Angriff auf Göteborg (1719)

Angriff auf Göteborg (1719)

Karte des Angriffes auf die schwedischen Festung Nya Älvsborg und den Hafen von Göteborg am 20. Juli 1719.
Datum20. Juli 1719 – 27. September 1719
OrtGöteborg, Schweden
Ausgangschwedischer Sieg
Konfliktparteien

Schweden 1650 Schweden

Danemark Dänemark-Norwegen

Befehlshaber

Schweden 1650 Johan Abraham Lillie
Schweden 1650 Oberst Georg Bogislaus Staël

Danemark Peter Wessel Tordenskiold

Truppenstärke
360 Soldaten
80 Kanonen
3 Galeeren
2. Angriff
100 Soldaten
100 Kanonen
6000 Soldaten
528 Kanonen
20 vers. Boote
2. Angriff

30 Soldaten
18 Kanonen
11 vers. Boote

Verluste

30 Tote und 70 Verwundete

60 Tote und 73 Verwundete

Der erneute Angriff auf Göteborg im Jahre 1719 war eine militärische Intervention im Großen Nordischen Krieg. Der dänische Kapitän Peter Wessel Tordenskiold versuchte am 21. Juli 1719 die Nya Elfsborg zu zerstören sowie den Hafen von Göteborg und Göteborg selbst zu erobern.

Im Vorfeld

Nach der Kapitulation den Schweden in Marstrand, wobei fast das gesamte Göteborggeschwader versenkt wurde, wandte sich der dänische Kapitän Peter Wessel Tordenskiold erneut der Hafenstadt Göteborg zu. Zusammen mit dem Kommandierenden der Kattegattflotte Flaggkapitän Oluf Budde arbeitete er einen Angriffsplan auf die Festung und den Hafen aus. Diesmal griffen sie mit allen verfügbaren Schiffen Göteborg an. Der Plan sah vor zuerst die Nya Elfsborg unter massiven Beschuss zu nehmen und wenn möglich komplett auszuschalten. Danach sollte der Hafen und schließlich die Stadt erobert werden.

Der Angriff

Am 21. Juli 1719 startete der dänische Angriff. Die Flotte bestand aus sieben Linienschiffen, zwei Fregatten, vier Stückprahmen, drei Bombarden und vier Galeeren, welche insgesamt rund 528 Kanonen und etwa 6000 Mann Besatzung hatten.

Nachdem auf der kleinen Insel Aspholmarna gegenüber der Festung Nya Elfsborg eine Artilleriebatterie errichtet worden war, positionierte sich die dänische Flotte und begann mit dem Beschuss der Festung.

Nya Elfsborg in der Hafeneinfahrt von Göteborg

Die schwedische Besatzung der Festung zählte zum Zeitpunkt des Angriffes etwa 360 Mann vom Elfsborg Regiment. Außerdem ein sächsisches Artillerieregiment unter dem Kommando von Johan Abraham Lillie, welches mit 80 Geschützen verschiedenen Kalibers ausgerüstet, die Festung verteidigte. Die Artillerie war in vier Batterien eingeteilt, diese trugen die Namen: Käringbergets batteri (Hornschotenklee Berg), Caroli batteri, Hisings batteri und Billingen skans

Nach drei Tagen Dauerbeschuss waren die Schäden an der Festung sehr umfangreich. Durch einen direkten Treffer wurde das Schießpulverdepot der Festung getroffen. Die Wucht der anschließenden Explosion hatte eine Außenwand der Festung zum Einstürzen gebracht. Auch der drei Stockwerke hohe Turm wurde schwer beschädigt. Trotzdem weigerte sich der Kommandeur Lillie zu kapitulieren. Auf die dänischen Angebote zur Übergabe der Festung antwortete er: Lieber als toter Lillie nach Göteborg zurückgebracht werden, als ein lebender Henrich Danckwardt zu sein.[1] (Henrich Danckwardt war der Kommandant von Marstrand, er übergab die Festung an die Dänen. Er wurde dafür zum Verlust der Ehre, Eigentum und Leben verurteilt und 1720 durch Kopfabschlagen hingerichtet.)

Der Oberst George Bogislaus Staël von Holstein, Befehlshaber des Skaraborg Regiment, begann am 24. Juli mit einem Gegenangriff von Arendal aus. Arendal ist ein Stadtteil im Nordwesten von Göteborg, auf der Insel Hisingen und liegt der Festung Nya Elfsborg am nächsten.[2] In dieser Position war es den Schweden möglich direkt in die Flanke der dänischen Flotte zu feuern. Die plötzlich im Kreuzfeuer stehenden dänischen Schiffe brachen die Belagerung der Festung ab und zogen sich außer Reichweite zurück.

