Anna Jurjewna Kikina

Anna Jurjewna Kikina
Anna Jurjewna Kikina
LandRussland Russland
OrganisationRoskosmos Roskosmos
ausgewählt8. Oktober 2012
Einsätze1 Raumflug
Start5. Oktober 2022
Landung12. März 2023
Zeit im Weltraum157d 10h 1min
Raumflüge

Anna Jurjewna Kikina (russisch Анна Юрьевна Ки́кина; * 27. August 1984 in Nowosibirsk, Russische SFSR, Sowjetunion) ist eine russische Kosmonautin.[1][2][3]

Ausbildung

Kikina besuchte die Schule Nr. 29 für gesunde Lebensführung in Nowosibirsk. Einen Kurs beim Katastrophenschutzministerium der Russischen Föderation schloss sie im Jahr 2005 als Ausbilderin für Erste Hilfe und einem Rettungsschwimmerzertifikat ab. Sie besuchte die staatliche sibirische Universität für Wassertransport und erwarb dort 2006 die Qualifikation einer Wasserbauingenieurin mit einem Abschluss für den Notfallschutz in Wasseranlagen und 2008 die Qualifikation einer Betriebswirtin und Wirtschaftsmanagerin für Transportunternehmen.[1][2]

Beruf

Kikina arbeitete als Schwimmlehrerin, als Bergführerin im Altaigebirge und bildete Rettungskräfte beim Bergrettungsdienst aus. Außerdem war sie Programmdirektorin von Radio Sibirien-Altai.[1][2]

Kosmonautentätigkeit

Ausbildung

Im Januar 2012 nahm Kikina am öffentlichen Wettbewerb um die Zulassung als Kosmonautin teil. Sie kam in die Auswahl und im September 2012 erhielt sie zusammen mit 8 anderen Bewerbern das erforderliche Gesundheitszeugnis für die Zulassung als Kosmonaut.[1][2]

Im Oktober 2012 wurde Kikina Mitglied der Roskosmos-Kosmonauten-Mannschaft und begann mit dem allgemeinen Weltraumtraining im Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrum. Während des Trainings wurde in einem Wald in der Nähe von Moskau die Landung in bewaldetem sumpfigen Gebiet im Winter geübt.

Im Juni 2014 schloss Kikina das Training mit guten Noten ab. Jedoch wurde ihr aus unbekannten Gründen der Status Test-Kosmonaut verwehrt. Allerdings setzte sie ihre Ausbildung zur Kosmonautin fort. Sie erhielt ein Wassertraining zum Einsteigen in einen schwebenden Hubschrauber. Trainiert wurden die Landung in einer Wüste oder Halbwüste sowie die Notlandung in bergigem Gelände. Außerdem nahm sie an einem dreiwöchigen Fallschirm-Spezialtraining für Kosmonauten teil.

Im Dezember des Jahres 2014 wurde Kikina schließlich doch der Status einer Test-Kosmonautin verliehen.

Seit 2016 ist Kikina die einzige Frau in der Kosmonautenmannschaft von Roskosmos.

2017 nahm Kikina am SIRIUS-17-Isolations-Experiment (SIRIUS = Scientific International Research in Unique Terrestrial Station) teil, wobei ein 17-tägiger Mondflug simuliert wurde. Bei diesem Experiment lernte Kikina das Andocken an eine Raumstation und die Fernsteuerung eines Mondrovers. Sie testete Raumanzüge, die für diese Mission vorgesehen sind.

2018 absolvierte Kikina ein weiteres Fallschirmtraining für Kosmonauten, bei dem sie 40 Fallschirmsprünge ausführte.

Ebenfalls 2018 erhielt sie eine Schulung zur Durchführung visueller und instrumenteller Erdbeobachtung von der Internationalen Raumstation (ISS) aus und eine Ausbildung zur Teilnahme an der ISS-Expedition 67 (als Ersatzmannschaft) und der ISS-Expedition 68 als Hauptbesatzung.

Im Dezember 2021 gab der Generaldirektor von Roskosmos, Dmitri Olegowitsch Rogosin, bekannt, dass Kikina im September 2022 mit der SpaceX Crew-5 zur ISS fliegen würde. Im Mai 2022 wurde dieser Beschluss widerrufen und es hieß, dass aus politischen und technischen Gründen ein Flug russischer Kosmonauten auf amerikanischen Raumschiffen ausgeschlossen sei[4]. Im Juni 2022 wiederum verkündete Roskosmos, dass Kikina in die Vereinigten Staaten reisen würde, um sich auf den Flug mit der SpaceX Crew-5 vorzubereiten. Im Juli 2022 löste Juri Iwanowitsch Borissow Rogosin als Leiter von Roskosmos ab. Am 21. September 2022 flog der Amerikaner Francisco Rubio zusammen mit Sergei Walerjewitsch Prokopjew und Dmitri Alexandrowitsch Petelin mit der Sojus MS-22 zur ISS.

