sechs Anlagen hat einen Erfassungsradius von etwa 145 NM (Nautischen Meilen), was knapp 270 km entspricht. In der Nähe sind auf dem Deisterkamm weitere Anlagen der Flugsicherung installiert.

Panoramen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Waldgaststätte Annaturm, auf annaturm-deister.de
  2. Panoramaaufnahme vom Annaturm (Beschriftung von Sichtzielen zuschaltbar), auf panorama-photo.net

Literatur

  • Wolfgang Kratzin: Ein Juwel für Wanderer und Radfahrer. Der Vorgänger des Annaturms wurde vor 180 Jahren errichtet – vom Mathematiker Carl Friedrich Gauß. In: Springer Jahrbuch 2014 für die Stadt und den Altkreis Springe. Hrsg.: Förderverein für die Stadtgeschichte von Springe e. V., Springe 2014, Seiten 109–111.

Weblinks

Commons: Annaturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 14′ 47,9″ N, 9° 30′ 31,6″ O

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Zeichnung des Annaturms im Deister, ca. 1910
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Aussicht vom Annaturm, Blickrichtung NNW
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Aussichtsplattform Annaturm
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Aussicht vom Annaturm, Blickrichtung NO
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Der Annaturm im Deister
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Panoramablick vom Annaturm im Deister
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Annaturm im Deister