Andheri Hilfe
Andheri Hilfe | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 1967[1] |
Gründerin | Rosi Gollmann |
Sitz | Bonn (⊙ ) |
Vorläufer | Andheri-Hilfe Bonn |
Zweck | Hilfe zur Selbsthilfe in Indien und Bangladesch[2] |
Vorsitz | Elvira Greiner[3] |
Geschäftsführung | August Ilg |
Umsatz | 7.198.246 Euro (2020) |
Beschäftigte | 15 (2018) |
Freiwillige | 25 (2020) |
Mitglieder | 538 (31. Dezember 2020) |
Website | www.andheri-hilfe.de |
Die Andheri Hilfe (Eigenschreibweise: ANDHERI HILFE; bis Ende 2016 Andheri-Hilfe Bonn e. V.) ist eine deutsche Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Sie ist aus einer Privatinitiative – gegründet von Rosi Gollmann – für notleidende Kinder in Andheri bei Bombay (heute Mumbai) entstanden und arbeitet seit 1967 als gemeinnütziger Verein.[4] Sie fördert etwa 70 Projekte und Programme in den Armutsgebieten in Indien und Bangladesch. Dem Verein wurde vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen das Spendensiegel zuerkannt.
Geschichte
1959 wurde die Bonner Religionslehrerin Rosi Gollmann durch einen Zeitungsartikel auf die Not indischer Findelkinder in einem Waisenhaus in Andheri aufmerksam. Um diese zu lindern, brachte sie mit ihren Schülern hunderte von Päckchen mit lebenswichtigen Artikeln auf den Weg. Hauptziel war zu Anfang die Sicherung der täglichen Handvoll Reis für die etwa 800 Kinder des Waisenhauses St. Catherine’s Home in Andheri. 1967 gründete Rosi Gollmann gemeinsam mit einer kleinen Gruppe den Verein ANDHERI HILFE e.V.[5] Kurz danach änderte sich der Ansatz von der Bekämpfung der Symptome wie Hunger und Krankheit zum Hinterfragen der Ursachen und zu Veränderungen an der Wurzel: Eine Entwicklung von der rein karitativen Hilfe hin zu partnerschaftlicher Entwicklungszusammenarbeit. Im Mittelpunkt der Projekte stand dabei immer die Unterstützung von Kindern aus armen und unterprivilegierten Bevölkerungsgruppen.
Im Jahr 2002 wurde die Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung gegründet, um die Arbeit des Vereins zu unterstützen.[6]
Ziele
Der Verein ist bestrebt, zur Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lage sowie zur Wahrung der Menschenrechte armer Bevölkerungsgruppen in Indien und Bangladesch beizutragen, ungeachtet ihrer Religion und Kaste. Damit diese Entwicklung nachhaltig geschieht, wird großer Wert auf die Hilfe zur Selbsthilfe gelegt. Am Anfang eines neuen Projektes steht häufig die Gründung von Selbsthilfegruppen, in denen die Mitglieder lernen, ihre eigene Situation zu hinterfragen, Ursachen zu analysieren und Lösungen zu finden. Das kann ein genossenschaftlich organisiertes Saatgutlager sein, eine eigene Bank für Frauen oder Berufsausbildung für arbeitslose Jugendliche. Besondere Zielgruppen sind Kinder, Frauen, sozial benachteiligte Familien und Dorfgemeinschaften, indigene Gruppen sowie Menschen, die durch eine Behinderung am Rand der Gesellschaft stehen.
Projekte
In etwa 70 Projekten in Indien und Bangladesch werden gemäß dem Leitbild Hilfe zur Selbsthilfe Projekte lokaler Partnerorganisationen und Selbsthilfeinitiativen armer und benachteiligter Menschen gefördert. Im partnerschaftlichen Dialog mit Organisationen vor Ort werden Projekte der Sozialarbeit, des Bildungs- und Gesundheitswesens und der landwirtschaftlichen und dörflichen Entwicklung realisiert. Kernthemen der Andheri Hilfe sind folgende Arbeitsbereiche:
- Rechte stärken
- Bildung fördern
- Gesundheit ermöglichen
- Selbstständigkeit sichern
- Klima und Umwelt schützen
Erfolge
Der Verein konnte über 1,4 Millionen Augenoperationen durchführen.[7] In mehr als 7.000 Dörfern und Slums erreicht die ANDHERI HILFE heute mehr als 700.000 Menschen.[8]
50 Jahre Andheri Hilfe – Dein Punkt gegen Armut und Unterdrückung
Am 5. Mai 2017 jährte sich die Vereinsgründung zum 50. Mal. In diesem Jahr feierte die ANDHERI HILE das Jubiläum 2017 mit einer Kampagne unter dem Motto „Dein Punkt gegen Armut und Unterdrückung“.[9] Im Zuge der öffentlichkeitswirksamen Kampagne wurden die Menschen in Bonn, der Region und ganz Deutschland verstärkt auf die Not in Indien und Bangladesch aufmerksam gemacht, um so weitere Unterstützer für die Arbeit der Andheri Hilfe zu finden und nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Als Kampagnenbotschafter engagierten sich die Telekom Baskets Bonn, der Bonner Chor[10] und der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn Ashok Sridharan.[11]
Deine Stimme gegen Armut
Der Verein ist Mitträger der Aktion Deine Stimme gegen Armut, einer gemeinsamen Kampagne der im Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) zusammengeschlossenen zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Literatur
- Franz Alt, Rosi Gollmann, Rupert Neudeck: Eine bessere Welt ist möglich. Ein Marshallplan für Arbeit, Entwicklung und Freiheit. 2. Aufl., Goldmann, München 2007, ISBN 978-3-442-15452-4.
- Global Marshall Plan Initiative (Hrsg.): Solidarität die ankommt! Ziel-effiziente Mittelverwendung in der Entwicklungszusammenarbeit. ISBN 3-9809723-8-0.
- Tom Amarque, Bernd Markert (Hrsg.): Was ist Liebe? Eine integrale Anthologie über die Facetten der Liebe. Phänomen-Verlag, ISBN 978-3-933321-58-9.
- Rosi Gollmann, Beate Rygiert: Einfach Mensch. Das Unmögliche wagen für unsere Welt. Kailash, München 2012, ISBN 978-3-424-63060-2.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Initiative Transparente Zivilgesellschaft. In: andheri-hilfe.de. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ Satzung. (PDF) In: andheri-hilfe.de. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ Jahresbericht 2020. (PDF) In: andheri-hilfe.de. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ Eingetragen beim Amtsgericht Bonn, VR 3229.
- ↑ ANDHERI HILFE: Chronik ANDHERI HILFE. Abgerufen am 17. Mai 2021.
- ↑ Geschichte der Stiftung. In: andheri-stiftung.de. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ Augenlicht retten in Bangladesch. Andheri Hilfe e. V., 1. März 2017, abgerufen am 23. Mai 2017.
- ↑ Spendermagazin punkt.um 01/2017. (PDF) Andheri Hilfe e. V., 5. Januar 2017, abgerufen am 23. Mai 2017.
- ↑ Andheri Hilfe feiert 50-jähriges Bestehen. Andheri Hilfe e. V., 4. Mai 2017, abgerufen am 23. Mai 2017.
- ↑ BonnVoice.de.
- ↑ 50 Jahre Andheri Hilfe. Andheri Hilfe e. V., 1. März 2017, abgerufen am 23. Mai 2017.
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