Andreas Henkel
Andreas Henkel; auch Andreas Heckel, Andreas Henkl oder Andreas Henkle; (* 2. August 1731 in Gottenau (Markt Rettenbach); † nach 1790) war ein deutscher Stuckateur und Bauhandwerker.
Leben
Henkel heiratete am 19. Februar 1756 in Mindelheim Maria Benedikta Leimlin. Nach dem Mindelheimer Trauungsbuch stammte er aus „Stätten“, was den Geburtsort betreffend aber nicht richtig ist. Seine Frau schenkte ihm bis 1760 vier Kinder (Franz Xaver * 3. Dezember 1756, Maria Viktoria Katharina * 5. April 1758, Maria Thekla Katharina * 21. April 1759 und Joseph Anton Ignaz * 27. Juli 1760). Sie starb am 2. November 1790. Er muss danach außerhalb Mindelheims verstorben sein.
Werk
In Mindelheim selbst, wo zu dieser Zeit keine größeren Kirchenbauten erfolgten, sind Arbeiten von Henkel nicht nachweisbar, wohl aber in der näheren und weiteren Umgebung:
- 1769 Stuckierung der Pfarrkirche St. Magnus in Unterrammingen
- 1770 Stuckaturen im Tafelzimmer und Stiegenhaus des Pfarrhofs in Zaisertshofen bei Tussenhausen
- 1770 Stuckierung der Pfarrkirche St. Ulrich in Seeg, von dem aus Mindelheim stammenden Pfarrherrn Ignaz Lorenz Sautermeister dorthin berufen
- 1776/77 in der ehemaligen Augustinerkirche in Oberndorf am Neckar, wo er mit seinen Stuckarbeiten ein neues Erscheinungsbild prägte
Stuckrahmen um Fresko von Enderle in Zaisertshofen
St. Magnus in Unterrammingen
St. Ulrich in Seeg
Klosterkirche in Oberndorf am Neckar
Bei allen angeführten Aufträgen arbeitete er mit dem Maler Johann Baptist Enderle zusammen. Auch für den Fürsterzbischof von Mainz muss er gearbeitet haben, denn dieser ernannte ihn „in Ansehung seiner Kunst zum Hofstuckadorarbeiter“. Es wird wohl Enderle gewesen sein, der Henkel mit dem Mainzer Fürstbischof bekannt machte, da Enderle in Mainz die Augustinerkirche (1772) und die Ignatiuskirche (1774) freskiert hatte.
Literatur
- Petra Grove: Henkel, Andreas. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 71, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023176-2, S. 447.
- Henkel, Andreas. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 388.
- Friedrich Zoepfl: Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben; Reprint der 1. Auflage 1948. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 1995, ISBN 3-7954-1080-0, S. 224/225.
- Heinrich Habel: Landkreis Mindelheim. Hrsg.: Torsten Gebhard, Anton Ress (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 31). Deutscher Kunstverlag, München 1971, S. 503.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Henkel, Andreas |
ALTERNATIVNAMEN | Heckel, Andreas; Henkl, Andreas; Henkle, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Stuckateur und Bauhandwerker |
GEBURTSDATUM | 2. August 1731 |
GEBURTSORT | Gottenau (Markt Rettenbach) |
STERBEDATUM | nach 1790 |
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St. Magnus in Unterrammingen in Oberschwaben
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Pfarrhaus in Zaisertshofen; Fresko über Tür im sog. Tafelzimmer im 1. Stock von Johann Baptist Enderle von 1770, das Judith mit ihrer Magd im Lager des Holofernes darstellt, dem sie später, als er betrunken schläft, den Kopf abschlägt (Judit 12)
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Langhaus von St. Ulrich, Seeg
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Oberndorf am Neckar, ehemalige Klosterkirche des Augustinerklosters (jetzt Konzertsaal),
Blick zum Chor (heute Konzertpodium)