Amtsgericht Doberlug
Das Amtsgericht Doberlug (bis 1937: Amtsgericht Dobrilugk) war ein preußisches Amtsgericht mit Sitz in Doberlug, Provinz Brandenburg.
Geschichte
Ab 1849 bestand das Kreisgericht Luckau mit einer Zweigstelle („Gerichtskommission“) in Dobrilugk. Übergeordnet war das Appellationsgericht Frankfurt a. d. Oder. Im Rahmen der Reichsjustizgesetzen wurden diese Gerichte aufgehoben und reichsweit einheitlich Oberlandes-, Landes- und Amtsgerichte gebildet.
Das königlich preußische Amtsgericht Dobrilugk wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 als eines von 12 Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Cottbus im Bezirk des Kammergerichtes gebildet. Der Sitz des Gerichts war die Stadt Dobrilugk.
Sein Gerichtsbezirk umfasste aus dem Landkreis Luckau den Stadtbezirk Dobrilugk, die Amtsbezirke Dobrilugk, Fischwasser, Oppelhain und Schönborn sowie den Amtsbezirk Schilda ohne den Teil, der dem Amtsgericht Kirchhain zugeordnet war.[1]
Am Gericht bestand 1880 eine Richterstelle. Das Amtsgericht war damit ein kleines Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[2]
1937 wurde Dobrilugk in Doberlug umbenannt, entsprechend änderte sich der Name des Gerichtes auf Amtsgericht Doberlug.
Zum 1. Juli 1951 wurde das Amtsgericht Doberlug und das Amtsgericht Kirchhain zum Amtsgericht Doberlug-Kirchhain zusammengelegt.[3]
1952 wurden in der DDR die Amtsgerichte abgeschafft und stattdessen Kreisgerichte gebildet. Doberlug kam zum Kreis Finsterwalde, zuständiges Gericht war damit das Kreisgericht Finsterwalde. Das Amtsgericht Doberlug-Kirchhain wurde aufgehoben und auch nach der Wende nicht neu gebildet.
Sitz
Sitz der Gerichtes war Schloss Doberlug.
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung, betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5. Juli 1879, GS Nr. 30., S. 414, Digitalisat
- ↑ Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1880, S. 395 online
- ↑ Torsten Hartisch et al.: Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen Landeshauptarchivs - Teil 111/1: Behörden und Institutionen in der Provinz Mark Brandenburg/im Land Brandenburg 1945–1952, S. 166, Digitalisat
Koordinaten: 51° 36′ 36,6″ N, 13° 32′ 46,2″ O
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Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
24.04.2015 03253 Doberlug-Kirchhain, Schloßplatz: Das Schloß Doberlug (GMP: 51.610125,13.546201) geht auf den Herrschaftssitz Dobrilugk zurück, der 1551 unter dem sächsischen Berghauptmann Heinrich von Gersdorf begonnen wurde. Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen, der 1623 die Herrschaft Dobrilugk in Besitz nahm, ließ das unfertige Schloß als Jagdresidenz ausbauen. Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg vollendete das Vorhaben seines Vaters und baute die Vierflügelanlage nach 1664 prachtvoll aus und hielt dabei noch an den Bauformen der Renaissance fest. 1676 vollendet, ist das Schloß Dobrilugk der letzte Residenzbau der sächsischen Renaissance. 1945 wurde das Schloß von der Roten Armee besetzt, die es in eine Kaserne umwandelte. In der DDR war hier das Eisenbahnpionierausbildungsregiment der Nationalen Volksarmee (NVA) stationiert. Seit 1994 laufen Sanierungsmaßnahmen. 2014 konnte in einigen Räumen des Schlosses schließlich die erste Brandenburgische Landesaustellung gezeigt werden. Sicht von Südwesten. [DSCN4919-4920.JPG]20150424305MDR.JPG(c)Blobelt