Ankaios (Sohn des Zeus)
Ankaios (altgriechisch ἈγκαῖοςAnkaíos) ist in der griechischen Mythologie ein König der Leleger auf Samos und ein Sohn des Zeus oder des Poseidon und der Astypalaia.
Einst sagte ihm ein Seher voraus, er werde von den Weinreben, die er gerade gepflanzt hatte, keinen Wein trinken. Als er später, den Seher verspottend, den vollen Becher in der Hand hielt, tat dieser den sprichwörtlich gewordenen Ausspruch: „Viel ist zwischen dem Becher und dem Rande der Lippen.“ Plötzlich traf die Nachricht ein, dass ein Eber das Land verwüstete. Ankaios setzte daraufhin den Becher ab und eilte hinaus, woraufhin er von dem Eber getötet wurde.
Literatur
- Johannes Toepffer: Ankaios 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2218 f.
- Georg Oertel: Ankaios 2). In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 354 f. (Digitalisat).
- Ballade von Johann Friedrich Kind: König Ankäos. Aus: Gedichte. Hartknoch, Leipzig 1808, S. 7. online, mit dem bekannten Zitat: „Zwischen Lipp und Kelchesrand / Schwebt der finstern Mächte Hand!“