Anna Sergejewna Kurnikowa

Anna Kurnikowa Tennisspieler
Anna Kurnikowa
Anna Kurnikowa bei einem Besuch der Bagram Air Base (2009)
Nation:Russland Russland
Geburtstag:7. Juni 1981
Größe:173 cm
1. Profisaison:1995
Rücktritt:2003
Spielhand:Rechts, beidhändige Rückhand
Preisgeld:3.584.662 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz:209:129
Höchste Platzierung:8 (20. November 2000)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian OpenVF (2001)
French OpenAF (1998, 1999)
WimbledonHF (1997)
US OpenAF (1996, 1998)
Doppel
Karrierebilanz:200:71
Karrieretitel:16
Höchste Platzierung:1 (22. November 1999)
Wochen als Nr. 1:10
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 2
Australian OpenS (1999, 2002)
French OpenF (1999)
WimbledonHF (2000, 2002)
US OpenVF (1996, 2002)
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian OpenHF (1997, 2000)
French OpenVF (1997)
WimbledonF (1999)
US OpenF (2000)
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Anna Sergejewna Kurnikowa (russisch Анна Сергеевна Курникова, wiss. Transliteration Anna Sergeevna Kurnikova, engl. Transkription Anna Kournikova; * 7. Juni 1981 in Moskau, Russische SFSR, Sowjetunion) ist eine ehemalige russische Tennisspielerin.

Leben

Anna Kurnikowa ist Tochter einer Wirtschaftswissenschaftlerin und eines Hochschullehrers und ehemaligen Ringers. Der ehemalige kasachische Tennisspieler Jewgeni Koroljow ist ihr Cousin. Ihre erste Trainerin war Larissa Preobraschenskaja.

Kurnikowa begann im Alter von fünf Jahren in einem wöchentlichen Kinder-Sport-Programm mit dem Tennisspielen. Im Jahr 1992 ging sie in die Tennis-Akademie zu Nick Bollettieri in Bradenton, Florida. Ende der 1990er Jahre kümmerten sich auch Pavel Složil und Eric van Harpen um ihr Training, bevor Mutter Alla ab 2000 diese Aufgabe übernahm. Seit dem Turnier in Rom 2002 bis zu ihrem Karriereende 2003 war Harold Solomon ihr Coach.

Ihr Profidebüt gab Kurnikowa mit 14 Jahren im September 1995. Noch im selben Jahr wurde sie Orange-Bowl-Siegerin und die Nummer 1 der Juniorinnen, am Saisonende stand sie auf Platz 281 der WTA-Weltrangliste. Bei ihrem Fed-Cup-Debüt 1996 für Russland war sie die jüngste Spielerin aller Zeiten in diesem Wettbewerb. Bis zum Saisonende verbesserte sie sich im Ranking auf Position 57. Für Russland trat sie bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta im Doppel an.

1997 spielte Kurnikowa erstmals in Wimbledon und erreichte auf Anhieb das Halbfinale, was ihr Platz 32 der WTA-Rangliste einbrachte. Im Jahr darauf errang sie an der Seite von Monica Seles in Tokio ihren ersten Turniersieg. 1999 folgten weitere Doppeltitel mit Martina Hingis bei den Australian Open, in Indian Wells, Rom, Eastbourne und beim Masters sowie das Mixed-Finale mit Jonas Björkman in Wimbledon; zudem das Einzelfinale in Hilton Head, in dem sie Martina Hingis mit 2:6 und 3:6 unterlag. Ende 2000 erreichte Kurnikowa nach weiteren Doppeltiteln (in Gold Coast mit Julie Halard-Decugis, in Hamburg mit Natallja Swerawa und beim Masters mit Martina Hingis) mit Platz 8 auch ihre beste Platzierung in der Einzel-Weltrangliste.

In den folgenden Jahren gewann Kurnikowa vier weitere Doppeltitel, einen mit Barbara Schett in Sydney (2001), zwei mit Martina Hingis (2001 in Moskau und 2002 bei den Australian Open, den letzten von elf gemeinsamen) sowie einen mit Janet Lee in Schanghai.

