Anita Kupsch
Anita Kupsch (* 18. Mai 1940 in Berlin) ist eine deutsche Volksschauspielerin und Synchronsprecherin. Besondere Popularität erlangte sie von 1987 bis 1996 an der Seite von Günter Pfitzmann in der ARD-Vorabendserie Praxis Bülowbogen in der Rolle der Arzthelferin Gabi Köhler.
Leben
Die Kaufmannstochter – ihr Vater war Eigentümer eines Schrotthandels[1] – begann nach dem Besuch des Gymnasiums zunächst eine Ausbildung als Kosmetikerin und ließ sich zudem von Tatjana Gsovsky in klassischem Ballett und Jazztanz unterrichten. Danach absolvierte sie 1960/61 eine Schauspielausbildung an der UFA-Nachwuchsschauspielschule von Else Bongers in Berlin und gab währenddessen ihr Bühnendebüt an der Kleinen Scala. Es folgten Theaterengagements am Berliner Renaissance-Theater (1960/61), Hebbel-Theater (1964 bis 1971), an der Berliner Komödie (ab 1968), den Hamburger Kammerspielen (1969), der Komödie Frankfurt (1978) und der Kleinen Komödie Hamburg (ab 1980) sowie zahlreiche Tourneen.
Bereits 1962 gab Anita Kupsch in Robert Siodmaks Fluchtdrama Tunnel 28 ihr Filmdebüt. Ab dem folgenden Jahr fand sie zudem vermehrt Arbeit beim Fernsehen. Bekannt wurde sie den Zuschauern in der Rolle der Biggi in der Serie Okay S.I.R. Besondere Popularität erlangte sie ab 1986 in der Rolle der Arzthelferin Gabi Köhler an der Seite von Günter Pfitzmann in der ARD-Vorabendserie Praxis Bülowbogen, an der sie bis 1996 mitwirkte. Es folgten weitere TV-Produktionen.
Daneben arbeitete Anita Kupsch umfangreich in der Synchronisation und lieh ihre markante Stimme u. a. prominenten Schauspielkolleginnen wie Goldie Hawn (Reisen mit Anita), Liza Minnelli (Rent-a-Cop), Kim Cattrall (Unternehmen Rosebud) und Amanda Barrie (in den Komödien der britischen Carry-On-Filmreihe, Ist ja irre – Caesar liebt Cleopatra und Ist ja irre – Diese müden Taxifahrer). In der Anime-Serie Captain Future war sie von 1980 bis 1981 die deutsche Stimme der Geheimagentin Joan Landor.
Von 1963 bis 1973 war Anita Kupsch mit dem Journalisten Henno Lohmeyer verheiratet. Dieser Ehe entstammt ihre 1964 geborene Tochter Daniela Lohmeyer, die ebenfalls als Schauspielerin und Synchronsprecherin tätig ist. Ab 1974 war sie einige Jahre mit dem französischen Produktionsleiter François Chevreuil verheiratet. Seit geraumer Zeit lebt sie mit dem Innenausstatter Klaus-Detlef Krahn zusammen.
Filmografie (Auswahl)
- 1961: Ninotschka und Peer
- 1962: Tunnel 28
- 1963: Wochentags immer
- 1964: Sie schreiben mit – Das Sparschwein (Fernsehserie)
- 1966: Der Fall Kaspar Hauser
- 1966: Brille und Bombe: Bei uns liegen Sie richtig!
- 1967: Rheinsberg
- 1968: Klassenkeile – Pauker werden ist nicht schwer – Schüler sein dagegen sehr
- 1969: Alle Hunde lieben Theobald (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1969: Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht (Fernsehfilm)
- 1969: Sag’s dem Weihnachtsmann (Fernsehfilm)
- 1969: Helgalein
- 1971: Wir hau’n den Hauswirt in die Pfanne
- 1973: Lokaltermin – Folge: Dein Eid ist Meineid
- 1973: Hamburg Transit (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1973/74: Okay S.I.R. (TV-Krimiserie, 32 Folgen)
- 1974: Einer von uns beiden (Regie: Wolfgang Petersen)
- 1977: Tatort – Feuerzauber (Fernsehreihe)
- 1978: Ein Mann will nach oben (Fernsehserie)
- 1980: Sternensommer
- 1981: Tatort – Beweisaufnahme (Fernsehreihe)
- 1982: Zwei Tote im Sender und Don Carlos im PoGl (Fernsehfilm)
- 1983: Mandara (Fernsehserie)
- 1983: Tatort – Peggy hat Angst (Fernsehreihe)
- 1984: Ein Heim für Tiere (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1984: Tiere und Menschen (Fernsehserie)
- 1984: Die Dame und die Unterwelt
- 1985: Tatort – Acht, neun – aus (Fernsehreihe)
- 1985: Mamas Geburtstag
- 1985: Ein Superesel auf dem Ku’damm
- 1986: Detektivbüro Roth (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1986: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 22, Episode: "Kein Wort mehr")
- 1986: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie) Episode: Die schwarze Witwe
- 1988: A.D.A.M.
- 1987–1996: Praxis Bülowbogen (Fernsehserie)
- 1990: Justitias kleine Fische (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1991: Der Komödienstadel: Millionen im Heu
- 1993: Harry & Sunny (Fernsehserie)
- 1993–1996: Immer wieder Sonntag (Fernsehserie, 10 Folgen)
- 1994: Glück im Grünen
- 1995: Die Kommissarin (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1995: Inka Connection (Fernsehfilm)
- 1997: Mama ist unmöglich (Fernsehserie)
- 1997: Frauen morden leichter (Fernsehreihe)
- 1998: Anitas Welt (TV-Sitcom)
- 1999: Wer zuletzt lügt, lügt am besten
- 2002: Für alle Fälle Stefanie (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2004: Schöne Männer hat man nie für sich allein (Fernsehfilm)
- 2005: Unsere Tierklinik (Fernsehserie)
- 2017: Die Spezialisten – Im Namen der Opfer (Fernsehserie)
Theater (Auswahl)
- 1960: Jacques Audiberti: Äpfelchen Äpfelchen – Regie: Horst Balzer ( Renaissance-Theater Berlin)
- 1991: Der Komödienstadl – Millionen im Heu
- 1994: Zum Stanglwirt (Folge 24 & 25)
- 2007: Geschichten von Mama und Papa (Theater am Kurfürstendamm, Berlin) Regie: Wolfgang Spier
- 2009: Männer und andere Irrtümer (Theater am Dom, Köln)
- 2010: Die Perle Anna (Theater am Kurfürstendamm, Berlin)
- 2011: Geschichten von Mama und Papa (Komödie im Bayerischen Hof, München)
- 2013: Die Perle Anna (Komödie im Bayerischen Hof, München) Regie: Marcus Ganser und Komödie Frankfurt
- 2013/2014: Golden Girls (Komödie Düsseldorf und Komödie Frankfurt)
- 2016: Harold und Maude (Komödie im Marquardt, Stuttgart)
- 2017: Golden Girls (Theater am Dom, Köln)
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 558.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit Anita Kupsch (Thorsten Otto). Bayern 3, 9. Juni 2011, abgerufen am 9. Juni 2011.
Personendaten | |
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NAME | Kupsch, Anita |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1940 |
GEBURTSORT | Berlin, Deutsches Reich |
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(c) Foto: Udo Grimberg, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Anita Kupsch (* 18. Mai 1940 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin