Anatoli Jakowlewitsch Lein
Anatoli Lein, Seattle 2003 | |
Verband | Sowjetunion (bis 1976) Vereinigte Staaten (seit 1978) |
Geboren | 28. März 1931 Leningrad, Sowjetunion |
Gestorben | 1. März 2018 Cleveland Heights, Ohio |
Titel | Internationaler Meister (1964) Großmeister (1968) |
Beste Elo‑Zahl | 2545 (Juli 1973) |
Anatoli Jakowlewitsch Lein (russisch Анатолий Яковлевич Лейн; * 28. März 1931 in Leningrad; † 1. März 2018 in Cleveland Heights, Ohio[1]) war ein US-amerikanischer, früher sowjetischer Schachmeister.
Leben
Anatoli Lein erhielt von der FIDE 1964 den Titel Internationaler Meister verliehen, 1968 den Großmeistertitel.[2] Er nahm an sieben Meisterschaften der UdSSR teil. 1976 emigrierte er in die Vereinigten Staaten, im selben Jahr gewann er das US-Open. Bei der Schacholympiade 1978 spielte er an Brett 3 für die USA und gewann mit seinem Team die Bronzemedaille.[3] Mit der sowjetischen Mannschaft gewann er 1965 die Mannschaftseuropameisterschaft in Hamburg und erreichte dabei das beste Einzelergebnis am ersten Reservebrett.[4] Beim Berliner Sommer 1984 wurde er geteilter Zweiter hinter Eric Lobron. Von 1992 bis 1995 gewann er viermal in Folge die Meisterschaft von New Jersey.[5] 2004 wurde er in die US Chess Hall of Fame aufgenommen.
Lein nahm bis ins hohe Alter noch an Turnieren teil. Später wurde er als inaktiv geführt, da er nach dem im August 2013 in Hudson (Ohio) ausgetragenen Ohio Chess Congress keine Elo-gewertete Partie mehr gespielt hatte. Seine beste Elo-Zahl von 2545 erreichte er im Juli 1973, vor Einführung der Elo-Zahlen erreichte er im Februar 1967 seine beste historische Elo-Zahl von 2662, er lag damit auf dem 26. Platz der Weltrangliste.
Er verstarb zwei Wochen nach seiner Ehefrau Barbara, mit der er 40 Jahre verheiratet war.
Turniererfolge
- 1964 Kiew (UdSSR-Meisterschaft): 7. Platz
- 1966 Tiflis (UdSSR-Meisterschaft): 6. Platz
- 1968 Sarajevo: 1. Platz (geteilt mit Dragoljub Ćirić)
- 1972 Cienfuegos Capablanca Memorial: 1. Platz
- 1972 Novi Sad: 1. Platz
- 1973 Novi Sad: 1. Platz
- 1980/81 Hastings: 3. Platz
- Schachweltmeisterschaft der Senioren 1992 in Bad Wörishofen: 2. Platz
- Schachweltmeisterschaft der Senioren 1993 in Bad Wildbad: 4. Platz
- Schachweltmeisterschaft der Senioren 1994 in Biel: 4. Platz
- Schachweltmeisterschaft der Senioren 1996 in Bad Liebenzell: 2. Platz
Werke
- The Latvian gambit: a grandmaster view (1995)
- Sharpen your tactics: 1125 brilliant sacrifices, combinations, and studies (1996)
- In the world of tactics (1998)
Einzelnachweise
- ↑ Todesanzeige, abgerufen am 2. März 2018.
- ↑ Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 75.
- ↑ Anatoli Leins Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
- ↑ Anatoli Leins Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
- ↑ List of New Jersey Champions 1946 – Present (Memento des Originals vom 23. Dezember 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , New Jersey State Chess Federation, abgerufen am 3. März 2018.
Weblinks
- Nachspielbare Schachpartien von Anatoli Jakowlewitsch Lein auf chessgames.com (englisch)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lein, Anatoli Jakowlewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Lein, Anatoly (FIDE); Лейн, Анатолий Яковлевич (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetisch-US-amerikanischer Schachgroßmeister |
GEBURTSDATUM | 28. März 1931 |
GEBURTSORT | Leningrad |
STERBEDATUM | 1. März 2018 |
STERBEORT | Cleveland Heights, Ohio |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: GFHund, Lizenz: CC BY 3.0
Anatoli Lein, Senioren-Schachweltmeisterschaft 1995 in Bad Liebenzell, Photo von Gerhard Hund.
Autor/Urheber: © James F. Perry, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Anatoly Lein at the 2003 U.S. Chess Championships in Seattle, Washington.