Mit 21 Jahren zog sich Kurnikowa wegen starker Rücken- und Wirbelsäulenprobleme weitgehend aus dem Profitennis zurück. Zum Saisonende 2003 stand sie nach nur fünf Turnierstarts – der letzte im April in Charleston – nur noch auf Platz 305 der Rangliste. Im Sommer 2004 spielte sie noch einige Exhibitions, zierte dann erneut das Cover der Zeitschrift Maxim, machte Werbung für Omega-Uhren und produzierte einen neuen Kalender. In der Weltrangliste wurde sie inzwischen nicht mehr geführt.

1998, 1999 und 2000 konnte sich Kurnikowa im Einzel und im Doppel für das Masters, die späteren WTA Tour Championships, qualifizieren. Sie gewann dort 1999 und 2000 die Doppelkonkurrenz und erreichte im Jahr 2000 zudem das Halbfinale im Einzel. Im Fed Cup brachte sie es bei insgesamt zwölf Einsätzen in drei Jahren auf zwölf Siege (davon zehn im Doppel) und sieben Niederlagen (fünf im Einzel).

Kurnikowa war längere Zeit unter den Top 20 der WTA-Weltrangliste platziert und erreichte mehrmals das Halbfinale und auch Finale von Profiturnieren, gewann in ihrer Profikarriere aber keinen Einzeltitel.

Kurnikowa war einige Zeit mit dem Eishockeyspieler Sergei Fjodorow zusammen. Nach dessen Angaben heirateten die beiden 2001 in Moskau, sollen sich aber schon kurz darauf wieder haben scheiden lassen. Seit 2001 ist sie mit dem spanischen Sänger Enrique Iglesias liiert, den sie beim Dreh zu dessen Musikvideo Escape kennengelernt hatte.[1] 2017 wurde sie Mutter von Zwillingen, einem Jungen und einem Mädchen.[2] Am 30. Januar 2020 kam ihr drittes Kind zur Welt.[3]

2010 wurde berichtet, dass Kurnikowa die US-amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hat.[4]

Medienpräsenz

Kurnikowa mit Martina Hingis (2002)

Neben ihren sportlichen Leistungen verdankte Kurnikowa ihre große Bekanntheit ihrem attraktiven Aussehen. Ihr Name gehörte eine Zeit lang zu den am häufigsten eingegebenen Suchbegriffen bei Internet-Suchmaschinen.[5]

Im Jahr 2011 war Kurnikowa als Trainerin in der 12. Staffel der US-Fernsehshow The Biggest Loser zu sehen.[6]

