Anatoli Alexejewitsch Iwanischin

Anatoli Iwanischin
Anatoli Iwanischin
LandRussland
OrganisationRoskosmos
RufzeichenИркут („Irkut“)
ausgewählt29. Mai 2003
Einsätze3 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
14. November 2011
Landung des
letzten Raumflugs
22. Oktober 2020
Zeit im Weltraum476d 04h 41min
ausgeschieden15. Oktober 2021
Raumflüge

Anatoli Alexejewitsch Iwanischin (russisch Анатолий Алексеевич Иванишин; * 15. Januar 1969 in Irkutsk, Oblast Irkutsk, Russische SFSR, Sowjetunion) ist ein ehemaliger russischer Kosmonaut.

Militärische Ausbildung

Nach Abschluss der Sekundarschule Nr. 11 in Irkutsk bewarb sich Iwanischin 1986 erfolglos an der Höheren Militärfliegerschule für Piloten Tschernigow. Daraufhin belegte er für ein Jahr am damaligen Polytechnischen Institut Irkutsk das Fach Flugzeugbau. Im zweiten Anlauf 1987 wurde er an der Pilotenschule Tschernigow angenommen und schloss diese 1991 mit einer Goldmedaille ab. Anschließend diente er in einer Kampfeinheit der russischen Luftwaffe in Borissoglebsk (Oblast Woronesch), wo er das Mehrzweckkampfflugzeug MiG-29 flog. Ab 1992 diente er als führender Jagdflieger im 159. Luftregiment in Petrosawodsk (Karelien). Dort flog er während seines Dienstes den Luftüberlegenheitsjäger Su-27.

Iwanischin hat den Rang eines Obersten der Russischen Luftstreitkräfte im Ruhestand inne und kann mehr als 550 Flugstunden sowie mindestens 180 Fallschirmsprünge nachweisen. 2003 machte er das Abschlussexamen in Wirtschaftswissenschaft, Statistik und Informationstheorie nach einem Fernstudium an der Staatlichen Universität Moskau.

Raumfahrertätigkeit

Bereits 1997 stand Iwanischin in der engeren Auswahl, jedoch scheiterte seine Kandidatur an den damaligen strengen Kriterien für Sojus-Raumschiffe, er war ein paar Zentimeter zu groß. Am 29. Mai 2003 wurde er dann als Pilot der Luftwaffe ausgewählt, seine Kosmonauten-Grundausbildung schloss er im Juni 2005 mit Auszeichnung ab. Im Oktober 2009 nahm er im Kosmodrom Baikonur an einer Ausbildung für das Miniforschungsmodul 2 teil und er trainierte für einen Langzeitaufenthalt auf der Internationalen Raumstation, u. a. war er Ersatzmann für Dmitri Kondratjew als Kommandant des Raumschiffs Sojus TMA-20 zur ISS. Danach war er Ersatzmann für Andrei Borissenko als Bordingenieur der Mission Sojus TMA-21.

Iwanischin startete am 14. November 2011 zusammen mit Anton Schkaplerow und Daniel Burbank im Raumschiff Sojus TMA-22 zur ISS. Er arbeitete dort als Bordingenieur der Expeditionen 29 und 30 und landete am 27. April 2012 wieder.[1][2]

Iwanischin startete am 7. Juli 2016 mit Sojus MS-01 zu seiner zweiten ISS-Langzeitmission. Zunächst arbeitete er als Bordingenieur der ISS-Expedition 48.[3] Danach übernahm er das Kommando über die ISS-Expedition 49 und kehrte am 30. Oktober 2016 zur Erde zurück.

Danach wurde Iwanischin als Ersatzkommandant für den Flug von Sojus MS-16 eingeteilt. Nachdem sich der vorgesehene Kommandant Nikolai Tichonow zwei Monate vor dem Start im Training verletzte, rückte Iwanischin nach.[4] Am 9. April 2020 startete er zusammen mit Iwan Wagner und Chris Cassidy zur ISS. Dort arbeitet er als Bordingenieur der ISS-Expeditionen 62 und 63. Die Rückkehr erfolgte am 23. Oktober 2020.

Privates

Anatoli Iwanischin ist verheiratet und hat einen Sohn, der 1993 geboren wurde.

Weblinks

Commons: Anatoli Iwanischin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sojus TMA-22. spacefacts.de, 14. November 2011, abgerufen am 14. November 2011.
  2. Pete Harding: Soyuz TMA-22 returns to Earth with three outbound ISS crewmembers. NASAspaceflight.com, 27. April 2007, abgerufen am 27. April 2007 (englisch).
  3. Планируемые полёты. astronaut.ru, 28. November 2015, abgerufen am 4. Dezember 2015 (russisch).
  4. Jeff Foust: Russian crew swap should not impact next ISS mission. Space News, 13. Februar 2020, abgerufen am 10. April 2021 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

