Andreas Pritzker

Andreas Pritzker (* 4. Dezember 1945 in Windisch AG) ist ein Schweizer Physiker, der als Schriftsteller und Publizist arbeitet.

Leben

Andreas Pritzker schloss ein Studium der Physik an der ETH Zürich mit der Promotion ab. Er arbeitete als Forscher und beratender Ingenieur in der Industrie und in verschiedenen Funktionen innerhalb des ETH-Bereichs: im Schweizerischen Institut für Nuklearforschung (SIN), im Stab des ETH-Rats, als Leiter erst der Verwaltung, dann der Logistik des Paul Scherrer Instituts (PSI).

1990 erschien mit dem Roman Filberts Verhängnis im Benziger Verlag seine erste Buchveröffentlichung.

Andreas Pritzker ist Mitglied der Schriftstellervereinigung Autorinnen und Autoren der Schweiz (AdS) und des Deutsch-Schweizer PEN-Zentrums. Er lebt als freier Schriftsteller und Publizist in Küttigen, Aargau, und war bis 2015 als Teilhaber des munda-Verlages, der sich der „Belletristik, Biografien und Erzählter Geschichte“ widmete, tätig.

1970 heiratete er die Historikerin Marthi Pritzker-Ehrlich; sie verstarb 1998.[1] Das von dem Paar gemeinsam verwaltete Familienarchiv Pritzker-Ehrlich befindet sich im Bestand des Archivs für Zeitgeschichte der ETH Zürich.[1] Nach dem Tod seiner Frau besorgte Pritzker die Veröffentlichung ihrer nachgelassenen Werke.[2]

Seit 2003 ist er mit der Krimi-Autorin Ursula Reist verheiratet. Andreas Pritzker plädierte als Physiker am Energie-Gipfel 17 für eine Entkrampfung gegenüber der Kernenergie.

Werke

Wissenschaftliche Aufsätze

Prosawerke und Sachbücher

  • Filberts Verhängnis. Roman. Benziger, Zürich 1990, ISBN 3-545-36484-4; Neuauflage: munda, Brugg 2001, ISBN 3-9522275-0-1
  • Das Ende der Täuschung. Roman. Frieling, Berlin 1993; Neuauflage: munda, Brugg 2004, ISBN 3-9522275-4-4
  • Eingeholte Zeit. Erzählung. munda, Brugg, 2001, ISBN 3-9522275-1-X
  • Augenschein in Eydtkuhnen. Kurzgeschichte. In: Claudia Christophersen und Ursula Hudson-Wiedenmann(Hrsg.): Romantik und Exil: Festschrift für Konrad Feilchenfeldt. Königshausen und Neumann, Würzburg 2004, S. 350–354, ISBN 3-8260-2673-X
  • Die Anfechtungen des Juan Zinniker. Roman. munda, Brugg 2008, ISBN 3-9523161-2-1
  • Allenthalben Lug und Trug. Roman. munda, Brugg 2010, ISBN 978-3-9523161-7-7
  • Geschichte des SIN. Erzählte Geschichte. munda, Brugg 2013, ISBN 978-3-905993-10-3, Rezension bei der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft
  • Die nukleare Entsorgung in der Schweiz 1945–2006: Von den Anfängen bis zum Entsorgungsnachweis, NZZ Libro, 2014, ISBN 978-3-03823-890-4 (zusammen mit Jörg Hadermann, Hans Issler und Auguste Zurkinden), Rezension (Memento vom 5. Juli 2015 im Internet Archive) bei TEC21, Rezension bei CulturMag
  • Aus der Zeit gefallen. Erzählung aus der Zukunft. BoD, Norderstedt 2015, ISBN 978-3-7347-6985-6
  • Losfahren. Roman. BoD, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-8423-5584-2
  • Unscheinbar. Roman. BoD, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-7448-9054-0
  • Der Andere. Roman. BoD, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7494-4614-8
  • Stromnetz. Ein Fall für Elliott Kern. Kriminalroman. BoD, Norderstedt 2020, ISBN 978-3-7519-3580-7, Rezension[3]
  • Palmöl. Ein Fall für Elliott Kern. Kriminalroman. BoD, Norderstedt 2020, ISBN 978-3-7526-0275-3
  • Seidenstrasse. Ein Fall für Elliott Kern. Kriminalroman. BoD, Norderstedt 2021, ISBN 978-3-7534-1662-5
  • Oligarch. Ein Fall für Elliott Kern. Kriminalroman. BoD, Norderstedt 2022, ISBN 978-3-7568-1803-7

Publizistik

Herausgeberschaft

  • Marthi Pritzker-Ehrlich: Schweizer Scharfrichterkandidaten 1938/39. Dokumentation. Lang, Bern 1999, ISBN 3-906763-27-7
  • 1/3 Technik, 1/3 Politik, 1/3 Psychologie: 20 Jahre REFUNA AG. Gemeinsam mit Max Graf und Karl Heinz Handl. munda, Brugg 2004, ISBN 978-3-9522275-3-4
  • Marthi Pritzker-Ehrlich: Gestörte Bürgerlichkeit. Zeugnisse einer jüdisch-christlichen Familie in Briefen, Dokumenten und Bildern. Mit einem Vorwort von Heiko Haumann. munda, Brugg 2007[2]
    • Band 1: 1802 bis 1937, ISBN 3-9523161-0-5
    • Band 2: 1938 bis 1948, ISBN 3-9523161-1-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bestand NL Pritzker-Ehrlich im Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich
  2. a b Siehe die Rezension von Michael Kühntopf: Dasein einer jüdisch-christlichen Familie von 1802 bis 1948. In: Schweizer Monatshefte. Bd. 89, Mai/Juni 2009, Nr. 969, S. 53
  3. Hansruedi Kugler: Der literarische Atomphysiker aus dem Aargau. Abgerufen am 30. September 2020.