Andy Rihs

Andreas «Andy» Rihs (* 2. November 1942 in Stuttgart, heimatberechtigt in Meinisberg; † 18. April 2018 in Zürich[1]) war ein Schweizer Unternehmer.

Leben

Rihs übernahm 1966 zusammen mit Beda Diethelm und seinem Bruder Hans-Ueli Rihs von seinem verstorbenen Vater den Hörgerätehersteller Phonak (heute: Sonova) und führte das Unternehmen als Chief Executive Officer (CEO) bis April 2000 und interimistisch von April bis September 2002. Von 1992 bis März 2011 präsidierte er den Verwaltungsrat der Phonak/Sonova Holding.

Wegen schwerwiegender Fehler im Finanzmanagement des Unternehmens Anfang 2011 trat er als Präsident im März 2011 zurück; er blieb aber einfaches Mitglied des Verwaltungsrats. Des Weiteren traten CEO Valentin Chapero und CFO Oliver Walker zurück. Da mehrere Manager im Vorfeld Aktien und Optionen verkauft hatten, darunter Rihs solche im Wert von 37,5 Millionen Franken,[2] wurde eine Strafuntersuchung gegen ihn und acht weitere Personen des Managements wegen mutmasslichen Insiderhandels eröffnet. Die Staatsanwaltschaft Zürich stellte 2012 alle Strafverfahren ein, da es keine Verletzung der Insiderstrafnorm gegeben hatte.[3]

Die Phonak-Gruppe war ab 2000 Sponsor des Radsportteams Phonak Hearing Systems, das 2006 nach wiederholten Dopingskandalen aufgelöst wurde. 2009 kehrte Rihs zurück mit dem BMC Racing Team, das vom damals in seinem Besitz befindlichen Fahrradhersteller BMC unterstützt wird. Rihs war Inhaber verschiedener Gesellschaften, welche insbesondere im Immobilien- und Fahrradbereich tätig sind.

Über die «Sport und Event Holding AG» mit Sitz in Luzern war Rihs mit seinem Bruder Besitzer der Young Boys Bern.[4]

Andy Rihs starb im April 2018 75-jährig an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung.

Einzelnachweise

  1. Der Milliardär, der mit jedem sofort per Du ist. In: Bluewin.ch. 9. April 2018.
  2. Sonova-Gründer Rihs: «Ich habe keine Fehler gemacht» (Memento vom 5. April 2011 im Internet Archive). In: Schweizer Fernsehen (Tagesschau). 30. März 2011.
  3. Verfahren gegen Sonova-Spitze eingestellt. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. Januar 2013.
  4. Emil Bischofberger, Christian Zürcher: Ich kanns mir bis ans Ende meiner Tage leisten. In: Tages-Anzeiger. 16. Juli 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 15. August 2021.