Anchenespepi II.

Anchenespepi in Hieroglyphen
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Anchenespepi
(Anch en es Pepi)
ˁnḫ n=s Ppj
Pepi lebt für sie
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Anchenesmerire
(Anch en es Meri-Re)
ˁnḫ n=s Mrj-Rˁ(.w)
Merire lebt für sie
Alabasterstatue Anchenespepis II. und ihres Sohnes Pepi II.; Brooklyn Museum, Fundort unbekannt.

Anchenespepi II., auch Anchenesmerire II. genannt, war eine Königin der altägyptischen 6. Dynastie.

Familie

Anchenespepi entstammte nicht der königlichen Familie. Ihre Eltern, über die fast nichts bekannt ist, hießen Chui und Nebet. Sie war zunächst mit Pharao Pepi I. verheiratet, ebenso wie ihre gleichnamige Schwester Anchenespepi I. Ihr Bruder Djau bekleidete unter Pepi I. das Amt des Wesirs. Aus ihrer Ehe mit diesem König ist ein Sohn bekannt: der spätere Pharao Pepi II. Nach dem Tod Pepis I. heiratete sie erneut. Ihr zweiter Mann war ihr Neffe Merenre, Sohn ihrer Schwester Anchenespepi I. und Pepis I. Merenre I. starb jedoch bereits nach wenigen Jahren auf dem Thron. Ihm folgte Pepi II., der zum Zeitpunkt seiner Thronbesteigung noch minderjährig war und für den deshalb Anchenespepi II. einige Jahre lang als Regentin fungierte.

Grabstätte

Die Königinnenpyramide der Anchenespepi II.

Für Anchenespepi II. wurde südlich der Pyramide ihres ersten Gemahls Pepi I. eine Königinnenpyramide errichtet. Mit einer Seitenlänge von 31,20 m ist sie das größte von mindestens acht hier errichteten Königinnengräbern. Die Überreste der Pyramide wurden erst 1998 von französischen Archäologen entdeckt. 2017 wurden bei der Grabanlage ein Pyramidion[1] und Fragmente eines Obelisken gefunden, bei dem es sich um den größten des Alten Reiches handeln soll.[2] Anchenespepi II. gilt als erste weibliche Herrscherin, in deren Grabmal Pyramidentexte zu finden sind.[3]

Weitere Belege

Außer in der Umgebung ihrer Pyramide wird Anchenespepi noch auf einigen Fundstücken aus Abydos erwähnt, darunter auch ein Türpfosten, der ebenfalls den Namen ihres Bruders trägt. Des Weiteren wird ihr Name auf Gefäßen aus einem Grab in Badari sowie in einer Felsinschrift Pepis I. im Wadi Maghara auf dem Sinai genannt. Von unbekannter Herkunft sind eine Alabaster-Statue im Brooklyn Museum, die Anchenespepi zusammen mit ihrem Sohn Pepi II. zeigt, der einstmals in Berlin befindliche und heute verschollene Schaft einer Kopfstütze sowie ein Alabaster-Kelch im Metropolitan Museum of Art in New York.

Literatur

  • Wilfried Seipel: Anchnesmerire I. u. II. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band I, Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 3-447-01670-1, Sp. 263–264.
  • Audran Labrousse, Jean Leclant: Neue Entdeckungen der Mission Archéologique Française de Saqqâra (Kampagnen 2001–2005). In: Sokar. Nr. 13, 2006, S. 33–34.
  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. The American University in Cairo Press, London 2004, ISBN 977-424-878-3, S. 70–78.
  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 428–429 (PDF; 16,7 MB).
  • Jean Leclant, Audran Labrousse: Die Königinnen Anchenespepi II. und III. Die Grabungskampagnen 1999 und 2000 der „Mission Archéologique Française de Saqqâra“ (MAFS) an den Pyramidenanlagen der Königinnen Pepis I. In: Sokar. Nr. 5, 2002, S. 28–33.

Weblinks

Commons: Anchenespepi II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nevine El-Aref: Old Kingdom pyramid peak discovered in Saqqara. In: Ahram Online. 12. Oktober 2017. Abgerufen am 12. Oktober 2017.
  2. Nevine El-Aref: Archaeologists unearth largest-ever discovered obelisk fragment from Egypt’s Old Kingdom. In: Ahram Online. 4. Oktober 2017. Abgerufen am 12. Oktober 2017.
  3. Philippe Colombert, Audran Labrousse, Marie-Noëlle Fraisse, Xavier Hénaff in: Ägyptens Totenstatt - Die Geheimnisse von Sakkara. Ein Film von Alice Khelifa-Gastine. ZDFinfo, ZDF 2020, Minute 1 bis 21.

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Pyramide der Königin Anchenespepi II.
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Keith Schengili-Roberts
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Alabaster statue of Ankhnesmeryre II and her son Pepi II. Dynasty 6, circa 2288-2224/2194 B.C. Background cropped away.