Amt Birgel

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Amt Birgel
Deutschlandkarte, Position des Amtes Birgel hervorgehoben

Koordinaten: 50° 46′ N, 6° 27′ O

Basisdaten (Stand 1971)
Bestandszeitraum:1800–1971
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk:Aachen
Kreis:Kreis DürenVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Landkreis existiert nicht
Einwohner:11.456 (31.12.1971)
Amtsgliederung:5 Gemeinden
Amtsbürgermeister:Josef Boving (CDU)

Das Amt Birgel war ein Amt im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurde das Amt zum 1. Januar 1972 aufgelöst.

Geschichte

Gründung des Amtes

Am 1. Oktober 1799 wurde Christian Georg Engels „Agent de Commune“ von Birgel im Auftrag der französischen Republik, zu der Birgel seit dem 4. November 1797 gehörte. Seit 1800 führte Engels den Titel „Maire“ (dt. Bürgermeister).

Die Mairie (Bürgermeisterei), der von der französischen Besatzung geschaffene Verwaltungsbezirk, umfasste neben Birgel auch die Ortschaften Berzbuir-Kufferath, Gürzenich, Lendersdorf, Mozenborn und Rölsdorf. Sie wurde zunächst als „Mairie Lendersdorf“ bezeichnet, später als „Mairie Birgel“.[1] Wann die Umbenennung erfolgte, ist nicht bekannt.[2] Die Mairie Lendersdorf bzw. Mairie Birgel gehörte zum „Kanton Düren“, „Arrondissement d’Aix-la-Chapelle“ im „Département de la Roer“.[1]

Aus der „Mairie Birgel“ wurde 1815, zu Beginn der preußischen Zeit, die „Bürgermeisterei Birgel“, ab 1927 als „Amt Birgel“ bezeichnet.[2]

Die weitere Geschichte bis zur Kommunalen Neugliederung

Topographische Karte von 1897[3]
Das am 27. Januar 1968 eingeweihte Amtsgebäude des Amtes Birgel in Rölsdorf

Im Jahr 1882 erwarb die Bürgermeisterei Birgel in Rölsdorf ein Gebäude. Danach wurde die Amtsverwaltung von Gürzenich dorthin verlegt. Das Gebäude wurde 1968 durch einen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft ersetzt.[4]

Bereits seit 1933 gab es in der Gemeinde Rölsdorf Bestrebungen, sich der Stadt Düren anzuschließen. Die Eingemeindung nach Düren erfolgte am 1. April 1937. Dabei wurden neben der Gemeinde Rölsdorf selbst auch Landflächen der Gemeinden Gürzenich und Lendersdorf-Krauthausen der Stadt Düren zugeschlagen. Das Amt Birgel verlor damit 425 Hektar Land, und die Einwohnerzahl verringerte sich um 2684 Einwohner.[5] Die Amtsverwaltung des Amtes Birgel verblieb in Rölsdorf und lag damit ab diesem Zeitpunkt außerhalb des eigentlichen Amtsgebietes.

Kommunale Neugliederung

Bereits am 1. Juli 1969 wurde die Gemeinde Berzbuir-Kufferath mit der Gemeinde Lendersdorf-Krauthausen zur neuen Gemeinde Lendersdorf vereinigt.[6] Durch das Aachen-Gesetz wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1972 das Amt Birgel mit den Gemeinden Birgel, Gürzenich und Lendersdorf aufgelöst und an die Stadt Düren angegliedert. Die ehemals amtsangehörigen Orte sind seitdem Stadtteile der Stadt Düren.[7]

Bevölkerungsentwicklung

Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen des Amtes Birgel. Die Daten sind, soweit nicht anders angegeben, dem Heimatbuch Birgel[8] entnommen.

JahrBerzb.-Kuff.BirgelGürzenichLendersdorfRölsdorfgesamt
18021763367003892251.826
1896511854199616149475.922
1931[9]5279523347288220629.770
1971?1489??ausgesch.11.456

Die Amtsbürgermeister

Die folgende Tabelle zeigt die Amtsbürgermeister der Bürgermeisterei beziehungsweise des Amtes Birgel. Die Daten sind dem Heimatbuch Birgel[8] entnommen.

Namevonbis
Christian Georg Engels180027.11.1822
Johann Wilhelm Carl Engels04.12.182203.08.1835
Arnold Schloemer (kommissarisch)04.08.183520.09.1835
Karl Freiherr von Dalwigh21.09.18351847
Franz Christian Rey184722.06.1854
Leonhard Cörsgen (kommissarisch)23.06.185422.12.1854
Carl Schillings23.12.185431.05.1881
Josef Hahn04.06.188117.02.1920
Wilhelm Kyll18.02.192019.03.1933
Georg Logauer20.03.193307.05.1945
Paul Kahlen (kommissarisch)05.194529.08.1946
Johannes Schmitz30.08.19461947
Peter Körfer1947?
Peter Simons195713.09.1965
Josef Boving11.196531.12.1971

Einzelnachweise

  1. a b Dieter Mätschke: Heimatbuch Birgel. Düren 1981, S. 121.
  2. a b Hans J. Domsta: Stadt- und Kreisarchiv Düren, Bestand Amt Birgel (Memento desOriginals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archive.nrw.de (Bestandsbeschreibung) im Portal Archive in Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 21. Mai 2020.
  3. Karte des Deutschen Reiches, Blatt 429 Düren mit Einzeichnung vorhandener bzw. geplanter Strecken. Abgerufen am 1. August 2017.
  4. Dieter Mätschke: Heimatbuch Birgel. Düren 1981, S. 133.
  5. Dieter Mätschke: Heimatbuch Birgel. Düren 1981, S. 147.
  6. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528.
  7. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  8. a b Dieter Mätschke: Heimatbuch Birgel. Düren 1981.
  9. Preußischer Landgemeindetag West (Hrsg.): Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen. Berlin 1931.

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