ISS Expedition 49 Patch.png
The Expedition 49 crew insignia
ISS Expedition 30 Patch.png
Das Programm der Internationalen Raumstation (ISS) beendet den Übergang vom Aufbau zur vollen Nutzung, während die Menschheit den goldenen Jahrestag der Weltraumforschung feiert. In Anerkennung dieser Meilensteine und besonders des Beitrages derjenigen, deren Engagement und Einfallsreichtum Raumfahrt möglich macht, wird eine komplett aufgebaute ISS gezeigt, die sich über einen sonnenbeschienenen Erdrand emporschwingt. Ostwärts des sonnenbestrahlten Randes ist die auffällige Schilderung der durch nächtliche Stadtbeleuchtung illuminierten Erdoberfläche eine Erinnerung an die Anwesenheit der Menschheit auf dem Planeten, sichtbar nur nachts vom Weltraum aus. Und gedenkt, wie menschliche Wesen ihre früheren Fesseln während der letzten 50 Jahre der Weltraumforschung überwunden haben. Die ISS, ein einzigartiger weltraumgestützter Außenposten für Forschung in Bio-, Natur-, Weltraum- und Geowissenschaften, ist mit den Worten der Crewmitglieder ein eindrucksvolles Testament der großartigen Zusammenarbeit der Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker aus 15 Ländern und 5 nationalen Raumfahrtagenturen. Die sechs Crewmitglieder der Expedition 30, genauso wie diejenigen vor ihnen, fühlen sich geehrt, ihre Länder und das ISS-Team, das die Forschung an Bord der Station ausführt, zu repräsentieren und zum Wissen hinzuzufügen, welches den raumfahrenden Nationen ermöglicht, sicherer und produktiver zu leben, zu arbeiten und das All zu erforschen, den Weg zu ebnen für zukünftige Missionen über den niedrigen Erdorbit hinaus und junge Leute zu begeistern, sich diesem großen Abenteuer anzuschließen.
ISS Expedition 62 Patch.png
The official insignia of the Expedition 62 crew
  • The Expedition 62 patch embodies two main themes: first, the importance of the global partnership on which the International Space Station was founded, and second, the paradigm shifting perspective provided by seeing our planet Earth from above with human eyes. Based on a vintage mosaic found near the headquarters of the Gagarin Cosmonaut Training Center, the two space explorers flying in formation represent friendship between space agencies and the people that work in them. The shining star in the hand is a symbol of unity under a common quest for discovery, as this partnership continues to burn bright into the future.
  • Generated by the flying astronauts, the shock wave signifies the powerful impact of human space exploration and the scientific research conducted on the space station, strengthened when we work as a team, side by side with all of our international partners. The backdrop of the large sun behind our planet Earth reminds us that we are but a very small component of our solar system and our universe. The sun is also responsible for fueling life on Earth, sustaining the biosphere (symbolized by the leaf) surrounded by the precious, fragile atmosphere (represented by the clouds).
  • This imagery reminds us of our duty to protect our home planet, to preserve our environment and to carry principles of responsible environmental stewardship with us as we explore the universe. This birch leaf combines the principal elements, embodying nature, science and the global alliance, as these trees are indigenous to regions that crewmembers from all sides call home.
ISS Expedition 29 Patch.png
Auf dem Expedition-29-Emblem ist die Internationale Raumstation (ISS) zu sehen, wie sie dem Pfad des historischen Forschers im 18. Jahrhundert, Kapitän James Cook, und seinem Schiff, der Endeavour, folgt. Während der drei Hauptreisen von Cook erforschte und kartografierte er große Teile der Ozeane und Küstenlinien unterhalb der Flugbahn der ISS und fügte unermesslich viel zum Wissen dieser Zeit hinzu. So wie die ISS auf einem Pfad aus Sternenstaub segelt – dem Geist der Endeavour folgend, segelnd in Richtung des dunklen Unbekannten und zu neuen Entdeckungen – erleuchtet sie die Erde unter ihr. Durch die Jahrhunderte war das Streben nach neuen Entdeckungen ein bedeutsames Element des menschlichen Charakters, was uns darin bestärkt, die Mühsale und die Trennung zu ertragen, um Teil einer Mission zu sein, die größer ist als jedes menschliche Wesen. Ein Sprecher der Crew sagte dazu: „Die Besatzung der Expedition 29 ist stolz darauf, die Reise in diese großartigste aller menschlichen Anstrengungen fortzusetzen“.
ISS Expedition 48 Patch.png
The Expedition 48 crew insignia
Anatoli Ivanishin 2011.jpg
Russian cosmonaut Anton Shkaplerov is set to launch aboard a Soyuz TMA-22 spacecraft on Sept. 22. The Expedition 29 crew members posed for photos and took questions from the news media on July 27 at NASA's Johnson Space Center.
ISS Expedition 63 Patch.png
International Space Station (ISS) Expedition 63 mission insignia, incorporating a multitude of elements, such as a stylized 63 in the orbit traces, a boot print on the lunar surface.
  • The Expedition 63 patch represents an intersection of the past and the beginning of a new dawn in human spaceflight as we continue to inhabit the International Space Station (ISS), aim towards returning to the moon and plan for the journey to Mars.
  • Thirteen illuminated stars along the top of the patch commemorate the Apollo 13 celebrating its 50th anniversary during Expedition 63. The swoosh in the shape of the number "63" orbiting around the earth and moon honors the Apollo program and the future missions to go beyond low earth orbit.
  • The atom, shown overlaid on a vibrant sunrise, is the Expedition 63 crew's call sign symbolizing the energy to revolve, or orbit around a nucleus or in their case, the Earth. The international crew depicts the importance of the collaboration in preserving the ISS as a microgravity and space environment research laboratory.