Andreas Urschlechter
Andreas Urschlechter (* 2. März 1919 in Nürnberg; † 19. April 2011[1] ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker (SPD, später parteilos). Er war von 1957 bis 1987 Oberbürgermeister von Nürnberg.
Leben und Beruf
Nach dem Abitur am Melanchthon-Gymnasium Nürnberg nahm Urschlechter ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften sowie der Volks- und Betriebswirtschaft an der Universität Erlangen auf, das er mit beiden juristischen Staatsexamina sowie mit der Promotion zum Dr. jur. beendete. Er war 1944/45 Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges, arbeitete nach dem Kriegsende zunächst als Rechtsanwalt und wurde 1946 stellvertretender Leiter des Wiederaufbaureferates der Stadt Nürnberg. Später erhielt er seine Ernennungen zum Rechtsrat bzw. Oberrechtsrat. Urschlechter war zunächst Mitglied der SPD, aus der er im Juli 1982 austrat.
Abgeordneter
Urschlechter war seit 1955 berufsmäßiges Ratsmitglied der Stadt Nürnberg, gehörte von 1958 bis 1982 dem Bezirkstag Mittelfranken an, war von 1959 bis 1962 dessen Präsident und amtierte von 1962 bis 1978 als Vizepräsident[2]. Außerdem war er von 1968 bis 1985 Mitglied des Bayerischen Senates.
Öffentliche Ämter
Urschlechter amtierte von 1957 bis 1987 als Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und war von 1972 bis 1975 Vorsitzender des Bayerischen Städteverbandes. 1957 war er das jüngste Stadtoberhaupt Deutschlands, gegen Ende seiner Amtszeit war er dienstältester Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt.
Trivia
Der Bremer Reeder Bernhard Dettmer benannte 1970 ein Binnenschiff nach Urschlechter. Die "Andreas Urschlechter" war das 124. Schiff der Flotte der Dettmer Reederei; Dettmer begründete die Namensgebung damit, dass Urschlechter „für den Gedanken einer Rhein-Main-Donau-Verbindung von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer“ eintrete.[3] 1986 wurde das Tankschiff in Dettmer Tank 5 umbenannt.[4]
Ehrungen
- Ehrensenator der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 1967
- Ehrenbürgerschaft der Stadt Nürnberg, 1987
- Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
- Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, 1974
- Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
- Bayerischer Verdienstorden
- Bayerischer Bierorden
Schriften
- Das Baurecht der Stadt Nürnberg : Eine rechtsgeschichtliche Betrachtung des Nürnberger Baurechts von den ersten Anfängen bis in die neueste Zeit. Buchdruckerei Junge und Sohn, Erlangen 1940 (Erlangen, Jur. Diss., 1940).
Literatur
- Lutz Backes: Andreas Urschlechter. In: ders.: Fränkische Köpfe, von Albrecht Dürer bis Markus Söder. PH. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 2022, ISBN 978-3-87707-256-1, S. 240f.
Weblinks
- Andreas Urschlechter in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
Einzelnachweise
- ↑ Nürnbergs Alt-OB Andreas Urschlechter ist gestorben, abgerufen am 22. April 2011 (Memento vom 26. April 2011 im Internet Archive)
- ↑ Niederschriften über die konstituierenden Sitzungen des Bezirkstages von Mittelfranken 1958-1978, Archiv des Bezirkstags von Mittelfranken
- ↑ 25. August 1970: „Urschlechter“ geriet ins Schwimmen. Abgerufen am 26. August 2020.
- ↑ Andreas Urschlechter - TMS - 07000895. Abgerufen am 26. August 2020.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Michael Poeschke | Bezirkstagspräsident von Mittelfranken 1959–1962 | Hans Küßwetter |
Personendaten | |
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NAME | Urschlechter, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker (SPD, parteilos) |
GEBURTSDATUM | 2. März 1919 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 19. April 2011 |
STERBEORT | Nürnberg |
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Autor/Urheber: Jack de Nijs für Anefo, Lizenz: CC BY-SA 3.0 nl
Der Nürnberger Oberbürgermeister Andreas Urschlechter bei der Spielzeugmesse im Amsterdam RAI.
Autor/Urheber: Harvey Kneeslapper, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Grab des deutschen Politikers Andreas Urschlechter auf dem Johannisfriedhof Nürnberg.