SpaceX Crew-5, ISS-Expedition 68

Kikina flog am 5. Oktober 2022 zusammen mit Josh Cassada, Nicole Mann und Koichi Wakata mit einer Dragon 2 (Seriennummer C210, Name „Endurance“) zur ISS.[5] Das Raumschiff dockte 29 Stunden später am 6. Oktober um 5:01 pm EDT (21:01 UTC, 23:01 Mitteleuropäische Sommerzeit) an der ISS an.[6][7]

Die Rückkehr zur Erde erfolgte am 12. März 2023 um 02:02 UTC.[8]

Sport

Kikina ist russische Meisterin im Mehrkampf und im Rafting. Sie war Mitglied des Altai-Teams im Kanuslalom und der russischen Rafting-Nationalmannschaft und beteiligte sich an den russischen Skilanglauf-Meisterschaften. Insgesamt hat Kikina mehr als 150 Fallschirmsprünge absolviert.[1]

Anerkennung, Auszeichnungen und Ehrungen

2006 schloss Kikina ihr Studium zur Wasserbauingenieurin mit Auszeichnung ab. 2011 gewann sie bei den russischen Skilanglauf-Meisterschaften eine Silbermedaille.

2021 wurde sie zum Modell für eine Barbie-Sammelpuppe der Reihe Barbie Inspiring Women im Rahmen der Kampagne zur Ermunterung und Motivierung junger Mädchen zu einer freien Berufswahl mit dem Motto: „You Can Be Whoever You Want“ (deutsch: Du kannst sein, wer immer du willst). Die Anna-Kikina-Barbie-Puppe wird nicht verkauft, sondern wird als Festtagsgeschenk vergeben oder kann als Preis gewonnen werden, bei Wettbewerben, die anlässlich des 60. Jahrestages des Starts von Juri Alexejewitsch Gagarin in den Weltraum veranstaltet werden.[9]

Familie

Kikina ist verheiratet.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Anna Jurjewna Kikina bei astronaut.ru. Abgerufen am 24. September 2022
  2. a b c d Anna Jurjewna Kikina bei gctc.ru. Abgerufen am 24. September 2022
  3. Kikina bei spacefacts.de. Abgerufen am 24. September 2022
  4. Rogosin schließt Flug russischer Kosmonauten mit amerikanischen Raumschiffen aus bei vedomosti.ru. Abgerufen am 24. September 2022
  5. Start zur ISS bei derstandard.de. Abgerufen am 7. Oktober 2022
  6. Bericht zum Flug zur ISS bei rnd.de. Abgerufen am 7. Oktober 2022
  7. NASA’s SpaceX Crew-5 Mission bei blogs.nasa.gov. Abgerufen am 7. Oktober 2022
  8. Josh Dinner published: SpaceX Dragon capsule splashes down with Crew-5 astronauts after 157 days in space. 12. März 2023, abgerufen am 12. März 2023 (englisch).
  9. Russia's only woman cosmonaut inspires one-of-a-kind Barbie doll bei collectspace.com. Abgerufen am 24. September 2022

Weblinks

Commons: Anna Kikina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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A fire-breathing, five-shaped dragon propels the Crew Dragon spacecraft of NASA's SpaceX Crew-5 mission beyond the confines of a pentagon’s outline and into low-Earth orbit. As the spacecraft ascends above the Earth’s atmosphere and its crew of courageous explorers embarks on their expedition aboard the International Space Station, the dragon’s fire transitions to the colors of NASA’s Commercial Crew Program representing the unrelenting efforts of the many teams who have met this challenge with unparalleled determination. The sun shines its light on this international team as they bravely pursue.
Roscosmos logo ru.svg
Logo of the Russian Federal Space Agency, commonly called Roscosmos, and abbreviated as FKA and RKA.
Anna Kikina Official Portrait.jpg
PHOTO DATE: June 16, 2021

LOCATION: Bldg. 8, Room 183 - Photo Studio Cosmonaut Anna Kikina poses for a portrait before her launch to the International Space Station as part of NASA's SpaceX Crew-5 mission.

PHOTOGRAPHER: Josh Valcarcel
ISS Expedition 68 Patch.svg
The official insignia of the Expedition 68 mission aboard the International Space Station.
  • International Space Station Expedition 68 marks the 24th year of operation since the start of its assembly on orbit. Today, the U.S., Russia, Japan, Canada, and the European Space Agency are partnering in the operation of the largest ever orbital outpost managed by humankind.
  • Seven sparkling stars in the vastness of space represent crewmembers and experts on the ground operating the space station. Bright sunbeams illuminate the station, a platform for scientific research, Earth and astronomical observation, education, as well as development of new technologies necessary for the exploration beyond low-Earth orbit, on the Moon and Mars.