Angriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin (2025)

Bei einem Angriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin am 21. Februar 2025 wurde ein spanischer Tourist mit einem Messer schwer verletzt. Tatverdächtig ist ein 19-jähriger anerkannter Flüchtling aus Syrien. Die Ermittlungsbehörden gehen von einem antisemitischen Tatmotiv aus.

Hergang

Am Freitagabend vor der vorgezogenen Bundestagswahl gegen 18 Uhr[1] attackierte ein Mann einen 30-jährigen spanischen Touristen im Stelenfeld des Berliner Holocaustmahnmals. Der Täter soll den Touristen mit einem Messer von hinten lebensgefährlich am Hals verletzt haben. Das Opfer wurde notoperiert und wurde zeitweise in ein künstliches Koma versetzt.[2][3][4] Gegen 20.45 Uhr wurde in der Nähe des Tatortes ein Tatverdächtiger von der Polizei festgenommen.[1]

Tatverdächtiger

Als tatverdächtig gilt der 19-jähriger Syrer Wassim al-M., der 2023 als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling nach Deutschland kam. Zuerst kam er in die Obhut des Jugendamtes Leipzig. Er beantragte Asyl und wurde im Oktober 2023 als Flüchtling anerkannt. Er hatte angegeben, in Syrien von Kräften des Assad-Regimes festgenommen und gefoltert worden zu sein.[5] Zuletzt wohnte er in einer Flüchtlingsunterkunft in Leipzig.[6] Die Untersuchungsbehörden gehen von einem antisemitischen Tatmotiv aus. Der Mann habe seit einigen Wochen den Plan verfolgt, Juden zu töten. Im Rucksack des Tatverdächtigen fand die Polizei einen Koran, einen Zettel mit Koranversen und einen Gebetsteppich. Man geht deshalb von einer islamistischen bzw. religiösen Motivation der Tat aus.[4][7] Der Tatverdächtige war wegen verschiedener Straftaten in Sachsen polizeibekannt.[6]

Reaktionen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser forderte, der mutmaßliche Täter müsse mit aller Härte bestraft und „direkt aus der Haft abgeschoben werden“. Laut Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, gehen die Verachtung der Erinnerung an die Schoah und der Hass auf Juden Hand in Hand mit einer fundamentalen Ablehnung der westlichen Werte.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Angriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin: 19-jähriger Syrer wollte „Juden töten“. In: welt.de. 22. Februar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025.
  2. a b Messerattacke in Berlin wohl antisemitisch motiviert. In: FAZ.net. 21. Februar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025.
  3. Eve Sampson, Christopher F. Schuetze: Berlin Stabbing Attack at Holocaust Memorial Injures One. In: nytimes.com. 22. Februar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025 (englisch).
  4. a b Allemagne : un Syrien suspecté d’avoir agressé un touriste au Mémorial de l’Holocauste, à Berlin, avec le « projet de tuer des juifs ». In: lemonde.fr. 22. Februar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025 (französisch).
  5. Wolf Wiedmann-Schmidt, Sven Röbel, Florian Pütz: Berlin: Was über den Angriff am Holocaustmahnmal bekannt ist. In: Spiegel Online. 22. Februar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025.
  6. a b Angriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin - Polizei: Tat war antisemitisch motiviert. In: deutschlandfunk.de. 22. Februar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025.
  7. Messerattacke am Holocaust-Mahnmal laut Ermittlern antisemitisch motiviert. In: tagesschau.de. 22. Februar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025.

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