Unterdessen liefen drei schwedischen Galeeren aus und griffen die Mörserbatterie auf der Insel Aspholmarna an. Nach einem kurzen Kampf wurden die Geschütze erobert und die unmittelbare Gefahr für die Festung war gebannt.

Die dänischen Schiffe blockierten weiterhin die Zufahrt zur Stadt und so blieben alle Truppen in Göteborg in erhöhter Alarmbereitschaft.

Im Morgengrauen des 1. September stach eine schwedische Flottille von Nya Varvet, einem Stadtteil im Westen von Göteborg, in See. Die schwedischen Schiffe segelten den Göta älv hinauf. Sie gelangten über den oberen Zufluss des Stromes, genannt Nordre älv, in die Ostsee und überraschten die dänische Flotte. Bei dem Angriff wurden eine Galeere, eine Bombarde, zwei Stückprahmen und fünf Lastkähne geentert.

Angriff auf Nya Varvet

Peter Wessel Tordenskiold

In der Nacht vom 27. September kam die Rache Tordenskjolds, welche die Schweden seit dem Angriff auf die dänische Flotte erwarteten. Unter dem Kommando des Kapitän Oluf Budde segelten neun dänische Segelboote unbemerkt an der Festung Elfsborg vorüber und begaben sich in den Hafen von Göteborg. Der Auftrag lautete verlorene dänische Schiffe zurückerobern und die restlichen schwedischen Schiffe anzuzünden.

Während die Segelboote die Käringbergets Batterie passierten, wurden sie von den Wachen entdeckt und angerufen. Auf die Frage hin wer sie seien antworteten die Dänen sie seien Gute Schweden. Durch diese militärische List gelang es den Dänen weiter in den Hafen vorzudringen. In der Zufahrt des Hafens wurde ihr Weg von einem Patrouillenboot der Caroli-Batterie gekreuzt. Diese ließen die Dänen ohne Anrufen passieren, das Patrouillenboot verließ sich auf die Außenposten und sah keine Gefahr in den Segelbooten.

Einmal im Hafen schickte Budde den Kapitän Cleves mit 30 Soldaten zur Hafenwache, um diese auszuschalten. Die Dänen wurden mehrfach im Laufe der Zeit von schwedischen Posten angesprochen. Da diese hauptsächlich aus sächsischen Soldaten bestanden, die Schwedisch von Dänisch nicht unterscheiden konnten, und die Dänen außerdem ihre Uniformen umgedreht hatten, sodass das blaue Innenfutter jetzt außen war und die Uniformen den blauen schwedischen Uniformen dadurch sehr ähnlich sahen, konnten sie alle Postenstellen passieren.

Sie schlichen sich auf den Lilla Billingen, einen kleinen 20 Meter erhabenen Hügel über dem Hafen, wo die Hafenwache stationiert war. Die Dänen stürmten das Gebäude und riefen den zwölf darin befindlichen sächsischen Soldaten zu, sie sollten sich ergeben. Der wachhabende Offizier ein Fähnrich mit dem Namen Franck erhob sich und fragte verwundert erstaunt: Was, Kapitulation?. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, wurde er von Kapitän Cleves erschossen und sank zu Boden.

Nachdem Kapitän Budde das Signal erhielt, dass die Hafenwache unschädlich gemacht worden war, begannen die Dänen acht schwedische Schiffe in Brand zu stecken und sie zu versenken. Danach verließen sie den Hafen mit zwei gekaperten Galeeren.

Unterdessen war es einem sächsischen Soldaten gelungen, von der Lilla Billingen zu entkommen und die Schweden zu alarmieren. Die Batterien wurden besetzt und die Dänen wurden unter Beschuss genommen. Diese erlitten dadurch aber nur minimale Verluste und der Kapitän Budde konnte mit den gekaperten Galeeren fliehen.

Verluste

Die Verluste beim ersten Angriff auf die Festung Nya Elfsborg waren auf schwedischer Seite 30 Tote und 70 Verwundete und auf der dänischen 60 Tote und 73 Verwundete.

Zu dem zweiten Angriff auf den Hafen gibt es keine genauen Angaben über Verluste oder Verwundete.

Die Folgen

Die dänische Flotte zog sich zurück und Göteborg war für die Handelsschiffe wieder erreichbar. Diese Angriffe auf Göteborg waren die letzten kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Schweden und Dänemark im großen nordischen Krieg.

Für seine Verdienste im Kampf um Göteborg wurde Georg Bogislaus Staël von Holstein im Jahre 1720 zum Generalmajor ernannt und bekam das Kommando über die Leibgarde von Karl Friedrich von Holstein-Gottorf.

