Ann Smyrner

Ann Smyrner, eigentlich Hanne Smyrner (* 3. November 1934 in Frederiksberg; † 29. August 2016 in Andalusien), war eine dänische Filmschauspielerin, die hauptsächlich in deutsch-österreichischen und italienischen Spielfilmen mitwirkte.

Leben

Ihr Vater Poul Smyrner (1899–1978) war einer der führenden Schauspieler am königlichen Staatstheater in Kopenhagen, ihre Mutter war Konzertsängerin. Sie wuchs in Aarhus auf, wo ihre Eltern am Aarhus Teater engagiert waren. Als Teenager betätigte sie sich als Fotomodell.

Smyrner besuchte 1955 und 1956 die Schauspielschule des Aarhus Teaters und debütierte dort als Gulnare im Märchendrama Aladin des dänischen Dichters Adam Oehlenschläger. Mit 21 Jahren erhielt sie den Theaterpreis von Århus. Smyrner kam 22-jährig nach München und wurde nach einer ersten Rolle in Paul Verhoevens Komödie Von allen geliebt (an der Seite von Magda Schneider, Johannes Heesters und Chariklia Baxevanos) 1958 als Titelfigur für den Streifen Lilli – ein Mädchen aus der Großstadt, ausgewählt, obwohl sie noch wenig Deutsch sprach und der Part eigentlich mit einer deutschen Schauspielerin hätte besetzt werden sollen. Es handelte sich um eine Art Kriminalfilm-Parodie um die Bild-Lilli, die in den 1950er Jahren als Comic-Serie in der Bild bekannt wurde und für die die Zeitung einen Wettbewerb auslobte. Durch diesen Film war Smyrners Image als Blondine und Sexbombe für lange Zeit festgelegt.

Insgesamt spielte sie in mehr als 40 Filmen mit, dabei war sie auch in semierotischen B-Produktionen zu sehen. Sie hatte allerdings auch einige ernsthafte Drehs mit namhaften Schauspielern wie Götz George, O. W. Fischer, Lex Barker und Klaus Kinski. Romanze in Venedig (1962) war einer der seltenen Filme, in dem sie die Hauptrolle einer verliebten Frau erhielt.

Smyrner drehte oft in den Cinecittà-Studios in Rom, so auch den Western Die letzte Rechnung zahlst du selbst. Im Botanischen Garten von Kopenhagen drehte sie mit dem amerikanischen Regisseur Sidney W. Pink zwei Science-Fiction-Filme, die heute einen gewissen Kultstatus besitzen, Reptilicus[1] und Journey to the Seventh Planet.

Als ihr dann nur noch kleine Nebenrollen in Musik- und Sexkomödien angeboten wurden, zog sich Ann Smyrner 1972 aus dem Filmgeschäft zurück. Während eines Krankenhausaufenthalts hatte sie ein Bekehrungserlebnis und so begann sie 1973 ein Theologiestudium an der Universität Kopenhagen. Sie verlegte ihren Hauptwohnsitz nach Benalmádena in Spanien. Ann Smyrner schrieb Artikel für dänische Zeitungen vorwiegend zu theologischen Themen und machte Vortragsreisen.

Ihr Freund war seit 35 Jahren der in Dänemark bekannte Journalist Ole Hansen. Sie besaß seit einigen Jahren auch die spanische Staatsbürgerschaft. Vom Schauspielgeschäft völlig zurückgezogen beschäftigte sie sich mit Esoterik und Religion.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Ann Smyrner. Sammlung von Zeitungsartikeln. (Enthält ungezählte Zeitungsausschnitte in zwei Mappen). Sammlung Josef Treitl, (Wien) 1990, OBV.
  • Anna Bohm: Ann Smyrner – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 31, 1999.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmplakat bei terrorverlag.de abgerufen am 16. November 2011.