Andesin

Andesin
Andesine-251551.jpg
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel(Na,Ca)Al(Si,Al)3O8
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Gerüstsilikate, Feldspatgruppe
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/J.07
VIII/J.07-040

9.FA.35
76.01.03.03
Kristallographische Daten
KristallsystemTriklin
Kristallklasse; Symboltriklin-pinakoidal 1
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte6 bis 6,5
Dichte (g/cm3)2,7
Spaltbarkeitgut
Bruch; Tenazitätuneben bis muschelig
Farbegrau, gelb, rot, hellgrün
Strichfarbeweiß
Transparenzdurchsichtig bis durchscheinend
GlanzGlasglanz
Kristalloptik
Brechungsindizesnα = 1,543 bis 1,554[1]
nβ = 1,547 bis 1,559[1]
nγ = 1,552 bis 1,562[1]
Doppelbrechungδ = 0,009[1]
Optischer Charakterzweiachsig wechselnd
Achsenwinkel2V = 76° bis 83° (gemessen), 78° bis 84° (berechnet)[1]

Andesin gilt wie Labradorit heute nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern ist ein Plagioklas, eine Mineralmischung aus Albit und Anorthit aus der Gruppe der Feldspate innerhalb der Mineralklasse der Silikate mit der allgemeinen Summenformel (Na,Ca)Al(Si,Al)3O8. Strukturell gehört Andesin zu den Gerüstsilikaten.

Andesin kristallisiert im triklinen Kristallsystem und findet sich überwiegend in Form körniger bis massiger, aber auch plattiger Mineral-Aggregate.

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde Andesin nach seinem ersten Fundort, den südamerikanischen Anden.

Chemismus

Andesin bildet zusammen mit Albit, Oligoklas, Labradorit, Bytownit und Anorthit die vollkommene Mischreihe der Plagioklase. Plagioklase mit einem Gehalt von 30 bis 50 Mol % Anorthit (An30 bis An50) werden als Andesin bezeichnet.

Varietäten

  • Belomorit – rosa-weiße Farbe, bläulich irisierend.

Bildung und Fundorte

Andesin gehört zu den gesteinsbildenden Mineralen und bildet sich magmatisch in Andesiten, Granodioriten und Dioriten. Es kommt auch metamorph in Gneisen und Migmatiten vor.

Fundorte sind unter anderem Bodenmais in Deutschland, das Esterelgebirge und das Massif Central in Frankreich, Adamello in Italien und die Anden in Südamerika.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Jürgen Rösler: Lehrbuch der Mineralogie. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB), Leipzig 1987, ISBN 3-342-00288-3, S. 600.
  • Helmut Schröcke, Karl-Ludwig Weiner: Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage. de Gruyter, Berlin; New York 1981, ISBN 3-11-006823-0, S. 881.

Weblinks

Commons: Andesin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Andesin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Mindat - Andesine

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Andesine-251551.jpg
Andesin, Mineralmischung aus Albit und Anorthit
Größe: 6 cm x 5 cm x 5 cm
Fundort: Montpelier Mine (Bowe Farm Prospect; Feldspar Corporation Quarry), Montpelier, Hanover County, Virginia, USA