Andreas Felder

Andreas Felder
NationOsterreich Österreich
Geburtstag6. März 1962
GeburtsortHall in TirolÖsterreich
Größe183 cm
Gewicht70 kg
Karriere
VereinHeeressportverein Absam
Nationalkaderseit 1980
Pers. Bestweite191 m (Bad Mitterndorf 1986)
Statuszurückgetreten
Karriereende1992
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen2 × Goldmedaille3 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
SFWM-Medaillen1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber1992 AlbertvilleTeam K120
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber1982 OsloTeam K120
Silber1985 SeefeldTeam K120
Silber1985 SeefeldK70
Gold1987 OberstdorfK90
Bronze1987 OberstdorfTeam K120
Gold1991 Val di FiemmeTeam K120
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Gold1986 Bad MitterndorfEinzel
 Skisprung-Junioren-WM
Bronze1980 ÖrnsköldsvikK70
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup04. Jänner 1980
 Weltcupsiege (Einzel)25  (Details)
 Weltcupsiege (Team)02  (Details)
 Gesamtweltcup01. (1990/91)
 Skiflug-Weltcup03. (1991/92)
 Vierschanzentournee02. (1990/91)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen22118
 Skifliegen341
 Teamspringen200
 

Andreas Felder (* 6. März 1962 in Hall in Tirol) ist ein ehemaliger österreichischer Skispringer. Er war in den 1980er und frühen 1990er Jahren neben Matti Nykänen und Jens Weißflog einer der erfolgreichsten Sportler seiner Disziplin. Mit insgesamt 25 Siegen im Weltcup war Felder lange Zeit erfolgreichster österreichischer Skispringer, ehe er 2009 von Gregor Schlierenzauer überholt wurde.[1] Vom 20. April 2018 bis Mitte März 2020 war er Chefcoach des ÖSV-Skisprungkaders der Herren.[2]

Werdegang

Seinen ersten Weltcupauftritt hatte Felder am 4. Jänner 1981 bei der Vierschanzentournee am Innsbrucker Bergisel. Seine erste Medaille bei Weltmeisterschaften gewann er 1982 in Oslo, mit der österreichischen Mannschaft gewann er Silber.

Nach einigen Jahren im sportlichen Mittelfeld gelang ihm in der Saison 1984/85 der Durchbruch. Seinen ersten Weltcupsieg feierte er am 8. Dezember 1984 im kanadischen Thunder Bay. Obwohl er in dieser Saison sechs Springen gewann, blieb ihm in der Weltcupgesamtwertung nur der zweite Platz hinter Nykänen. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1985 im österreichischen Seefeld gewann er auf der Normalschanze und mit der österreichischen Mannschaft jeweils Silber.

In den beiden folgenden Jahren erreichte er jeweils den dritten Rang der Weltcupgesamtwertung. 1986 wurde er auf dem Kulm in Tauplitz/Bad Mitterndorf mit der Weltrekordweite von 191 Metern Skiflugweltmeister. 1987 wurde er bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Oberstdorf Weltmeister auf der Großschanze und gewann zudem Bronze mit der österreichischen Mannschaft. Im selben Jahr wurde er zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt.[3]

In den beiden folgenden Jahren kam seine Karriere etwas ins Stocken, doch dann ging es wieder bergauf: In der Saison 1990/91 gewann er zum ersten und einzigen Mal den Gesamtweltcup, im Jahr darauf wurde er Dritter. Bei der Weltmeisterschaft in Val di Fiemme gewann er noch einmal Mannschaftsgold, bei den Olympischen Winterspielen 1992 Mannschaftssilber. Im Herbst seiner Sportlerkarriere bewältigte Felder problemlos den Umstieg vom Parallel- auf den V-Stil. Er erlernte die neue Technik vor der Vierschanzentournee 1991/92 innerhalb von drei Wochen und gewann gleich anschließend das Neujahrsspringen 1992.[4] Seine Karriere beendete er am 29. März 1992 mit einem Sieg beim Skifliegen in Planica.

In Summe erzielte Andreas Felder 118 Top-Ten-Platzierungen bei Skisprunggroßveranstaltungen. Im Verein mit Ernst Vettori trug er die großen Erfolge des österreichischen Skisprungwunderteams der 1970er Jahre, das Baldur Preiml ausgeformt hat, bis in die 1990er Jahre hinein.

Karriereschritte

Andreas Felder hat die Handelsschule und die staatliche Trainerausbildung Sprunglauf absolviert. Von 1980 bis 1992 war er Angehöriger der Nationalkader im Sprunglauf. Nach seinem Karriereende war er von 1992 bis 1995 Trainer des B-Kader Sprunglauf im ÖSV, anschließend war er von 1995 bis 1997 Cheftrainer im ÖSV-Skisprungteam. Von 1997 bis 2000 war er Cheftrainer der deutschen Nationalmannschaft in der Nordischen Kombination, von 2000 bis 2006 war er Trainer für Nordische Kombination der Trainingsgruppe I im ÖSV. Am 20. April 2018 wurde er erneut als Cheftrainer des ÖSV-Skisprungteams der Herren und damit als Nachfolger von Heinz Kuttin vorgestellt.[5] Nach zweijähriger Arbeit entschloss sich Felder trotz mehrerer Erfolge zum Rücktritt[6] und führte private Gründe für die überraschende Entscheidung an.

