Amtsgericht Bad Iburg
Das Amtsgericht Bad Iburg ist eines von sechs Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichts Osnabrück mit Sitz im Schloss Iburg in Bad Iburg.
Geschichte
Bereits 1225 bestand ein Gogericht Iburg. Nach der Revolution von 1848 wurde im Königreich Hannover die Rechtsprechung von der Verwaltung getrennt und die Patrimonialgerichtsbarkeit abgeschafft.[1] Das Amtsgericht wurde daraufhin mit der Verordnung vom 7. August 1852 die Bildung der Amtsgerichte und unteren Verwaltungsbehörden betreffend als königlich hannoversches Amtsgericht gegründet. Es umfasste das Amt Iburg und Amt Dissen zu Iburg.[2] Das Amtsgericht war dem Obergericht Osnabrück untergeordnet.[3] Mit der Annexion Hannovers durch Preußen wurde es zu einem preußischen Amtsgericht in der Provinz Hannover.
Zuständigkeit
Als Gericht erster Instanz ist das Amtsgericht Bad Iburg primär für die Entscheidung von Zivil- und Strafrechtsverfahren zuständig. Funktionell gehört es zur ordentlichen Gerichtsbarkeit.
Der Gerichtsbezirk umfasst die Gebiete der Gemeinden Bad Iburg, Bad Laer, Bad Rothenfelde, Dissen am Teutoburger Wald, Georgsmarienhütte, Glandorf, Hagen am Teutoburger Wald und Hilter am Teutoburger Wald.
Übergeordnete Gerichte
Dem Amtsgericht Bad Iburg übergeordnet ist das Landgericht Osnabrück. Zuständiges Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Oldenburg.
Organisation
Direktorin des Amtsgerichts ist seit 2016 Susanne Kirchhoff. Mit ihrer Ernennung steht erstmals in der Geschichte des Gerichts eine Frau an der Spitze[4].
Zurzeit arbeiten beim Amtsgericht Bad Iburg sieben Richter, sieben Rechtspfleger, 20 Angestellte und Beamte der mittleren Beschäftigungsebene, drei Wachtmeisterinnen sowie vier Gerichtsvollzieher.
Regelmäßig werden Rechtspflegeranwärter sowie Rechtsreferendar ausgebildet.
Aufgaben und Statistik
Pro Jahr werden rund 750 Zivil-, 800 Straf- und 600 Familiensachen verhandelt und erledigt. Bearbeitet werden außerdem Landwirtschaftssachen, Grundbuchsachen, Anträge auf Erteilung eines Erbscheins. Richter bestellen gesetzliche Betreuer, wenn jemand infolge einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage sein sollte, seine Angelegenheiten selbstständig zu regeln. Zahlen Schuldner ihre (titulierten) offenen Rechnungen nicht freiwillig, kümmern sich die Gerichtsvollzieher um deren zwangsweise Durchsetzung[5].
Einen Überblick über die Geschäfte bietet der Jahresbericht. Er nennt Zahlen und Fakten rund um das Amtsgericht und berichtet über Entwicklungen des vergangenen Jahres[6].
Siehe auch
Weblinks
- Internetpräsenz des Amtsgerichts Bad Iburg
- Jahresbericht 2022 des Amtsgerichts Bad Iburg
- Übersicht der Rechtsprechung des Amtsgerichts Bad Iburg
Einzelnachweise
- ↑ Gesetz über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 (Gesetz-Sammlung für das Königreich Hannover, S. 207 )
- ↑ Hannoversche Gesetzgebung über Staats- und Gemeinde-Verwaltung, 1852, S. 32, 73, online
- ↑ Verzeichnis der Obergerichte, Anlage zur Verordnung zur Ausführung der §§ 14, 15 und 35 des Gesetzes über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 vom 7. August 1852, abgedruckt in: Gerhard Adolf Wilhelm Leonhardt: Die Justizgesetzgebung des Königreichs Hannover: unter besonderer Berücksichtigung der Regierungs- und ständischen Motive zum practischen Gebrauche, Band 3, 1852, S. 135 online
- ↑ Stefanie Adomeit: Harmonischer Wechsel an der Iburger | NOZ. 26. Mai 2016, abgerufen am 2. August 2023.
- ↑ Osnabrück: Unterwegs mit dem Gerichtsvollzieher. Abgerufen am 2. August 2023 (deutsch).
- ↑ Jahresbericht 2022 des Amtsgerichts Bad Iburg jetzt online | Amtsgericht Bad Iburg. Abgerufen am 2. August 2023.
Koordinaten: 52° 9′ 27″ N, 8° 2′ 37,6″ O
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Das weiße Roß (Sachsenross) im roten Felde.
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Amtsgericht Bad Iburg im Schloss Iburg
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