Nach dem Frieden von Frederiksborg am 23. Juli 1720 ließ sich Tordenskiold beurlauben und beendete seinen aktiven Kriegsdienst bei der dänischen Marine.

Einzelnachweise

  1. runeberg.org
  2. http://www.nad.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=20028@1@2Vorlage:Toter Link/www.nad.riksarkivet.se (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Literatur

Weblinks

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Älvsborgs fästning.jpg
Autor/Urheber: Wigulf, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Älvsborg Castle in Västergötland, Sweden
Viseadmiral Peter Wessel Tordenskjold (1690 - 1720) (3610418617).jpg
Autor/Urheber: Municipal Archives of Trondheim from Trondheim, Norway, Lizenz: CC BY 2.0

Trondheims største sønn - fra Byantikvarens lysbildesamling.

Maleri av Balthasar Denner (1719).

Peter Wessel Tordenskiold, født 1690, død 1720, født i Trondheim, dansk-norsk sjøoffiser, sønn av rådmann Jan Wessel. I 1704 rømte han hjemmefra i Frederik 4s følge, kom til København 1704 og drog til sjøs, ble sjøkadett 1709. Under Den store nordiske krig ble han underløytnant og sjef på snauen «Ormen». I 1712 fikk han kommandoen over «Løvendals Galei», en fregatt med 20 kanoner. Samme år deltok han i sjøslaget ved Rügen, hvor en svensk transportflåte ble ødelagt, og han ble forfremmet. Han førte så en tid konvoier mellom Nederland og Norge. Pga. sin snarrådighet, dristighet og hell pådrog han seg både kritikk og misunnelse. Han ble stilt for krigsrett, men ble frifunnet og forfremmet til kaptein 1714. I april 1715 var han med på seieren over svenskene ved Kolberg red, hindret fienden i å ødelegge sine skip og erobret fregatten «Hvita Örn» med 30 kanoner, som han nå ble sjef for. For dette ble han av Frederik 4 adlet under navnet Tordenskiold. Utnevnt til kommandør 1716, da han gjennomførte sin mest berømte bedrift. 8. juli 1716 angrep han en svensk transportflåte i Dynekilen, erobret ni krigsfartøyer og fem transportskip og ødela sju andre; dette førte til at Karl 12 oppgav beleiringen av Fredriksten.

Tordenskiold ble nå utnevnt til sjef for den danske Kattegateskadren, men i 1717 mislyktes han i angrepet på Strömstad og festningen Nya Älvsborg ved Göteborg; en krigsrett frikjente ham for å ha handlet uansvarlig. 1718 ble Tordenskiold sjef for Østersjøeskadren, og ble etter Karl 12s fall utnevnt til schoutbynacht (kontreadmiral). Under angrepet på Sverige 1719 var han sjef for den sterke flåteavdeling som blokkerte Göteborg, og i juli samme år klarte han å ødelegge en svensk flåte i Marstrand og erobret festningen Karlsten (se Tordenskiolds soldater). Et nytt, stort anlagt angrep på Göteborg og festningen Nya Älvsborg (aug. 1719) mislyktes imidlertid, men han ble likevel forfremmet til viseadmiral. Etter fredsslutningen 1720 drog han utenlands, og i november ble Tordenskiold drept i en duell i Hildesheim (nær Hannover) med den livlandske oberst J. A. Staël von Holstein, som hadde vært i svensk krigstjeneste. Flere omstendigheter ved denne duellen er fremdeles uklare. Tordenskiolds lik ble brakt til Holmens kirke i København. Først 275 år etter hans død, i 1995, ble den kirkelige seremonien rundt gravferden gjennomført.

Tordenskiolds ettermæle har vært preget av hans eventyrlige liv. Han var utvilsomt en dyktig sjøstrateg, som ved siden av Niels Juel regnes som Danmark-Norges største sjøhelt. I tillegg gav hans karriere grobunn for en rik folkelig tradisjon, og flere vandresagn og viser er knyttet til hans navn. På gården Ringve ved Trondheim, der han vokste opp, er det innredet et museum. Statuer av Tordenskiold finnes ved Holmens kirke i København, utført av H. V. Bissen (1863–66); en kopi av denne står ved Vor Frues Kirke i Trondheim. Tordenskiold-statuen i Kristiania, utført av A. Ender, ble avduket 1901, øvrige statuer i Stavern (G. Vigeland) og Horten (A. Svor). I 1958 ble det avduket en minnestein på duellstedet. Det finnes minst ti samtidige portretter. Tordenskiolds liv og død er behandlet dikterisk av bl.a. Holder Drachmann, Jacob B. Bull og Adam Oehlenschläger.

