Amtsgericht Ingolstadt

Amtsgericht Ingolstadt, Gebäude Neubaustraße 8
Amtsgericht Ingolstadt, Gebäude Harderstraße 6 (sogenanntes Kaisheimer Haus)
Amtsgericht Ingolstadt, Gebäude Schrannenstraße 3

Das Amtsgericht Ingolstadt ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von 73 Amtsgerichten in Bayern. Es ist in drei Gebäude aufgeteilt, dem Hauptgebäude in der Neubaustraße 8, und zwei Nebengebäuden in der Harderstraße 6 und in der Schrannenstraße 3 in Ingolstadt.

Geschichte

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurde in Ingolstadt ein Amtsgericht errichtet, dessen Sprengel dem des vorhergehenden Landgerichtsbezirks älterer Ordnung entsprach.[1]

1899 begann der Bau des Hauptgebäudes in der Neubaustraße 8, das 1901 fertiggestellt wurde, auf dem ein Jahr zuvor erworbenen 3120 m² großen Grundstück. Im Erdgeschoss befand sich ein Sitzungssaal für Zivilsitzungen und im ersten Obergeschoss einer für Strafsitzungen. Im zweiten Obergeschoss befanden sich Büroräume und die Dienstwohnung des Amtsvorstands.

Durch die Besatzung der Alliierten im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude geräumt und die örtliche Militärregierung der Amerikaner dort eingerichtet. In den Jahren 1949/1950 wurde das zweite Obergeschoss teilweise wieder freigegeben, gefolgt von der Räumung beider Obergeschosse im Jahr 1952 und des Erdgeschosses im Jahr 1953 durch die Amerikaner. Ab 1953 wurde das Gebäude in der Neubaustraße als eine Zweigstelle der Staatsanwaltschaft München verwendet.

Im Zuge einer Brandstiftung im Jahr 1969, durch die der Sitzungssaal im ersten Obergeschoss völlig zerstört wurde, musste das Amtsgericht vorübergehend in die Johannesstraße umziehen. Das Gebäude wurde umfassend renoviert und ein dringend benötigter dritter Sitzungssaal eingerichtet. Die Renovierungs- und Reparaturarbeiten wurden ein Jahr darauf beendet.

Erst seit 1988 besteht der Landgerichtsbezirk Ingolstadt, der aus Teilen der Landgerichtsbezirke München II (Amtsgerichte Ingolstadt und Pfaffenhofen/Ilm) und Augsburg (Amtsgericht Neuburg/Do.) gebildet wurde. In den Jahren 2008/2009 wurde das Gebäude erneut renoviert und im März 2009 vollendet.

Zuständigkeitsbereich

Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf die kreisfreie Stadt Ingolstadt, die Stadt Eichstätt sowie den Landkreis Eichstätt. Für Registersachen, Insolvenz- und Zwangsversteigerungsverfahren, Urheberrechts-Landwirtschaftssachen und Standesamtsangelegenheiten ist das Amtsgericht auch noch für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sowie den Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm zuständig.

Folgende Verfahren werden am Amtsgericht Ingolstadt verhandelt:

Neubaustraße 8:

Harderstraße 6:

Schrannenstraße 3:

Übergeordnete Gerichte

Dem Amtsgericht Ingolstadt ist das Landgericht Ingolstadt und das Oberlandesgericht München übergeordnet.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend.

Koordinaten: 48° 46′ 0,9″ N, 11° 25′ 14,2″ O

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Verwaltungsgebäude des königlichen Proviantamtes, freistehender zweigeschossiger Bau mit Mittelrisalit und Walmdach, 1880, ursprüngliche Sichtziegelfassaden jetzt verputzt.
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Ingolstadt, Amtsgericht, Neubaustraße
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Harderstraße 6; ehemaliger Stadtpalast der Fugger, dann Stadthaus des Klosters Kaisheim und Sitz der Festungsbau-Direktion, sog. Kaisheimer Haus, dreigeschossiges Eckhaus mit Walmdach und polygonalen, von Zwiebelhauben bekrönten Eckerkertürmchen, im Kern auf drei gotische Häuser zurückgehend, um 1600 ausgebaut und im 17./18. Jahrhundert barock überformt, Fassaden 1962 verändert. D-1-61-000-164