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.8. Dezember 1984Kanada Thunder BayNormalschanze
2.9. Dezember 1984Kanada Thunder BayGroßschanze
3.15. Dezember 1984Vereinigte Staaten Lake PlacidNormalschanze
4.16. Dezember 1984Vereinigte Staaten Lake PlacidGroßschanze
5.3. März 1985Finnland LahtiGroßschanze
6.8. März 1985Schweden FalunGroßschanze
7.15. Februar 1986Norwegen VikersundFlugschanze
8.16. Februar 1986Norwegen VikersundFlugschanze
9.23. Februar 1986Schweiz EngelbergGroßschanze
10.14. März 1987Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik PlanicaFlugschanze
11.21. März 1987Norwegen OsloGroßschanze
12.4. März 1990Finnland LahtiNormalschanze
13.7. März 1990Schweden ÖrnsköldsvikNormalschanze
14.17. März 1990Norwegen RaufossNormalschanze
15.1. Dezember 1990Vereinigte Staaten Lake PlacidNormalschanze
16.8. Dezember 1990Kanada Thunder BayNormalschanze
17.9. Dezember 1990Kanada Thunder BayGroßschanze
18.1. Jänner 1991Deutschland Garmisch-PartenkirchenGroßschanze
19.6. Jänner 1991Osterreich BischofshofenGroßschanze
20.2. März 1991Finnland LahtiNormalschanze
21.3. März 1991Finnland LahtiGroßschanze
22.1. Jänner 1992Deutschland Garmisch-PartenkirchenGroßschanze
23.17. Jänner 1992Schweiz St. MoritzNormalschanze
24.19. Jänner 1992Schweiz EngelbergGroßschanze
25.29. März 1992Slowenien PlanicaGroßschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
1980/8113.60
1981/8214.71
1982/8346.10
1983/8415.75
1984/8502.198
1985/8603.170
1986/8703.177
1987/8823.38
1988/8914.56
1989/9003.236
1990/9101.260
1991/9203.218

Weltrekorde

#SchanzeOrtLandWeiteaufgestellt amRekord bis
85Kulm (K185)Bad Mitterndorf/TauplitzOsterreich Österreich191,0 m9. März 1986  14. März 1987  
BerührungVelikanka bratov Gorišek (K185)PlanicaJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien192,0 m13. März 1987  Ungültig  
De factoVelikanka bratov Gorišek (K185)PlanicaJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien191,0 m14. März 1987  Aufgehoben 1994  
  • Ungültige Weltrekorddistanz mit Berührung am Training.
  • De facto offiziell anerkannter Weltrekord (tatsächlich von Fijas gehalte, offiziell erst nach 7 Jahren anerkannt). Aufgehoben Beim FIS-Kongress in Rio 1994.
  • Schanzenrekorde

    SchanzeOrtLandWeiteaufgestellt amRekord bis
    Falun (K112)FalunSchweden Schweden115,5 m8. März 1985  6. Dezember 1992  
    Paul-Außerleitner-Schanze (K111)BischofshofenOsterreich Österreich115,0 m6. Jänner 1987  6. Jänner 1992  
    Heini-Klopfer-Skiflugschanze (K182)OberstdorfDeutschland BR BR Deutschland188,0 m24. Jänner 1992  23. Februar 1995  
    Paul-Außerleitner-Schanze (K120)BischofshofenOsterreich Österreich122,0 m22. Februar 1992  6. Jänner 1993  

    Weitere Erfolge

    31. August 1986: Sieg vor Ernst Vettori und Jens Weißflog beim Mattenspringen in Hinterzarten.[7]

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. Gregor Schlierenzauer der beste ÖSV-Adler aller Zeiten (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 19. Dezember 2009.
    2. Andreas Felder wird neuer Coach der ÖSV-Skispringer. In: Kurier. Abgerufen am 20. April 2018.
    3. Sieger von 1949 bis 2009. In: Der Standard. Abgerufen am 30. Oktober 2022.
    4. Deutsche sollen flugs das V erlernen. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 2. Januar 1992, abgerufen am 13. Februar 2023.
    5. Skispringen: Andreas Felder ist neuer Cheftrainer der "Adler". In: Kleine Zeitung. 20. April 2018, abgerufen am 13. Februar 2023.
    6. Andreas Felder hört als österreichischer Skisprung-Cheftrainer auf. In: skispringen.com. 23. März 2020, abgerufen am 13. Februar 2023.
    7. „Felder siegte vor Vettori“ in «Tiroler Tageszeitung» Nr. 202 vom 2. September 1986, S. 13; POS.: Spalte 1, zweiter Titel

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    Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
    The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
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