Kilde: Store Norske Leksikon, forfatter Magnus A. Mardal.

Om maleren Balthasar Denner:

Denner ['dænər], Balthasar, tysk Portrætmaler, f. 1685 i Hamburg, d. 1749 i Rostock. D. blev som Barn Krøbling, gav sig tidlig til at tegne; først da han 1707 kom paa Akademiet i Berlin, kom der Fart i hans kunstneriske Undervisning. Snart blev han en Berømthed. Bekendtskabet med Grevinde Reventlow (for hvem han aarlig malede et Billede, mod at hans Fader, Mennoniterpræsten, til Gengæld skulde have Lov til at prædike paa hendes Jordegods aabnede ham Vej til Hofferne, det Holstein-Gottorp'ske, det danske Hof (1717 malede han Kongen i Husum, dvælede 10 Maaneder i Kbhvn, malede 1734 i Altona Christian VI, portrætterede Tordenskjold, o. s. fr.), det Braunschweig-Wolfenbüttel'ske, det eng. (fra 1721 til c. 1728 var England Hovedopholdsstedet) m. fl.; en Tid levede han i Amsterdam og Hamburg; i de senere Aar var det især det mecklenburgske Hof, der holdt ham fast (i Schwerins Mus. findes saaledes bl. a. 46 ufuldendte Arbejder af D.). D. blev den typiske Repræsentant for det minutiøse Maleri i de »smaa« Hollænderes Fodspor; ingen kunde som han lupe-agtigt fint gengive hver en Rynke, hver Hudfold, hvert Haar i Pelsværket, det hele glat udpenslende. Portrætfaget var hans Hovedvirksomhed; han imødekom her saa udmærket Smagen for fot. Virkelighed (det fortælles om »Hovedet af en gl Kone« - det ene af de to berømte Billeder i Wiens Hofmus.; det andet: Pendant'en »Hoved af en gl Mand« - at Kejser Karl VI selv gemte Nøglen til Rammeskrinet; han havde ogsaa givet 4700 Gulden for det). Nyere Tider finder hans slidsomme Detaillering aand- og karakterløs. Foruden Portrætter malede han Blomster- og Frugtstykker; ogsaa Historiemalerier (mest fra Ungdomstiden). Talrige Mus. ejer Billeder af D.; Kunstmus. i Kbhvn: Kunstnerens Datter, Glyptoteket: Selvportræt, andre i Frederiksborg Mus., Moltke's Galeri, Gaunø-Samlingen m. v.

Kilde: Salmonsens Konversationsleksikon, artikkelforfatter A. Hk.


Se flere Tordenskjold-bilder:

Tordenskjoldutstillingen ved Trondhjems 900-årsjubileum (1897)

Tordenskjolds huggert og sabel (1713)

Tordenskjolds pistol og generalene Bang og von Kroghs æressabler

Utkast til bronsestatue av Tordenskjold


Tordenskjolds vise

Jeg vil synge om en helt, like kjent ved fjord og belt, om en herre kjekk og bold, om den tapre Tordenskjold.

Mens i vuggen han lå svøpt, Peter Wessel var han døpt, på Fregattens skansevoll fikk han navnet Tordenskjold.

Atten barn gikk frem på rad hos hans far i Trondhjems stad døtre seks og sønner tolv, men kun én ble Tordenskjold.

Nål i hånd han hadde fått, men det våben var for smått. På kanoner fikk han hold; "De går an!" sa Tordenskjold.

En gang på den svenske strand gikk han med sitt fold i land ryttere bak knaus og koll lurte der på Tordenskjold.

En dragon stakk hånden frem; men han trakk den aldri hjem. Han ham trodde i sin vold, "Den gang ei!"; sa Tordenskjold.

Tordenskjold i sjøen sprang, kulene omkring ham sang; gjennom bølgen dyp og kold svømte Peter Tordenskjold.

Tordenskiold han var polisk, gikk omkring og solgte fisk, fienden bak sin egen voll

narret blev av Tordenskjold.
Naval Ensign of Sweden.svg
Autor/Urheber: User: David Newton, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Swedish war flag and naval ensign ↑

Adoption: Dates back to the mid-1600s. Described in law on November 6, 1663. Current design: June 22, 1906

Design: Blue with a yellow Scandinavian cross that extends to the edges of the flag. Overall ratio, including the tails, is 1:2
NyaAlvsborg1719.jpg
Drawing of the attack by Danish-Norwegian admiral Tordenskiold at the Swedish fortress Nya Älvsborg in Gothenburg harbour 20th July 1719.