Andeg

Dorf
Andeg
А́ндег
FöderationskreisNordwestrussland
RegionAutonomer Kreis der Nenzen
RajonSapoljarny
Erste Erwähnung1679
Frühere NamenAngoch
Bevölkerung175 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrumsm
ZeitzoneUTC+3
Telefonvorwahl(+7) 81853
Postleitzahl166713
Kfz-Kennzeichen83
OKATO11 131 000 001
Websiteandeg.ucoz.ru/
Geographische Lage
Koordinaten67° 53′ N, 53° 11′ O
Andeg (Europäisches Russland)
Andeg (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Andeg (Autonomer Kreis der Nenzen)
Andeg (Autonomer Kreis der Nenzen)
Lage im Autonomen Kreis der Nenzen‎

Andeg (russisch А́ндег) ist ein Dorf (derewnja) im Autonomen Kreis der Nenzen in Russland mit 175 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie

Andeg liegt im stark verzweigten Mündungsdelta der Petschora, etwa 30 km nördlich von Narjan-Mar, der Hauptstadt des Autonomen Kreises der Nenzen. Der Ort befindet sich am linken Ufer des Petschora-Flussarmes Malaja Petschora. Andeg wird durch das von Südwesten nach Nordosten verlaufende Flüsschen Schorok (Шорок) in zwei Teile geteilt.

Administrativ gehört Andeg zum Sapoljarny rajon. Zudem ist es Verwaltungssitz und einziger ständig bewohnter Ort der Gemeinde Andegski selsowet.[2]

Geschichte

Der Ort wurde erstmals im Jahr 1679 unter dem Namen Angoch (Ангох) in einem Buch über die Pustosersker Ostroge und Ujesde erwähnt.[3]

Über die Herkunft des späteren Namens Andeg gibt es zwei Theorien. Laut der ersten entstammt der Name dem nenzischen Wort Ngandy (Нганды), das übersetzt kleine Njelma (eine Weißlachs-Unterart) bedeutet. Die zweite Theorie besagt, dass der erste Siedler des Ortes, erstaunt über den Fischreichtum des Flüsschens Schorok, die Worte „Andeli ospodni“ („Андели осподни“; heutiges Russisch Ангелы Господни, deutsch Gottes Engel) ausrief, aus denen sich später das Wort Andeg bildete.[3]

Andeg wurde 1929 administrativ Bestandteil des neu geschaffenen Nenezki nazionalny okrug (heutige Bezeichnung Autonomer Kreis der Nenzen). Im Jahr 1931 wurde im Ort ein Fischerei-Artel gegründet, das später in eine Kolchose umgewandelt wurde und seit eher den wichtigsten Arbeitgeber des Ortes darstellt.[3]

Im Jahr 1996 wurde der Andegski selsowet als Gemeinde neu formiert.[4] Seit dem Jahr 2006 ist Andeg als Zentrum des Andegski selsowet Teil des neu geschaffenen Sapoljarny rajon. Bis zum Jahr 2009 gehörte auch das mittlerweile verlassene Dorf Naryga (Нарыга), das sich 18 Kilometer südwestlich von Andeg befand, zur Gemeinde.[5]

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
1918[2]107
1950[2]196
2002215
2010372

Anmerkung: 2002 und 2010 Volkszählungsdaten

Infrastruktur

Der Ort verfügt über grundlegende Bildungseinrichtungen (Kindergarten, Mittelschule, Internat), ein Kulturhaus, ein Heimatmuseum, mehrere Läden und eine Bäckerei. Elektrischer Strom wird mit Hilfe von Dieselgeneratoren erzeugt.[2]

Wirtschaft und Verkehr

Wichtigster Arbeitgeber des Ortes ist die ehemalige Fischfang-Kolchose, die heute eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (Сельскохозяйственный производственный кооператив) ist.[2]

In den Sommermonaten erfolgt zudem der Transport von Waren und Personen mittels Schiff über die Petschora nach Narjan-Mar.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation); Čislennost' naselenija po municipal'nym obrazovanijam i naselennym punktam Archangel'skoj oblasti, vključaja Neneckij avtonomnyj okru Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda (Bevölkerungsanzahl der munizipalen Gebilde und Ortschaften der Oblast Archangelsk einschließlich des Autonomen Kreisen der Nenzen Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010.) Tabelle (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Oblast Archangelsk)
  2. a b c d e f Andeg auf der offiziellen Website des Sapoljarny rajon (Memento desOriginals vom 25. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zrnao.ru (russisch), abgerufen am 3. Februar 2021.
  3. a b c Geschichte Andegs auf der offiziellen Website des Andegski selsowet (Memento desOriginals vom 14. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/andegnmo.ru (russisch), abgerufen am 3. Februar 2021.
  4. Passport des Andegski selsowet auf der offiziellen Website des Andegski selsowet (Memento desOriginals vom 17. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/andegnmo.ru (russisch), abgerufen am 3. Februar 2021.
  5. Об упразднении населенного пункта – деревня Нарыга и внесении изменений в закон Ненецкого автономного округа "Об административно-территориальном устройстве Ненецкого автономного округа", Закон НАО от 22.12.2009 N 88-ОЗ (Memento desOriginals vom 26. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nao.regnews.org (russisch), abgerufen am 25. März 2016.

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