Andenkreuz
Das Andenkreuz (Quechua: tawa chakana) ist ein im Hochland Boliviens und Perus gebräuchliches Symbol, das von den Inka verwendet wurde, jedoch auf vorinkaische Kulturen zurückgeht. Beispielsweise verwendete bereits die Tiwanaku-Kultur dieses Symbol. Das Andenkreuz ist eines der am weitesten verbreiten, wenn auch am wenigsten verstandenen Symbole der Tiwanaku-Ikonografie. Der Archäologe Alan Kolata nimmt an, dass der Grundriss von Akapana ein halbes Andenkreuz darstellt.[1]
Die vier Richtungen symbolisieren dabei die vier Himmelsrichtungen des Inkareiches, das Loch in der Mitte den Nabel der Welt – Qusqu (Cusco), die Hauptstadt der Inka. Die Stufung zwischen den Balken stehen für die Dreiteilung der Welt in Unterwelt (Ukhu Pacha), Welt der Menschen (Kay Pacha) und Götterwelt bzw. oberer Welt (Hanaq Pacha).
Das Andenkreuz beinhaltet in Kurzform das komplette Leben der Inka. So symbolisieren die drei Stufen neben den drei verschiedenen Welten auch deren tierische Repräsentanten. Der Kondor verkörpert die Götterwelt zugleich mit der Gerechtigkeit. Die Welt der Menschen symbolisiert der Puma, der für Stärke steht, und die Unterwelt verkörpert die Schlange und ihre Weisheit.
- Vorinkaische Andenkreuze
Andenkreuz in Tiwanaku
Andenkreuz in der Mauer der sechs Monolithen in Ollantaytambo
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alan Kolata: The Tiwanaku: Portrait of an Andean Civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 104.
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(c) Wolfgangbeyer, CC BY-SA 3.0
Über 3 m hohe Monolithen in Ollantaytambo (Peru).