Angstloch

Angstloch auf der Festung Spantekow
Schnitt durch den Hexenturm (Idstein), unteres Geschoss durch Angstloch zugänglich

Als Angstloch bezeichnet man in mittelalterlichen Burgen und Festungen einen engen Zugang zu einem darunter liegenden Raum. Das Angstloch befindet sich im Fußboden über dem Untergeschoss eines Bergfrieds.

Die Decke kann ein gemauertes Gewölbe sein oder eine hölzerne Balkendecke. Beim Deckengewölbe liegt das Angstloch in der Mitte, damit eine Last beim Hieven nicht an der Wand anschlägt, da viele Verliese tief und eng wie ein Brunnenschacht sind. Bei Holzbalkendecken ist das Loch oft seitlich angeordnet, wegen der Balkenunterzügen und Holztreppen, auch weil die Seilwinde freistehen musste.[1]

Laut Otto Piper wurden Gefangene durch das Angstloch mit einem Seil in das Verlies herabgelassen.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Burgen und Schlösser. Band 36.. Deutsche Burgenvereinigung, 1995, S. 171.
  2. Otto Piper: Abriss der Burgenkunde: Bauwesen und Geschichte der Burgen innerhalb des deutschen Sprachgebietes. SEVERUS Verlag, 2014, ISBN 978-3-95801-018-5, S. 43 (google.de [abgerufen am 26. Dezember 2022]).

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Spantekow Angstloch.jpg
Angstloch in der Großen Kasematte der Festung Spantekow in Mecklenburg-Vorpommern
Hexenturm Riss 3.jpg
Autor/Urheber:

Professor Reuter, Idstein

, Lizenz: PD-alt-100

Schnitt durch den unteren, breiteren Zylinder des Hexenturms

Angstloch.jpg
(c) Wolfgarten, CC BY-SA 2.0 de
Gefängnisraum im Hexenturm mit Angstloch