Turniersiege

Doppel

Nr.DatumTurnierKategorieBelagPartnerinFinalgegnerinnenErgebnis
1.27. September 1998Japan TokioWTA Tier IIHartplatzVereinigte Staaten Monica SelesVereinigte Staaten Mary Joe Fernández
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
6:4, 6:4
2.31. Januar 1999Australien Australian OpenGrand SlamHartplatzSchweiz Martina HingisVereinigte Staaten Lindsay Davenport
Belarus 1995 Natallja Swerawa
7:5, 6:3
3.13. März 1999Vereinigte Staaten Indian WellsWTA Tier IHartplatzSchweiz Martina HingisVereinigte Staaten Mary Joe Fernández
Tschechien Jana Novotná
6:2, 6:2
4.9. Mai 1999Italien RomWTA Tier ISandSchweiz Martina HingisFrankreich Alexandra Fusai
Frankreich Nathalie Tauziat
6:2, 6:2
5.19. Juni 1999Vereinigtes Konigreich EastbourneWTA Tier IIRasenSchweiz Martina HingisTschechien Jana Novotná
Belarus 1995 Natallja Swerawa
6:4, Aufgabe
6.21. November 1999Vereinigte Staaten New YorkWTA Tour ChampionshipsTeppich (Halle)Schweiz Martina HingisLettland Larisa Neiland
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
6:4, 6:4
7.8. Januar 2000Australien Gold CoastWTA Tier IIIHartplatzFrankreich Julie Halard-DecugisBelgien Sabine Appelmans
Italien Rita Grande
6:3, 6:0
8.7. Mai 2000Deutschland HamburgWTA Tier IISandBelarus 1995 Natallja SwerawaVereinigte Staaten Nicole Arendt
Niederlande Manon Bollegraf
6:75, 6:2, 6:4
9.8. Oktober 2000Deutschland FilderstadtWTA Tier IIHartplatz (Halle)Schweiz Martina HingisSpanien Arantxa Sánchez Vicario
Osterreich Barbara Schett
6:4, 6:2
10.15. Oktober 2000Schweiz ZürichWTA Tier IHartplatz (Halle)Schweiz Martina HingisVereinigte Staaten Kimberly Po
Frankreich Anne-Gaëlle Sidot
6:3, 6:4
11.12. November 2000Vereinigte Staaten PhiladelphiaWTA Tier IITeppich (Halle)Schweiz Martina HingisVereinigte Staaten Lisa Raymond
Australien Rennae Stubbs
6:2, 7:5
12.19. November 2000Vereinigte Staaten New YorkWTA Tour ChampionshipsTeppich (Halle)Schweiz Martina HingisVereinigte Staaten Nicole Arendt
Niederlande Manon Bollegraf
6:2, 6:3
13.13. Januar 2001Australien SydneyWTA Tier IIHartplatzOsterreich Barbara SchettVereinigte Staaten Lisa Raymond
Australien Rennae Stubbs
6:2, 7:5
14.7. Oktober 2001Russland MoskauWTA Tier ITeppich (Halle)Schweiz Martina HingisRussland Jelena Dementjewa
Russland Lina Krasnoruzkaja
7:61, 6:3
15.27. Januar 2002Australien Australian OpenGrand SlamHartplatzSchweiz Martina HingisSlowakei Daniela Hantuchová
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
6:2, 6:74, 6:1
16.15. September 2002China Volksrepublik SchanghaiWTA Tier IVHartplatzChinesisch Taipeh Janet LeeJapan Rika Fujiwara
Japan Ai Sugiyama
7:5, 6:3

Karrierestatistik und Turnierbilanz

Einzel

Turnier19961997199819992000200120022003Karriere
Australian Open13AFAFVF12VF
French Open3AFAF21AF
WimbledonHFAF21HF
US OpenAF2AF31AF

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation; n. a. = nicht ausgetragen

Doppel

Turnier199519961997199819992000200120022003T / T S/N Sieg%
Australian Open12SHFVFSAF2 / 722:581 %
French OpenAFHFFAF0 / 413:476 %
Wimbledon2HFHF0 / 39:375 %
US OpenVFAF22VF0 / 510:567 %
Tour Championships1SS2 / 36:186 %
TokioVF1F0 / 34:357 %
Indian Wellsa. K.VFVFSF1 / 412:380 %
Miami1VFHF2VF10 / 66:555 %
Hilton Head IslandVFVFnicht ausgetragen0 / 23:260 %
BerlinVFHFAF0 / 35:271 %
RomHFAFSAF1 / 47:278 %
Kanada1VF10 / 32:250 %
Zürich1VFS1 / 35:271 %
Moskaua. K.HFFSVF1 / 49:375 %
Fed CupK1PORR0 / 310:283 %
StatistikS/N Sieg%
Turnierteilnahmen110102013216113Gesamt: 95
Erreichte Finals110479430Gesamt: 29
Gewonnene Titel000156220Gesamt: 16
Hartplatz-Siege/-Niederlagen0:010:66:616:917:229:612:220:23:3113:3676 %
Sand-Siege/-Niederlagen0:08:211:39:413:27:20:00:00:048:1379 %
Rasen-Siege/-Niederlagen0:00:01:11:04:05:20:04:20:015:575 %
Teppich-Siege/-Niederlagen3:12:20:08:54:211:47:11:10:036:1669 %
Gesamt-Siege/-Niederlagen3:120:1018:1034:1838:652:1419:325:53:3212:7075 %
Sieg%75 %67 %64 %65 %86 %79 %86 %83 %50 %Gesamt:
Jahresendposition784010142611176N/A

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; RR = Round Robin (Gruppenphase); n. a. = nicht ausgetragen; a. K. = andere Kategorie; PO (Playoff) = Auf- und Abstiegsrunde im Billie Jean King Cup; K1, K2, K3 = Teilnahme in der Kontinentalgruppe I, II, III im Billie Jean King Cup.

Anmerkung: Diese Statistik berücksichtigt alle Ergebnisse im Einzel bei ITF- und WTA-Turnieren. Als Quelle dient die ITF-Seite der Spielerin. Dargestellt sind nur WTA-Turniere der Kategorie Tier I (bis 2008).

Mixed

Turnier1997199819992000200120022003Karriere
Australian OpenHFAF1HF1AFHF
French OpenVF2VF
Wimbledon2F1VFF
US OpenAFFF

Trivia

Die Starthand Ass/König beim Texas Hold’em Poker wird oft als „Anna Kurnikowa“ bezeichnet, da sie die gleichen Anfangsbuchstaben (A/K) hat. Mit dieser Namensgebung einher geht der Spruch: „Sieht gut aus, gewinnt aber selten.“ Eine Anspielung auf Kurnikowas Erfolge während ihrer Tenniskarriere, denn sie konnte nie einen Einzeltitel auf der WTA Tour gewinnen, obwohl sie jahrelang zur Weltspitze im Tennis gehörte.

Der Computerwurm Anna Kournikova ist nach ihr benannt.

Commons: Anna Kurnikowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Enrique Iglesias: Neues Liebesnest mit seiner Anna! Bunte, 8. Januar 2013, abgerufen am 31. August 2020.
  2. Anna Kournikova & Enrique Iglesias Have Twins After Super Private Pregnancy. In: tmz.com. 18. Dezember 2017, abgerufen am 31. August 2020.
  3. Drittes Kind für Anna Kurnikowa und Enrique Iglesias: "Mein Sonnenschein". In: spiegel.de. 14. Februar 2021, abgerufen am 12. Juni 2021.
  4. tennis.com/news/articles/russian-born-kournikova-now-an-american-citizen
  5. Panagiotis Kolokythas: Top 100 der Suchbegriffe 2001 bei Lycos. In: PC-Welt. 20. Dezember 2001, abgerufen am 13. Februar 2016.
  6. Anna Kournikova leaves "The Biggest Loser". In: cbsnews.com. 15. November 2011, abgerufen am 2. Februar 2024 (englisch).

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Chinese Taipei Olympic Flag. According to the official website of Chinese Taipei Olympic Committee, Blue Sky(circle) & White Sun(triangles) above the Olympic rings is neither the National Emblem of the Republic of China, nor the Party Emblem of Kuomintang (KMT), but a design in between, where the triangles do not extend to the edge of the blue circle, as registered at International Olympic Committee in 1981 and digitally rendered in 2013. Besides, the blue outline of the five-petaled plum blossom is broader than the red one. Moreover, the CMYK code of the blue one and the Blue Sky & White Sun is "C100-M100-Y0-K0", and different from the Olympic rings (C100-M25-Y0-K0). Note that it's the only version recognized by IOC.
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Anna Kournikova (left) and Martina Hingis during the semi-finals of a double match in Sydney WTA tournament in 2002. Kournikova and Hingis won 6-4 6-3 against Justine Henin and Meghann Shaughnessy.
Anna Kournikova-Bagram Airfield 2009.jpg
USO brings celebrities to Servicemen and women Anna Kournikova entertains the Airmen, Soldiers, Sailors and Marines at Bagram Air Base, Afghanistan, during a United Service Organization tour Dec. 15, 2009. Ms. Kournikova, Dave Attell, Billy Ray Cyrus, and Nick Bollettieri are featured in a USO tour boosting the morale of deployed servicemen and women. Ms. Kournikova is a tennis pro originally from Russia and now calls Miami home.