Amt Gartow

Das Amt Gartow war ein historisches Verwaltungsgebiet des Fürstentums Lüneburg, später des Königreichs Hannover bzw. der preußischen Provinz Hannover. Übergeordnete Verwaltungsebene war die Landdrostei Lüneburg.

Geschichte

Das Amt geht auf das adelige Gericht Gartow zurück, das Anfang des 14. Jahrhunderts unter welfische Landeshoheit kam. 1694 wurde die Herrschaft Gartow durch den hannoverschen Minister Andreas Gottlieb von Bernstorff erworben. Georg I. verlieh 1720 dem bis dahin ungeschlossenen Patrimonialgericht die Hoheitsbefugnis über den Flecken Gartow sowie 24 umliegende Dörfer, die damit aus den benachbarten Ämtern Schnackenburg bzw. Lüchow ausschieden. Nach Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit (1850) wurde das Amt Gartow mit dem Amt Schnackenburg zum Amt Gartow-Schnackenburg vereinigt (ab 1852 nur noch als Amt Gartow bezeichnet). Die Gemeinde Lanze wurde 1852 vom Amt Lüchow in das Amt Gartow umgegliedert. Die Gemeinden Volzendorf und Prezier (1852) sowie Krautze (1853) kamen von Gartow zu Lüchow. Mit dem 1. Juli 1872 wurde das Amt aufgehoben und in das Amt Lüchow eingegliedert.

Gemeinden

Das Amt bestand bei seiner Aufhebung (1872) aus folgenden Gemeinden:

Amtmänner

  • (1851) 1853–1854: Ludwig Kuckuck, gen. Walden, Amtsassessor, ab 1853 Amtmann
  • 1855–1858: Ernst Georg Heinrich Otto Albers, Amtsassessor
  • 1859–1872: Friedrich Julius Alexander von Hugo, Amtmann

Literatur

  • Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 260–263.
  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen, Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981