Amtsgericht Meiningen

Das Sitzungsgebäude im Justizzentrum Meiningen. Hier ist auch das Amtsgericht untergebracht.

Das Amtsgericht Meiningen ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und das größte der sechs Amtsgerichte im Gerichtsbezirk des Landgerichts Meiningen und eines von 23 Amtsgerichten in Thüringen.

Gerichtssitz und -bezirk

Das Gericht hat seinen Sitz in der Kreisstadt Meiningen in Südthüringen. Der Gerichtsbezirk erstreckt sich auf den Landkreis Schmalkalden-Meiningen (ohne Zella-Mehlis und Oberhof) mit insgesamt 114.000 Einwohnern.

Neben dem Grundbuchamt ist dem Amtsgericht Meiningen ein Handels- und Vereinsregister und eines der vier Thüringer Insolvenzgerichte angegliedert, das für die Mahn- und Insolvenzverfahren im Gerichtsbezirk des Landgerichts Meiningen zuständig ist.

Seit dem 1. Januar 2013 ist das Amtsgericht Meiningen auch Zentrales Vollstreckungsgericht für das Land Thüringen.[1]

Gebäude und Personal

Das Amtsgericht residiert zusammen mit dem Landgericht Meiningen, der Staatsanwaltschaft Meiningen, dem Verwaltungsgericht Meiningen und dem Sozialgericht Meiningen im neuerbauten Justizzentrum Meiningen in der Lindenallee 15 nördlich der Altstadt und des Englischen Gartens im Zentrum von Meiningen. Hier ist es gemeinsam mit dem Grundbuchamt im Sitzungsgebäude untergebracht.

Am Amtsgericht Meiningen sind 13 Richter, 40 Mitarbeiter in mittleren Dienst, 19 Mitarbeiter im gehobenen Dienst und sieben Gerichtsvollzieher beschäftigt.

Übergeordnete Gerichte

Unmittelbar übergeordnet ist das Landgericht Meiningen. Zuständiges Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Jena.

Geschichte

Das Amtsgericht Meiningen wurde am 1. Oktober 1879 als eines von 16 Amtsgerichten im Herzogtum Sachsen-Meiningen gegründet. Bis 1945 hatte es seinen Sitz im Gebäude des Landgerichts Meiningen in der Bismarckstraße 14 (heute Neu-Ulmer-Straße). Nach dessen Zerstörung am 23. Februar 1945 durch einen Bombenangriff verlegte die Justizbehörde das Amtsgericht in das ehemalige Hotel „Erbprinz“ in der Sedanstraße (heute Ludwig-Chronegk-Straße). Mit der Umbenennung zum Kreisgericht Meiningen im Zuge einer Verwaltungsreform und der Bildung der Bezirke in der DDR im Jahr 1952 musste es die Freiwillige Gerichtsbarkeit abgeben. Nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 erlangte das Gericht wieder die Freiwillige Gerichtsbarkeit und erhielt wieder die Bezeichnung „Amtsgericht Meiningen“. Am 3. Juni 1995 erfolgte ein Brandanschlag auf das Amtsgerichtsgebäude, bei dem viele Akten vernichtet wurden. Das Amtsgericht wurde daraufhin in eine Stadtvilla in der Charlottenstraße verlegt. Im Jahr 2000 fand der Umzug in das neu erbaute Justizzentrum Meiningen auf dem Gelände der ehemaligen Hauptkaserne statt.

Im Rahmen der Reform der Amtsgerichtsbezirke in Thüringen mit Wirkung zum 1. April 2006 wurde das ehemalige Amtsgericht Schmalkalden aufgelöst und als Zweigstelle dem Amtsgericht Meiningen zugeordnet. Die Zweigstelle Schmalkalden wurde dann bereits am 1. Mai 2006 aufgelöst.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Justizportal des Bundes und der Länder: Die Zentralen Vollstreckungsgerichte der Länder. Abgerufen am 25. Dezember 2012.
  • Justizministerium Thüringen
  • Stadtlexikon Meiningen, Bielsteinverlag Meiningen, 2008.

Koordinaten: 50° 34′ 44,7″ N, 10° 25′ 11,3″ O

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Justizzentrum Meiningen: Amtsgerichtsgebäude mit Schwurgerichtssaal
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Justizzentrum Meiningen, Hauptgebäude (ehemalige Kaserne) und Bibliothek (Mitte im Vordergrund).