Andreasbrunnen (Kamenz)

Der Andreasbrunnen in Kamenz

Der Andreasbrunnen auf dem Marktplatz von Kamenz ist eine 1570 in hellem Sandstein ausgeführte Brunnenanlage, mit der sich der Stifter, der Kamenzer Bürgermeister Andreas Günther, ein Denkmal setzte.

Baugeschichte

Der Brunnen wurde um 1570 im Stil der Spätrenaissance erbaut. Der Aufbau besteht aus drei Säulen in dorischer Ordnung mit abgerundeten Kannelüren. Auf ihnen ruht ein baldachinartiger Aufbau, der in Antiquaschrift umlaufend Hinweise auf den Stifter trägt. An jeweils einer Seite sind als Bildhauerarbeiten die Wappen von Kamenz, des Königreiches Böhmen und des Deutschen Reiches, an den Ecken Puttenfiguren angebracht. Der Brunnen wird von einer Justitia mit Schwert und Waage, als Sinnbild der Gerechtigkeit, gekrönt. Eine Mitarbeit des Dresdner Bildhauers Christoph Walther II (1534–1584) wird nicht ausgeschlossen. Vergleichbare Brunnenanlagen sind von Gregor Richter aus Leipzig und Oschatz bekannt.[1]

Die Stiftung des Andreasbrunnens wird auf den Oberlausitzer Pönfall von 1547 zurückgeführt, bei dem den Mitgliedsstädten des Oberlausitzer Sechsstädtebundes, darunter auch Kamenz, hohe Geldtribute auferlegt, sowie viele Privilegien, darunter auch das Gericht und das Marktrecht, entzogen wurden. Erst 1562 konnten die Privilegien teilweise wiederhergestellt werden, was auch dem Verhandlungsgeschick des Kamenzer Bürgermeisters Günther zugeschrieben wird.

Literatur

  • Gertrud Rudloff-Hille: Der Andreasbrunnen, Kamenzer Kulturspiegel für Stadt und Land 1956, Aprilheft, S. 16.

Weblinks

Commons: Andreasbrunnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans-Joachim Kadatz: Deutsche Renaissancebaukunst – Von der frühbürgerlichen Revolution bis zum Ausgang des Dreissigjährigen Krieges. Verlag für Bauwesen, Berlin 1983, S. 93, 175

Koordinaten: 51° 16′ 11″ N, 14° 5′ 43,4″ O

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Kamenzer Andreasbrunnen.JPG
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Der Andreasbrunnen auf dem Kamenzer Marktplatz wurde nach seinem Stifter, dem Bürgermeister Andreas Günther, benannt.

Der Andreasbrunnen wird stadtgeschichtlich mit dem Oberlausitzer Pönfall im Jahre 1547 in Verbindung gebracht, bei dem Kamenz und die weiteren fünf zum Oberlausitzer Sechstädtebund gehörenden Städten viele Privilegien, darunter das Marktrecht, entzogen wurden. Die schrittweise Wiedererlangung dieser Privilegien wird Günther zugeschrieben.

Der Andreasbrunnen besteht aus drei toskanischen Säulen, die einen baldachinartigen Aufbau tragen auf dem Justitia mit Schwert und Waage steht. An den drei Seiten sind die Wappen der Stadt Kamenz, des Königreiches Böhmen und des Deutschen Reiches angebracht.